monolithisch oder WDVS ???

Diskutiere monolithisch oder WDVS ??? im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Noch als Ergänzung. Ich behaupte nicht, dass EPS an Fassaden harmlos ist, aber in der Diskussion um WDVS werden gerne mal Fakten ignoriert oder...

  1. R.B.

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    Noch als Ergänzung. Ich behaupte nicht, dass EPS an Fassaden harmlos ist, aber in der Diskussion um WDVS werden gerne mal Fakten ignoriert oder verdreht. Natürlich ist Brandschutz wichtig, aber den hundertprozentigen Brandschutz gibt es nicht. Man kann nur versuchen das Risiko zu minimieren. Das gilt für alle Baustoffe, denn ein Haus besteht ja nicht nur aus einem WDVS. Bei einem Brand ist zuerst einmal die Inneneinrichtung Risikofaktor Nr. 1, aber niemand käme auf die Idee Möbel, Teppichböden, Bodenbeläge usw. zu verbieten. Was glaubst Du was an Giften freigesetzt wird, wenn in der Wohnung Fernseher & Co abbrennen?

    Gruß
    Ralf
     
  2. #22 Werner Sch, 08.01.2013
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    Wie EPS brennt kann man wohl am besten an echten Brandfällen beobachten. Abgebrannte Fassaden gibt es genug.
    Meine Fragen zielten auf das deutsche Zulassungsverfahren. Mit dem giftigen HBCD wird EPS so eingestellt, daß es das praxisferne deutsche Prüfverfahren bestehen kann. Das bedeutet aber nicht, daß das Zeug in der Praxis dann nicht trotzdem brennt wie Zunder.
    Hast Du diese NDR-Sendung gesehen?
     
  3. R.B.

    R.B.

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    Genug? Das verwundert mich. Ich kenne nur 2 Fälle die durch die Presse geisterten.

    Das brennt nicht wie "Zunder", das ist schlichtweg falsch. Ich dachte meine obige Erklärung wäre ausreichend.

    Natürlich habe ich sie gesehen, aber da kam nichts Neues zum Vorschein. Nur etwas reißerisch aufgemacht und sehr einseitig berichtet. Fakten Fehlanzeige.

    Gruß
    Ralf
     
  4. #24 Werner Sch, 08.01.2013
    Werner Sch

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    Hmmm...
    Lau Aussage von Prof. Reinhard Ries, Branddirektor in Frankfurt, brennt geschmolzenes EPS seinen Beobachtungen nach wie Benzin oder Mineralöl und entwickelt dabei sehr hohe Temperaturen und einen extrem giftigen Qualm....

    Deine Darstellung kenne ich aus den Hochglanzprospekten der Dämmstoffindustrie.



    Das Problem dürfte eher sein, daß der Fluchtweg aus Fenstern oberhalb des Brandherdes versperrt sein könnte wenn das darunterliegende EPS Feuer gefangen hat.

    Da wären wir nun wieder bei der rhetorischen Frage: Warum ist EPS nach dem Prüfverfahren der 4102 schwerentflammbar und nach dem EU- Verfahren normalentflammbar.??
    HBCD ist schon seit 2008 auf der SVHC (besonders besorgniseregende Stoffe) und wird mittlerweile nurnoch in EPS verwendet weil man sagt, daß die Platten ja eingeputzt werden und das Gesundheitsrisiko deshalb nicht ganz so groß ist.

    Aber um hier wieder auf das zurückzukommen, was ich schon weiter oben geschrieben habe:
    Die WDV Systeme haben bei Sanierungen ihre Berechtigung.
    Wenn man aber frei und kostenneutral anders planen kann sollte man die Finger davon lassen!
     
  5. #25 Viktor84, 08.01.2013
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    Danke an (fast) alle für die nützlichen Beiträge. :konfus
    Ich werde mich wahrscheinlich für die Variante Stein + WDVS entscheiden.
    24er Ziegel oder Bims + 20 cm WDVS, müßte einen U-Wert von ~ 0,18 oder besser ergeben.

    Liebe Grüße
    Viktor
     
  6. R.B.

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    Vielleicht hat der Hr. Prof. etwas Nachholbedarf. Natürlich entsteht bei einer Verbrennung giftiger Qualm, ich würde auch keinem empfehlen an seinem Schornstein zu schnüffeln.

    Aber wie ich oben schon geschrieben habe, es behauptet niemand, dass EPS nicht brennt, sondern es brennt wie viele andere Baustoffe auch. Jetzt aber zu behaupten, vom WDVS ginge eine erhöhte Gefahr aus, ist falsch.

    Es ist doch völlig egal nach welchem Prüfverfahren was ermittelt wird. Das Verhalten von EPS ist bekannt, das Risiko ist im Vergleich zu den täglichen Risiken die wir Menschen eingehen, überschaubar. Stattdessen wird mal wieder eine Sau durch´s Dorf getrieben, vor allen Dingen von Leuten die schon seit vielen Jahren (Jahrzehnten) alles verteufeln was irgendwie mit WDVS & Co. zu tun hat.

    Wer Angst vor EPS hat, der soll halt Alternativen einsetzen. Die gibt es ja nicht erst seit heute.

    Gruß
    Ralf
     
  7. #27 Werner Sch, 09.01.2013
    Werner Sch

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    Jo, die EPS- Problematik ist in Fachkreisen bekannt. Daß von den Verantwortlichen die Vorteile energetischer Sanierungen höher bewertet werden als potentielle Risiken durch EPS ist imo in Ordnung. Ich sehe das genauso.

