Durchbruch tragende Wand - Abstützung und Ausführung

Diskutiere Durchbruch tragende Wand - Abstützung und Ausführung im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo Bauexpertenforum, ich habe in diversen Beiträgen schon viel für meinen geplanten Durchbruch herausgezogen, möchte mein Projekt aber dennoch...

  1. frugi

    frugi

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    Hallo Bauexpertenforum,

    ich habe in diversen Beiträgen schon viel für meinen geplanten Durchbruch herausgezogen, möchte mein Projekt aber dennoch in diesem Beitrag vorstellen und bei Detailfragen noch eure Einschätzung einholen.

    Vorhaben und Randbedingungen
    - Durchbruch durch tragende Wand (175 mm dicke Poroton 0.9) zwischen Wohnzimmer und Küche, Lichte Breite 2,8 m
    - Fußboden (Wohnzimmer Holzfußboden, Küche Fließen) soll erhalten bleiben
    - Keine Fußbodenheizung, aber dennoch zum Bodenaufbau: 180 mm Beton, 2x 80 mm Wärmedämmung PS, 60 mm Zementestrich

    Durchführung
    - Schutzmaßnahmen (Eigenleistung): Fußboden mit Bautenschutzmatten 5mm, Plane und Schaltafeln auslegen. Zur Abgrenzung anderer Wohnbereiche mit Folien abkleben
    - Stützspriesse setzen (vermutlich Eigenleistung): Gemäß Vorgabe Statiker beidseitig, 50 cm Abstand zueinander und max. 100 cm von der Wand entfernt. Holzdecke bzw. Rigipsplatte wird lokal dazu entfernt, aber Fußboden soll wie geschrieben erhalten bleiben. Baufirma, die die Auflager erstellt und den Träger setzt übernimmt keine Verantwortung für einen möglichen Schaden des Estrich. Wir verwenden daher auf dem Fußboden und unter der der Decke dicke dicke Balken (ich würde mal schätzen min. 100 mm Dicke) um die Last der Stützen besser zu verteilen. Gibt es hier Bedenken oder weitere Tipps?
    - Rigipsplatte entfernen und Leitungen freilegen (Eigenleistung): Damit es recyclingfähiger Bauschutt ist wird die Rigipsplatte im Wohnzimmerbereich entfernt und die zwei Steckdosen im Bereich des Durchbruchs bzw. deren Leitungsführung freigelegt. Der Kabelverlauf ist unbekannt und die Steckdosen müssen höchstwahrscheinlich umverkabelt werden (neue Verteildose setzen und dann im Bodenbereich des durchbruchs verlegen)
    - Stemmen (Eigenleistung): Entweder mit einem großen Trennschleifer einen sauberen Schnitt setzen, wenn wir den nicht haben über diverse Bohrungen die Kontur vorgeben und dann mit Bohrhammer die Steine einzeln herauslösen.
    - Auflager (Baufirma): Entsprechend Vorgabe Statiker und Skizze anbei ausführen
    - Träger setzen (Baufima): HEB-160 setzen und Quellmörtel auftragen
    - Träger Brandschutz (Eigenleistung): Der Träger kommt beschichtet mit Rostschutz und ich möchte ihn mit Brandschutz beschichten, auch wenn es in einem privaten EFH dazu meines Wissens nach keine Vorgaben gibt. Hat da jemand Erfahrung oder kann was empfehlen? Ich bin auf die Isitherm Brandschutzbeschichtung von der Firma HBT gestoßen, habe aber keine Erfahrungswerte hierzu. Idealerweise möchten wir den Brandschutz direkt auf den vorhandenen Rostschutz auftragen und dann noch eine passende Decklackierung durchführen.
    - Danach kommen dann noch die Verkleidungsarbeiten für die vertikalen Flächen. Das muss ich noch im Detail recherchieren, aber vermutlich Rigipsplatten mit Kantenschutz und verspachteln

    Anlagen
    - Küche mit Blick auf zukünftigen Durchbruch
    - Wohnzimmer mit Blick auf zukünftigen Durchbruch
    - Fußboden Wohnzimmer
    - Auflager

    Ich freue mich auf eure Rückmeldungen, Kommentare und Fragen
     

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  2. #2 VollNormal, 09.08.2022
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    Schön, dass sich jemand tatsächlich Gedanken macht, bevor er hier Fragen stellt! :28:

    Zu den Stützen:
    Du schreibst max. 1 m Abstand zur Wand. Zu klären wäre noch, wie viel Platz mindestens als Arbeitsraum benötigt wird. Ich würde die gefühlt so nah wie möglich an die Wand stellen und den Meter nicht unbedingt ausnutzen.

    Zum Stemmen:
    Schon mal mit einem großen Trennschleifer gearbeitet? Die Dinger sind nicht ungefährlich, ohne ein klein wenig vorher zu üben würde ich den nicht an der Wand ansetzen. Und gefühlte 1000 Bohrungen setzen und dann eine halbwegs saubere Kante abzubrechen ist auch nicht ohne. Da würde ich noch mal in mich gehen, ob das wirklich Eigenleistung sein soll.
     
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  3. am1003

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    Was mich irritiert. Einmal Rigips und einmal stemmen. Kannst du das genauer erläutern ? Ansonsten kannst du Poroton auch sägen. Es gibt extra Sägeblätter dafür.
     
