Wände - Passivhaus oder weniger - 49-er oder 42-er Poroton?

Diskutiere Wände - Passivhaus oder weniger - 49-er oder 42-er Poroton? im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; T7-xx,x-Perlit hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,07 W/mK. Gibt es irgendwo ein "Tool", wo ich - zumindest überschlägig - ausrechnen kann, wieviel...

  1. nordanney

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    Nein. Die Heizlast hängt nur zu einem Teil vom Stein ab. Musst aber alle Bauteile betrachten.
    Weder das eine noch das andere muss passieren. Darfst nur keine 40x40 Fenster bauen
     
  2. Tikonteroga

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    Du könntest es selbst mit Excel zumindest pro Quadratmeter an Wandfläche überschlägig rechnen:
    • U-Wert (W/(m*K)) einer fiktiven Wand jeweils mit den dünneren und dem dickeren Stein berechnen.
    • Temperaturdifferenz (K) aus Raumtemperatur (z. B. 20 °C) und Norm-Außentemperatur des Standortes (z. B. -10°C)
    • Heizlast (W/m²) = U-Wert (W/(m²K)) * Temperaturdifferenz (K)
     
  3. Holzhaus61

    Holzhaus61

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    Du bekommst doch eine KWL. Wie willste denn diese Luftbewegung erklären? ;) So und wenn die gleich noch etwas wärmer macht und obendrein auch noch kühlen kann, wo ist das Problem?

    Dann haste die Grundlast schon "erschlagen". Für die speziellen Räume wie Bad noch eine IR an der Decke oder im Bad FBH und gut ist. Dann macht auch Deine Monster-PV mit ordentlichem Speicher auch Sinn (wobei ich das nach wie vor für zu üppig halte). Immer dran denken, wir reden hier von Heizlasten pro Raum von vielleicht 100/200 Watt
     
  4. Uwe gss11

    Uwe gss11

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    Gute Idee, DANKE!

    T7-42,5-Perlit hat einen λR von 0,07 W/mK
    Das ergibt lt. Onlineberechnung U-Wert einen U-Wert von 0,16 W/m²K
    Heizlast = 0,16 * 30 = 4,8 W/m²

    T7-49-Perlit ... gleicher λR von 0,07 W/mK
    Das ergibt einen U-Wert von 0,14 W/m²K
    Heizlast = 0,14 * 30 = 4,2 W/m²

    ~ 12% dicker
    ~ 13% besserer U-Wert/Heizlast
    ... klingt logisch ... linear

    Ergibt eine Heizlast-Differenz von 0,6 W/m²

    Und wie rechne ich jetzt?

    0,6 W/m² x 24 Std/Tag x 365 Tage/Jahr = 5,256 Kw/Jahr ... richtig?

    1 Kw kostet rund 0,3 € (rein elektrisch ... über WP weniger, als 1/3 ... mit PV - wenn im Winter vorhanden - noch weniger).
    = 5,256 Kw x 0,3 € = 1,58 €/Jahr :wow ... kann das sein?
    1 m² T7-49-Perlit kostet pro m² ca. 47 € mehr.

    FAZIT:
    Der 49-er würde sich nach ca, 30 Jahren amortisieren ... wenn das Haus NUR aus Wand bestehen würde.
    Da aber noch 15-20% Fenster dazu kommen (deren U-Wert sich nicht ändert), dauert die Amortisation (=Sinnhaftigkeit) noch länger.

    Hab ich richtig gerechnet?

    => Ist also 42,5-er Stein die sinnvollste Wahl, richtig?
     
  5. nordanney

    nordanney

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    Nö, leider ein Monsterfehler drin. Einer, mit dem Du die Heizkosten enorm nach oben schraubst.
    Tipp: Denk an Heizung. Dann wirst Du merken, dass Du etwa 3-3,5 fach zu hoch rechnest.
    Hier bitte dran denken, dass eine WP aus 1kWh Strom gerne 3-4,5 kWh Heizenergie macht (nimm einfach mal eine LLWP, dann merkst Du, wie wenig das ausmacht).

    Und wenn Du so weiter denkst, wirst Du merken, dass Dein Aufwand für Passivhaus in keinem Verhältnis zu einem normalen EFH steht. Nur das grüne Gewissen treibt Dich dahin, nicht der schnöde Mammon.
     
  6. Uwe gss11

    Uwe gss11

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    Gute Frage!

