Erfahrungen und haarsträubende Geschichten mit/von WU-Dächern (weißes Dach)

Diskutiere Erfahrungen und haarsträubende Geschichten mit/von WU-Dächern (weißes Dach) im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, ich setze gerade ein Umkehrdach als WU-Dach in unserem Neubau EFH mit 0° um. Als erstes kann ich berichten, dass man mit guter...

  1. JanOrz

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    Hallo zusammen,
    ich setze gerade ein Umkehrdach als WU-Dach in unserem Neubau EFH mit 0° um. Als erstes kann ich berichten, dass man mit guter Planung (Statik mit Trennrissbreite <0,2mm, Dachdurchdringungen beachten und mit Dichtmannschetten arbeiten, Fugenblech für vertikale Übergänge und Auslässe verwenden) und sauberer Ausführung (Fallhöhe <1m, gute Verdichtung und entsprechende Nachbehandlung) das Ziel erreichen kann. Seit ca. 2 Monaten ist das Dach fertig und absolut dicht. Aufgrund der noch nicht angeschlossenen Abflüsse (Zisterne kommt gerade erst noch) stand schon mehrfach ca. 6-8cm auf dem Dach. Eine Dachdurchdringung (Schornstein) ist mittels Selbstheilung dicht geworden. Interessant ist, dass man bei sehr großen Mengen Wasser auf dem Dach die Kapillarschicht (diese Schicht nimmt ca. 3-5cm noch Wasser auf, dann ist der WU-Beton dicht) bei unserem Flachdachfenster innen sehen kann.
    WU-Beton.jpg
    Das ist zugegebenermaßen ein Baufehler, hier hätte Fugenblech als Sperre eingebaut gehört, dies sollte jedoch zum Glück solbald die Abläufe angeschlossen sind keine Rolle mehr spielen.

    Für das Umkehrdach kann man nur XPS verwenden, da die Dämmung häufig im Wasser stehen wird. Da das XPS nicht diffusionsdicht ist besteht auf längere Sicht natürlich die Gefahr, dass es doch Wasser aufnimmt, sihe hier. Daher ist es wichtig die Schichten über der Dämmung ausschließlich diffusionsoffen zu gestalten in Form von wasserabweisendem, aber diffusionsoffenem Vlies sowie Kiesschüttung als Auflast. Eine Begrünung oder Platten als Auflage auf der Dämmung wirken als Dampfsperre und begünstigen den Wassereintritt durch Diffusion in das XPS.

    Interessant finde ich das vollkommene Unverständnis und auch zum Teil fehlende Fachwissen der Dachdecker. Das haben wir noch nie so gemacht und schon immer als Warmdach. Hier haben mir natürlich zwei Dachdecker gleich gesagt, dass das ganze sicher nicht funktionieren wird. Der eine ging weiter und meinte, da WU-Beton diffusionsoffen sei wird natürlich früher oder später immer Wasser in die Innenräume eindringen wenn man keine Dampfsperre mit Sd- Wert ≥ 1500m aufbringt, die dem "Druck" stand hält. Von der WU-Richtlinie mit vorgegebener Mindestdicke der Bauteile, die aufgrund der Kernzone zwischen der Kapillarschicht außen und der Diffusionsschicht innen nachweislich keinerlei (oder vernachlässigbar) Wasser mehr transportiert, hat er leider noch nie etwas gehört.
    Des Weiteren würde einem aufgrund des Wassereintritts zwischen Beton und Dämmung (das Wasser würde ja auch nie mehr abtrocknen können) beides ziemlich schnell "wegfaulen", ich bin fast umgefallen vor Lachen, wenn man natürlich PUR/PIR dafür verwendet ist das schon klar. Ach ja und faulender WU-Beton ist auch klar, dem Beton schadet das Wasser natürlich sehr.
    Außerdem habe die Dämmung sobald sie auch nur etwas im Wasser steht "keinerlei" Wirkung mehr, deshalb könne man sie auch direkt weg lassen, selbst wenn man 30cm drauf stellt. Daher kommt der Zuschlag auf die Wärmeleitfähigkeit der Dämmung bei Umkerhdächern ohne Vlies in der Richtlienie von 0,05 W/(m·K), weil 0,05 plus die Wärmeleitfähigkeit der Dämmung gibt ja bekanntlich "Null", ich schmeiss mich weg.

    Vielleicht ist das ganze trotzdem ein etwas gewagtes Projekt, ich werde weiter berichten, wenn es jemand interessiert. Das musste ich mal los werden.
    Gute Nacht & Gruß
    Jan
     
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  2. #2 Bauer85, 21.06.2020
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    Dem Beton bei richtiger Zusammensetzung natürlich nicht, aber wenn darin nur normaler Baustahl liegt wird die Bewehrung zu korrodieren beginnen und den Beton sprengen sobald dieser hinreichend tief carbonatisiert ist und damit die alkalische Passivierung verloren ging.

