Steilböschung befestigen

Diskutiere Steilböschung befestigen im Außenanlagen Forum im Bereich Rund um den Garten; Hallo Zusammen, wir sind momentan an einem Punkt, an dem wir nicht weiterwissen und auf euer Schwarmwissen hoffen. Bei unserem Neubau mussten...

  1. Silur

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    Hallo Zusammen,

    wir sind momentan an einem Punkt, an dem wir nicht weiterwissen und auf euer Schwarmwissen hoffen.

    Bei unserem Neubau mussten wir unser Hanggrundstück zum Nachbar hin abgraben, dadurch ist eine Steilböschung auf ca. 30 Meter über ein Inneneck entstanden.
    Das Inneneck ist dabei die höchste Stelle mit knapp unter 200 cm. Von hier aus reduziert sich die Höhe nach rechts auf ca. 100 cm und nach links auf ca. 160 cm.

    Der Steilhang ist durchsetzt von großen, gelben Juragestein-Findlingen. Die Findlinge halten den Hang sehr gut, sind aber witterungsanfällig und brechen bei Frost und Wasser.
    Zwischen den Findlingen ist lehmiger Mutterboden.

    Der Hang geht rund um unser Einfamilienhaus und wir haben nur sehr wenig Platz zum agieren - ca. 230 cm von Hang zur Hauswand. Hier sollte auch zukünftig noch der Weg zur Haustür entlanglaufen.

    Nun war die Befestigung für nächstes Jahr geplant, da die Nachbarn frühestens 2022 anfangen wollten zu bauen. Der Hang hat folglich bisher Niemanden gestört.
    Nun hat die Baufirma durch Corona so viele Auftragsausfälle, dass nun bereits Anfang 2021 gebaut werden soll. Dabei ist das zukünftige Haus noch näher an den Hang geplant worden und soll nun ca. 7 Meter vom Hang entfernt, oben darauf gebaut werden.

    Die Nachbarn haben eine andere Höhe als wir vorgegeben und müssen auf das ursprüngliche Gelände aufschütten anstatt abzugraben.

    Durch den früheren Termin kommen wir nun in Zugzwang den Hang schnellstens zu befestigen. Als Laien haben wir Angst, dass durch das zusätzliche Gewicht des neuen Hauses der Hang ins rutschen kommt und das Haus der Nachbarn oder unser Haus beschädigt wird.

    Ein Bodengutachten liegt vor. Statiker haben wir bereits angefragt und auch ein Geologe wird in Kürze vorbeikommen. Wir hoffen die Fachmänner können unsere Sorge etwas verkleinern.

    Hatte von euch ggf. ein vergleichbare Situation? Wie habt ihr euren Hang befestigt oder wie würdet ihr bei unserem Hang vorgehen?
    L-Steine und Gabionen haben wir bereits auf unserer Liste ist aber durch die Erreichbarkeit schwer für uns umzusetzen. Habt ihr ggf. noch weitere Ideen?

    Vielen Dank für eure Unterstützung!
     

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  2. #2 driver55, 30.06.2020
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    Wer bitte baut ein Haus in "ein Loch" und fragt nach Fertigstellung nach der Hangabsicherung? Wer hat da was geplant bzw. nicht geplant? Ich mache mir doch hierüber im Vorfeld Gedanken.
    Welche Abmessungen hat das Grundstück, welche das Haus? Wie ist die Gesamtsituation?
     
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  3. #3 seaway, 30.06.2020
    Zuletzt bearbeitet: 30.06.2020
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    Regel Nummer 1 Bau das Haus nie ins Loch.
    Wer hat sowas geplant?
    Gibt einige Möglichkeiten einen Hang zu sichern. Bohrpfahlwand, Spundwand, vernagelte Spritzbetonwand, Kunststoffbewerte Böschung.

    Sieht fast alles bescheiden aus und ist sau teuer bzw. unbezahlbar für den Standard-Häuslebauer.

    Außerdem greifen einige der Verfahren auf das Grundstück eurer Nachbarn. Was auch nicht so ganz erlaubt wäre.

    Bleiben noch L-Stein und Vertikalschotter (Gabionen). Evtl mit der Erlaubnis eurer Nachbarn von deren Grundstück aus erstellen?!
    Einfachste Lösung Böschung im Verhältnis 1:1,5 dann habt ihr aber keinen Weg mehr ums Haus und das Regenwasser fließt in Richtung Haus. Leider klassischer Schuss ins Knie. Das hätte man machen müssen bevor das Haus steht. Dann wären da noch passende Geräte ran gekommen.
     
  4. #4 Fabian Weber, 30.06.2020
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    Ich würde dort L-Steine setzen oder ein 80cm Streifenfundament ausheben und dann mit Schal- oder Pflanzsteinen eine Mauer betonieren. Die Mauer würde ich sogar etwas höher bauen, damit nicht das ganze Hangwasser in Euer Haus fließt.
     
  5. #5 simon84, 01.07.2020
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    musstet wirklich (firsthöhe?) ? Oder nur für den perfekt geraden Garten ?
     
