Sind OSB-PLATTEN als Putzträger auf Holzständerwerk geeignet?

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  1. #1 Elektroniker1996, 26.05.2025 um 22:32 Uhr
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    Hallo, sind OSB Platten als Putzträgerplatten geeignet?

    Mein Wandaufbau sieht von innen nach außen folgendermaßen aus:

    Gipskarton - 15mm osb - Holzständer 20cm mit Mineralwollefüllung - 18mm osb - 8cm EPS - Putzschicht.

    Man sagte mir es könne Tauwasserprobleme im Bauteil geben. Eine Holzweichfaser als Putzträgerplatte wäre besser gewesen.

    Vielen Dank und liebe Grüße
     
  2. Holzhaus61

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    Die Putzträgerplatte ist nicht die OSB sondern das EPS.

    Den Wandaufbau würde ich als äußerst kritisch bezeichnen. Aber irgendjemand hat sich den ja wohl ausgedacht...
     
  3. #3 Elektroniker1996, 27.05.2025 um 09:02 Uhr
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    @Holzhaus61

    Stimmt. Das habe ich falsch betitelt.
    Magst du mir denn etwas mehr über den Wandaufbau erzählen? Was ist für dich besonders kritisch?

    Ich sags gleich Vorweg. Ich hatte hier anstelle OSB, Holzweichfaserplatten geplant. Mein Verputzer wich aber auf Seekiefer Sperrholzplatten aus. So wurde es dann in der Rechnung abgerechnet. In wirklichkeit hat er mir aber OSB verbaut. Das habe ich allerdings erst jetzt erfahren.
     
  4. artibi

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    Und wo ist die luftdichte Ebene? Ist das ist OSB-Schicht mit verklebten Stößen und luftdichte Anschlüsse an angrenzende Bauteile? Und warum weicht der Verputzer vom Angebot ab und was hat der überhaupt mit OSB/Holzständer/Trockenbau zu tun?
     
  5. #5 Elektroniker1996, 27.05.2025 um 09:31 Uhr
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    @artibi

    Innen sind die OSB Stöße abgeklebt. Dampfbremse in Form einer Folie gibt es nicht.

    Mein Zimmerer ist während der Durchführung des Projekts leider verstorben. Die Arbeit mit den Holzweichfaserplatten hätte noch zu seinem Gewerk gezählt.

    Der Verputzer sagte aber das er die Holzweichfaserplatten nicht verarbeiten könne. Er würde das immer mit Seekiefer machen. Bekommen habe ich allerdings OSB. Das habe ich auch nur jetzt zufällig bemerkt, da mir ein Nachbar Bilder von damals geschickt hat.
    Der sd Wert einer Seekieferplatte ist wahrscheinlich auch nicht optimal, aber immerhin besser als der einer OSB Platte
     
  6. Alex88

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    vor allem ist die OSB billiger als die Seekiefer
     
    Oehmi gefällt das.
  7. #7 Tikonteroga, 27.05.2025 um 10:30 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 27.05.2025 um 10:36 Uhr
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    Ja, die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (u) von Sperrholzplatten (u = {150..200} sind laut DIN EN ISO 10456:2010-05 um 3 bis 4 mal höher als bei OSB-Platten (u = 50).

    Soweit ich weiß sollte der s_{d} Wert der Innenbekleidung ab ausschließlich dem Ständerwerk mindestens u = 2 m betragen. Die Sperrholzplatten sollten das in üblichen Dicken (ab 15 mm) übertreffen während die OSB-Platte (15 mm) alleine auf u ~ 1 m kommt.

    Suche mal nach "DIN 4108-3 PDF" (siehe 5.3.2.3), da kannst du es genau nachschauen.
     
  8. #8 Elektroniker1996, 27.05.2025 um 10:34 Uhr
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    Bedeutet, die OSB Platten sind besser geeignet als die Seekieferplatten?
    Ich dachte es wäre umgekehrt.
     
