BJ1980 2fach oder 3fach verglast mit Lüftung

Ich hatte jetzt folgende Überlegung: Wenn du im Schlafzimmer, dass sehr kalte Außenwände und ein undichtes Fenster hat, jetzt ein dichtes und 3-fach verglastes Fenster einbaust und nachts dann auch noch den Rollladen herunterlässt, frage ich mich, ob dann nicht das Schimmelrisiko ansteigt? Meine Begründung wäre, dass einerseits durch das nun dichte Fenster kein stetiger Luftaustausch stattfindet und andererseits die Fensteroberfläche wärmer ist als die Außenwandinnenoberfläche und dann feuchte Luft an der Wandoberfläche kondensiert anstatt an der Fensteroberfläche wie bissher.

 

- Isolation: 3-fach-verglast isoliert in der Regel besser, es gibt aber auch sehr gute Konstruktionen mit Doppelverglasung. Hier muss man auf die Details achten
- Luftdichtheit: ein neues Fenster ist einfach sehr viel dichter als anno 1980, egal wie viele Scheiben
- Kondensation: Auch bei einem schlechten Fenster kondensiert es an der Wand. Man sieht nur rechtzeitig am Fenster, dass es langsam Zeit wird zu lüften

Sinnvollerweise würde man bei dem Baujahr auch zeitnah die Fassade dämmen. Wird eh früher oder später Pflicht und dann wird es sicherlich nicht billiger. Eine Lüftung würde ich bei der Gelegenheit auch machen, ggf. schaltet man sie nachts auf Durchlüftung (=kein Auslaufen und Anlaufen des Lüfters mehr) oder komplett auf Pause. Die Lüftung tagsüber hilft schon. Schlecht ist, die wärmeren Wohnräume in das meist kühlere Schlafzimmer zu lüften. Ohnehin ist ordentlich heizen die zweite Aktion zur Schimmelvermeidung, auch im Schlafzimmer.

Für mich unklar ist noch die Frage nach der WEG. Üblicherweise sind Fenster Gemeinschaftseigentum. Die Wände sind es immer, für eine Lüftung müsste also die Zustimmung der WEG eingeholt werden

 

Wenn die Wände kält sind kondensiert es auch da, trotz der jetzt noch schlechten Fenster. Andernfalls müssten ja die Fenster die Raumluft aureichend entfeuchten, wass sie nicht tun zumal ja die bzw eine Feuchtequelle im Raum schläft und nachliefert.

 

Wie erklären sich die 12 °C bei der Wandtemperatur? Ist kein Heizkörper an dieser Wand oder war er ausgeschaltet?

 

Wandecke = Wärmebrücke...

 

Also bevor ich die Fenster tauschen würde, würde ich schauen, dass die Oberflächentemperatur der Wände insbesondere der Außenwände möglichst höher ist. Möglichst höher als die Raumlufttemperatur. Auch deshalb, damit sich keine Feuchtigkeit ansammelt, was einerseits das Schimmelrisiko erhöht und andererseits auch den U-Wert der Wände bedeutsamm beeinflusst.

Behaglichkeitsdiagramm: Weiterleitungshinweis

 

Aha, wie soll das gehen?
Das Stückchen Rohr zum Heizkörper heizt also den Raum auf 22 Grad bei 12 Grad in der Ecke?!
(Dann bau die Heizung aus…)

Gerade bei einer Einrohrheizung müssen die Heizkörper ja durchströmt werden!

 

Genau, ein fachgerecht eingebautes Fenster ist heutzutage halt so oder so „dicht“.

 

Viele Fenster Verkäufer/Montagfirmen/Hersteller empfehlen/verbauen bei so einer Konstellation 1.1 er Glas welches dann aber Trotzdem oft mit Warmerkannte (Thermisch verbessertem Isolierglasrandverbund) versehen ist welcher die Tauwasserbildung (zumindest) stark vermindert.
Der (Haupt-) Grund dafür ist die "Hoffnung/der Glaube" in einem Schadenfall (Schimmel wegen Neuer Fenster) vor Gericht und/oder bei Gutachtern bessere Erfolgsaussichten zu haben... je nachdem wie der Gutachter/Das Gericht, das sieht haben Sie (Manchmal) leider recht damit.

Bei einem Bau von 1980 im Original zustand wird es, ohne Zusatz Maßnahmen, an der Außenwandecke (Fotos #11) mit ziemlicher Sicherheit Probleme geben... egal was für ein Fenster da rein kommt.
Grundsätzlich ist und bleibt das Hauptproblem die Lüftung (Funktionierendes Lüftungskonzept) egal ob und wie das Neue viel dichtere Fenster verglast sind.
Bei einem alten Fenster (= Alte Dichtungen...) darf man (egal wie gut das im Neuzustand mal war) davon ausgehen es nicht mehr (annähernd) die Gleiche Luftdichtheit hatte wie ein Neues.
Auch besteht bei vielen Kunden/Eigentümern/... nicht der Wille/die Einsicht/die Finanzen/...(?) notwendige kostengünstige, aber im Einzelfall durchaus sinnvolle Maßnahmen (z.B. Lüftungskonzept/Dämmung von Wärmebrücken/Temporäre geringfügige Beheizung von Wärmebrücken bei Bedarf) umzusetzen.