Warmdach Dämmung abgesoffen - ist das ein Mangel?

Diskutiere Warmdach Dämmung abgesoffen - ist das ein Mangel? im Dach Forum im Bereich Neubau; Bei uns befindet sich gerade ein Warmdach im Aufbau, bis auf die letzte Dachbahn. Fürs Wochenende haben die Dachdecker die Vorletzte Lage...

  1. #1 aktivpassiv, 12.12.2021
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    Bei uns befindet sich gerade ein Warmdach im Aufbau, bis auf die letzte Dachbahn.

    Fürs Wochenende haben die Dachdecker die Vorletzte Lage verschweißt um das Dach bis Montag dicht zu machen. Nun hat es geregnet (normaler "landregen", keine Sturzbäche) und im Rohbau läuft es an mehreren Stellen durch das Dach.

    Meines Erachtens ist nun die Dämmung abgesoffen. Die Dämmung ist dreitägig verlegt und es sind dort durchaus bis 1cm hohe Hohlräume zwischen den Platten u.a. durch die unebeneheit durch die Schweißnähte der Dampfsperre.

    Stellt das absaufen der Dämmung einen Mangel dar? Wird dies jemals abtrocknen? Meiner Einschätzung nach nicht, da ja oben und unten Dampfsperren installiert sind. Durch Wasserlagerung verliert doch EPS an Dämmwirkung, und andere Probleme könnten doch auftreten oder?

    Schichtenaufbau siehe Anbei.
     

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    1. Ja bei Bituminösen da praktisch Dampfdichten Aufbauten ist eingeschlossene Feuchtigkeit ein no go, da sich da durch beim trocknen Beulen und Blasen in der Bitumenbahn oben bilden können, Fun Fakt , siehst Du nicht weil kommt ja Begrünung drauf.

    2. Die Dämmwirkung ist gemindert , aber nicht null.
    3. Was mich bei der Sache am meisten stört: Wenn da eine Dampfsperre auf dem Holz ist, warum läuft Wasser in den Rohbau??? Diese Bahn muss Luftdicht am Baukörper angeschlossen sein, denn das würde bedeuten, wo jetzt das Wasser rein läuft, kann später Kondenswasser in den Aufbau ziehen.

    Würde ich mal mit dem Dachdecker, Bauleiter oder Architekten abklären, und zur not soll der Dachdecker jemanden vom Hersteller kommen lassen , bei manchen Herstellern gibt es bei Systemaufbau verlängerte Garantie.

    Ggf. Kann man das durchtrocknen lassen , aber jetzt einfach Oberlage drauf und Decke rein nein, nicht ohne vorher abzuklären was ist im Aufbau los. Und noch was : Die erste Abdichtung oberhalb der Dämmung muss auch dicht sein.
     
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  3. #3 aktivpassiv, 13.12.2021
    Zuletzt bearbeitet: 13.12.2021
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    Danke für das Feedback! Erstmal vorweg, der Dachdecker ist ein 120 Mann Betrieb, die Wissen eigentlich was sie tun, aber: habe heute mit dem Chef gesprochen der hat folgendes gesagt:

    Oberlage soll jetzt drauf damit nicht noch mehr Wasser eintritt. Im nächsten Schritt soll dann wie bei einer Estrich Trocknung Löcher gemacht werden zum trocken der Dämmung. Anschließend eine neue obere Bahn. Ist dies eine Fachmännische Art das Wasser zu entfernen? Vor allem: wie kann man sicher sein, daß das ganze Wasser weg ist und sich nicht noch irgendwo Taschen befinden?

    Das ist auch mein Verständnis, so sagt es auch der Hersteller:
    Hasse & Sohn: Flachdach - Erste Abdichtungsbahnen: Hassopren SN
    Dachdecker sagt, die erste Abdichtung muss nicht gegen stehendes Wasserdicht sein (wie es durch Pfützen Bildung auf dem Dach der Fall war).

    Es läuft an 4 Stellen in den Rohbau: an den Lüftungsauslässen (die Rohre laufen teilweise auf der Dampfsperre), sowie an zwei Stellen an denen ich vermute, daß die Dampfsperre eine Fehlstelle hat.

    Habe mir Architekt und Dachdecker heute gesprochen. Dachdecker möchte am Ende ein gutes Dach abliefern sich aber jetzt noch nicht an dem Wasser zwischen den Bitumen Bahnen messen lassen, er meint das Wasser würde mit der Zeit "verschwinden". Mitte Februar werden noch Dackkuppeln eingebaut (derzeit nicht lieferbar...), da könnte man dann etwaige Feuchtigkeit auf der Dampfbremse bewerten.

    Wir haben heute an einer der Tropfstellen ein Loch ins Dach geschnitten, und siehe da, Wasser auf der Dampfsperre ohne Ende...das hat sich dann an einigen Stellen seinen Weg ins EG gesucht...