  9. Tikonteroga

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    Nein, so wie du dachtest stimmt es. Aber schau in der DIN nach. Möglicherweise sind die Anforderungen mit der EPS Dämmung an der Außenseite anders (siehe Buchstabe d)
     
  10. #10 Elektroniker1996, 27.05.2025 um 10:44 Uhr
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    Kannst du mir das bitte etwas genauer erklären?
    Ich dachte die Platten außen sollen "durchlässiger" sein, damit der Ständer nach Außen austrocknen kann.

    Wie sieht es denn bei 8cm EPS Dämmplatten aus?
    Wo liegt bei denen der Sd Wert.
    Bestimmt höher als bei beiden Holzplatten.
     
  11. #11 Tikonteroga, 27.05.2025 um 11:38 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 27.05.2025 um 11:45 Uhr
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    Laut deiner initialen Beschreibung hast du Innenseitig des Holzständerwerks eine Gipsplatte und 15 mm OSB. Diese innenseitigen Schichten meinte ich sollten zusammen einen s_{d}-Wert von mindestens 2 m haben (wie in 5.3.2.23 a-c). Da du aber EPS Platten als Außendämmung hast, trifft bei dir möglicherweise ein besonderer Fall zu (siehe 5.3.2.3 d in der Norm).
     
  12. Alex88

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    in Deutsch: EPS ist kaum diffusionsoffen, daher nicht prinzipiell geeignet
     
  13. Tikonteroga

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    Man sollte wohl das Berechnungsverfahren nach DIN 4108-3 Anhang A durchführen, um zu überprüfen, ob Tauwasser anfällt. Man könnte hierfür den Aufbau in Ubakus nachstellen oder ChatGPT verwenden...
     
  14. SIL

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    Die einige vernünftige Frage und Feststellung bisher , leider unbeantwortet.
    Nein.
    OSB3 ist Minimum also nichts mit 2m.

    @Elektroniker1996 solange du keine Materialen und Hersteller angibst bleibt es ein Rätsel, keiner außer Experten wie @Tikonteroga wird dir sagen können ob nachweisfrei oder nicht , es kann dir auch keiner sagen ob du hemmend dif bist innen oder sperrend , aussen mit einem zugelassenen Aufbau WDVS gehe ich von ausreichender Schlagregendichte aus, was mich etwas irritiert du hast keine Installationszone ? Wo verlaufen deine ganzen Leitungen WW / KW / AW ?
    Bei 20er Rahmen + MiWo und bei fachgerechter Ausführung hast du eigentlich genug 'Spiel' als Reserve , wie gesagt es gibt da sicher kritische Stellen , aber da fehlen alle Angaben eventuell gibt es sogar KWL etc

    Auszug:

    5. Nachweis für die Tauperiode
    Diffusionsstromdichte vom Raum in das Bauteilinnere:
    Diffusionsstromdichte vom Bauteilinnern zur Außenluft:
    Mit der errechneten Tauwassermasse
    ( ) ( ) 2160 [ / ²] Mc = g ,ic − g ,ec
    ⋅t
    c = − ⋅ = g m
    sowie als angrenzende kapillar - nicht - wasseraufnahmefähige Berührungsfläche
    und als angrenzende kapillar - nicht - wasseraufnahmefähige Berührungsfläche
    wird die erste Anforderung mit Mc ≤ 500 bzw. 1000 g/m² = Mc,max - nicht - erfüllt 2
    )
    6. Nachweis für die Verdunstungsperiode
    Diffusionsstromdichte vom Bauteilinnern zum Raum 2
    ):







    =

    = ⋅

    = ⋅
    m h
    bzw g
    s
    p p
    g
    mcd
    c i
    iev
    ²
    1700 . 2000 1200 ,0 000720
    /1,
    1
    , δ 0
    Diffusionsstromdichte vom Bauteilinnern zur Außenluft 2
    ):







