Abwassersammelgrube mit Kläranlage nachrüsten?

Also: aus einer bislang abflußlosen Sammelgrube möchtest Du eine Kleinkläranlage machen.

Wir sind ja in Deutschland. Da gibts Regeln für. Regel Nr. 1: Es gibt Vorschriften/Normen dafür. Antrag stellen. Heißt, Du musst einen Abwasserplan (Entwässerungsantrag) einreichen. Mit Baubeschreibung usw. usw. Quasi, wie ein Bauantrag. Kleinkläranlagen bestehen i.d.R. aus einer 3-Kammer-Klärgrube und irgendwas nachgeschaltetem (Verrieselung, Pflanzen, Teich, Tropfkörper) um eine Reinigungsleistung zu erzielen. Und das daraus kommende Überlaufwasser muß ggfls auch irgendwo eingeleitet werden.

Ohne Erdarbeiten gehts jedenfalls nicht. Obs überhaupt genehmigt wird / genehmigungsfähig ist, keine Ahnung. Am besten die Kommune/Träger der Abwasserbeseitigung mal fragen.

 

Auf Basis des Berufes meiner Frau, kann ich dir sagen, dass Kleinkläranlagen den Umweltbehörden ein großer Dorn im Auge sind. Primär ist ein Anschluss anzustreben/vorgeschrieben, wenn du es legal haben willst. Sobald du etwas änderst, sind wieder Anträge notwendig. Und wenn du damit schlafende Hunde weckst, hast du ein noch größeres Problem. Meine Schwiegereltern haben auf ihrem Wochenendgrundstück welches sie den ganz Sommer 24/7 nutzen zwei IBC (also 2 x 1m²) versenkt und nutzen dies als Kleinkläranlagen. Einmal pro Jahr wird meines Wissen abgepumpt. Für das Ganze gab es vor gut 25 Jahren keinen Antrag, sondern wurde einfach gemacht.
Nun musst du selbst entscheiden, ob den legal oder illegalen Weg gehst.
Alternativ könntest du überlegen, wofür du die Kläranlage überhaubt brauchst?
- Toilette? -> Alternativ Trocken- oder Verbrennungstoilette
- Wäsche waschen? -> Waschsalon.
- Bleibt also noch abwaschen, duschen und Hände waschen.

 

Legal!

 

Legal kann auch klappen . Meine Frau hat sich heute den ganzen Tag mit einem Urteil/Rechtsstreit rumgeschlagen. Kommt bei der Klage auf den Richter an. Laut ihrer Aussage gab es ein Urteil, in dem der Richter anhand der Daten des Herstellers der Kleinkläranlage zu Gunsten des Klägers geurteilt hat. So nach dem Motte, die Anlage macht was sie soll, dass wird schon passen.
ABER: Das Problem ist nicht eine Kleinkläranlage, sondern viele. Wenn also das Gewässer, in welches die "gereinigten" Abwässer eingeleitet werden, dies nur bis zu einem bestimmten Wert verträgt, dann habe alle anderen Pech. Wer also zuerst den Antrag stellt oder zu erst klagt, könnte Glück haben, dass er noch einen Kleinkläranlage errichten darf.
Weiterhin: Noch gefährlicher wird es, wenn die Kleinkläranlage sellten genutzt wird. Kleinkläranlage reinigen auf der Basis von MikroOrganismen das Abwasser, die auch richtig gefüttert werden wollen. Gibt man also etwas falsches in den Abfluss oder lange Zeit nichts, gibt es keinen MikroOrganismen und somit auch keinen Reinigung. Und genau hier kommen vermutlich auch die Angaben der Hersteller von Kleinkläranlage zum Tragen. Dort stehen mit Sicherheit Bedingungen drin, unter den die Anlage betrieben werden MUSS, damit sie auch wirklich funktioniert.

 

Erstmal braucht er ja eine Genehmigung, daß er überhaupt einleiten darf. Und spätestens hier muss er/der Hersteller Butter bei die Fische geben. Und da das Überlaufwasser nicht per W-LAN in den Vorfluter kommt, ist spätesten da buddeln angesagt

 

Das willst du nicht wirlich! Ich habe einige Jahre in einem Haus mit Kleinkläranlage gewohnt. Das Zeug aus der Grube will man nicht freiwillig im Garten haben. Ich weiß auch gar nicht, ob das zulässig wäre.