Sanierung nach iSFP rechnet sich erst in 144 Jahren

Diskutiere Sanierung nach iSFP rechnet sich erst in 144 Jahren im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, in einem anderen Thread hatte ich bereits über die Herausforderung in unserem MFH geschrieben. Ich bin Eigentümer von knapp 20 %...

  1. HaDu

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    Hallo zusammen,
    in einem anderen Thread hatte ich bereits über die Herausforderung in unserem MFH geschrieben. Ich bin Eigentümer von knapp 20 % und leider haben wir eine über 30 Jahre alte Ölheizung im Keller stehen.
    Vor dem Hintergrund, dass es 5% zusätzliche Förderung gibt, wenn es einen iSFP gibt, haben wir einen Energieberater beauftragt.
    Das Ergebnis hatte ich bereits gepostet:
    upload_2024-10-23_20-32-15.png

    Zuerst dachte ich, der wird einfach völlig übertriebene Kosten herangezogen haben, aber bisher scheinen die nicht ganz unrealistisch zu sein.

    Wir überlegen nun, weg von der Wärmepumpe hin zu einer Pellet-Heizung zu planen, um auch effizient mit höheren Vorlauftemperaturen heizen zu können.
    Gleichzeitig wollen wir vereinzelt Maßnahmen durchführen, wie beispielsweise einen Teil der Fenster ersetzen. Das könnten wir ggf. noch GEG konform machen, da die Kosten-Differenz beim Austausch von 30 Jahren alten Fenstern zwischen 2fach 3fach mit den Förderungen sich durchaus rechnen kann.

    Kopfzerbrechen macht mir allerdings die Fassade:
    Die ist dringend renovierungsbedürftig und brauch neben einem neuen Anstrich sicher auch eine Schicht Putz und Reparatur. Allein die Materialkosten für das Dämmmaterial dürfte bei der Fläche 30.000 € kosten. Dazu müsste man auch noch das Dach verlängern. Bei 500 € Einsparung lohnt sich das selbst für meine Kinder nicht.
    reicht der iSFP aus, um einen Härtefall nachzuweisen, sodass ich die Fassade ohne die Dämmung erneuern kann? Wer kontrolliert das überhaupt?
    Den Energieberater habe ich zu diesem Thema bereits angeschrieben, allerdings lässt er auf sich warten.
     
  2. #2 grozema, 24.10.2024
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    nach meinem Kenntnisstand benötigt Ihr einen Sachverständigen, der das berechnet und nachweist.
    Du kannst die Fassade aber auch Reparieren bzw erneuern lassen, wenn du dabei die Kleinteilregelung (<10%) einhältst.
     
  3. #3 chris84, 24.10.2024
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    De ISFP ist das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt ist.
    Wenn die Fassade dringend gemacht werden muss, wie können dann die Sowieso-Kosten für die Fassade nur 150€ betragen? :mauer
    Die Förderung ziehlt darauf ab, den Mehraufwand bei gleichzeitiger Dämmung zu kompensieren.
    Beispiel: die Herrichtung deiner Fassade kostet 50.000€. Das sind sowieso- Kosten, weil die Fassade eben gemacht werden muss.
    Das zeitgleiche realisieren einer 160mm Dämmung kostet ZUSÄTZLICH z.B. 40.000€. Macht in Summe 90.000€, und darauf gibt es Förderung. Wenn die Förderung jetzt 40% beträgt (fiktives Beispiel, habe die Fördersätze nicht im Kopf), kannst du die Dämmung kostenneutral herstellen, d.h. Amortisationszeit = 0 Jahre.

    Meine Empfehlung: Suche dir einen Fachplaner, der das mal fachgerecht durch kalkuliert.
     
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  4. #4 grozema, 24.10.2024
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    mit iSFP bekommt er 20% Förderung auf den Gesamtbetrag - also inkl aller Neben- und Zusatzkosten
     
  5. #5 chris84, 24.10.2024
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    Hab jetzt doch grad mal nachgeschaut: In meinem ISFP von 2021 stehen noch 40% für die Fassade vom EFH. :wow Da ging sich das wirklich 0 auf 0 aus.
     
  6. #6 grozema, 24.10.2024
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    es gab noch nie 40%. Verstehe ich nicht
     
  7. ps0125

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    Nach wie vielen Jahren amortisiert sich denn ein Kundendienst bei deinem Auto?
    Oder dein letzter Urlaub?

    Wieso geht man davon aus, dass sich Investitionen ins Gebäude amortisieren müssen?
    Du kannst es auch verfallen lassen und irgendwann verschenken, dann hast du mit Amortisation keine Probleme ;-)

    Außerdem ist die Förderung lediglich ein Anreiz, dass du mehr Geld ausgibst, als du ursprünglich wolltest. Das ist nicht gedacht, dir die kompletten energetischen Kosten abzunehmen.
    Die Leute sollen motiviert werden, in energetische Maßnahmen zu investieren, sonst erreicht die Regierung nicht die CO2-Ziele.

    Ganz nebenbei gibst du dann viel mehr Geld aus, und von jedem € gehen wieder 19% an Vater Staat. Alle sind glücklich, auch die Handwerker und die Lieferkette dahinter.
     
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  8. #8 chris84, 24.10.2024
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    Ich auch nicht. Habe die Förderung wegen Eigenleistung schlussendlich nicht in Anspruch genommen. War günstiger...
     
  9. #9 titan1981, 24.10.2024
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    Der Sinn einer Renovierung ist immer eine spürbare/messbare Ersparnis oder eine deutliche Steigerung des Komforts. Das Problem ist bei Sanierungen meist, dass sie zu teuer sind, dass man dies spüren könnte. Aus dem Grund behalten die Menschen lieber das Geld für andere Dinge als für die Sanierung. Denn wenn man es nicht spürt dann bringt das nichts. Es gibt viele andere Dinge die einem spürbaren Mehrgewinn bringen.