    =

    = ⋅


    = ⋅
    m h
    bzw g
    s s
    p p
    g
    Td mcd
    c e
    eev
    ²
    1700 . 2000 1200 ,0 000720
    , /2,
    2
    , δ 0
    Mit der möglichen Verdunstungswassermasse
    ( ) ( ) 2160 [ / ²] Mev = g ,iev + g ,eev
    ⋅t
    ev = + ⋅ = g m
    d.h. mit Mev ≥ g/m² = Mc wird die Anforderung an die mögliche Verdunstung - nicht - erfüllt 2
    )
    7. Rechnerische Trocknungsreserve bei Holzbauart
    M M M [g / m²] c + ∆ c = + = ≤ = ev
    d.h. ∆Mc ≥ 250 g/m² bei Dächern bzw. ∆Mc ≥ 100 g/m² bei Wänden und Decken wird – nicht – erreicht 2
    )
    8. Erhöhung der Feuchte in einer angrenzenden Holz- oder Holzwerkstoffschicht
    /[ ²] ∆M H max, = ∆uH max,
    ⋅d H
    ⋅ ρ H = g m
    d.h. mit ∆MH,max ≥ g/m² = Mc ist diese Erhöhung - nicht - zulässig 2
    )
    9. Beurteilung
    Etc

    @Tikonteroga mit Ubakas ja das wird sicher was, im speziellen dreidimensional :mega_lol:@BaUT !
     
  15. SIL

    SIL

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    Noch eine kurze Bemerkung bevor Holzhaus mit der entsprechende Argumentation kommt , DIN / ISO Tauwassernachweis ist nicht ganz korrekt, es geht hier um Sorptionsfähigkeit von Stoffen , ein weiters Problem stellt Dämmung in Faserform da , hier kann nicht zwischen Kapillar und Sättigung ( vollständige Sorption) unterschieden werden respektive der Rücktrocknung, da diese auf 2 Arten geschieht ,am Ende um Gewissheit zu erreichen @Elektroniker1996 beauftrage einen Bauphysiker oder ein Ing -Büro.
     
  16. Holzhaus61

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    Du glaubst auch, ich hab den ganzen Tag nix besseres zu tun als hier zu sitzen und zu antworten wa?

    Auf so eine dumme Art muß ich mich hier nicht anmachen lassen. Ich bin hier raus.
     
  17. SIL

    SIL

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    Ergo @Holzhaus61 und @Tikonteroga sind die gleiche Person das erklärt einiges, zum Glück gibt eine ignore Funktion.
     
  18. #18 Elektroniker1996, 27.05.2025 um 20:33 Uhr
    Elektroniker1996

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    Hallo,
    Es gibt nicht an allen Wänden Installationsebenen, da nicht überall eine Installation nötig war.
    Der Aufbau sieht folgendermaßen aus:
    kronospan 15mm OSB3 - Rahmen Fichte 40mm - Egger 15mm OSB3 mit verklebten Stößen - Ständer 200mm mit Mineralwollefüllung Climowool T1 - 15mm OSB - EPS STO PS15SE 80mm - 2 mal Putz
     
  19. Fabian Weber

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    Also für alle nochmal der Aufbau von innen nach außen:

    Gk
    OSB
    Ständerwerk mit Miwo gedämmt
    Achtung jetzt das kritische nochmalige OSB
    WDVS aus EPS

    Du hast mitten in Deiner Konstruktion eine Schicht (OSB) mit einem recht hohen SD-Wert. Somit nimmt die Diffusionsfähigkeit nach außen nicht ab.

    Wenn Dein WDVS auch noch einen Kunstharzputz hat dann wäre das Kuddelmuddel perfekt.

    Was für Putz ist es denn und kennst Du die Putzstärke?

    Ich würde das gerne mal in Ubakus reintippen. Kannst Du auch selber.
     
  20. #20 Elektroniker1996, 27.05.2025 um 21:41 Uhr
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    @Fabian Weber

    Zunächst mal Danke an alle die bisher geantwortet haben.
    Ich muss mich hier erstmal zurecht finden da es nicht mein Gewerk ist und ich manche Fachbegriffe und Hintergründe nicht kenne.

    Das wäre toll wenn du das Szenario mal nachstellen könntest.

    Wäre die Seekieferplatte denn hier weniger bedenklich als die OSB? Ich schätze mal auch nicht perfekt, aber besser. Denn die Dämmplatte ist

    Gewebarmierung 5-7 mm Sto Levell Uni.
    Oberputz. 2mm. Sto Organisch gebundener Putz.
    Farbe. Sto siliconharzfarbe
     
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