Warmwasserwärmepumpe dimensionieren

Diskutiere Warmwasserwärmepumpe dimensionieren im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Für ein Haus mit drei kleinen Wohnungen soll eine Warmwasserwärmepumpe gekauft werden. Bei einer guten Auslastung kann man von 5 Bewohnern...

  1. #1 Horst99, 14.04.2023
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    Für ein Haus mit drei kleinen Wohnungen soll eine Warmwasserwärmepumpe gekauft werden.

    Bei einer guten Auslastung kann man von 5 Bewohnern ausgehen.
    Minimal sind es zwei Bewohner mit einem geringen Warmwasserbedarf.

    Um für 5 Bewohner ausreichend Warmwasser zur Verfügung zu haben, sollte die Warmwasserwärmepumpe nach Angaben im Internet einen 5 x 45 Liter = 225 Liter Speicher haben. Da zwei Badewannen vorhanden sind, die allerdings bisher nicht genutzt werden, gehe ich von einem Speicher von ungefähr 250 Litern aus.

    1) Welche Eigenschaft sollte die Wärmepumpe (der Speicher) haben, damit er effizient eine kleine Warmwassermenge zur Verfügung stellt, aber bei einer hohen Belegung auch für 5 Personen genug Warmwasser?

    2) Was sollte man bei der Auswahl beachten, wenn das Wasser sehr kalkhaltig ist?

    ##
    Danke
     
  2. #2 Hercule, 14.04.2023
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    Recherchiere wie viel ein normaler elektrischer Wasserboiler kostet und wie viel die Wärmepumpe.
    Verkalken tut beides gleich bzw das ist auch der limitierende Faktor für die Lebensdauer. Bei mir ist ein Boiler nach ca. 10 Jahren Schrott.
    Dann musst du kalkulieren ob die Stromersparnis durch die Wärmepumpe (+ Wartungskosten) wirtschaftlich Sinn macht.
     
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  3. #3 Gast 85175, 14.04.2023
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    "Genug" Warmwasser holst dir über den Inhalt des Speichers und dann noch über die Charakteristik mit der der Speicher "nachgeladen" wird. Zweiteres ist bei "steckfertigen" BWWP nicht ganz so einfach herauszufinden... Die Faustformel mit 50l/Person (von mir auch 45l) sollte man bei kleinen Objekten nicht ohne weiteres anwenden, das haut zwar bei großen Objekten prima hin, aber bei kleinen Objekten ist oft die Anzahl und Art der Zapfstellen wichtiger. 2 Badewannen sind da schon kritisch, vor allem wenn es noch separate Duschen zusätzlich gibt. Die BWWP lädt halt nicht ganz so schnell nach wie der klassische Kessel der regelmäßig min 20kW Heizleistung hatte (das kannst schon fast als Durchlauferhitzer auffassen). Selbst ein entsprechender Elektroboiler schafft das oft deutlich schneller als eine BWWP und dann musst dir den Rest halt über die Speichergröße holen...

    Und dann kommts drauf an, ob diese 100%-Versorgung auch wirklich sein muss, 5 Personen in 3 Wohnungen, da gibts eher Ärger wenn der Speicher leicht unterdimensioniert ist, 5 Personen in einer Wohnung vertragen sich besser mit einem leicht unterdimensionierten Speicher, wenn man denen sagt, dass sie entweder das Hirn einschalten oder deutlich mehr fürs warme Wasser zahlen müssen, dann gehts in den allermeisten Fällen plötzlich doch... Bei 3 Wohnungen mit 2 Badewannen und einer unbekannten Anzahl an separaten Duschen wäre ich da jedenfalls vorsichtig, da klingen 250l erstmal einen kleinen Zacken zu wenig, es sei denn der Speicher lädt immer frühzeitig nach, ist also regelmäßig zu >80% geladen, was ich halt nicht glaube...

    Effizienz holst dir über einen möglichts hohen COP für den jeweiligen Auslegungspunkt (zB. 10/65), also 10C Lufttemperatur und 65C Wassertemperatur, und dann noch über die Dämmung des Speichers. Die Zirkulation ist auch noch so ein thema das man da noch oben drauf setzen kann, aber die Zirkulationsverluste sind halt bei einem gegebenen Rohrsystem erstmal fix und unabhängig vom Wärmeerzeuger, daher darfst das erstmal ausklammern, das ist dann eher eine separate Betrachtung).

