Vor- und Nachteile OSB-, Span-, Gipskarton- und Gipsfaser-Platten

Hallo,

ich bin gerade dabei, mich etwas in die unterschiedlichen Beplankungsmöglichkeiten einer Dachschräge einzulesen. Hier im Forum findet man vereinzelt Hinweise zu den oben genannten Plattenwerkstoffen, aber keine wirkliche Zusammenfassung. Ich denke es wäre für viele (auch zukünftige) Forennutzer hilfreich, in einem Thread eine Zusammenfassung zu erstellen, um ggf. darauf verweisen zu können.
Ich mache daher mal den Anfang und würde mich freuen, wenn andere Teilnehmer Ihr Wissen ergänzen. "+" sollen die Vorteile sein, "-" sind die relativen Nachteile, "*" sollen neutrale Punkte zum Nachdenken sein

OSB
+ stabil
+ kann mit verklebten Stößen auch als Dampfbremse wirken
+ hohe Wärmespeicherfähigkeit, gut für sommerlichen Wärmeschutz
+ weniger Formaldehyd-Ausdünstungen als Spanplatte
+ Tapeten können einfach entfernt werden
- Ggf. ist Dampfsperrende Wirkung unerwünscht
- schwerer zu verarbeiten als Gipskarton
- im Vergleich zu Gipskarton und Gipsfaser immernoch Ausdünstungen
- müssen gesägt werden vs. Ritzen und Brechen von Gipskarton
- Stöße im Sichtbereich schwer zu spachteln

Spanplatte
+ hohe Wärmespeicherfähigkeit, gut für sommerlichen Hitzeschutz
+ preisgünstig
+ Tapeten können einfach entfernt werden
- ggf. hohe Formaldehydausdünstungen
- müssen gesägt werden vs. Antitzen und Brechen von Gipskarton
- Stöße im Sichtbreeich schwer zu spachteln

Gipskarton
+ preiswert
+ einfache Verarbeitung (Ritzen, Brechen)
+ feuchtepuffernd
+ Brandhemmend
- Tapeten können nur schwer entfernt werden
* Feuchtraumplatten verfügbar

Gipsfaserplatten
+ stabil
+ keine Ausdünstungen
- müssen gesägt werden

Hat jemand noch Ergänzungen? In unserem Fall sind wir eigentlich auf der Suche nach einer dampfdiffusionsoffenen Verkleidungsplatte, bei der man auch Tapeten einfach wieder entfernen kann. Das hat in unserer Mietswohnung bei Gipskartonplatten nämlich nicht geklappt. Nun schwanken wir zwischen Spanplatte und Gipsfaserplatten.

Grüße,

Bolanger

 

ich habe anderes erfahren

Hallo Gipser,

unsere Erfahrung sieht so aus: im Haus meiner Eltern wurde vor 40 Jahren ein Fallrohr mit einer Spanplatte verkleidet. Doert konnte man die Tapete wunderbar einweichen und abziehen. Wenn man noch nicht genug eingeweicht hat, dann konnte man mit einem Spatel nachhelfen.
Bei Gipskartonplatten war trotz Vorbehandlung vor dem Tapezieren das Abziehen wesentlich schwerer. Der Spatel war tabu, da die Kartonbeschichtung auch entsprechend weich war und teilweise konnte man die Tapete auch nicht vom Karton trennen, wohl aber den Karton vom Gips ;-)

was spricht denn gegen Spanplatte, wenn alles tapeziert werden soll?

Gruße,

Bolanger