Kupfergaube undicht?

Diskutiere Kupfergaube undicht? im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo und Moin, erstmal möchte ich mich vorstellen und danken für den professionellen Input den man hier bekommt. Ich war lange Zeit stiller...

  1. #1 SushiMan, 24.09.2022
    Zuletzt bearbeitet: 24.09.2022
    SushiMan

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    Hallo und Moin,
    erstmal möchte ich mich vorstellen und danken für den professionellen Input den man hier bekommt. Ich war lange Zeit stiller Mitleser, bin aber jetzt mit eigenen Problemen konfrontiert, bei denen stilles mitlesen nicht mehr funktioniert.

    Vorab ich bin überhaupt kein Experte und eher ein mäßiger Hobbyhandwerker. Ich bin auch der Meinung und habe die Erfahrung gemacht, wenn ich etwas selber mache, dauert es länger, wird schlechter und auch irgendwie teurer als bei einem Handwerker. Bitte entschuldigt auch, wenn ich Begriff falsch benutze, das ist alles aufgeschnappt von Handwerkern und mit gefährlichen Halbwissen aus dem Internet ergänzt, daher verwende ich manches evtl nicht korrekt.

    Nagut sei es drum, wir haben vor 1,5 Jahren ein 1995 gebauter Haus gekauft. Das Haus ist ein Architektenhaus mit Bremer Dach (hat mir Mal ein Dachdecker gesagt, wohl weil es vollverschalt ist). Das Haus war damals wohl echt exklusiv, uns war das nicht so bewusst, denn für uns war es einfach ein schönes Haus was uns gefallen hat und mit 3 kleinen Kindern passte :-).

    Das Haus hat 4 Gauben, die alle im Stile von (sorry weiß nicht ob das korrekt ist in der Bezeichnung) Doppelwalm gebaut sind. Also 2x Walmgaube nebeneinander.
    Die Gauben sind mit Kupfer verkleidet.

    Jetzt das Problem. In einer Gaube, in meinem Arbeitszimmer, ist die Kehle oben feucht.
    Das ganze hat begonnen mit ein paar weggeflogenen Dachziegeln. Dadurch war es erstmal ein Versicherungsschaden. Dann kam ein Dachdecker, Dachziegeln wieder rauf, sonst war alles ok, fertig.

    2 Monate später ging das ganze aber wieder los. Dann haben wir die Verkleidung in dem Zimmer abgenommen und geguckt, da lief es tatsächlich an einer Stelle tröpfchenmäßig durch. Also kam der zweite Dachdecker, hat sich das Kupfer angeguckt, hat ein gefundenes Loch gestopft und zur Sicherheit noch eine Art Ablauf installiert, der Regenwasser unterhalb der Dachziegeln abführt, damit sich kein Wasser zwischen Kupferübergang zu Dachanschluss am Holz bildet. Außerdem hat er an diesem Übergang noch eine Art Dichtband angebracht, weil er gesagt hat, evtl kommt zwischen Holzanschluss und Kupferdach das Wasser durch.

    Dann war über den schon warmen und trockenen Sommer Ruhe. Jetzt tropft es wieder durch. Die Verkleidung haben wir gleich ab gelassen, weil wir warten sollten bis es wieder Mal richtig regnet.

    Ich bin irgendwie etwas frustriert. Insgesamt waren die Dachdecker sehr zuversichtlich und haben gesagt jetzt sei alles dicht.

    Hat jemand ne Idee was man evtl noch beachten muss oder muss die Kupferbedachung runter? Wenn ja, reicht es das auszutauschen oder kommt noch viel mehr auf uns zu? Was kostet denn so eine Kupfergaubenbedachung neu machen zu lassen?

    Ich kann sowas nicht selber machen und bin voll auf die Handwerker angewiesen, ich habe auch keine Ahnung davon (komme aus dem Gesundheitsbereich und bin da wirklich nicht zu gebrauchen), aber ich hätte gerne ein paar Tipps die ich mit dem Handwerker zumindest besprechen kann. Aber ich bin soweit dass ich sage, einfach irgendwie dicht bekommen.

    Ich habe Mal 2 Fotos angehängt zur Veranschaulichung. Aufs Dach bin ich nicht geklettert, da wäre ich bestimmt runtergefallen .

    So das war's, danke fürs Lesen, ich werde Mal Versuche noch ein paar Fotos zu bekommen von dem Dachanschluss. Bin für jeden Tipp dankbar.