    Ich habe mir nun verschiedenste fachkundige Meinungen eingeholt, alle sagen Wasser auf der Dampfbremse ist ein Bauschaden der Saniert werden muss. Der Dachdecker sagt er bekäme das hin ohne jeglichen Rückbau. Ist dies wirklich nach anerkannten Regeln der Technik möglich?
     

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    Also, erstmal ob der 120 Mann oder einen hat spielt keine Geige,
    1. Abdichten und dann durch Löcher trocknen , kann gehen , habe ich keine Erfahrungen, habe schon abgesoffene Flachdächer ohne abriss ( Kundenwunsch) Saniert, aber dann keine Bitumenbahnen sondern Folienbahnen ( geringerer Wasserdampf widerstand) eingesetzt. Kann aber wenn man da mehr Erfahrung hat durchaus funktionieren.

    2. Die erste Abdichtungslage muss dicht sein, auch gegen stehendes Wasser, beim Flachdach gibt es nur dicht oder undicht , ( ausgenommen provisorische Übergänge, da können mal ein paar tropfen reinkommen)

    3. Zu dem Bild : Das sind keine paar Tropfen, pauschal würde ich sagen einmal neu ohne vor Ort gewesen zu sein (zu allem anderen keine Erfahrung) , oder alternativ andere Abdichtung wählen ( eine die Feuchtigkeit trocken lassen kann, wenn mal an einer Stelle Feuchtigkeit eintritt OK, das bekommt man geregelt. Wenn das so gemacht wird , wie der Kollege vorschlägt , würde ich weil er es verbockt hat , die Garantie aufgrund des Feuchtigkeit, und daraus erst später sichtbare Schäden versuchen auf 10 Jahre zu verlängern, wenn er sich so sicher ist , das das klappt , sollte das kein Problem sein, alternativ Gutachter. Flachdach Bituminös mit eingeschlossener Feuchtigkeit kann zum Totalschaden führen, Beulen, Blasen, Nähte gehen auf, Anschlüsse ziehen sich weg ( wegen den Beulen und Blasen und dem Dampfdruck beim trocknen) und das schlimme ist, durch die Begrünung merkst und siehst Du das erst, wenn es zu spät ist.
     
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    Achso: Die anerkannte Regel der Technik sagt : trocken , da wüsste ich nicht, das so etwas in dem Maße vorgesehen ist, das sind alles meiner Meinung und Wissen nach Sonderlösungen.
     
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  6. #6 aktivpassiv, 13.12.2021
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    Hier steht etwas dazu, klinkt nicht als wenn das gut funktionieren würde. Unser Dach hat 100qm, das würde dann mindestens 20 belüftungs Bohrungen benötigen...
    http://www.dddach.org/journal/ddd-19.pdf

    Das sieht mein Dachdecker anders, fälschlicher Weise wie alle Literatur sagt.

    Grundsätzlich ist in dem Dachaufbau jetzt jeglicher Hohlraum mit Wasser gefüllt. Ich schätze das sind über die diversen Lagen 1cm Wasser Schichtdicke, macht bei 100qm Dach 1cbm Wasser. Vielleicht ist das hoch gegriffen, aber es sind auf jeden Fall zig oder hunderte Liter.
    Gute Idee mit der verlängerten Garantie, ich hoffe allerdings darauf läuft das nicht hinaus sondern eher ein unbedenkliches Dach.
     
  7. #7 aktivpassiv, 13.12.2021
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    Die Trockungsmethode und der dann folgende Nachweiß, dass alles wieder trocken ist, ist eigentlich meine Kernfrage hier: hat jemand noch eine zweite Meinung ob das ein empfehlenswerter Weg ist? Mit welcher Begründung kann ich einen Trockungsversuch seitens des Dachdeckers ausschlagen und auf Neueindeckung pochen?
     
  8. #8 aktivpassiv, 13.12.2021
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  9. #9 aktivpassiv, 13.12.2021
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    Hat jemand eine Idee was passiert wenn jetzt Frost kommt und das eingeschlossene Wasser friert (das Haus ist ja im Rohbau)?
     
  10. #10 aktivpassiv, 15.12.2021
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    Ich habe mal ausgerechnet wieviel Trocknung der Dämmebene im Sommer durch die Dachbahnen stattfinden wird (nach Fick`schem Gesetzt ): 0.5g pro Sommerperiode über die Fläche des ganzen Dachs! die zig Liter werden auf die Weise also nicht entweichen!
     
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    Was passiert mit Wasser was friert?? Es dehnt sich aus , genau so wenn es trocknet, Durchtrocknung durch Bitumenbahn sd.wert 1500 m also praktisch nicht möglich da ab 1500 m dampfdicht . Das mit der Durchtrocknung durch die Abdichtung hindurch funktioniert laut meinem Wissen nur durch entsprechende Abdichtungen Kunststoffbahnen die nicht Vollflächig, bei Auflasst durch Begrünung größtenteils lose oder Saumbefestigt mit vorgeschriebener Randbefestigung verlegt werden. Die sind zwar auch nicht diffusionsoffen aber bei Restfeuchte würde die Abdichtung durch das trocknen nicht so leiden. Wenn ich da vor Ort vermitteln müsste, würde ich entweder alles neu oder in Absprache mit Folienhersteller XY ( Nicht einfache PVC Bahnen mit Weichmacher !!!) sagen: Wasser so gut es geht raus, Bitumenbahn KSU runter, Hochwertige Folien Abdichtung ( kein EPDM da zu dampfdicht) irgendwas ohne Weichmacher ( mache hier keine Werbung) aber z.b. Evalon V sehr gute Bahn und langlebig da kein Weichmacher der auswandern kann empfehlen, und 2lagen Bitumen sind eh fasst so teuer wie 1 Lage hochwertige Folie ( finde ich aber besser unter Gründach, beides aber kein Problem nur eigene Empfindung)
     
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    Und ich rate nur vom PVC mit Weichmacher ab weil diese gerne verspröden und auch durch Ablagerungen schneller altern können, gibt da aber auch namhafte Hersteller dessen Bahnen 25/30 Jahre liegen und auch für Gründdächer zugelassen sind, aber eigentlich empfehle ich solche Bahnen eher für Industrie und einfache Bauten, nicht für Wohnbau auch wenn diese dafür zugelassen sind .
     
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  13. #13 petra345, 16.12.2021
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    Da kann man sich schon einmal einen Gutachter besorgen.
    Am besten den Innungsmeister, aber aus einem benachbarten Bundesland.

    Anwalt ohne Gutachter nützt nichts. Der kann böse und teuere Briefe schreiben, aber er hat davon keine Ahnung.
    Im Raume Koblenz kann ich einen Namen nennen.
     
  14. #14 Fabian Weber, 16.12.2021
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    Also ich kann verstehen, dass der Dachdecker jetzt keine Lust hat alles neu zu machen.

    Aber er muss ja sowieso an die undichte Dampfbremse ran, die ist ja noch immer mangelhaft, auch wenn das Dach vom Wasser befreit wurde.

    Zum wegdampfen des eingeschlossenen Wassers kann er auch Entlüftungshauben auf die Dachhaut aufschweißen.

    Generell bei einem neuen Dach mit irgendwelchen Sanierungsmaßnahmen anzufangen finde ich aber falsch.
     
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  15. #15 aktivpassiv, 16.12.2021
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    Danke für die weiteren Tipps!

    Die Herren auf dem Bau haben sich heute mal wieder selbst übertroffen: beim Bohren der 30mm Löcher zum absaugen des Wassers (im 1.5m Raster) haben sie überall! die Dampf Bremse durchbohrt.:mauer

    ich weiß jetzt schon was der Dachdecker Chef dazu sagen wird: unbedenklich…
     

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  16. #16 DD A, 16.12.2021
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    Wenn Dummheit weh tun würde, wäre es verdammt laut auf der Baustelle geworden , entweder man nimmt Oldschool ein Kupferrohr und macht es heiß und stanzt bis vorsichtig bis auf die Dampfsperre ,oder man hat dafür eine Dachprobenstanze ( heißt das so, weiß ich nicht, hatte letztens ein Kollege mit bei einer Dachbestandskontrolle , ich fands professioneller als ich mit mein Kupferrohr:mega_lol:) Also 1. Abgesoffen 2. Dampfsperre defekt 3. Dampfsperre an 30 stellen zusätzlich defekt.
    Abreissen und Neu und oder unbezahlt der Baustelle verweisen , wie ich bereits erwähnte ob 120 oder 1 Mann sagt nichts über Qualität.
    Und nicht im Frost , Verarbeitungstemperatur der Hersteller beachten.:mauer
    Ach ne 30 mm Löcher im Raster von 1,5m /1.5 m Also ist die Dampfsperre jetzt Kern Schrott, denn Schrauben zur Befestigung ist das eine, aber richtige Löcher das andere.

    PS. Sd kleiner als 1500m Dampfbremse
    Bitumenbahn mit Alueinlage Sd größer als 1500m Dampfsperre
     
  17. #17 Gast 85175, 16.12.2021
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Ja doch. Wenn man 120 hat und von Großprojekt zu Großprojekt rennt, welche Spezialexperten schickt man dann zu dem EFH?
     
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Warmdach Dämmung abgesoffen - ist das ein Mangel?

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