Dämmung Obergeschossdecke. Alte Schüttung im Blindboden verschwunden.

Diskutiere Dämmung Obergeschossdecke. Alte Schüttung im Blindboden verschwunden. im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, wir ham bei unserem Haus(1956) das Dach neu eindecken und Dämmen lassen. Gedämmt wurde nach Aufdoppeln der 180mm (0,35)...

  1. #1 2lrocco, 01.11.2021
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    Hallo,
    wir ham bei unserem Haus(1956) das Dach neu eindecken und Dämmen lassen.
    Gedämmt wurde nach Aufdoppeln der 180mm (0,35) Zwischensparrendämmung bis zur Mittelpfette. Nun wollten wir die Obergeschossdecke noch Dämmen. Eigentlich war geplant die Balken auch Aufzudoppeln, und nach dem Dämmstoff den Boden mit OSB Platten auszulegen. De Den Dachboden sah eigentlich immer nur 2mal im Jahr der Kaminkehrer und da bin ich dann eben ab und an ma mit hoch nachm rechten Schauen.

    Jedenfalls is mir aufgefallen das sich die Bims, Brasche was auch immer schüttung an einigen stellen in den Blindboden verkrümelt hat. Was auch kein wunder ist. Diese Schüttung besteht eigentlich nur noch aus Staub.
    Ich hab an der schlimmsten stelle ma angefangen auf zu machen und sau schnell gemerkt das issn Fass ohne Boden. Ich wollte eigenlich den kram ausm Blindboden holen, Bretter wieder rein irgendwas Diffussionoffenes als Trennlage drauf (Unterapannbahn, Bettlaken, what ever) und die Schüttung wieder drauf kippen.
    Nu bin ich aber ernsthaft am überlegen den ganzen misst raus zu schaufeln und mit meiner Dampfbremse und Dämmwolle direkt auf die Bretter zu gehen.
    Ich denke das ich gut 1/3 der Schüttung sowieso rausschaufeln muss um sie dann wieder einzubauen wobsie eigenlich hin soll.
    Oder bin ich wieder mal zu empfindlich und sollte das Fehlende Material einfach mit Schüttung auffüllen bis OK Balken und dann am ursprünglichen Plan festhalten?
    Hat ja schließlich fast 70 Jahre gedauert bis die Schüttung verschwuden war.

    Mfg Christian
     

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  2. #2 Sergius, 04.11.2021
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    Hallo
    Ich rate dir die Füllung drin zu lassen und keine Sperrschichten Folien oder sonstiges einzubauen. Der Dachboden wurde gedämmt? An der Stelle steige ich schon meistens aus aber irgendwie antwortet keiner, deshalb versuche ich es.

    Du hast auf dem Dachboden eine Nutzungsänderung. Aus dem Kaltdach (70Jahre funktioniert) hast du mit der Dämmung und den Folien schon so viel schaden angerichtet, da kommt es auf die Zwischendecke nicht mehr drauf an. Die hinterlüftungsebene, die früher ein gesamtes Dachgeschoss gewesen ist, ist jetzt auf die Ebene zwischen der Unterspannbahn bis zum Ziegel reduziert. Eine Dampfsperre soll den im Innenraum anfallenden Wasserdampf von der Dämmung fernhalten, was im Altbau schwierig bis unmöglich ist. (und jetzt schießt alle auf mich ein) Ich halte eine Praktisch dichte Dampfsperre für nicht ausführbar im Altbau! Die Konsequenz ist die Durchleuchtung des Dämmstoffes und der U-Wert verschlechtert sich bei 1 % mehr Feuchtigkeit um 10% . Wie kannst du bei dem geschlossenen Aufbau eine Durchfeuchtung feststellen? garnicht, oder erst beim Rückbau. Von einem U-Wert im Dachaufbau zu reden ist reiner Glaube, da die Feuchtigkeit unbekannt ist.

