Punktfundament horizontal gerissen - noch zu retten?

Diskutiere Punktfundament horizontal gerissen - noch zu retten? im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, Ich bin neu hier im Forum und wende mich gleich mit einem Problem an euch. Vor gut zwei Jahren haben wir uns von einem...

  1. #1 Basquiat, 18.06.2022
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    Hallo zusammen,

    Ich bin neu hier im Forum und wende mich gleich mit einem Problem an euch.

    Vor gut zwei Jahren haben wir uns von einem Metallbauer eine 5 stufige Treppe von der Wohnung in den Garten anfertigen lassen. Für die Treppe wurden zwei Punktfundamente angefertigt, auf die die Treppe aufgeschraubt wurde (Betonschrauben). Ansonsten "lehnt" sie gegen das Bauwerk.

    Gleiches Vorgehen habe ich nun für eine weitere Treppe angewendet, damit wir unseren Garten direkt vom Hof aus betreten können.

    Nun zu meinem Problem:
    Die Punktfundamente sind gesetzt, 30x30 und 80 tief.
    Heute beim Bohren der Löcher, ist mir eins der Fundamente gerissen, und zwar horizontal, ca. 4-5 Zentimeter von der Oberkante. Mit etwas Kraftaufwand könnte man diese gebrochene "Schicht" quasi abnehmen, was ich aber erstmal nicht getan habe, da ein gewisser Widerstand zu spüren war.. Die Bohrlöcher sind für 10x100 mm Betonschrauben gedacht.

    Scheinbar habe ich hier nicht sauber gearbeitet.

    Reichen die übrigen 5 Zentimeter und die Schraubkraft der Betonschrauben aus, um die Treppe dennoch zu montieren.
    Lässt sich das Fundament noch retten?

    Ich freue mich über Rückmeldungen, und Ratschläge und Ideen.

    Viele Grüße,
    Basquiat
     
  2. #2 Maape838, 18.06.2022
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    Ohne Spezialwissen hätte ich jetzt gesagt lange M12 oder M14 Gewindestangen eingeklebt.
    Mutter dann Karosseriescheibe dann Treppe. Dann Festgeschraubt.
     
  3. #3 petra345, 18.06.2022
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    Eine solche Treppe ist auch mit je einer Schraube rechts und links solide befestigt.

    Wenn man diese Schrauben möglichst weit vom Rand des Betons bohrt und festschraubt sollte die Treppe immer noch solide befestigt sein.

    Ansonsten gibt es natürlich, wie bereits berichtet, die eingeklebten Schrauben, die den Beton weniger belasten. Für zwei Schrauben vermutlich nicht ganz billig, weil viel Kleber übrig bleibt.

    Bei dem nächsten Fundament machst Du einen umlaufenden Betonstahl am Rand des Fundamentes, aber auch mit ausreichender Betondeckung. Dann bricht so schnell nichts aus.
     
  4. #4 Dietrich von Bern, 18.06.2022
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    Wieso nicht einfach längere M10 (150mm)

    Die Frage ist doch vielmehr, ob der Beton schon hart genug war oder wie da eine relativ dünne Scheibe horizontal abreißen kann. Das deutet doch darauf hin, dass inhomogen gegossen, und schlecht gerüttelt wurde.
     
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  5. #5 petra345, 18.06.2022
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    Vermutlich wurde nicht gerüttelt und zuletzt noch eine 5 cm Schicht auf den bereits etwas abgebundenen Beton "draufgeschmiert." Eine solche Schicht kann man mit Haftemulsion oder etwas Fliesenkleber an den vorhandenen Beton anbetonieren. Der Fliesenkleber aus dem Baumarkt ist nach meinen Zugversuchen allerdings von bescheidener Qualität , wenn er nicht inzwischen besser wurde.
    .
     
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  6. #6 Gast 85175, 18.06.2022
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    Durch die 50mm starke "Zwischenplatte" hast ein "Anbauteil" von gefühlten 60mm (50mm Beton und geschätze 10mm Stahlplatte). Dass die Betonschraube mit 100mm und Anbauteil von 60mm, also Verankerungslänge von 40mm zugelassen ist glaube ich ja nicht, aber genau weiss man es erst wenn man in der Zulassung nachsieht. Wobei die Zulassung wenig bringt, weil da ja offensichtlich entweder der Ebton Murks ist oder die Randabstände nicht eingehalten wurden, beide Fälle sind von der Zulassung eh nicht abgedeckt...Und selbst wenn, ohne die Querlast zu kennen kann man dir nicht sagen ob das selbst bei einwandfreien Randbedingungen reichen würde...
     
  7. #7 Basquiat, 19.06.2022
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    Vielen Dank für die wirklich hilfreichen Rückmeldungen.

    Ja, ich habe zum Schluss geschludert, weil ich ein quengelndes Kind neben mir stehen hatte. Da habe ich mich etwas beeilt, was sich jetzt rächt.

    Was für ein Kleber muss denn für das einkleben von Gewindestangen verwendet werden. Habt ihr da eventuell einen Link.
    Gleiches gilt für den Vorschlag der Haftemulsion.

    Nicht das ich da etwas falsche erwerbe, was mir nicht weiterhilft.

    Ich würde jetzt statt der M10x100 einfach M10x200 Betonschrauben nehmen, und ggf. zusätzlich eine Gewindestange in ein zuvor falsch gebohrtes Loch einkleben..
     
  8. #8 Dietrich von Bern, 19.06.2022
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    Für solche Anwendungen in Beton verwende ich immer Messingdübel. Für M10-Messingdübel muss allerdings ein 12mm Loch gebohrt werden. Einkleben von Gewindestangen mit Epoxidkleber war mir immer zu aufwendig.
    Einkleben hätte natürlich den Vorteil, dass keine radiale Vorspannung im Beton erfolgt, das Risiko von Rissen wäre dann sehr gering. Ich hatte nur immer Bedenken wegen Alterung des Polymers im Beton. Aber mittlerweile gibt es da jahrzehntelange Erfahrung.

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  9. #9 Maape838, 19.06.2022
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    Such mal nach Injektionsmörtel. Den gibt es für die Silikonspitze und kann man mehrfach verwenden. Braucht nur immer eine neue Mischdüse.
     
  10. #10 petra345, 20.06.2022
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    Einen "Fliesenkleber", der sich auch für ein WDVS eignet kann man sich aus Haftemulsion und Quarzsand selbst herstellen.

    Die Haftemulsion 1 zu 3 mit Wasser verdünnen und den Quarzsand ebenfalls 1 zu 3 mit Zement mischen. (ein Teil Zement mit 3 Teile Sand).

    Dieser Kleber ist eigentlich schon fertig. Mit etwas Kalk wird er leichter verarbeitbar.
    Bei Abreißversuchen war er mit den Qualitätsprodukten vergleichbar aber deutlich billiger.
     
  11. #11 Basquiat, 20.07.2022
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    Hallo zusammen,

    ich habe mir beim Metallbauer meines Vertrauens eine neue Halterung anfertigen lassen, so dass ich die Fehlbohrung ganz normal nutzen konnte.

    Verwendet habe ich jetzt Spax M10x200 Betonschrauben.

    Hält alles bombenfest, bewegt sich keinen Millimeter.

    Vielen Dank an alle.
     
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