    Da hilft regelmäßig nur die Enthärtung/Entsalzung außerhalb der Wärmepumpe/des Boilers. Oder man ignoriert es und lässt es halt drauf ankommen. Ich kenne Anlagen die laufen bei >25dH seit Jahrzehnten klaglos und dann welche im Nachbarhaus, die waren nach 5 Jahren Schrott. Woran das liegt ist schwer zu sagen, die Gelehrten rätseln noch und empfehlen vorerst halt die Enthärtungsanlage...
     
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  4. #4 Holzhaus61, 15.04.2023
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    zu 1) jibbet nicht. Und die Faustformel kannste auch vergessen.

    Der durchschnittliche Deutsche duscht irgendwas zwischen 6 und 10 Minuten. Dabei mit Duschköpfen zwischen 9 und 15 Litern. Nehmen wir jetzt mal die Mitte von 8 mit 12 Litern sind das 96 Liter pro Dusche. Bei 5 Personen also 480 Liter.

    nehmen wir als Beispiel eine BWWP von *** 300 Liter 65 Grad. Die hat eine Schütteistung von 371 Liter. Nach dem 4ten Duschen ist also Feierabend. Und dann braucht das Teil 9 Stunden, bis es wieder voll ist. Logo, bei 1,6 kW und 1,5 Zusatzheizung.

    Oder es gibt eine Duschordnung bei Vollbelegung verkalkte Duschköpfe, deren Strahl so hart ist, daß man fast erschossen wird...
     
  5. #5 Horst99, 15.04.2023
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    Danke!
    Der jetzige Warmwasserboiler der Erdgasheizung hält schon 30 Jahre. Ich habe einmal überschlagmäßig den Verbrauch über den Gaszähler errechnet. Er war relativ niedrig.
     
  6. #6 Hercule, 15.04.2023
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    Dann habt ihr kein hartes Wasser. Du glücklicher.
     
  7. #7 Horst99, 15.04.2023
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    Im Prinzip schon. Früher war hier das Jurameer. Bei uns wird Kalkabbau betrieben. Die Daten vom Versorger:
    REWAG Trinkwasser Herkunft & Qualität
     
  8. #8 Horst99, 19.04.2023
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    Wie sieht es bei Warmwasserwärmepumpen mit dem entkalken aus, falls es notwendig wird?
     
  9. #9 Horst99, 21.04.2023
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    Sie haben sicherlich recht, wenn man bedenkt, dass je nach Duschverhalten der Bewohner eine Brauchwasserwärmepumpe schnell an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit sein kann.

    Die jetzige Erdgasheizung hat einen Wärmebelastungsbereich von fast 20 kW und kann entsprechend schnell das Brauchwasser erwärmen.
    Sie soll allerdings in einigen Jahren durch eine Wärmepumpe für Heizzwecke ersetzt werden.

    Wie würde ein Konzept aussehen, bei dem die Wärmepumpe für Heizzwecke, die Brauchwasserwärmepumpe bei Bedarf unterstützt?
     
  10. #10 nordanney, 21.04.2023
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    Ganz einfach. Du lässt die Brauchwasserwärmepumpe weg.
     
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  11. #11 titan1981, 21.04.2023
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    Hast du dir schon einmal das ist heraus gefunden, was ihr wirklich verbraucht?
    Wer sind die 5 Personen?
    Wie viel Wasser benötigen die 5 Personen am Tag?
    Wie wird sich der Bedarf an Wasser über die Jahre verändern? (Mädchen in der Pupertät, Oma die mit im Haus Wohnt?, Zu- und Auszug?)
    Wie viel Warmes Wasser wird derzeit benötigt?
    Wie viel kaltes Wasser wird benötigt?
    Wie viel Zapfstellen gibt es überhaupt? Wasserhahn, Wschbecken, Duschen, Badewannen, Toiletten, Waschmaschinen, Spülmaschinen etc.?

