Gedankenspiel zum Blower-Door-Test

Diskutiere Gedankenspiel zum Blower-Door-Test im Spezialthema: Wind- und Luftdicht Forum im Bereich Bauphysik; Hallo Miteinander, bei uns wird in Kürze der Blower-Door-Test gemacht, und aus Interesse und Spieltrieb möchte ich mal folgendes...

  1. #1 PHausBauherr, 15.11.2010
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    Hallo Miteinander,

    bei uns wird in Kürze der Blower-Door-Test gemacht, und aus Interesse und Spieltrieb möchte ich mal folgendes Gedankenexperiment in dem Raum stellen:

    Gehen wir von einem idealisierten mittelgroßen Einfamilienhaus aus, das vollkommen luftdicht ist - also sozusagen ein großer Luftballon mit Testergebnis n = 0,0. So, und jetzt machen wir irgendwo ein Loch rein (nein, es soll nicht platzen wie ein Luftballon ... :D) - wie groß darf das runde Loch höchstens sein, damit unser Haus das Passivhauskriterium mit n = 0,6 noch besteht :think?

    Hintergrund der Frage ist natürlich, dass ich ein Gefühl dafür bekommen möchte, wieviel "Loch" eigentlich noch im Haus drin sein darf ...
     
  2. #2 Thomas Traut, 15.11.2010
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    Das darf so groß sein, dass innerhalb einer Stunde 60 % des beheizten Luftvolumens entweichen/zugeführt werden.

    Ich versuche mal folgenden Ansatz: n50 entspricht etwa Windstärke 5. Bei Windstärke 5 hat man eine Windgeschwindigkeit von ca. 9 m/s. Je m³ Luft dürfte das Leck 30,86 mm² groß sein, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
     
  3. Julius

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    Kann das sein?

    Denn bei einer ansonsten absolut dichten Hülle mit nur EINEM Loch dürfte doch trotz kräftigen Windes so gut wie kein Luftaustausch stattfinden.

    Oder???
     
  4. raaner

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    Dafür müsste das Luftvolumen des Gebäudes bekannt sein, dann kann man die Leckagefläche grob abschätzen.
     
  5. #5 Thomas Traut, 16.11.2010
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    Wenn das Loch groß genug ist, kann sehr wohl ein Luftaustausch stattfinden. Der ist natürlich abhängig von den Luftdruckdifferenzen innen und außen, die sich auch durch Temperaturunterschiede einstellen können. Jeder, der eine Toilette mit Fenster hat, konnte sicher schon mal bemerken, dass im Winter schneller die Luft ausgetauscht ist als im Sommer, wenn innen und außen annähernd gleiche Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten herrschen.
     
  6. #6 ReihenhausMax, 16.11.2010
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  7. #7 PHausBauherr, 16.11.2010
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    Interessante Formel ... :respekt

    Ok, also mal mit diesem Ansatz konkret gerechnet: Bei einem Innenvolumen von (sagen wir) 400 m3 dürfen 60% pro Stunde, also 240 m3/h entweichen. Das ergäbe nach obiger Angabe also 120 cm2, d.h. ein rundes Loch mit ca. 12,4cm Durchmesser. Das beruhigt mich etwas mehr wie die weiter oben erwähnten 30mm2 = 0,3cm2, denn sowenig "Loch" auf die gesamte Gebäudehülle erscheint mir kaum möglich.

    Der oben diskutierte Luftaustausch sollte kein Problem sein: durch das eine Loch muss die Luft ja nur ausströmen, eingeblasen wird sie durch den Ventilator des Blower-Door Tests ...
     
  8. #8 Thomas Traut, 16.11.2010
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    Juhu, meine Rechnung stimmt!

    0.3086 * 400 = 123.44 cm²
     
  9. #9 PHausBauherr, 16.11.2010
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    Ja, danke ebenfalls, ich hatte das "pro m3" überlesen ... :biggthumpup:
     
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