Einbettung Abwasserleitung in Kies oder Schotter?

Diskutiere Einbettung Abwasserleitung in Kies oder Schotter? im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Ich habe hier im Forum irgendwo gelesen, daß Abwasserrohre (die orange-braunen) aus Kunststoff in Kies eingebettet werden sollen, weil Schotter zu...

  1. #1 capslock, 21.07.2009
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    Ich habe hier im Forum irgendwo gelesen, daß Abwasserrohre (die orange-braunen) aus Kunststoff in Kies eingebettet werden sollen, weil Schotter zu scharfkantig ist.

    Ist das gute Praxis oder Vorschrift nach DIN?

    Unsere wurden nämlich in Schotter geschätzter Siebung 5 - 25 mm verlegt. Darüber wurde mit der Rammax verdichtet. Ich schlage mich seit Wochen mit einem nicht bestandenen Drucktest und einem uneinsichtigen Bauunternehmer rum, der das eigentlich zugesagte Aufbuddeln Woche um Woche aufschiebt. Sein Argument: der betreffene Tester hat noch auf keiner seiner Baustellen einen bestandenen Test hinbekommen. Wenn der BU natürlich falsch einbettet, ist das kein Wunder...
     
  2. Julius

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    Ich kenne die einschlägigen Vorschriften nicht, würde aber WEDER SChotter NOCH Kies für geeignet halten!

    In unserer Gegend ist dafür Sand üblich. Du weißt schon, diese ganz kleinen,zarten, rieselfähigen Körnchen...
     
  3. #3 capslock, 21.07.2009
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    In Schulungsunterlagen vom THW war von Sand, Kiessand, Feinsplitt oder Boden bis Korngröße 22 mm die Rede.
     
  4. #4 capslock, 21.07.2009
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    Vielleicht war das bei uns ja zugelassener Schotter (gebrochen bis 32 mm könnte hinkommen)? Ist HS was anderes als KG-Rohr?
     
  5. #5 Manfred Abt, 21.07.2009
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    Einbau mit nichtscharfkantigem Material ist nur "gute Praxis". Die DIN bzw. zugehöriges DWA-Arbeitsblatt A139 hat auch gebrochenes Material in der Liste. Für Rohre < DN 900 (egal welches Rohrmaterial) wird Größtkorn 11 mm empfohlen.
    Weiterhin finden sich in der DIN windelweiche Sätze wie "Bettungsmaterial darf Rohr nicht schädigen".

    Wichtigster Satz aus A139:
    "Der Planer hat den Baustoff für die Leitungszone hinischtlich Bodenart, Größtkorn, Schlämmkornanteil und ggf. zugehörender Sieblinie festzulegen."
    Also: was sagt die Planung?
    was sagt die Bauüberwachung?
     
  6. #6 Manfred Abt, 21.07.2009
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    noch eine Aussage ist wichtig: Boden muss gut verdichtungsfähig sein. Und das ist bei Rundkorn eher der Fall.
     
  7. #7 capslock, 21.07.2009
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    Der Planer hat hierzu leider nichts spezifiziert, eine normale Hausentwässerung, noch nicht mal unter BoPla war wohl zu popelig für weitere Beschreibung.

    Der BU hat die Rohrgräben außerhalb des Arbeitsraums in gewachsenem Boden (schluffiger Ton) gegraben und wie gesagt mit Schotter als Bettung und Auffüllung gearbeitet. Verdichtung erfolgt mit Stampfer und später Rammax. Größtkorn 11 mm bezweifle ich, müßte aber mal an einer noch sichtbaren Stelle nachmessen.
     
  8. #8 alex2008, 21.07.2009
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    und ergänzend zu dem was der Manfred schon geschrieben hat:

    Die Leitungszone ist besonders sorgfältig zu verdichten. Besondere Sorgfalt ist beim Auflager mit Rohrzwickel von nöten.

    Im Bereich der Leitungszone darf oberhalb des Rohres nur mit leichtem Gerät verdichtet werden.

    Die Leitungszone geht übrigens von Grabensohle bis 30cm über Rohrscheitel!

    Dies gilt jetzt nur für kleinere Rohrdurchmesser bis ca. NW300:
    Sinnvollerweise werden die Rohre nach der Verlegung seitlich bis ca. 1/3 -1/2 angefüllt und dann der Rohrzwickel unterstopft.
    Dann verfüllen bis Rohrscheitel, verdichten.
    Dann den Rest der Leitungszone.

    Das ganze ist nicht übermäßig Zeitaufwendiger.

    Das bei Dir angewandte Verfahren war wohl (wie sehr oft üblich!)
    Rohre verlegen, Material in den Graben kippen. Mit dem Bagger etwas ebenziehen und dann mit Rammax gib ihm saures
     
  9. ISYBAU

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    Die Bettung ist von der Grabenverfüllung zu unterscheiden - auch (wie bereits geschrieben) hinsichtlich der Verdichtung!