    Allerdings würde ich mir nach heutigem Stand der Technik niemals EPS an meinen Neubau kleben.
     
  8. KyleFL

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    Hallo Werner.

    Das ist alles eine Preisfrage. Ein günstiger Stein + WDVS ist meist billiger als ein monolithisches System mit den gleichen Dämmwerten.



    Cu KyleFL
     
  9. #29 Thomas B, 14.01.2013
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    Das mit dem Brandverhalten von EPS sehe ich persöänlich eher weniger kritisch.

    Normalerweise entsteht ein Brand im Haus. Schlagen die Flammen dann durch die Fenster nach draußen mag zwar auch die Fassade abfackeln, das ist dann aber irgendwie auch schon egal. Eher selten kommt es zu Bränden, die ihre Ursache in der Fassade haben.

    Problematischer sehe ich eher die Veralgungsproblematik, der eigentlich nur mit algiziden/ funghizieden Anstrichen zumindest temporär beizukommen ist.

    Beispeile gibt es landauf - landab zu bewundern. Eines hier:
    130111_Dormitz_02.jpg
     
  10. R.B.

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    und warum veralgt die Fassade unter den Fenstern nicht? Rechts davon (unterhalb der Dachrinne) veralgt es auch nicht. Wenn ich mir aber den Dachüberstand anschaue und mir vorstelle, wie das Wasser wie in einem Bach die Fassade runterläuft...

    Gruß
    Ralf
     
  11. #31 Thomas B, 14.01.2013
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    ...klar...wahrscheinlich Niederschlag (sei es nun nächtlicher Tau oder Regen oder sonstwas).

    Ein größerer Dachüberstand am Ortgang hätte das Problem lokal wohl minimiert (größerer "unbelasteter bereich im bereich des Ortgangs), ganz ist dem aber wohl kaum beizukommen. Könnte Dutzende Beispiele bringen. Ist halt ein exemplarisches.....
     
  12. #32 Thomas B, 14.01.2013
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    ......dann eben ein anderes Beispiel. Modern, kubisch, reduziert......................................................................und grün.

    130114_Alt-Erlangen_ssp_01.jpg

    Klar....großer Dachüberstand hätte das Problem reduziert....aber wie sähe das dann wohl aus??????
     
  13. #33 TraurigerBauher, 14.01.2013
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    Hi,

    hier in der Nachbarschaft gibt´s auch haufenweise veralgte Fassaden - die haben aber kein WDVS! Aber eben auch keinen ordentlichen Dachüberstand ...
     
  14. R.B.

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    Das Problem habe ich an einer Stelle auch, ganz ohne WDVS. Da stehen 3 Birken im Weg.

    Die niedrigere Oberflächentemperatur ist sicherlich ein Problem, aber die Lösung wäre, dass man ganz auf eine Dämmung verzichtet und durch Heizen die Außenfassade auf Temperatur hält. oder man sorgt dafür, dass immer ausreichend Wind und Sonne auf die Fassade trifft.

    Nebenbei bemerkt, das trifft auf jede Fassade mit entsprechender Wärmedämmung zu, egal ob mit WDVS oder T7 oder was auch immer.

    Gruß
    Ralf
     
  15. #35 Thomas B, 14.01.2013
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    Grundsätzlich ist es aber nun mal so, daß die veralgungsproblematik eben ein eher wdvs-afines Problem ist. Durch die guten Wärmedämmeigenschaften hat man hier eben eine geringere Oberflächentemperatur mit daraus resultierenden längeren feuchten Phasen auf der Oberfläche.

    Nicht umsonst wird ja hietr mit entsprechend eigestellten Anstrichen gearbeitet. Das wirkt auch! Hält aber nicht unbegrenzt, sondern muß in entsprechenden Intervallen erneuert werden.

    Grundsätzlich spricht auch nichts gegen wdvs, denn rein technisch sind ja auch die grünen Fassaden völlig intakt und sogar ein echter Beweis ihrer (dämmtechnischen) Tauglichkeit. Man sollte sich aber in der Entscheidungsphase über die entsprechenden spezifischen Vor- u. Nachteile des jeweiligen Systems Gedanken machen. Und dazu gehört nunmal diese Problematik; man kann sie nicht einfach ausblenden oder sie negieren.
     
  16. #36 Thomas B, 14.01.2013
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    ...Zeit für exzessive Laubsägearbeit...?
     
  17. R.B.

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    Steht ganz oben auf meiner Liste, aber das soll jemand machen der auch mit einer Kettensäge umgehen kann und kein Hobbyholzfäller. Ich kenne meine Grenzen, und wenn´s um so Sachen geht, liegt die Grenze bei einem "Stamm"durchmesser von 2-3 cm. ;)

    Gruß
    Ralf
     
  18. #38 Rheinbauer, 14.01.2013
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    Vermutlich sind die Fensterbänke aus Kupfer.

    Zumindest wächst unter Kupferverwahrungen auf Dächern kein Moos.
     
  19. #39 Thomas B, 14.01.2013
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    ...da reicht eine Astschere!!!!

    Abgesehen davon haben Birken ja auch eine nicht ganz unbeträchtliche Birkensamenflugrate...da geht echt was....

    Als Feuerholz hingegen wirklich nicht zu unterschätzen. Darin sehe ich bei denen Birken eine heiße aber auch nur zeitlich sehr begrenzte Zukunftschance....
     
  20. #40 Thomas B, 14.01.2013
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    vermutlich hast Du da recht.
     
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