    Die Schüttungen sind diffusionsoffen und wärmespeicherfähig. Sämtliche Aufbauten an die du denkst sind es nicht. Und das betrifft auch den Sommerlichen Hitzeschutz. Dieser wird bei der Konstruktion vernachlässigt.

    Ich bin nur jedesmal traurig zu sehen was mit Jahrhundert alten Bauwerken gemacht wird und kenne aus meiner Sanierungszeit kein Beispiel einer Intakten Zwischensparrendämmung. Die Schadensfälle sind geläufig und werden auch hier im Forum heiß diskutiert.

    Wenn du mich fragst was du jetzt machen sollst, ist main Rat (wie an jeden Hausbesitzer) Stelle den Heizverbrauch fest und vergleiche Jede Maßnahme auf ihre Wirksamkeit. Sprich. Du verbrauchst 2000l. Öl für ein Einfamilienhaus vor der Maßnahme, nach dieser brauchst weniger/gleichviel/mehr. Wenn du es Schafts ein Versprechen des Energieberaters zu belegen (wichtig, als Einzelmaßnahme und nicht als Maßnahmenpacket) dann geb ich einen aus. Mehr noch, wenn du es schaffst einen auf dem U-Wert basierenden bedarf zu verbrauchen, geb ich sogar zwei aus. (Wenn zu weit weg wohnt, schick ich es dir zu)

    Grüße :-)
     
  3. #3 kbup0815, 04.11.2021
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    Das auf keinen Fall: Denn die verschwundene Schüttung liegt ja jetzt auf der Unterdecke; und diese ist für diese Last nicht konstruiert/dimensioniert. Die Unterdecke wird igendwann Risse aufweisen und schlimmstenfalls aufreißen. Dann bröselt dir die Schüttung ins Schlafzimmer.

    Das hingegen scheint mir ein guter Plan zu sein. Und "irgendwas Diffussionoffenes als Trennlage" nennt man Rieselschutz. Schau' mal bei wikipedia! Da wird das gut erklärt.
     
  4. #4 2lrocco, 11.11.2021
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    Moin.
    @ Sergius
    Du hast grundsätzlich natürlich recht mit dem was du sagst und die gefahren seh ich auch. Aber ich hoffe der nutzen überwiegt.
    Vor 70 Jahren wurde die bude allerdings mit Holz auf 25-27 geheizt und nicht mit teuerem Öl auf 21-22 Grad. Dadurch nahm man die zugluft und Strahlungskälte wohl deutlich weniger war. Und bei den jetzigen und zu erwartenden Energiekosten sollte man wohl schon etwas unternehemen um die wärme eher im Haus zu halten. Im Sommer war es nicht möglich im Schlafzimmer zu schlafen wegen der hitze. Man hat die Autos von der Strasse gehört als würden sie einem durch das Schlafzimmer fahren. Und die Strahlungskälte ist einem in die Knochen gekrochen wenn ich mit meinem Kind in seinem Zimmer gespielt habe. Die beiden letzten Punkte haben sich jetzt schon wesentlich verbessert. Die Autos sind kaum noch wahrzunehmen und das Thermometer fällt auch nicht mehr so tief in der Nacht. Ob es für den Sommer was nützt wird sich noch zeigen. Ich erwarte da jetz keine 5 grad unterschied, aber wenn es nur 1-2 grad sind hat es auch schon was gebracht.

    Und nein der Dachboden ist und bleibt kalt. Die Dachschrägen sind jetzt bis zur Mittelpette hoch gedämmt und ich möchte jetzt eben die Geschossdecke noch Dämmen. Es wurde auch keine Dampfsperre sondern nur eine Bremse (Sd 0,3-5) eingebaut. Das sollte die gefahren schon etwas abmildern.