    Kamerbefahrung und Dichtheitsprüfung werden das Ergebnis an das Licht bringen.
    Wenn wie geschrieben, die Leitung undicht ist, dann bitte Abnahme verweigern und Neuverlegung fordern. Schriftlich. 1 x schriftlich mit Termin erinnern und Ersatzvornahme ankündigen. usw.
     
  10. ISYBAU

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    Wie gesagt es wurde die Rohrgrabenverfüllung verdichtet. Die Rohrbettung anscheinend nicht. Bettung muss dem Standsicherheitsnachweis entsprechen. Ich ahne Pfusch.
     
  11. #11 capslock, 22.07.2009
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    Vielen Dank an die Experten!

    Für die Leitungsarbeiten waren anwesend:
    - zwei Bauarbeiter
    - ein Haufen Schotter (vermutlich >> 11 mm, noch zu prüfen)
    - kein Sand
    - ein Minibagger
    - ein Stampfer
    - eine Rammax

    Ob die Bettung auf dem Lehmboden verdichtet wurde oder nicht, haben wir leider nicht gesehen.

    Die Leitung hat die Druckprüfung leider zweimal nicht bestanden. Auf der Kamerafahrt sieht man keinen Defekt (habe es mir auch selbst nochmal angeschaut). Die Stadt würde eventuell würde eventuell nach Ansicht der DVD mit viel Händeringen die Kamerafahrt akzeptieren, will mir aber nicht garantieren, daß wir in 5 Jahren nicht wieder aufbuddeln müssen, wenn die Dichtheitsprüfung für Bestandsbauten Vorschrift wird.
     
  12. #12 capslock, 22.07.2009
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    Nach Durchsicht der Bilder wurden Grobschotter und Recycling bis ca. 50 mm sowohl unter als auch auf den Rohren verwendet, obwohl es auch einen Haufen mit feinerem Schotter (wie gesagt vermutlich > 11 mm) gab.[​IMG]

    Bevor jemand meckert, die vollflächig geklebte Dämmung habe ich selber gemacht :o

    [​IMG]
     
  13. #13 capslock, 22.07.2009
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    [​IMG]
     
  14. #14 capslock, 22.07.2009
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  15. #15 Manfred Abt, 22.07.2009
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    war mir oben schon mal aufgefallen:
    Explosionsramme (Frosch) oder Handstampfer, nur letzteres wäre im Bereich der Leitungszone angebracht.
    Bettung ist übrigens der gesamte Bereich rund ums Rohr, drunter, daneben, drüber. Auch Leitungszone genannt.
     
  16. #16 capslock, 22.07.2009
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    Oh, zum Stampfer müßte ich nochmal die Fotos sichten und einstellen.

    Das zweite Bild in Post 12 stellt doch keinen Rohrgraben dar, sondern so eine Art Mini-Rigole, die sich die Arbeiter gegraben hatten. Darin verwendet wurde aber der feinere Schotter, der eher größer als 11 mm zu sein scheint.


    Was mir gerade zu denken gibt:
    Laut BU hat der Prüfer auf einer anderen. größeren Baustelle von ihm nicht mal auf kurzen Abschnitten Dichtigkeit zeigen können. Wenn falsch verlegt wurde, ist das auch kein Wunder.
    -> wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß ich mehr als ein Leck habe bzw. beim Anlegen der Wege noch bekomme?
     
  17. Julius

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    Das ist doch egal!

    Du hast weder eine undochte Leitung bestellt noch ein Lotteriespiel...

    Aufmachen, raus und neu - aber dann richtig.
     
  18. #18 Pascal82, 22.07.2009
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    Hallo,

    ich würde auch sagen, nochmal auf und neu, wenn keine beschädigung zu sehen ist haben die bestimmt irgendwo einen dichtgummi vergessen,........

    viele grüße
    pascal
     
  19. #19 capslock, 22.07.2009
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    Warum hacke ich auf Material und Methode rum?

    1. Der BU glaubt der Messung nicht und will nicht für die Kosten des Aufbuddelns aufkommen, falls sich dann kein Loch oder fehlender Dichtring finden. Bei falscher Einbettung kann es hingegen zu Verschiebungen gekommen sein, die man vielleicht beim Aufbuddeln nicht sieht?

    2. Ich überlege gerade, ob ich nicht auch die Bereiche (hauptsächlich Regenwasser) aufbuddeln lasse, bei denen sich die Dichtigkeit durch Verschieben der Blasen Richtung Schmutzwasserteil nicht geändert hat, die also jetzt dicht sind, aber vielleicht irgendwann nicht mehr.
     
  20. #20 Manfred Abt, 22.07.2009
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    Eben

    Material sieht doch sehr danach aus, als wenn es Plastikröhrchen auf Dauer zerstören kann. Also, wie Julius:
     
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