    Mein Wissensstand (von vor rund 10 Jahren) ist:

    - Im Winter ist die Heizlast am höchsten ... ist auch heute noch so ;-)
    - Im Winter muss die Lüftung (Heizung) dann auf höchster Stufe laufen.
    - Das führt dazu, dass VIEL feuchte Luft nach außen geblasen wird, und VIEL trockene Luft rein kommt = trockene Luft, schlecht für Atemwege, schrumpfender Holzboden ...
    Ja, Enthalpie-WT würden das Problem beheben (?) ... sind aber eher "Virenschleudern" ...

    Wie sind die heutigen/modernen Anlagen?
    Kein Problem mehr mit trockener Luft?
    Bessere/sauberere Enthalpie-WT?
    "Klimanalage" in Lüftung integrierbar?
     
  7. Uwe gss11

    Uwe gss11

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    Erleuchte mich!
    Du meinst, dass es KEINE 5,...kW/Jahr sind, weil eine WP ja viel weniger KW braucht?
    ... das hatte ich ja beim Preis/kW berücksichtigt, dass WP bzw. PV VIEL billiger sind.
    Oder meinst du was anderes?
     
  8. nordanney

    nordanney

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    Du rechnest
    a) mit 365 Heiztagen 24/7 Heizung volle Pulle - man rechnet eigentlich mit Heizgradstunden (z.B. hast Du im besten Fall von Mitte März bis Mitte Oktober keine Heizung an)
    b) dann auch noch mit der Vorgabe, dass es draußen immer bitterkalt ist (Normaußentemperatur). Wenn es mal 11 Grad sind, wirst Du andere Verluste haben als bei -13 Grad

    Und dann meine ich noch zusätzlich, dass eine WP für 4 kWh Heizenergie nur eine kWh Strom benötig.

    Deshalb habe ich ja schon ganz zu Beginn gesagt (mit dem Beispiel meines KfW 55 Hauses und unter 300€ Heizkosten inkl. Warmwasser), dass sich bzgl. Energieeinsparung der ganze technische Aufwand nicht lohnt. Finanzielle nicht. Vielleicht, wenn man eh sehr gut bauen möchte und nur ein kleiner Schritt für eine 0,10% Finanzierung der KfW nötig ist.

    Du sparst, indem Du toll dämmst, so dass Du erst gar keine klassische (und teure Heizung) brauchst. Aber nicht im Verbrauch, sondern in der Anschaffung.

    P.S. Bitte immer externe Büros planen lassen. Kostet nur wenige 100€, zahlt sich aber aus.
     
  9. #29 Tikonteroga, 27.11.2025 um 16:36 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 27.11.2025 um 16:45 Uhr
    Tikonteroga

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    Die Heizlast bezieht sich nur auf die erforderliche Dimensionierung des Wärmeerzeugers, weil mit den -10° C ja der "Worst Case"-Fall betrachtet wird. Du brauchst also z. B. eine LWWP die bei -10 °C Außenlufttemperatur eine Nennleistung [W] haben sollte, die der Heizlast [W] entspricht. Du kannst damit aber nicht den Verbrauch insbesondere nicht über 365 Tage im Jahr hochrechnen.

    Wenn du den Verbrauch abschätzen möchtest, solltest nicht -10°C als Außentemperatur ansetzen sondern die durchschnittliche Außentemperatur während der Heizperiode (z. B. 5 °C -> Temperaturdifferenz: 15 K statt 30 K). Als Heizperiode könntest du z. B. von 01.10.2025 bis 30.04.2025 ansetzen und dabei jeweils 24 h/Tag. Das ist dann aber noch sehr ungenau, weil in der Temperaturdifferenz [K] und der Heizperiode [Tage] eine hohe Abweichung bestehen kann.
     
  10. Uwe gss11

    Uwe gss11

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    Verstehe ... die Heizkosten sind also noch geringer, so dass sich der 49-er Stein so gut wie nie rechnet, richtig?

    Aber jetzt verwirrst du mich ... diese Aussage würde jetzt doch wieder FÜR den 49-er sprechen, oder wie kann ich das verstehen?
    Oder meinst du, dass der 42,4-er "toll" genug ist, und schon einem sehr guten Dämmstandrad entspricht?
     
  11. chris84

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    Ich bin mal wieder Entsetzt über die Qualität der MINT-Allgemeinbildung :(:eek:

    Verwende wenigstens die richtigen Einheiten, dann kommst du etwas besser in die richtige Richtung und kannst grob abschätzen, ob das was du da tust, ansatzweise richtig sein kann. Zwischen kW und kWh ist ein signifikanter Unterschied!