    Nach deinem Beitrag und weiterem einlesen hab ich jetzt vor.
    Die Schüttung an den stellen wo sie komplett durch gerieselt ist wieder aus dem Blindboden zu holen. Ne Unterspannbahn als Rieselschutz einzulegen und die Schüttung wieder einzubauen und den rest bis OK Balken aufzufüllen. Darauf dann 2x60mm Mineral oder Steinwolle (da bin ich noch unsicher) über Kreuz. Nur im Mittleren begehbaren bereich wird auch über Kreuz ne UK aus 40/60er Rahmen gebaut und darauf mit 1cm abstand zu einander und 2cm Abstand zur Dämmung dann Holzdielen. Der Bereich zwischen Dielen und Mittelpette bleibt komlett offen weil ich da eh nur hin kriechen kann. So bleibt wenigstens die Geschossdecke komplett Diff. offen.

    Mfg Christian
     
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  5. #5 Gast 85175, 11.11.2021
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    Vor 70 Jahren wurden einige wenige Zimmer stundenweise geheizt und den Rest der Zeit war es einfach nur kalt und zugig… Die durchgehend beheizten Wohnräume kamen erst in den 1970ern richtig in die Breite (mit den Zentralheizungen).

    Der Plan mit dem „komplett Diffusionsoffen“ ist in der Kombination mit der Mineralwolle falsch, da hast dann ziemlich sicher den Taupunkt in der MiWo und da ist Diffusionsoffen dann Gift… Man sollte eben nicht einfach an alten Konstruktionen rumfummeln ohne genau zu wissen was man da gerade tut. Lass es wie es war, oder mach es komplett neu und dann in gut, schön und richtig. Alles andere ist oft nur halbgarer Selbstbetrug, allzu oft sogar schädlicher Murks…
     
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  6. #6 Sergius, 15.11.2021
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    @2lrocco Hi Christian

    Danke erstmal dass du dich damit auseinandersetzt.

    Ich weiß nicht wie das heizverhalten vor 70 Jahren war. Ist aber ein interessanter Punkt und ich setze mich durchaus mit der Geschichte des Wohnbaus auseinander.

    Aber um mal im Zeitalter zu bleiben aus dem dein Haus stammt. (vielleicht etwas später) Dein Gebäude (1956) wurde nach der Nachkriegsbauordnung erbaut die 1964 durch die Landesbauordnung. Die Nachkriegsbauordnung kenne ich noch nicht aber die LBO 1964 hab ich im Zuge der GEG-2020 (Gebäude-Energie-Gesetz) und der 45 Jahrigen Sparverordnungen der Bundesregierung mal durchgelesen. Wenn ich alleine nur diese Zeitspanne nehme ist so viel im Bau passiert und Grundsätze wie "anerkannte Regeln der Technik" insbesondere die Ausführungen "neuestem Erkenntnisstand vorgebildeten Techniker bekannt sind und dass sie sich aufgrund fortdauernder praktischer Erfahrung bewährt haben" in Vergessenheit geraten. Bedenkt man die Nutzungsdauer eines Gebäudes, hat sich noch kein Gebäude (seit der EnEG1976) beweisen können. Und kein Mensch kann mir das Wiederlegen. Die Zeit wird Zeigen.

    Was das Nutzerverhalten angeht, denke ich nicht dass früher die Ansprüche anders waren (die Möglichkeiten waren definitiv anders) Mensch bleibt Mensch und fühlt sich wohl bei der Selben Temperatur seit (schon immer)...

    In der 70ern war die Ölkrise und in Deutschland gab es Autofreie Sonntage. (Etwas vergleichbares hab ich noch nie erlebt, zu jung) und zur selben Zeit wurden Ölheizungen verbaut. Ich denke nicht dass diese übermäßig viel Öl oder Gas verbraucht haben, denn dass war schon vor 50 Jahren "knapp". Und was die Kosten angeht die steigen insgesammt, egal ob Öl, Gas, Strohm, Holz. Und dass höre ich schon seit über 25 Jahren.

    Mittlerweile beschäftige ich mich nicht mehr damit. Ich versuche nur darauf hinzuweisen dass die "alte" Bauart garnicht so doof gewesen ist. Und dass sich die neue erstmal beweisen muss.

