Horizontalsperre auf WU-Beton

Diskutiere Horizontalsperre auf WU-Beton im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Mahlzeit zusammen! Ich habe mal eine theoretische Frage, die ich mit euch diskutieren möchte. Unabhängig davon, ob es als Zusatzmaßnahme...

  1. #1 matschie, 18.12.2020
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    Mahlzeit zusammen!

    Ich habe mal eine theoretische Frage, die ich mit euch diskutieren möchte.

    Unabhängig davon, ob es als Zusatzmaßnahme Sinnvoll ist - ist eine MW-Sperre (Horizontalsperre) bei einem Mauerwerk auf einer WU-Beton Sohle notwendig?

    Sie hat ja die Aufgabe, zu verhindern, dass Feuchtigkeit in der Bodenplatte über Kapillarwirkung in das Mauerwerk steigt. Bei einer WU-Betonsohle ist dies ja eigentlich nicht erforderlich. Oder gibt es einen theoretisches Grund, weshalb die Sperre erforderlich ist?

    Nochmal: Dass die nix kostet und es sinnvoll ist, die mit einzubauen, ist davon unabhängig. Es geht rein um die theoretische Notwendigkeit.
     
  2. #2 Hercule, 18.12.2020
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    WU Beton ist ab 22cm Dicke wasserdampfdiffussionsdicht. Üblich macht man 30cm. Da steigt von unten nichts mehr in das Mauerwerk.
    Wasser dringt in WU Beton nur einige cm ein. Man muss also nur den Aussenbereich (Sockel) schützen damit von dort nichts in den Beton und dann hoch steigt.
    Macht man mehr wird es aber nie schaden !
     
  3. #3 Fabian Weber, 19.12.2020
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    Zum eine geht es um die Restfeuchte, die noch in der Bodenplatte steckt, zum anderen ist die WU-Platte zwar wasserdicht aber nicht diffusionsdicht, da kann ich @Hercule nicht zustimmen.
     
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  4. #4 simon84, 19.12.2020
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    Wie im anderen thread Geschrieben, gibt es ja auch mal Fehlstellen oder notwendige durchdringungen, gerade im Randbereich
     
  5. #5 Hercule, 19.12.2020
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    Laut Fachmeinung ist eine WU Bodenplatte ab einer gewissen Dicke diffussionsdicht.
    Ich hab so eine bei meinem Firmenbau machen lassen. Ganz simple Bauart: Kies, 10cm XPS, PE Folie, Baustahl nach Vorschrift (auch die Körbe am Rand) und 30cm dick. Innen teils nur verkieselt (also kein Bodenbelag oder Sperranstrich), teils Fliesen direkt auf WU ohne Sperrschichten usw.
    Luftfeuchte innen 45% bei 16,5°C (aktuell in der Werkstätte). Wäre die Konstruktion nicht diffussionsdicht, wäre die Luftfeuchte deutlich höher !!!
    Und bei Durchdringungen für Strom / Wasser (Panzerschlauch), Abfluss hab ich nicht mal Mauerkragen. Also old style nur mit Brunnenschaum um die XPS Ausschnitte verschäumt :) Habe ich mich natürlich nur getraut da kein drückendes Wasser.
     
  6. #6 Hercule, 19.12.2020
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    Im Randbereich wird der Übergang WU zu Ziegel ja abgedichtet. Da kann also nichts mehr passieren.
     
  7. #7 Fabian Weber, 19.12.2020
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    Du hast ja dann auch alles richtig gemacht. Auch ich belege derzeit direkt den WU-Boden mit Verbundestrich bzw. Fliesen, weil es in meinem Fall nach WU-Richtlinie auch anders gar nicht zulässig wäre.

    Nur weil da noch Wasserdampf diffundiert, heißt es nicht, dass dann gleich die Raumluftfeuchte ansteigt.

    Das Problem bei einem weiteren Bodenaufbau mit Dämmung+Folie+Estrich+Belag ist der, dass dann die Folie unter dem Estrich den Dampf nicht durchlässt und somit sich das dann in der Dämmebene ansammeln kann.
     