    Die wesentlich spannendere Annahme bei dem Projekt ist die Rissfreiheit (>0.2mm) der ganzen Decke über die gesamte Gebäudelebensdauer. Wie wurden die Zwangskräfte aus thermischer Ausdehnung berücksichtigt und wie/worauf ist das Gebäude gegründet? Bzw. was ist als Lebensdauer überhaupt angesetzt?

    Ein gewagtes aber sehr interessantes Projekt, würde mich interessieren wie lange es dicht bleibt.
     
  3. #3 Fabian Weber, 21.06.2020
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    Technisch ist das sicherlich nicht ungewöhnlich, hat für mich aber eigentlich nur bei einem Sichtbeton-Dach Sinn (siehe Bild).

    Bei einem normalen Umkehrdach hätte ich mir den Bewehrungsauffand gespart und einfach schwarz abgedichtet.
     

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  4. #4 Andreas Teich, 22.06.2020
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Die Wasserdichtigkeit ist ja kaum ein Problem, sondern die Diffusionsdichtigkeit.
    XPS habe ich auch schon komplett wassergesättigt aus einem Segelboot geholt.
    Beim Beton müßte erst einmal die Ausgleichsfeuchtigkeit erreicht werden, bevor je nach Gegebenheit Beläge/Dämmungen aufgelegt werden, sofern oben höhere Sd-Werte bestehen, die auch bei durchgehenden Wasserschichten vorkommen.

    Allerdings würde ich bei solchen Dächern als 100 % ige Lösung in Bitumen gelegte Schaumglasplatten verwenden mit oberseitiger Abdichtung
     
  5. #5 SPaust, 16.04.2021
    Zuletzt bearbeitet: 16.04.2021
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    Moin allerseits aus Hamburg,

    bei meinen gelegentlichen Sichtungen, was das WWW so schreibt, lande ich immer mal wieder in diesem Forum.

    Herr Orz, Sie haben absolut Recht, viele Dachdecker sind einfach ahnungslos.
    Ich finde es immer erstaunlich, wie viele Leute, die offensichtlich keine Ahnung von der Materie haben, sich berufen fühlen dazu Ihre Meinung kund zu tun.

    Zu den Vorrednern :

    Was für ein Unsinn.
    Wieso sollte bei einem ganz normalen Außenbauteil aus WU- Beton, wie jede Weiße Wanne, die Passivierung verloren gehen ?
    Die Lebensdauer ist selbstredend = Lebensdauer Beton, also in jedem Fall um ein vielfaches länger als jede andere mögliche Art einer Flachdachabdichtung.
    Das Projekt ist wirklich nicht gewagt, WU Beton Dächer werden seit 50 Jahren in großem Umfang gebaut.


    Dies ist eine kalkulatorische Sache, natürlich ist der Bewehrungsaufwand u.U. etwas höher, kann aber auch sein, daß es bereits mit der Grundbewehrung abgedeckt ist, eine Rissbreite von 0,25-0,3 ist ausreichend.
    Dagegen steht ja der komplette Entfall der Abklebung, so daß i.d.R. WU Dächer und andere Umkehrdächer preislich recht nah beieinander liegen.
    WU Dächer haben aber speziell für den Endnutzer einen erheblichen Vorteil, es entfallen die Rückstellungen für eine Sanierung.
    Jegliche Abklebung muß nach spätestens 20-30 Jahren saniert werden, WU Dächer nicht.


    Es gibt kein Problem mit der Diffusionsdichtigkeit.
    Diese Aussage bezeugt großes Unverständnis von Bauphysik.
    Einfach mal eine Erstsemester Aufgabe Bauing. - Bauphysik anschauen, Schlagwort Glaserdiagramm.
    Das Dampfdruckgefälle liegt bei ALLEN Umkehrdächern, egal ob abgeklebt oder aus WU-Beton im Sommer und Winter so, daß niemals ein Feuchtigkeitsaustritt aus Diffusion an der Unterseite einer Decke auftreten kann.
    ( Es sei denn, Sie betreiben einen ungedämmten Kühlraum im Obergeschoss .-) )
    Unabhängig davon ist inzwischen klar, daß WU Beton Bauteile diffusionsdicht sind, spielt aber wie gesagt überhaupt keine Rolle für den Sachverhalt, selbst wenn WU Beton komplett diffusionsoffen wäre, würde es kein Diffusionsproblem geben können - reine Physik, keine Frage des Materials.

    Ein mit Schaumglas gedämmtes und dann korrekt abgeklebtes Dach kostet bei heutigen Dämmstandards mindestens das doppelte bis dreifache eines mit XPS gedämmten Daches, ist also nicht falsch, nur wirklich unwirtschaftlich.