    Viele Grüße,
    SushiMan
     

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  2. #2 thomenec, 24.09.2022
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    Hallo,
    ich bin auch nicht vom Fach, kann auch weder aus Deiner Beschreibung noch den Bildern eine mögliche Fehlerquelle erkennen, aber :

    - Ich sehe die Gefahr, dass jetzt bei der geöffneten Verkleidung warme Raumluft nach Oben aufsteigt und als Kondensat an kalten Flächen anfällt bis das es tropft

    - wenn es aber stattdessen tatsächlich von Außen eindringt, wäre ein Versuch möglich durch Bewässerung der Dachflächen mit z.B. Gartenschlauch einen Wassereinbruch zu provozieren und ggf. von Unten erkennen zu können von wo es kommt ?

    Grüße
     
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  3. #3 SushiMan, 24.09.2022
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    Hi und danke für die Antwort,

    also es kommt definitiv vom oben. Ich habe mit einem Eimer Wasser aus dem Dachfenster das Tropfen provozieren können.

    Es tropft so ziemlich zwischen dem Kehlbalken (also der Balken in der Mitte von den Fenstern bis nach innen wo das Dach 'anfängt' und der Verschalung bzw dem schrägen Dachbalken.

    Man kann da auch ein bißchen Dachpappe sehen, genau da tropft es durch an der Stelle.

    Der letzte Dachdecker hat wirklich intensiv versucht, den Übergang abzudichten und auch jegliches Wasser, was evtl unter den Dachziegeln lang laufen sollte an der Kehle vorbei zu 'Leiten' .

    Ich hab jetzt nochmal ein Bild von vorne aus dem Fenster gemacht und von unten an der Stelle.

    Rot auf dem Innenbild ist der Balken der nach vorne zu den Fenstern geht, grün ist der Balken, der 'vom Dach' kommt.

    Das Außenbild zeigt die 'kritische Stelle'. Die Dachziegel hat der letzte Dachdecker alle nochmal neu gelegt und kritische Dachziegel befestigt, unter den Dachziegel am Dachanschluss verlaufen 2 U-Rohre, die Wasser, welches evtl Mal selten unter die Ziegel 'gedrückt' werden kann, abzuleiten, da es sich um die Wetterseite handelt und unsere Ziegeln nicht 100% dicht sind.

    Danke schonmal :-)
     

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  4. #4 Viethps, 24.09.2022
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    Techniker kriegen das hin....wie auch immer
    Da das Dach 27 Jahre auf dem Buckel hat:
    - Die Dachpappe hat reichlich UV Strahlung kassieren können im Bereich Übergang zum Kupfer.....
    - Da würde ich mal den DD beauftragen, mit z. B. beschieferter Schweißbahn so 3 Pfannen hoch neu abzudichten
     
  5. #5 SushiMan, 25.09.2022
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    Danke für die Hinweise, die Dachpappe sieht man aber nur 'von unten', d.h. das Kupferdach müsste 'runter', geht denn das ohne das Kupfer zu zerstören?

    VG
     
  6. am1003

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    Das doofe am Wasser ist, das es sich einen Weg sucht, meist nach unten. Lass den Dachdecker noch einmal kommen und berichte, was du festgestellt hast. Auch Dachdecker sind nur Menschen. Im medizinischem Bereich gibt es doch ebenso Fehldiagnosen. Vor Operationen und neueren Impfungen muß man doch auch unterschreiben, das man keine Forderungen bei Mißlingen stellt.
     
  7. #7 SushiMan, 25.09.2022
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    Ja, Fehldiagnosen gibt glaub ich in der Medizin sogar echt viele, daher muss man ja auch immer wieder neu bewerten. Wir sind mit dem DD auch echt zufrieden. Ich werde Mal berichten was der DachDecker sagt. Ich hoffe ich bekomme ihn nächste Woche hierher :-) Danke nochmal an alle.
     
  8. BaUT

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    Mmh - wenn es damals beim Sturmschaden bis nach innen gesuppt ist, dann waren also auch die Unterspann- bzw. Unterdeckbahn sowie die raumseitige Dampfsperre undicht. Da hat der Dachdecker offenbar nicht dran gedacht und nicht nach geschaut.