    Das könnte dann auch schon helfen ob man lieber etwas drüber liegen sollte oder nach dem aktuellem Bedarf geht.
     
  12. #12 Horst99, 21.04.2023
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    Die Planung ist unabhängig von den jetzigen Bewohnern. Es soll ein üblicher Standard eingerichtet werden.

    Eine Warmwasserwärmepumpe bittet sich aus verschiedenen Gründen an.

    - So soll zunächst die Erdgasheizung das Gebäude weiter warm halten. Die Heizungs-Wärmepumpe würde erst mehrere Jahre später installiert.

    - Die Warmwasserwärmepumpe könnte direkt unter der Warmwassersteigleitung installiert werden. Die drei Bäder liegen übereinander und über einem geeigneten Kellerraum, in dem die Warmwasserwärmepumpe aufgestellt werden soll. Im Kellerraum ist ein Fenster durch das die relativ kurzen Luftkanäle ins Freie gelegt werden sollen. Im Plan ist es der Raum mit dem Wort Steigleitung. Gegenüber der jetzigen Situation würde die Länge der Warmwasserleitung für die Duschen nur noch ungefähr ein Drittel sein. In den Küchen wird die Warmwasserleitung nicht genutzt.
     
  13. #13 Horst99, 21.04.2023
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  14. #14 Gast 85175, 21.04.2023
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    Wie nutzt man die vermutlich bereits vorhandene Leitung einfach nicht? Und was nutzt man da dann? El. Boiler dezentral?
     
  15. #15 Gast 85175, 21.04.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Ich verstehe die Aufgabenstellung immer noch weniger. Was ist Sinn und Zweck der ganzen Aktion? Wieso bietet sich die BWWP da gerade jetzt an? Wieso bietet es sich nicht an, das in ein paar Jahren alles in einem Rutsch zu erledigen?

    In meinen Augen bietet sich da überhaupt nichts an. Das ist eine einfach mal eben so installierte BWWP deren Sinn und Zweck ich bezweifle. Da hast ne JAZ regelmäßig von unter 3, bei der im MFH nötigen Trinkwasserhygiene eher deutlich weniger und damit beim derzeitigen Stand der Energiewende gegenüber Gas nicht viel bis gar kein CO2 gespart, alles was ich da sehe sind die Verteilverluste die sich reduzieren, einige Meter ordentliche Dämmschalen könnten einen ähnlichen Effekt erzielen.

    Das ist wirtschaftlich, technisch und auch von dem Emissionen her alles sehr zweifelhaft, vor allem wenn die „große“ WP in „einigen Jahren“ (?) sowieso angedacht ist.

    Wenn Du das Ding einfach aus Freude am Ding haben magst ist das OK, aber gesundbeten kann man das fragwürdige Gesamtkonzept halt trotzdem nicht.
     
  16. #16 Horst99, 22.04.2023
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    Zurzeit werden in der Küche Wasserkocher genutzt, die mit ungefähr 2 kW das Wasser erwärmen. Es wird relativ wenig Warmwasser in den Küchen benötigt. Der durchschnittliche Stromverbrauch pro Person ist wesentlich geringer als im Bundesdurchschnitt.

    Die Wasserkocher sollen durch kleine Wasserkocher (Reisewasserkocher) mit 600 Watt Leistung ergänzt werden, die den Solarstrom einer Balkonsolaranlage besser nutzen.
     
  17. #17 Horst99, 22.04.2023
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    Eine neue Balkonsolaranlage mit der max. Leistung von 600 Watt ist mit dem aktuellen "Stromverbrauch" im Haus nicht ausgelastet.
    Ein Teil der erzeugten elektrischen Energie wird jetzt ohne Gegenleistung in das öffentliche Netz abgegeben. Mit einer Brauchwasserwärmepumpe, die tagsüber laufen würde, würde ein größerer Anteil selbst genutzt.

    Die Trinkwasserhygiene würde wahrscheinlich durch die wesentlich kürzeren Leitungswege der Warmwasserleitung erhöht. Der Weg vom jetzigen WW-Boiler bis zum Beginn der Steigleitung fällt weg.
     
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Warmwasserwärmepumpe dimensionieren

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