    So, ich denke ich konnte hier mal wieder etwas Licht ins Dunkel bringen...
     
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  6. #6 Tarunio, 17.04.2021
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    Da kriege ich das kotzen wenn ich sowas lese, der Dachdecker hat keine Ahnung. Mag sein das es ein paar gibt....
    Aber ich kann ja mal bei den Planern anfangen ......
    Die größten Mängel am Neubau entstehen bereits in der Planung .... die Handwerker vor Ort dürfen den Müll dann ausbaden.

    Wenn die weiße Wanne aber nicht funktioniert muss der Dachdecker ran.....

    Anschlussteile und durchdringungen muss der Dachdecker ran, weil die Planer zu doof sind anständig zu planen
    .....
    wenn die weiße wanne im nachhinein nicht funktioniert, wer muss Abdichten der Dachdecker.
     
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  7. #7 Fabian Weber, 17.04.2021
    Zuletzt bearbeitet: 17.04.2021
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    Hast Du dazu irgendwelche Belege?

    Ich hatte gerade eine Firma, da die wollte unbedingt einen anderen Ablauf einbauen als geplant. Am Ende musste der mangelhafte Ablauf 6 x nachgebessert werden, bis dann der ursprünglich von uns geplante Ablauf doch eingebaut wurde.

    So ist das mit der subjektiven Wahrnehmung.
     
  8. #8 Tarunio, 17.04.2021
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    Klar, siehe Link.
    Sanierung kostet 480.000 Euro
    Ohne Worte
     
  9. #9 Fabian Weber, 17.04.2021
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    Ich glaube nicht dass der Spiegel/Lupeneffekt der Fassade auf die Dachhaut vorher planerisch erfasst hätte werden können.

    Für sowas fehlen Die die Worte? Das hätten die Architekten also aufwändig simulieren müssen am besten vor Ort mit 1 zu 1 Modell?

    Somit handelt es sich also hier weder um einen Baumangel noch um einen Planungsmangel.

    Sowas ist so selten, dass hier wahrscheinlich die Versicherung des Architekten das abdecken wird.
     
  10. #10 SPaust, 17.04.2021
    Zuletzt bearbeitet: 17.04.2021
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    Es geht hier um WU BETON DÄCHER.

    Ihr Beispiel in dem Link ist doch offensichtlich ein ABGEKLEBTES DACH !!!

    Was soll so eine vollkommen am Thema vorbeigehende Antwort ?


    Es ging in diesem Thread darum, daß sehr viele Dachdecker, natürlich nicht alle, ein recht geringes Wissen über WU-Beton Dächer haben.

    Unabhängig davon, wenn eine Weiße Wanne, also ein Keller aus WU Beton "nicht funktionier", muß in der Regel ein Verpresser "ran", und einen Riss verpressen, ggf. eine undichte Fuge, ganz sicher muß dann kein Dachdecker "ran".
    Es geht aber hier um DÄCHER, nicht um Keller.

    Durchdringungen in WU-Beton Dächern sind in der Regel mangelfrei, wir verbauen einige tausend Durchdringungen pro Jahr und hatten in den letzen 50 Jahren keinen Mangel.



    Was hat diese Antwort mit dem Thread zu tun ? ( Gar nichts...)


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  11. #11 Fabian Weber, 17.04.2021
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    Ganz einfach, es ist ein Forum. Da kommt man halt mal von einem Thema zum nächsten. Der Thread war ja nun auch schon über ein halbes Jahr vergessen.
     
  12. SPaust

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    Naja, insbesondere die Antwort Ihres Vor"redners" Tarunio ist aber wirklich eine sehr unpassende Antwort.
    Es geht um ein WU Beton Dach und einen Erfahrungsbericht dazu...

    Antwort Tarunio dazu :
    "Hier ein superspezial Mangel "Lupe-Spiegel" an einem abgeklebten Dach im Schwabenländle...

    Naja... könnte man auch einfach sein lassen so eine Antwort.
     
  13. #13 Fabian Weber, 17.04.2021
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    Herr Paust,

    tatsächlich hätte ich da mal ne Frage zu einem für mich noch ungelösten Fall.

    Berlin Mitte gegenüber Schloss:

    Ich komme von Außen nicht mehr an die Abdichtung einer Haustrennwandfuge dran, weil mit Ortbeton Vorsatzschale überbaut.

    Leider aber genau dort undicht.

    Das heißt im UG kommt das Wasser innen zwischen den Haustrennwänden nach einem stärkeren Regen wieder raus.

    Kann man eine 4cm Hausfuge, die mit Miwo-Haustrennwandplatten ausgebildet ist komplett vergelen?

    Mein Auftragnehmer Rohbau (großer deutscher Baukonzern) und sein Abdichtungsprofi sind mit Ihrem Latein langsam am Ende - die Geduld des Bauherrn nach bald 5 Jahren rumdoktern auch.
     
