was Bauherrn wirklich wollen:

... vielleicht noch etwas zum Lesen: "Empirische Untersuchungen zur Dienstleistungsqualität und Kundenzufriedenheit bei Architekturbüros", insbesondere finde ich hier die systematisch auseinanderlaufende Wertevorstellungen von Architekt und Bauherr sehr gut beschrieben und statistisch dingfest gemacht.

 

konsequenterweise sollte man dieses recht aber auch einem herrn berschneider einräumen

 

Aber sicher doch. Jeder Architekt oder Planer hat das Recht, sich auf Bausummen von > 400 T€ und kubische Bauwerke festzulegen. Nur sollen die gleichen dann nicht jammern, dass die Verwandtschaft von Erika größenmäßig explodiert!

 

Nee Tischärr nicht ganz. Bauherren(die Erika-Bauer) wollen

1. Bunte Bildchen
2. Festpreis
3. Festpreis
4. Möglichst viel für möglichst wenig
5. Konzept, verstärkt energetisch, weil man will ja nicht mehr Geld zum Heizen ausgeben als nötig also kfw usw.
6. Raumgestaltung: erst auf den zweiten Blick, die Planung der Räume
... usw. usw.

Und etliche scheitern am Punkt 5.

 

jammern sieht anders aus, würd ich sagen .
und aus unternehmerischer sicht mag es für solche büros sogar von nutzen sein. immerhin unterstreicht es die individualität und wertigkeit, wenn die traurige masse trashig ist. git fürs image schätz ich mal.

 

Bitte nicht verallgemeinern und nur weil man nicht mit einem Architekten baut, die Bauherren lächerlich machen!
Ja ich fühle mich persönlich betroffenen wenn nicht sogar beleidigt!
Grüße

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Ich sehe mit Staunen das Flair 113 als Passivhaus für das Baugebiet bei uns angeboten o.O
http://www.kalaydo.de/immobilien/haus-kaufen/das-passivhaus-flair-113-im-zero-e-park/a/39973479/
Wie geht das denn?
Man muss da zwei Vollgeschosse bauen und die Grundstücke werden explizit bauträgerfrei verkauft?
Bei dem Preis hätte ich nicht übel Lust mal anzufragen wie die das machen.
Rund 100.000 davon sind ja fürs Grundstück. Wobei in Baunebenkosten vermutlich auch Kosten für den vorgeschriebenen Qualitätssicherer und die diversen Nachweise fallen, oder?

 

Naja - ich habe mal einem anderen Baugebiet in der Nähe (ebenfalls Passiv vorgeschrieben) mit den Leuten von "ProKlima" (für nicht-Hannoveraner: Kommunale Förderargentur) vor einem Haus gestanden, das Rollläden bekommen sollte - bei einer Verblendfassade (also keine Vorbaukästen).
Wir haben dann gemeinsam beschlossen, dass die Rollläden wohl raumseitig montiert und herabgelassen würden.

Leider werden weder von der KfW noch von den Baubehörden Abgleiche zwischen Papier und gebauter Realität vorgenommen - wahrscheinlich, weil man genau weiß, was man damit losträte!

 

letzteres ist nicht mal off topic, sondern trifft den planerischen
flair und zeigt, warum "die" das können: papier ist geduldig ..
die unterschrift für die kfw gilt -maximal- für den istzustand.
das hat sich auch der bauleiter gedacht, der während der n50-
messung den gipskarton unterm dach weggeschält und mit
2 rollen klebeband rund um den kamin für dichtheit gesorgt
hat. danach wurde kurzzeitig n50<1,5 bestätigt. kommentar,
sinngemäss: "ohne lüftungsanlage hätt´s gepasst".
ganz dicht? naja ..
bautechnische naivität der extraklasse .. gibts inzwischen an
allen fronten.

@skeptiker: schöne wertungsfolge - die nummerierung
suggeriert, da hätte es im ersten block die nr. 2 gegeben,
im 2. block die nr. 4 - dem rotstift geopfert?
ich rate: da stand "technische/bauliche qualität"?

 

warum wollen das nur die Erika Bauer? Ein BH der zum freien Archi geht, will keine bunten 3D Bilder sehen? Will keinen Festpreis? Will nicht möglichst viel für wenig? ...
Wollen würden diese BH schon auch, nur kriegen sie es nicht...

 

Hier fragt gerade jemand, der sich von einem Architekt ein Haus mit Fresswarze bauen lässt und auch gerne einen Festpreis bekommen hätte. Irgenwie müsst ihr den Kreis der "Guten" noch etwas genauer definieren, Architekt reicht nicht.

 

So,
was Bauherren wirklich wollen?
Bauherren wollen einfach Ihr Geld gut angelegt wissen.
Für Normalverdiener ist es oft eine Entscheidung die das ganze weitere Leben beeinflusst.

Architekten sind auch nicht leicht zu finden. Wenn man ausfindig gemacht hat wer in der Gegend einer ist,
bekommt man spätestens beim Webauftritt -sofern es einen gibt- ein schlechtes Gewissen, das man mit seinem
Pups-Efh doch garnicht ernst genommen wird.
Dann kommt noch raus, ups, der rechnet ja echt nach HOAI 2013 ab und so Sachen wie Haustechnik, die für
viele Bauherren eines der komplexesten Themen an der ansonsten schon extrem komplexen und undurchschaubaren Materie Hausbau sind,
müssen an einen Extra Planer vergeben werden. Oder man verlässt sich auf den GWS Installateursbetrieb, das die Sache passt.

Somit stehen schonmal 50-55k im Raum für ein normales EFH an Planungskosten. Bei einem Stundensatz von 75 EUR netto
bedeuted das mehr als 610 Stunden Planungsleistung. Das bedeutet weiterhin die Planer wären fast vier Monate exklusiv mit einem EFH beschäftigt.
Das ist doch Quatsch.
Sorry aber die Realität sieht anders aus. