Gewölbekeller modernisieren (Ohne Putz, Backstein, weiße Fugen)

Diskutiere Gewölbekeller modernisieren (Ohne Putz, Backstein, weiße Fugen) im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo Zusammen! Der Titel sagt es bereits. Ich habe einen wunderschönen großen, alten Gewölbekeller. Er hat 70 Jahren lang gute Dienste...

  1. #1 Att, 08.01.2022
    Zuletzt bearbeitet: 08.01.2022
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    Hallo Zusammen!

    Der Titel sagt es bereits. Ich habe einen wunderschönen großen, alten Gewölbekeller.
    Er hat 70 Jahren lang gute Dienste geleistet, aber nun ist es an der Zeit für eine Modernisierung. Er ist kühl und es fühlt sich etwas feucht an, aber nicht nass und ohne Schimmel - also genau so, wie er gedacht war. Nur, dass die Zeiten, zu denen man Gemüse lange lagern musste, vorbei sind.

    Das Haus ist Baujahr 1965. Ohne entsprechende Abdichtungen. Im gesamten Keller gibt es einen Betonboden - außer im Gewölbekeller.
    Aktueller Aufbau Gewölbekeller:
    Erdboden, in der Mitte eine Reihe Ziegel. Wand aus Natursteinen mit Kalkfarbe bestrichen (siehe Bilder)
    Die Decke aus Ziegel. Eine Wand ebenso aus Ziegel. Auf der einen Wand und Decke ist Kalkputz (soweit ich es erkennen kann).

    Neuer Plan A)
    Den Keller soweit wie möglich trocken/trockener bekommen, damit man hier Sachen lagern kann, ohne dass sie arg feucht werden. Oder vllt sogar einen schönen Aufenthaltsraum draus machen.
    Je mehr ich aber mich informiere, desto mehr lese ich, wie Leute davon abraten, da das Wasser dann irgendwie anders immer seinen Weg findet.
    Die Wände sind feucht laut dem Trotec Gerät. Es zeigt 70-90 an, ab 50 ist ein Hinweis auf Durchfeuchtung. Mit der Hand fühlt es sich aber nicht Nass an.
    Die Luftfeuchtigkeit ist (derzeit schlecht gelüftet, da nicht jeden Tag auf der Baustelle) zwischen 70-90%.
    Beides kriegt man mit regelmäßiger Lüftung wenn ich dann in dem Haus wohne sicher etwas runter.
    Aber das heißt den Boden und Wände versiegeln, ist eher nicht anzuraten, oder? Wenn dann sollte man dazu von außen abdichten, oder?

    Plan B)
    Das Klima akzeptieren, Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt lassen, aber zumindest aufhübschen!
    Ich würde hier gerne den gesamten Putz runter schlagen (muss es eh jetzt, schon angefangen) und dann so "Natur" belassen. Das heißt:
    - Fugen ausbessern und weiß machen
    - die Ziegel / Backsteine sandstrahlen, damit sie schön aussehen und die Putzreste entfernt werden,
    - Den Boden mit einmal erneuern, indem: Ziegel rausnehmen, den Boden etwas ebnen, dann Kies, dann Split, dann den Boden neu auslegen mit Ziegel + verfugen.

    Frage:
    A) Habt ihr Ideen oder Erfahrungen, dass Plan A doch funktionieren kann?
    B) Gibt es hier Ideen wie ich trotzdem etwas besser die Feuchtigkeit aus dem Raum kriege? Vllt den Boden "so halb" versiegeln?

    Ich brauche hier keine 100% Lösung, aber eine verbesserte klimatische Bedingung wäre super, wenn ich eh schon alles neu mache.
     

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  2. BaUT

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    TROTEC ist ne große Firma?
    Kugelsonde oder Mikrowelle oder ...?

    Es soll ja Leute geben, die eine nachträgliche Bauwerksabdichtung erdberührter Kelleraußenwände von außen herstellen und dann mit einer Querschnittsabdichtung (Mauerwerkssperre) kombinieren. Hat auch schon mal funktioniert (@Manufact). Auch den Boden könnte man dicht und wärmegedämmt umbauen.
    Ist halt immer die Frage von Budget und vorgesehener Raumnutzung.
     
  3. Att

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    Das Gerät ist ja zweitrangig, aber es ist das Feuchteindikator BM31 für die Wand und Thermohygrometer BC06 für die Luft.

    Ich würde ungern von außen aufgraben und mehr wie 1000 Euro Material investieren.
     
  4. BaUT

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    Das kannst du als Laie beurteilen, ob du das richtige Gerät eingesetzt hast und wie du die Messwerte interpretieren kannst? Sorry wenn ich da meine Zweifel habe.
    Mit der Kugelsonde lässt sich nur oberflächennahe Feuchte und/oder ein erhöhter Salzgehalt der Oberfläche feststellen. Ob die Wand von außen durchfeuchtet sagt dir dieses Gerät nicht.

    Dann bau im Fenster eine intelligente Lüftung ein, die immer dann einschaltet, wenn die Außenluft trockener ist als die Raumluft. Ansonsten lass den Raum wie er ist. Für unter 1.000 EUR wird das nix mit einem Ausbau zu Wohnzwecken.
     
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  5. #5 Gast 85175, 09.01.2022
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    Wenn das als klassischer Lagerkeller gebaut wurde, dann ist es ein extremer Aufwand das „trocken“ zu bekommen. Derartige Keller hat man absichtlich „in den Dreck“ gebaut, da musst schon froh sein wenn man außen eine Lehmschicht zur „Abdichtung“ eingebaut hat.
    Auch Heizen + Lüften bringen da wenig, sind oft sogar schädlich. Im jetzigen Zustand passiert da wenig, da verdunstet kaum Wasser, alles ist einigermaßen im Gleichgewicht. Wenn Du da anfängst die Luftfeuchte zu senken (heizen/lüften), dann verdunstet da das Wasser in den Wänden, von außen kommt aber ständig „salzhaltiges“ Wasser nach und Du bekommst es dann evtl. mit massenhaft Salz zu tun das sich in den Wänden ablagert…

    Wie auch immer, das bleibt entweder ein feuchter Lagerkeller, oder es wird erstaunlich teuer….
     
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    Ja ich kann ein gerät bedienen, 1 und 1 zusammen zählen, mich im Internet gut informieren und dazu noch 1-2 Experten befragen.
    Es geht nie darum mit einem Argument alles abzuleiten. Aber die Summe der Erkenntnisse bringt einen dann auf den richtigen Weg.

    Und nein, ich wollte es nicht zu Wohnzwecken nutzen.
     
  7. Att

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    Okay danke für die guten Informationen. Das mit dem Salz habe ich auch gelesen und schon im Hinterkopf. Ebenso das Thema Gleichgewicht.

    Ich frag mich nur wie die ganzen Bars und Innenstädte ihre Gewölbekeller sanieren.
    Haben die da entsprechende Lüftungsanlagen und Trockner?
     
  8. BaUT

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    Nur hören möchtest du auf die Experten dann nicht, wenn die dir sagen dass es sich möglicherweise um das falsche Gerät handelt :mega_lol::mauer

    Vielleicht hättest du mit einem TROTEC T600 oder T610 festgestellt, dass die Wände total trocken sind?! Dann hättest du dich vielleicht doch dafür entschieden den Fußboden zu sanieren und die Wände optisch aufgemotzt und das ganze als feinen Aufenthaltsraum genutzt. Wie du hier nun lesen kannst, kommt es immer auf eine wirklich fundierte VOM FACHMANN VORGENOMMENE Grundlagenermittlung an, um die tatsächlich erforderlichen Maßnahmen abschätzen zu können. Die mittlerweile sehr billig erhältlichen elektronischen Wünschelruten in Laienhand ersetzen eine solche Mauerwerksdiagnostik nicht.

    Von welcher Innenstadt sprichst du? Venedig? Berlin in Spreenähe?
    Ist sicher von Fall zu Fall unterschiedlich.
     