  14. SPaust

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    Moin,

    tja, prinzipiell schon, ist aber eine undankbare Aufgabe... Müsste ich mir mal ansehen.

    Mailen Sie mir dazu gern mal pm : paust@paust.eu
    Muß nicht hier im Forum sein.
     
  15. #15 Fabian Weber, 18.04.2021
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    Ich komm drauf zurück, wenn der AN Rohbau nicht bald mal weiterkommt. Eigentlich ist das Verhältnis gut und der Bauherr möchte auch noch ein paar Häuser mit denen bauen.
     
  16. JanOrz

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    Ich freue mich, dass es in diesem Faden mal ein paar Beiträge gibt. Der Kostenfaktor hat bei mir übrigens auch eine ausschlaggebende Rolle gespielt. Leider hatten wir ja noch den oben erwähnten Ausführungsfehler mit den Terrassen (Attika nicht betoniert, hier kein Fugenblech, wollte ich so, wurde aber leider nicht gemacht) und mussten daher die Terrasen zur Attika noch etwas abdichten. Allerdings sind die Häuser von den Statikern heutzutage so übertrieben bewehrt, dass beim Dach und den Terrassen bei uns nur noch ein minimaler Zuschlag an Bewehrung notwendig war um die Trennrissbreite von 0,2mm zu erreichen. Da mein Schwiegervater und mein Schwager den Rohbau ausgeführt haben, hat uns der Kubik WU-Beton vielleicht 10-20 Euro pro Kubik mehr gekostet, also nicht viel. So gesehen hätte mich die Dachabdichtung wenn ich die Kosten für die Dämmung abziehe mindestens für alles zusammen 30.000€ mehr gekostet!!! Und die Haltbarkeit wäre deutlich geringer. Auch der Vertreter von Jackodur (wir haben die 24cm Jackodur Standard 300 Plus auf dem Dach) für Umkehrdächer war basserstaunt, er hatte immer gefragt: dann haben sie die Abdichtung auf dem Beton...und ich meinte ne, keinerlei Abdichtung, WU-Beton. Dazu meinte er, dass er das schon seit ca. 20 Jahren mache und dass alle WU-Dächer, die er kenne bis heute absolut dicht seien und es wäre das beste und zukunftsorientierte was er empfehlen könnte! Um manchen die Angst zu nehmen, auch mein Schwiegervater (seit ca. 40 Jahren Erfahrung mit Beton) sagt wenn der Beton die ersten Wochen dicht ist, dann kommt da in 100 Jahren nichts mehr durch. Leider muss man wenn den Rohbau eine Firma macht erstmal jemand finden, der das ausführt und ausführen kann, denn viele Unternehmen werden Angst davor haben obwohl sich die Ausführung wirklich nicht großartig unterscheidet vom "normalen" Beton wenn man ein paar Gundlagen beachtet und den Beton nicht einfach reinrotzt. Ich dachte mir halt beim Planen von anfang an: warum soll man einen Baustoff, der schon in sich dicht sein kann, noch zusätzlich abdichten? Wie bescheuert ist das denn? Das wäre ungefähr so wie wenn ich ein Stück Grillanzünder nehme und dann noch das ganze Holz zusätzlich mit Spiritus überkippe :-) Und zu guter letzt dachte ich mir halt, falls es schief geht, was soll passieren, dann kann man das Dach immer noch abdichten und die 30.000 Euro investieren.
    Gruß Jan
    P.S.: auch bezüglich Heizungsbauer und die Installation von Wärmepumpen (WP) könnte ich noch ein Fass aufmachen, aber da gibt es schon genug Themen im Haustechnikdialogforum (HTD) zu. Hätte ich auch hier den Rat der meisten Heizungsbauer befolgt, dann hätte ich ca. 10.000 Euro mehr für die Bohrung und WP bezahlt und das alles für nix. Meine 6kW Nibe Sole WP bringt meine 350m² beheizte Wohnfläche auf wohnige 21°C und fängt sogar schon im ersten Winter zu modulieren an, natürlich ohne Pufferspeicher und ohne Einzelraumregelung. Berechnung der FHB durch einen Ingenieur aus dem HTD, daher kaum Durchflusswiderstand bei gleich langen Heizkreisen. Auch den vorhergesagten "Pufferspeicher zur hydraulischen Entkopplung" habe ich nicht benötigt, die Umwälzpumpe vom Heizkreis läuft mit 25l/min auf 70%. Da muss ich leider mal ganz arrogant sagen zwar haben manche Akademiker von der Praxis zum Teil nicht so viel Ahnung, aber leider gilt das andersherum auch, dass manche Handwerker dafür von der Therorie (Physik) wirklich null Ahnung haben und den Herstellern einfach blind vertrauen...
     
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