EG-Decke nicht gerüttelt und nu?

Diskutiere EG-Decke nicht gerüttelt und nu? im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Hallo liebe Bauexperten, es geht um die EG-Decke. Diese wurde als Filigrandecke ausgeführt. Bei der Erstellung musste auf das...

  1. Patti

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    Hallo liebe Bauexperten,

    es geht um die EG-Decke. Diese wurde als Filigrandecke ausgeführt.
    Bei der Erstellung musste auf das Verdichten/Rütteln verzichtet werden, da ansonsten die Randschalung weggebrochen wäre.
    Wie zu erwarten, führte dies nun zu Lufteinschlüssen insbsondere über einem 5,5m langen Sturz. Hier soll eine große Schiebetür eingebaut werden.

    Da Neumachen keine Lösung ist, wollte ich gern mal von den Experten hier wissen, inwieweit dies irgendwelche Auswirkungen haben könnte.
    Vom Statiker warte ich noch auf eine Aussage, wollte aber auch hier mal beruhigt werden :o

    Ein Bild habe ich beigelegt.

    Vielen Dank
    P.
     
  2. mls

    mls Bauexpertenforum

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    tolles argument! :irre
    neben erheblich reduzierter festigkeit des betons erhöht sich das korrosionsrisiko
    für den bewehrungsstahl .. die decke ist doch bewehrt? :p
     
  3. Patti

    Patti

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    Ja natürlich wurde bewehrt.

    Korrosionsrisiko sehe ich hier weniger als Problem, da der Beto ja nicht bewittert ist.

    Was könnte denn im schlimmsten Fall passieren?
    Nicht dass uns irgendwann die Decke auf den Kopf fällt :yikes

    Gruß P.
     
  4. Lebski

    Lebski Gast

    Da musst du woanders suchen. :not_w1:
     
  5. #5 gunther1948, 04.06.2011
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    hallo
    genau das.
    das sieht aus wie ein deckengleicher unterzug bzw. nur mit geringer höhe unter der decke.
    d.h das ding dürfte bei der stützweite schon ziemlich ausgelastet sein, muss der statikus entscheiden. durch die mangelnde verdichtung ist auch verbund eisen zu beton gestört.
    zur sanierung fällt mir auf anhieb nur die anordnung eines überzugs ( mit verdichtetem beton!!! ) und klebeverankerung mit dem bestand ein, bzw. eine sanierung mit dem system lammers.

    gruss aus de pfalz
     
  6. #6 JamesTKirk, 04.06.2011
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Der "eingebaute" Beton wird weder seine Festigkeits- noch seine Dauerhaftigkeitsanforderungen erreichen. Somit muss der Aufbeton definitiv raus. Am besten Ausbau mit Hochdruckwasserstrahlen und dann die Filigrandecke neu betoniert.

    Und suche Dir am besten einen neuen Rohbauer ... der alte kann nämlcih nichts :mauer
     
  7. Yilmaz

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    @James, tut mir leid aber ich sehe das überhaupt nicht so!
    Ich respektiere dich als Betontechnologe sehr und schätze deine theorie, aber stimme keine punkte die von dir geschrieben sind.
    Respektiere bitte mein praxiserfahrung wenn ich behaupte;
    -der eingebaute beton (wenn die richtige güte) wird seine mindestfestigkeit erreichen und mit der zeit wird der noch fester.
    -der aufbeton sieht nicht viel schlimmer aus als jeden tag auf andere baustellen eingebaut wird.
    -du kanst überhaupt nicht wissen ob der derzeitige rohbauer was kann oder nicht

    Ich finde die einbau des aufbetons ohne verdichtung nicht richtig und dem rohbauer müßen die ohren lang gezogen werden, aber mit so wenige infos die euch zu verfügung stehen sofort mit todesstrafe zu verurteilen geht gar nicht.

    Und differenziert sehen, ich verdichte mein beton!