    Bleibt nun die Frage, ob die aktuellen Wasserschäden nur bei Starkregenereignissen das ganze Jahr über auftreten oder eher nur im Winter?!
    Hintergrund meiner Frage ist, dass bei Wasserschäden an Dächern immer der Dachdecker geholt wird mit dem Verdacht dass das Wasser von außen käme aber oft ist es bei winterlichen Schadensbildern Tauwasser von innen infolge schadhafter Luftdichtheitsebene (Dampfsperre).
     
  9. #9 SushiMan, 25.09.2022
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    Also eigentlich hat er sich das alles angeguckt, also auch über der Gaube alle Dachziegeln abgedeckt, damals zu zweit, danach hat er auch kritische Dachziegeln verschraubt. Sie hatten damals auch den Verdacht, dass es evtl vom Dachfenster kommt, daher haben sie den Rahmen abgenommen und dort alles angeguckt, aber da war auch nichts. Wenn man jetzt unter die Ziegel guckt (ich hab das bei Regen nur Mal grob gemacht) findet man aber auch keine Wasserspuren, allerdings über der Unterspannbahn, daruntergucken kann ich ja leider nicht. Vom Wassereintritt könnte ich mir das aber gut vorstellen, da es genau an diesem Übergang dazu kommt.

    Das Tauwasser würde ich eigentlich ausschließen, der mittlerweile leergeräumten Raum hatte vorher ja noch die Dampfsperre mit kleinem Loch wo es dich kam an den Nägeln der Holzleisten an denen die Deckenplatten verschraubt waren, die ich jetzt zur Diagnosefindung aufgeschnitten habe, und da tropfte es mir nach aufschneiden einmal richtig entgegen, das Wasser hat sich also vermutlich von oben gesammelt. Vorher hatten wir das Problem im ersten Winter des Hauskaufes auch eigentlich nicht. Und der Raum ist mit 30% Luftfeuchtigkeit sehr trocken.
    In dem Raum sind auch noch alte 2Fach verglaste Fenster (werden aktuell ausgetauscht), an denen sich eigentlich immer zuerst das Tauwasser niedergeschlagen hat.

    Ich denke immer drüber nach, ob man irgendwie mittels einer Art Farblösung oder Diagnoselösung vielleicht feststellen kann, in, wenn man von oben jetzt blaues Wasser einfüllt, es am Ende blau unten rausläuft, dann könnte man evtl 'rückwärts' die 'Leckage' suchen, wenn ihr versteht wie ich das meine...

    VG
     
  10. #10 SushiMan, 25.09.2022
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    Was meint ihr, macht es Sinn evtl von unten erstmal zu gucken und die Decke rauszunehmen? Ich habe das Gefühl das ist einfacher um zu sehen ob es von weiter oben kommt als von oben auf Verdacht die Dinge abzudichten.

    Ich hab immer das Gefühl Trockenbau arbeiten sind weniger aufwendig als Dachdecker :-)
     
  11. DD A

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    Sind die Dachziegel in die Gaubenkehle gefallen damals? Ist der Wassereintritt im Bereich Übergang Kupferkehle/ Dachziegel? Wenn ja ist irgendwo eine Beschädigung des Kehlbleches übersehen worden, oder eine Lötnaht in den Eckbereichen gerissen.
    Wenn Du wissen willst ob die Gaube oder das darüber liegende Ziegeldach das Problem ist, einfach Wasserschlauch nehmen und erst das Gaubendach Abwässern wenn nix kommt das Ziegeldach. Aber ich denke nicht das es von der defekten Unterspannung kommt, denn die gab es früher auch nicht und solche Dächer funktionieren noch heute ( ausser bei extremen Lagen oder Wetter Bedingungen.
     
  12. DD A

    DD A

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    Oder um es anders auszudrücken: Dir Unterspannung ist keine 2 . Entwässerungsebene ( außer Wasserdichtes Unterdach) ein Dach sollte unter normalen Umständen ( keine extremen Regenfälle oder Sturm und Regen/Schnee ) auch mit schafhafter Unterspannung regensicher sein. Ziegel und Dachsteine halten in der Regel 50/60 Jahre, die meisten Unterspannungen sind bereits nach 15/20 Jahren durch Hitze , Versprödung und indirektem UV Licht beschädigt ( auch oft vorgeschädigt durch zu lange Freibewitterung.
     
  13. BaUT

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    Wäre schon cool, wenn ihr auf eindeutige Fragen eindeutige Antworten hättet?
     
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Kupfergaube undicht?

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