    Das lässt sich mit Excel doch alles in nullkommanix berechnen.
    Äußere Gebäudehülle, U-Werte der einzelnen Bauteile multipliziert mit der entsprechenden Fläche (gilt auch für Fenster, Dach und Boden, ggf. Ubakus zu rate ziehen), und zack hast du die Heizlast (Leistung in kW) bei NAT.
    Wie viel Heizenergie (Energie in kWh) da draus werden, bestimmt der Winter, sprich das Integral der tatsächlichen Temperaturdifferenz von Innen nach außen. Es sind definitiv keine 365 Tage x 24h ;-)
    Wenn du das genau rechnen willst: Beim DWD kannst du dir die mittleren Tagestemperaturen der letzten xy Jahre als csv runterladen.
    Und: Die jahrestypische Schwankung sowie die Schwankungen durch persönliche Vorlieben führen jeweils für sich schon zu einer größeren Abweichung im tatsächlichen Energiebedarf, als der Unterschied im Stein.
     
  12. Uwe gss11

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    Ja, mit den Einheiten komme ich immer wieder durcheinander ... trotz Mathe-LK ... ich hoffe, du kannst mir verzeihen :D
     
  13. chris84

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    in dem Fall ja, weil in der Mathematik leider eher selten Einheiten zur Anwendung kommen.

    Ich kann aber dringend empfehlen, auf die Einheiten genauer zu schauen, als auf den eigentlichen Wert. Wenn du 7Cent/kWh erhälst, musst du das auch mit kWh multiplizieren, damit Cent rauskommen. Ansonsten kommen Cent/h dabei raus. Die Einheit verrät dir, ob du richtig liegst ;-)
     
  14. Tikonteroga

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    Rechne es dir mal aus. Ich müsste jetzt ins Blaue schießen. Du könntest ja mal Chat GPT nach der Anzahl an Tagen für die Heizperiode bei einem Haus nach KfW 40 Standard fragen und auch nach der durchschnittlichen Außentemperatur während der Heizperiode in einem PLZ-Bereich. Vielleicht kann Chat GPT genauere Daten recherchieren.

    Es könnte z. B. auch sein, dass du mit dem 49-er Stein ein paar Tage bzw. Stunden weniger bei der Heizperiode hast ...
     
  15. Uwe gss11

    Uwe gss11

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    Was soll ich da jetzt noch genauer rechnen?
    Wenn bei meinen errechneten Heizkosten bei 24 Stunden/Tag und 365 Tagen/Jahr NUR 1,58 €/Jahr rauskommen, dann wird es bei weniger Heizgradtagen und geringeren Temperaturdifferenzen ja NOCH weniger.
     
  16. Tikonteroga

    Tikonteroga

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    Ja gut, dann ist deine Frage beantwortet.

    PS: Die 1,58 EUR/Jahr sind pro m² Wandfläche nicht insgesamt?
     
  17. petra345

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    Nur zum Teil!

    Zunächst mal ist die Einheit im Ergebnis kWh/a

    Dann herrschen nicht das ganze Jahr über draußen -10 °C

    Es gibt eine Zahl, mit der man für unser Klima den U-Wert multiplizieren muß, um den Bedarf der Heizenergie pro Jahr und pro m² zu berechnen.
    Sie liegt nach meiner Erinnerung im Bereich von 6000.
    Vielleicht kann mir jemand die richtige Zahl mit der Einheit ergänzen.

    Noch eine kleine Verbesserung: aus 1 / R entsteht nicht der u-Wert.
    Man muß zu R noch die Wärmeübergangswiderstände innen und außen addieren und kann dann den Kehrwert bilden.

    Diese ganze Berechnung entspricht nicht der Norm, weil der erforderliche Lüftungsbedarf fehlt.
    Ab einem u-Wert von ca. 0,3 bestimmt er wesentlich den Heizbedarf. Es ist natürlich die Frage, ob so oft wie in der Norm vorgegeben wird, gelüftet wird.
     
  18. nordanney

    nordanney

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    Du hast meine Antwort schon ganz gelesen. Also alle Sätze? Dort steht ganz einfach, dass du viele 10k sparst durch ein super Tool gedämmtes Haus.
    Nur mal lesen, was du dafür tun musst (habe ich geschrieben)
     
  19. BaUT

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    Wieviel kWh schafft die im Zeitraum 01.11. - 31.03.???
     
  20. Uwe gss11

    Uwe gss11

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    Ja ... und die dickere Wand kostet rund 47€ mehr ... auch pro m².

    Trotz aller Ungenauigkeiten meiner "Rechnung" können wir uns - denke ich - darauf verständigen, dass die 42,5-er Wand mehr als ausreichend ist, bzw. die 49-er sich nie und mimmer lohnt. Ok?
     
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