    Was deine Dämmung angeht bin ich bei @chillig80 ! Entweder so oder so. alles andere ist Murks und schädlich für die Bausubstanz. Andererseits förderlich für unsere Konjunktur und sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Der Bau läuft noch stabil und es gibt genug zum Sanieren! Allerdings haben meine Bauherren kein/wenig Geld und ich tendiere zu Instandhaltung und bedachter Modernisierung.
     
  7. #7 Gast 85175, 15.11.2021
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    Da brauchst Du dir nur einmal die Bauweise ansehen. Mehrere Schornsteine, damit man die Einzelraumöfen im Gebäude verteilen konnte. Durchgangszimmer, damit man immer zwei Zimmer mit einem Ofen heizen konnte ohne einen zugigen Flur dazwischen zu haben.

    Dann musst dir mal die Wärmeträger zu der Zeit ansehen. Vor 70 Jahren im Wohnsektor fast zu 90% Holz und Kohle.

    Dass die allerwenigsten Leute die Bude mit mehreren Einzelraumöfen und dann auch noch mit Holz und Kohle durchgehend beheizt haben ist einfach nur logisch…

    Später kamen dann Öl-Einzelöfen, die oft mit großem Öltank im Keller, also mit Ölleitung bis in die jeweiligen Zimmer, da wurde dann schon mehr geheizt.

    Die Zentralheizungen kamen erst in den 60ern/70ern in die Breite, aber auch da hat man erstmal sehr sparsam geheizt, also nicht alle Zimmer voll durchgeheizt. Im Geschoßwohnungsbau waren es oft Gasthermen etagen- oder wohnungsweise statt der Zentralheizung.

    Das Ganze kann man natürlich im Einzelfall nicht verabsolutieren, aber im Großen und Ganzen haut es so doch hin.

    So wie es da oben den Eindruck macht, also dass Holz billig war und man deshalb die Hütte gedankenlos auf 27C geheizt hat, war es jedenfalls sicher nicht.
     
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  8. #8 2lrocco, 23.11.2021
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    Moin.
    Ich hab mich da vielleicht etwas schlecht und pauschal ausgedrückt. Ich bin da eben geprägt von meinen Großeltern Bj. 1932. Da wurde und wird heute noch mit Holzöfen geheizt. Natürlich wird da nicht das komplette Haus also jeder Raum geheizt. Im Schlafzimmer gefriert gerne mal das Kondenswasser an den Alu-Fensterrahmen und im Wohnzimmer und der Küche ist es vor Hitze nicht auszuhalten. In den andern Räumen liegt die Temp. irgendwo dazwischen. Die Öfen werden im Herbst angeheizt und kühlen im Frühling erst wieder ab Tagsüber wird Holz verbrannt und abends vorm ins Bett gehen werden Briketts aufgelegt um morgens wieder Holz nachzulegen.
    Der Tagesablauf ist nicht wie bei uns 10h ausser Haus und dann Abends auf der Couch zu liegen und sich vom TV berieseln zu lassen und am Morbus Smartfone zu arbeiten. Da wird sich um Holznachschub und ums Kleinvieh gekümmert. Zu tun gibts ja immer was. Hier im Ländlichen ist und war das eben so. In Ballungsräumen ist das sicher anders.
    @chillig80
    Du schreibst mit Mineralwolle wäre Diff.offen schlecht. Mit welchem Dämmstoff wäre es denn realisierbar?


    Wenn ich ich meinen geplanten Aufbau im Ubakus eingebe wird mir kein Tauwasserausfall Prophezeit. Vielleicht ist aber auch meine Eingabe fehlerhaft. Es kommt erst zu Tauwasser sobalt ich einen Bodenbelag drauf tu.
    Soviel zur Theorie die sich ja bekanntlich oft von der realität unterscheidet.

    gruß Christian

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  9. #9 Gast 85175, 23.11.2021
    Gast 85175

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    Dein Ubakus ist im Neubau schön und gut, aber es fehlt da im Altbau praktisch an der „Luftdichtigkeit“. Wenn es dir da über Nebenwege feuchte+warme Raumluft in die neue Dämmung bläst geht das nicht gut.
     
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