  9. #9 klappradl, 09.01.2022
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    Das ist nicht richtig. Das lagert nur wo anders.
    Für < 1000€ macht man nichts sinnvolles mit dem Keller, daher würde ich den so lassen.
     
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  10. Att

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    Also.
    Ich habe schon zwei Fachleute für den Keller da gehabt. Da hatten wir nur nicht direkt über den Gewölbekeller geredet. Also Schluss jetzt bitte mit dem "hätte wäre wenn". Gehen wir bitte von den Tatsachen aus, die ich beschrieben habe und fertig.

    Gibt es vllt Personen die einen Gewölbekeller bereits saniert haben und ihre Erfahrungen teilen wollen?
    Mit welchen Kosten müsste ich denn eher rechnen für meine zwei oben erwähnten Vorhaben? Also mal angenommen nur der Bodenerneuerung?
     
  11. #11 ProfiPfusch, 17.01.2022
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    Ich würd's so machen...

    Boden:
    1. Kapillarbrechende Schicht aufs Erdreich (ggf vorher 10/15 cm ausheben)
    2. EPDM Folie drauf
    3. Estrichbeton rein...mind. 6/7 cm. Bewehrung nicht unbedingt nötig. RANDSTREIFEN NICHT VERGESSEN
    Diese Maßnahmen sollten die Luftfeuchtigkeit schonmal deutlich senken. Gleichzeitig hast du einen trockenen, Ebenen Boden auf dem sich sorgenfrei Gegenstände lagern lassen.

    Wände/Decken:
    Losen Putz ab. Ggf. Wände mit Salpeterentferner behandeln. Mit Kalkputz (reicht auch aus'm Baumarkt. Hat zwar kleinen Zementanteil ist aber nicht dramatisch) ausbessern. Anschließend mit Kalk- oder Dispersionssilikatfarbe streichen.

    Zusätzlich im Sommer Fenster (tagsüber) geschlossen halten...im Winter gut lüften.

    Kostet alles nicht besonders viel wenn du's selbst ausführst.

    Lg
     
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  12. BaUT

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    Wenn der Raum unbeheizt bleiben soll und Fußkälte einen nicht stört, weil er eh nie barfuß begangen wird, dann kann man das wohl so machen.
     
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  13. #13 ProfiPfusch, 17.01.2022
    Zuletzt bearbeitet: 17.01.2022
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    Mein Vorschlag bezieht sich natürlich auf die Nutzvariante "Lagerraum". Fußboden zu Dämmen lohnt sich nur bedingt - von einem Beheizen des Raumes würde ich sowieso abraten. Wurde ja hier schonmal angesprochen...würde nur zum versalzen des Mauerwerkes/Putzes führen

    Beste grüße
     
  14. Att

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    Das klingt doch sehr gut @ProfiPfusch .

    Danke auch an alle anderen für die Umsetzungsvorschläge! Kälte ist natürlich kein Problem. Soll kein Wohnraum werden!

    VG :)
     
  15. #15 simon84, 22.01.2022
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    Bei einer Nutzung als Bar / Gastro werden die Heizkosten nur eine ganz untergeordnete Rolle spielen, sprich ja, da wird halt einfach geheizt und gelüftet mit entsprechendem Gerät, völlig egal ob das 5 Mark kostet oder nicht, denn der Gast bringt das Geld. Und da wird auch täglich gekehrt, spielt dann auch keine Rolle ob da mal ein paar Brösel von der Wand fallen.
     
  16. #16 hermann1210, 10.02.2024
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    Hallo Att,

    hast du bei deinem Keller etwas weitergemacht?
    Habe die selbe Situation und auch auf der Suche nach Lösungen bzw. Ansätze.
    Meine Vorarbeit bis jetzt: Putz abgeschlagen, bei der Mauer 10cm von der Wand den Estrich aufgeschnitten und vorerst einmal um die 15cm nach unten die darunterliegende Schüttung abgetragen, wegen kapillarer Feuchte, soll dann mit Rollschotter gefüllt werden.
    Würde mich auf eine Rückmeldung freuen!

    danke & lg
     
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