    @Patti;
    statiker und betobprüflabor einschalten,
    proben entnehmen (kernbohrung an stellen die statisch nicht relevant sind) und im labor überprüfen lassen (@James, diese empfehlung hätte ich von dir erwartet)
    Wenn überall so schlimm ist wie auf dem bild werden die proben nicht so schlecht ausfallen.

    So jetzt habe ich mein bauhelm auf und die theoretiker dürfen steine werfen :yikes

    PS: Ist die öffnung wirklich ohne unterzug/überzug oder stützen berechnet?
     
  8. mls

    mls Bauexpertenforum

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    warum steine werfen? warum theoretiker?
    wenn wir hier dem pfusch neuerdings tür und tor öffnen,
    jeden noch so argen mist schönreden?
    das hat nix mit theorie zu tun - eher mit vermeidung von ärger in
    der praxis. auch in der praxis der "theoretiker".

    eine ausführung, die den ardt nicht entspricht, wird nicht dadurch geheilt,
    dass einer sagt "hält doch" ..
     
  9. Yilmaz

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    was ist pfusch? Wenn der aufbeton mit eine flaschenrüttler 1m vom rand wegen der randschalung aus xps gerüttelt wäre, wäre das dann kein pfusch mehr?
    ich bin der letzte der hier pfusch schön redet, aber unnötig bauherren verrückt machen und manche handwerker das leben noch schwer machen halte für unangemessen...
     
  10. #10 siemenlufthaken, 04.06.2011
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    :wow Würde mich brennend interessieren, ob das überhaupt von einem Rohbauer verbrochen wurde - und wieso die randschalung hätte wegbrechen können. Könntest Du dazu noch mehr liefern?

    Nachdem der Beton ja überhaupt nicht verdichtet wurde kann man annehmen, daß diese Lunkerchen nicht nur da, sondern über die gesamte Deckenfläche verteilt sind. Klar ist keine Bewitterung da, aber im Haus entsteht auch Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf, denk mal ans Duschen und Kochen? Die Bewehrungsstähle werden also mehr oder weniger schnell in den nicht umschlossenen Bereichen korrodieren. Obs gut geht, weiss keiner, weil niemand reingucken kann. Per se ist für mich hier die Standfestigkeit auf Dauer gefährdet, hätt ich mit dem Bau zu tun, würde ich schnellstens die Biege machen, wenn die Decke nicht neu aufgebaut wird. Kopfschüttel.
     
  11. Lebski

    Lebski Gast

    Bei über 5 m Spannweite sieht das auf einem Teilabschnitt furchtbar aus. Das kann selbst ich nicht mit handwerklicher Ausführung schönbeten.

    Da muss halt anders geschalt werden, sowas ist wirklich Murks.
    Paar mehr Bilder wären schön.
     
  12. #12 siemenlufthaken, 04.06.2011
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    hmmh - bloß hat er geschrieben, daß nicht gerüttelt wurde - ich hab das als überhaupt nicht verstanden. Nebenbei würde mich mal ein Foto der Decke in der Oberfläche interessieren ...
     
  13. #13 JamesTKirk, 04.06.2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 04.06.2011
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Ich unterstelle hier, dass nicht nur im Randstreifen nicht verdichtet wurde, sondern im Bereich der ganzen Deckenfläche überhaupt gar nicht verdichtet wurde. Wenn dem so ist, bleibe ich natürlich bei meinem in # 6 geschriebenem.
    Und wenn ein Praktiker erzählt, dass der Beton wohl schon seine Festigkeit erreichen wird und das der Aufbeton auch nicht schlimmer aussieht als auf anderen Baustelle, dann muss man schon viel Gottvertrauen haben. Schönreden hilft Dir hier gar nichts.
    Der Festigkeitsnachweis am Bohrkern kann nach den entsprechenden Regelwerken bis zu einem Betonalter von 90 Tagen erfolgen. Willst Du nun die Baustelle 3 Monate stilllegen (für einen Festigkeitsnachweis, der Dir wahrscheinlich nicht gelingt) ?? Und dann ist immer noch das Thema Dauerhaftigkeit ungeklärt ...