  6. Domski

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    Wieviel Platz ist von der Abbruchkante bis zur Grundstücksgrenze? Bis 1,50m kann man das technisch relativ schmerzfrei lösen, vorausgesetzt man kommt mit dem entsprechenden Gerät da noch hin.

    Möglichkeiten gibt es viele (absteigender WAF):
    - Gemauerte Natursteinmauer, ggf. mit betonierter Rückenstütze bis knapp OK
    - trocken versetzte Natursteine (in 2m Höhe sind das aber ziemliche Trümmer)
    - Betonstein-Mauer wie FCN Florwand (Statik vom Hersteller i.d.R. schon dabei)
    - Betonsteinmauer im Schalsteinprinzip zum ausgiesen
    - L-Steine / Winkelstützen
    - Schalsteine

    Den Einwand: Man baut nicht in ein Loch lasse ich nicht gelten, manchmal gehts nicht anders.
    Aber: Wasserführung ist unbedingt notwendig, und man befestigt vorher, wenn die Platzverhältnisse so eng sind. Und Absturzsicherung beachten!

    Wichtig: Landesbauordnung beachten, Da ist ab bestimmten Höhen zwingend eine Statik + Bauantrag für solche Stützmauern vorgeschrieben!

    PS: Auf dem Bild fehlt die Absturzsicherung noch. Ich weiss. Und Unkraut muss auch mal wieder weg,
     

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  7. Silur

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    Danke für eure vielen Antworten und neuen Ideen. Geplant war alles anders und auch die Absprache mit den Nachbarn war anders geplant. Dann hat das Bauamt unseren Nachbarn einen Strich durch die Planung gemacht und uns ebenfalls. Die Geschichte ist lang und würde hier alles sprengen.

    Abgraben mussten wir wegen den Vorgaben des Bauamtes zum anderen Nachbarn. Die Hangbefestigung war ebenfalls geplant und kalkuliert, aber auf anderen Verhältnissen. Sehr blöd gelaufen alles und im nachhinein ist man immetr schlauer...

    Wir warten nun mal noch was die Fachmänner sagen und gehen in die neue Planung.

    Danke für eure Unterstützung!
     
  8. #8 driver55, 01.07.2020
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    Und wie wäre es, wenn man die Fragen beantwortet?
    Umplanen recht und gut, aber doch sicher bevor der Bagger anrollte. Diese "Ausreden" gelten hier nicht!
     
  9. Silur

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    Eine Ausrede habe ich nicht nötig, wir hatten alles geplant - wie geschrieben - inklusive Nachbarn und Gemeinde. Die gesamte Geschichte streckt sich über 3 Jahre und sprengt den Rahmen dieses Beitrags. Ich denke auch nicht, dass diese Story zur Lösung beiträgt. Nun ist die Situation wie sie ist.
     
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  10. Domski

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    Naja, einfache Fragen kannst du noch beantworten? Du musst ja nicht die ganze Leidensgeschichte aufdröseln.

    So bwirst ja schon wissen, ob dir eine der genannten Varianten zusagt oder die du Abgrundtief hässlich findest.

    Bodengutachter brauchst du nicht. Außer bei trocken versetzten Steinen musst du frostfrei (I.d.R. 0,8m) tief gründen. Dann brauchst du mindestens 30-50cm Arbeitsraum, den du nachher wieder verfüllst. Außerdem eine Drainage am Mauerfuß. Egal bei welcher Variante.
     
  11. Mok

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    Zur technischen Umsetzung ist wohl schon alles gesagt, was die Standsicherheit des Nachbarhauses betrifft kann ich dir denke ich auch noch ein paar Sorgen nehmen. Was du hier hast sind ziemlich sicher keine Findlinge, das scheint mir einfach das anstehende Jura zu sein. Ferndiagnosen über Fotos sind zwar immer so eine Sache, aber ich bin mir recht sicher, dass wir hier annähernd waagerechte Schichten mit etwa senkrechten Klüften sehen (guck da nochmal in dein Baugrundgutachten).

    Das heißt, dass du hier günstig orientierte Trennflächen hast, das Nachbarhaus steht 7 m entfernt. Auf der ganz sicheren Seite kannst du von einer Lastausbreitung unter einem 45°-Winkel ausgehen. Ich weiß nicht, wie der Hang ansteigt, aber das dürfte deine Böschung nicht im Ansatz tangieren. Und durch das Trennflächengefüge hast du tatsächlich auch noch eine steilere Lastausbreitung.
     
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  12. #12 simon84, 02.07.2020
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    Es ist hochinteressant für das Thema hier zu wissen, warum du dich eingraben "musstest".
    Wenn jemand anders dafür in die Haftung kommen könnte, so auch für Folgethemen wie Kosten der Abfangung etc.

    Es ist auf Basis der gegebenen Infos äußerst ungewöhnlich, dass du dich "Eingraben" musst, weil ein Nachbar höher baut :) :) :)

    Und auch getrieben von Firsthöhe usw. ist das merkwürdig, denn oft bezieht sich die auf natürliche Geländehöhe...

    Also warum und wer dich gezwungen hat dich hier so einzugraben finde ich schon interessant.
     
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