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  4. frugi

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    Ja ich habe mit einem Stihl Trennschleifer 400er Diamantscheibe gearbeitet. War an der Stelle vielleicht unglücklich ausgedrückt. Die Baufirma ist angefragt, ob sie einen ausreichend großen Trennschleifer hat, um den Schnitt durchzuführen, würde das dann auch machen. Sollte jedoch nur ein Gerät mit 400er Scheibe und Schnitttiefe 145 mm oder so ähnlich vorhanden sein, bringt mir das wohl nicht allzu viel, wenn noch gut 50 mm Restwandstärke vorhanden sind. Daher kam dann die Alternative Idee mit den Bohrungen. Zugegebenermaßen beides nicht ideal, aber vielleicht haben Sie einen ausreichend großen Trennschleifer. Rückmeldung solle in den nächsten 1-2 Tagen kommen.

    Ich werde versuchen die Stützen so nah wie möglich zu stellen und werde das dann vor Ort mit dem Bohrhammer in der Hand ausprobieren, denke aber dass 50 cm ohne Probleme möglich sein sollte.
     
  5. frugi

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    Es handelt sich um eine 175 mm Poroton 0.9 Wand, die von Tapete und Tapete ca. 200 mm mist und ich schätze, dass auf beiden Seiten jeweils eine Rigipsplatte aufgesetzt wurde. Genaueres weiß ich erst, wenn ich mit Hammer und Meissel tätig wurde, um die Deckschicht abzutragen, aber das war meine Annahme aus mündlichen Infos, die ich erhalten habe.

    Gute Idee mit der Säge, das werde ich gleich mal recherchieren. Dachte das geht nur bei Ytong...
     
  6. #6 VollNormal, 10.08.2022
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    Frag auch die Jungs, die den Träger einheben sollen. Die Stützen versetzen zu müssen, wenn die Wand schon raus ist, wäre doof ...
     
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  7. #7 VollNormal, 10.08.2022
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    Von beiden Seiten schneiden ist keine Option?
     
  8. frugi

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    Ja das ist eine Option, ich habe nur Sorge, dass die Schnitte leicht versetzt sind und ich damit dann trotz Trennschleifer keine saubere Schnittkante habe. Aber du hast recht, es ist einen Versuch wert, wenn es klappt gut und ich habe eine vernünftige Kante und wenn es nicht so gut klappt, dann kann ich immer noch nachbessern.
     
  9. #9 trockener Bauer, 10.08.2022
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    Neu verputzen musst du eh. Da kannst du einen möglichen Versatz locker raus holen.
    Erst an den Ecken oben und unten mit langen Steinbohrer gerade durchbohren. Die Löcher bilden dann die Linie.
     
  10. am1003

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    Gute Anregung mit der Säge, das schaue ich mir auch mal an bzw. bespreche es am Montag mit der Baufirma.

    Kann mir jemand sagen, ob es für ein privates Einfamilienhaus Vorschriften für den Brandschutz gibt? Soweit ich das recherchiert habe, konnte ich nichts finden, also dass es keine Anforderungen gibt. Achja ich wohne in Baden-Württemberg
     
  12. #12 simon84, 12.08.2022
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    Landesrecht BW LBOAVO | Landesnorm Baden-Württemberg | Gesamtausgabe | Allgemeine Ausführungsverordnung des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen zur ... | gültig ab: 01.03.2010


    Gebäudeklasse 1 ist da recht entspannt was decken und tragende innenliegende Wände angeht
     
  13. frugi

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    Vielen Dank, das ist genau das was ich gesucht, aber nicht gefunden habe.

    Entsprechend der Definition der Gebäudeklassen habe ich ein Gebäude der Klasse 1: "freistehende Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten von insgesamt nicht mehr als 400 m² und freistehende land- oder forstwirtschaftlich genutzte Gebäude" und die Höhe ist definiert als "Höhe im Sinne des Satzes 1 ist das Maß der Fußbodenoberkante des höchstgelegenen Geschosses, in dem ein Aufenthaltsraum möglich ist, über der Geländeoberfläche im Mittel" und da liege ich mit 2,77 m + 3,5 m = 6,22 m (s. Anhang) genau im Rahmen.

    Gebäudeklasse 1 ist damit nicht nur recht entspannt, sondern es gibt keine Anforderungen an Brandschutz an tragende Wände und Decken, da diese erst ab Gebäudeklasse 2 und höher definiert sind.
     

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  14. #14 simon84, 12.08.2022
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    Sagte ich doch, recht entspannt :)

    du könntest dir höchstens Gedanken machen ob irgendwann mal eine GKL II draus werden soll.
     
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    Wo steht das so .....
     
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    Es gibt nur definierte Anforderungen ab Gebäudeklasse 2 Aufwärts und nichts für Gebäudeklasse 1. Daher leite ich das daraus ab.
     
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    Das ist eine Fehlinterpretation, auch GK 1 muss fh ausgeführt sein , es stimmt du brauchst in der Regel keine Nachweise zu führen, weil entweder aus dem Material abz dibt etc oder Systemzulassung dies sich ergibt , abweichend zur MBO sind einige LBOs da Recht dünn gehalten , d.h aber nicht im Umkehrschluss das es 0 Anforderungen gibt.
     
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    Ich habe gerade überflogen dein Träger hat keine zusätzlichen Anforderungen, die Nachweise für Stahl sind seit vllt 25 Jahren entfallen bzw sehr lax gehalten selbst in GK > 3
     
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  19. frugi

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    Vielen Dank, das beruhigt mich. Ich plane ohnehin einen Brandschutz, aber dann sind die Anforderungen an den Nachweis, etc. nicht kritisch.
     
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    Ich kann dir grob sagen du brauchst ca 1 kg Beschichtung bei deinem Profil bei möglicher dreiseitiger Anflammung also ca pro m² Fläche musst mal ins Profilbuch schauen glaub du liegst um 0,8 m² pro lfdm, alternativ verkoffern
     
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Durchbruch tragende Wand - Abstützung und Ausführung

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