  8. #8 Hercule, 19.12.2020
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    Bei Estrich Innendämmung habe ich mir schon oft überlegt: wäre da nicht auch eine feuchtevariable Klimamembran sinnvoll ? Mit den üblichen PE Folien sperrt man die Feuchte ja quasi immer ein, was für die EPS Dämmung im Estrich ja auch nicht optimal ist.
    Bei schwimmenden Parket macht man jetzt ja auch solche Folien drunter wenn er direkt auf Beton kommt.
     
  9. #9 Lexmaul, 19.12.2020
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    Wenn man sie für immer einsperrt, was soll das EPS dann für einen Schaden nehmen?

    Was soll eine variable Membran bringen? Rückfeuchtung des Betons? Also manchmal...
     
  10. #10 Fabian Weber, 19.12.2020
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    Naja könnte ja mehr werden von unten.

    Aber wahrscheinlich sind das alles viele Hosenträger zum Gürtel, siehe auch Schwedenplatte.
     
  11. #11 Lexmaul, 19.12.2020
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    Und selbst, wenn es mehr wird - ist doch egal, wenn abgesperrt...
     
  12. #12 Fabian Weber, 19.12.2020
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    Naja die Dämmung gammelt ja dann schon rum denke ich.
     
  13. #13 Hercule, 19.12.2020
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    Wurde sogar schon bewiesen:
    Vorsicht bei Wasserschäden - Mikrobielle Eskalation - immoclick24.de

    Würde also für eine Klimamembran sprechen. Auch was Wasserdampfdiffussion angeht, ob der Dampf jetzt von unten oder oben kommt, PE Folie ist dafür bekanntlicherweise nicht geeignet.
     
  14. #14 Lexmaul, 19.12.2020
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    Ach, Du meinst ÜBER der Dämmung.

    Kenne da keine Folie, wenn man erdfeucht einbringt...

    Die Platte ist normal abgeschweisst oder sowas wie KatjagSprint drauf, daher weiter: Warum Jahrzehnte alte Konstrukte nochmal umdenken? Nutzt einem: der Wirtschaft :)

    Der Link spricht über Wasserschäden, nicht über eine normal eingebrachte Konstruktion...
     
  15. #15 Hercule, 19.12.2020
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    Kondenswasser kann auch zum Wasserschaden führen :)
     
  16. #16 Lexmaul, 19.12.2020
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    Was müssen danach doch alle bisherigen Konstruktionen absaufen...

    *kopfschüttel*
     
  17. #17 Fabian Weber, 19.12.2020
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    Lasst uns einfach so weiterbauen wie bisher....
     
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  18. #18 Hercule, 20.12.2020
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    ich schätze eher es gibt mehr mikrobiologische Eskalationen als bekannt
     
  19. #19 Lexmaul, 20.12.2020
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    Worauf fusst diese Einschätzung? Auf Deine Ausbildung und Erfahrung oder solche "Fachartikel", die sich gar nicht mit dem beschäftigen, was Du hier als Problem dargestellst?
     
  20. #20 matschie, 20.12.2020
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    Aber genau das ist ja eigentlich mit einer WU-Konstruktion nicht nötig.
    Der DAfStb hat ja ein Positionspapier zur Undurchlässigkeit von WU Konstruktionen herausgegeben.
    Dort ist klar dargestellt, dass ab einer Mindestdicke KEIN Wassertransport mehr von außen nach innen stattfindet.
    Die kapillar wirkende Schicht wird auf ca. 70 mm beziffert.

    d.h. doch dass ich auf der Oberseite der WU-Platte eigentlich nichts mehr brauche, ich kann hier direkt eine Dämmung drauflegen. Wobei dann eine Feuchtevariable Klimamembran als Übergang zum Estrich ggf. sinnvoll sein kann.
    Im Sockelbereich des Mauerwerks habe ich dann auch keine kapillare Feuchtigkeit mehr, die aufsteigen könnte und brauche damit auch keine Horizontalsperre mehr.

    Natürlich alles ohne Berücksichtigung der abtrocknenden Baufeuchte - ein Belegen ist also ggf. erst später möglich oder man muss definitiv eine austrocknung ermöglichen.
     
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