    Letzendlich muss Dir der Tragwerksplaner sagen, was zu tun ist. Ich würde noch einen Betontechnologen mit einschalten, der sich die ganze Sache mal anschaut. Das eine Bild ist wirklich recht dünne, aber die Anmerkung, dass gar nicht verdichtet wurde, wirft kein gutes Licht auf die Sache.
     
  14. Yilmaz

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    Hier liegt eine ausnahmefall vor und zwar der beton ist nicht nach vorschrift eingebaut, da sind wir uns alle einig. Was soll der bauherr jetzt machen?
    90 tage ist zu lang, nach 28 tagen müßte man die druckfestigkeit prüfen können. Bevor ich als bauherr mich mit dem rohbauer streite und vor gericht gehe und das bauvorhaben 2 jahre still legt und dannach keinen finde der auf der vermurksten decke weitermauern möchte, würde ich 28 tage die baustelle still legen und auf die ergebnisse der prüfer warten. Den auffbeton wirst du von dem filigranplatten nicht mehr runter bekommen, da müßte die ganze decke runter.
    Aber ich bleib auch bei meiner meinung das decken die unter aufsicht von statiker und überwachern erstellt werden nicht viel anders aussehen als der auf dem foto.
    Ich bin auf weitere fotos und weitere vorgehen von Patti gespannt.
     
  15. #15 JamesTKirk, 04.06.2011
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Das sehe ich anders. Mit Hochdruckwasserstrahlen, ausgeführt von einer fachkundigen und erfahrenen Firma, müsste man den Aufbeton ganz gut runterbekommen. Ist hauptsächlich eine Frage des Druckes.
    Die Statik ist das eine, die Dauerhaftigkeit das andere Problem. Wenn die Eisen nicht vernünftig umhüllt sind bzw. Kiesnester im Betongefüge vorhanden sind, ist die Bewehrung nicht ausreichend vor Korrosion geschützt.
     
  16. #16 siemenlufthaken, 04.06.2011
    siemenlufthaken

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    wenn die so gearbeitet haben --- ob da wenigstens die Bew. vollständig drin liegt? ...
     
  17. Patti

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    So Ihr Lieben,

    vielen Dank für die Antworten, wobei doch wie gewoht hier viel "Abreißen & Neumachen" empfohlen ist, was leider wenig konstruktiv und nicht möglich ist :e_smiley_brille02:

    Das OG ist bereits fast fertig gemauert.

    An einigen anderen Stellen wurde die Schalung auch entfernt und es sieht eigentlich ganz gut aus.

    Der Beton wurde manuell etwas eingerüttelt. Es waren 4 Mann zu Werke.
    Genaue Bilder habe ich nicht aber ich habe das was ich an Beweisen gefunden habe hier mal hochgeladen.

    Dabei auch die Bilder vorher vond er Bewehrung.

    Die Decke ist 25cm dick.

    @ Yilmaz. Danke für die beruhigenden Worte, dass es auch auf anderen Baustellen ähnliche Bilder zu sehen gibt.

    Welche Schritte würdet Ihr mir vorschlagen. Wie komme ich an ein Betonprüflabor o.ä.?

    Danke vorab!

    Viele Grüße
    P.
     
  18. Patti

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  19. Yilmaz

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    @Patti, es gibt kein grund zu beruhigung, sie sollten trotzdem die empfehlungen aus dem forum folgen damit eine rückbau definitiv ausgeschlossen werden kann.
    Ich mache mir mehr sorgen um die große öffnung die deckengleich ausgeführt wurde.
    Die eingbaute stabstahl und die bügelabstand sieht merkwürdig aus.
    Mfg.
     
  20. Patti

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    Die Bewehrung wurde vorher vom Tragwerksplaner abgenommen, daher sollte dies eigentlich i.O. sein.
     
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