    Solange das so ist kann sich die Regierung auf den Kopfstellen oder wieder normal hinsetzen es ist egal was sie macht um die CO2 Ziele zu erreichen.... Es bringt nichts wenn man es nicht spüren kann dass es was bringt.
    Keiner wirft sein Geld für Dinge raus die einem keine Mehrgewinn bringen sondern nur anderen in der Kette. Sanieren ist leider zu teuer geworden wie alles andere auch.... aus dem Grund wird es nicht in dem Maße gemacht wie es sein müsste... Es möchten zu Viele zu große Stücke vom Kuchen haben.... Da müsste der Staat eingreifen.
     
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  10. Oehmi

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    Ein Jahr später hättest du 20% auf deine Materialkosten bekommen.
     
  11. #11 chris84, 24.10.2024
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    Hätten wir das zum Zeitpunkt des ISFP gewusst, wären wir die ganze Angelegenheit anders angegangen. Aber das spielt hier keine Rolle, wir haben inzwischen einen Weg gefunden, ein bisschen was mitzunehmen ohne in der Förderbürokratie komplett wahnsinnig zu werden :deal
    Amortisation spielt bei mir auch keine Rolle, denn ich betrachte das ganze wie einen Neubau, der amortisiert sich auch nie.
     
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  12. #12 Tikonteroga, 24.10.2024
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    Welches Baujahr hat das Haus?
     
  13. #13 Grobholz, 16.12.2024
    Zuletzt bearbeitet: 16.12.2024
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    Zieh aus und vermiete die Wohnung, dann kannst Du (je nach Einkommen) 40% der Kosten von der Steuer absetzen und Dir vom Finanzamt wiederholen. Oder Du nimmst vorher noch die Förderung und setzt dann den um die Förderung reduzierten Kosten ab. Auch kannst Du Dir dann den Energieberater ggf. sparen, der kostet nämlich auch einiges und das rechnet sich dann schon fast nicht mehr wenn Du auf die Förderung pfeifst und es steuerlich geltend machst. Dann kommst Du auf fast 60% "Förderung" durch den Staat. In der Wohnung wohnen und sanieren ist das ungünstigste. Das Problem mit der Förderung ist grundsätzlich, daß die Handwerker praktisch sofort den Förderanteil auf ihre Rechnung draufschlagen und Du somit überhaupt keinen Vorteil daraus ziehst, außer daß Du die immer größer werdenden Fahrzeuge der Handwerker bewundern kannst. Vergleich mal die Kosten für ähnliche Gewerke im Ausland, wo nicht gefördert wird und Du wirst staunen. Da kriegste eine Wärmepumpe für ein Einfamlienhaus (Luftwärmepumpe) inkl. Einbau für 10.000€, ist ja nichts anderes als eine Klimaanalage die rückwärts läuft.
     
  14. #14 Deliverer, 16.12.2024
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    Das klappt inzwischen auch hier wieder. Vorher gut planen, was man wirklich braucht und den passenden Installateur suchen.
     
  15. #15 Hercule, 16.12.2024
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    Ich würde Fassade machen, die Ölheizung lassen und Ersatzteile auf Lager legen.
    Durch die geringeren Heizkosten hat man mehr Reichweite mit dem Öltank und kann die nächste Krise besser aussitzen.
     
  16. #16 Andreas Teich, 17.12.2024
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    Wird das Gebäude nur von Eigentümern bewohnt?
    Wärmebedarf für jeden Raum einzeln berechnen lassen und dann Leistung der Heizkörper ermitteln.
    Evt genügen die- ansonsten ggf. gegen größere austauschen- um jetzt schon geringere Vorlauftemperaturen zu ermöglichen.
    Ggf. Innendämmung oder fenstertausch vornehmen-
    die jeweiligen u-Werte und wärmebedarfsberechnung könntest du ggf selbst mit Ubakus-Rechner ermitteln
     
  17. #17 grozema, 17.12.2024
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    VORSICHT! Das ist pauschalisierte Verleumdung und stimmt absolut nicht
     
  18. #18 Fasanenhof, 17.12.2024
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    Es ist eine Verleumdung.

    Wer in den letzten Jahren eine geförderte Modernisierung umgesetzt hat und die Preise inflationsbereinigt mit den Preisen vor der Förderung verglichen hat, kommt zwar zu dem gleichen Ergebnis... aber es ist eine Verleumdung.
     
  19. #19 Hercule, 17.12.2024
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    Mit der Aussage wäre ich vorsichtig.
    Es gibt viele Beispiele die genau das beweisen.
    Besonders krass: in Österreich wurde ein Reparaturbonus für Elektrogeräte usw eingeführt was die durchschnittlichen Reparaturkosten verdoppelt hat. Da werden jetzt Geräte für mehr Geld repariert als die neu kosten nur weil der Staat 50% der Kosten übernimmt. Total verrückt.
    Bei Holzvergaseröfen ist mir das auch vor Jahren mal aufgefallen. Da waren die Atmos aus Tschechien noch nicht auf den Förderlisten und haben die Hälfte gekostet. Da gabs einen Atmos Holzvergaser mit 30kw für um die 2000-2500 € soviel ich in Erinnerung habe. Heute will ja jeder Wärmepumpe und alles automatisch aber ein gut gedämmtes Haus mit großen Pufferspeicher kann man mit so einem lowcost Ofen auch recht gut und bequem heizen. Selbst wenn man das Holz auf Paletten bzw Holzbriketts kaufen muss - kwh Preis (abzüglich Wirkungsgrad) ist durchaus ok.
     
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