Zwischen- oder Aufsparrendämmung, wenn Ziegel noch ok sind?

Diskutiere Zwischen- oder Aufsparrendämmung, wenn Ziegel noch ok sind? im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Es ist nicht so, dass wir unbedingt etwas am Dach machen wollen. Aber es waren wir gesagt Viecher in der Dämmung (mir ist beim Lösen der...

  1. Dehenry

    Dehenry

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    Es ist nicht so, dass wir unbedingt etwas am Dach machen wollen. Aber es waren wir gesagt Viecher in der Dämmung (mir ist beim Lösen der Vertäfelung direkt Mäusekot entgegen gerieselt), die Alukaschierung der Dämmung war an mehreren Stellen zerrissen und die Dämmung selbst sieht an manchen Stellen grau bis schwarz aus. Laut Wärmeschutznachweis in der Bauakte ist die Rollisol-Dämmung 8 cm dick, was nach heutigen Maßstäben ja wohl viel zu wenig ist. Ob die überlappende Unterspannbahn ok ist - keine Ahnung!

    Vor allem ist es letztlich der Meinungsdruck von außen, dass man ein 45 Jahre altes Dach nicht einfach so lassen sollte, wenn man schon eine Kernsanierung macht. Auch in diesem Thread gehen die Meinungen ja auseinander. Und wir als Laien versuchen herauszufinden, was für uns "richtig" ist.
     
  2. GreatScott83

    GreatScott83

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    Dann mal so von Laie zu Laie...
    Erstmal, wenn du an deiner Dämmung was machst, musst du eigentlich das GEG berücksichtigen. Wer das am Ende des Tages kontrolliert steht auf einem ganz anderen Blatt. Jetzt hast du ein 45 Jahre altes Dach. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du planst längere Zeit in dem Haus zu wohnen und in dieser Zeit das Dach einmal saniert werden sollte bevor du wieder ausziehst, wenn du es jetzt so lässt.

    Jetzt ist die Frage: Was willst du?
    Möchtest du lieber JETZT alles machen und dann vermutlich auf Lebzeiten deine Ruhe haben und es passt ins Budget: Dann lass dir jetzt vernünftig das Dach planen und sanieren mit Aufsparren und Zwischensparrendämmung. Dann bist du auch grundsätzlich aus der Grauzone draussen wo man sich die Frage stellt ob sich eine Solaranlage auf das aktuelle Dach noch lohnt oder nicht, wenn die auch irgendwann noch drauf soll.

    Möchtest du jetzt lieber sparen und das Dach angehen wenns wirklich erst gemacht werden muss?
    Dann hol die alte Dämmung raus, und klemm einfach neue Filze deiner Wahl rein. Ich glaub wenn du nachwachsende Dämmstoffe wie z.B. Holzfaser oder Hanf nimmst sind die Vorgaben etwas laxer. Also sprich bei nem 18er Sparren, dann vielleicht einen 15er / 16er Klemmfilz rein und 2 cm für ne Hinterlüftung offen lassen. Da liegst vielleicht irgendwo zwischen 2.000 und 4.000 Euro Materialpreis. wenn du es selbst besorgst + rechne mal noch ein paar Euro drauf für Klebebänder, Holzlatten und Entsorgung des alten Dämmstoffes (mal mit dem ganz groben Schätzeisen). Die alte Dämmung hat jetzt 45 Jahre gehalten, die neue hält dann auch ein paar Jahrzehnte, bis du das Dach dann komplett angehst.

    Vorteil ist jetzt: Du sparst jetzt ein bissl Zeit und Geld. Und wenn du das Dach später machst, müssn potentielle Erben evtl. nicht gleich wieder sanieren.
    Nachteil: Wärmedämmung und Sommerlicher Hitzeschutz ist nicht "ideal". Du musst später eine Baustelle aufmachen wenn du schon drin wohnst. Günstiger wirds eher nicht in einigen Jahren.

    Der Vollständigkeit halber: Hessen hat aktuell keine Solarpflicht wenn ich das richtig weiß. Wie es in 10-20 Jahren aussieht, wenn du dein Dach dann vermutlich komplett sanieren würdest kann ich aber nich abschätzen.
     
  3. Ab in die Ruine

    Ab in die Ruine

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    Dann möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben. Bei der aktuellen Klimaentwicklung ist eine ASD aus Holzfasern nicht zu verachten.
    Die hält deinen Dachboden (falls bewohnt) kühler.
    Zum Thema Dachsteine, wenn die noch i.O. sind und es die als Reserve nach zu kaufen gibt, kann man ein Dach auch abdecken und mit den alten Steinen wieder eindecken. Und wenn man eh am Dach ist, kann auch gleich Photovoltaik mit drauf. Spart man sich später die Rüstung und das öffnen des Daches für die Befestigung. Mit Sturmklammern kann das ätzend sein.
     
  4. Hark

    Hark

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    Wie ToTi auch schon ausführte, hat das 3 Nachteile:

    1. es ist teurer als neues Material zu verwenden (sofern man nicht alles in "Eigenleistung" erbringt)
    2. man hat die alten Dachsteine wieder auf dem Dach mit der unansehnlichen Oberfläche .. und Farb und (leichte) Formunterschiede zum Ersatzmaterial
    3. man benötigt einiges an Lagerfläche auf der Baustelle für nahezu die gesamte Bauphase

    alte Dachsteine/Ziegel zu verwenden ist meiner Meinung nach nur in Ausnahmen zu vertreten (z.B. Denkmalschutz oder besondere optische Anforderungen/Wünsche des Bauherren an einen "Vintage Look" ...)
     
  5. Holzhaus61

    Holzhaus61

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    Alle vergessen eines, unsere EU.

    Stichwort klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 (auch Altbauten!).

    Das allein kann man mit Technik nicht regeln, also energetische Sanierung. Wer sich also heute auf die laxen vorgaben des GEG verlässt, fasst spätestens sein Dach dann wieder an. Da das bis 2050 erledigt sein muß, also in rund 20 Jahren.

    Wenn ich an den Sommerlichen Hitzeschutz denke, fallen mir eigentlich nur "Naturdämmstoffe" ein, also Zellulose/Holzfaser. das als Einblasdämmung, gut ist. Wärs mein Haus: Balken auf 240 mm aufdoppeln, außen ne 60er Holzfaserdämmplatte druff und dann vollpusten. Dann erübrigt sich auch das elendige geschneide, Abstände die unterschiedlich sind, usw. usw.
     
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Zwischen- oder Aufsparrendämmung, wenn Ziegel noch ok sind?

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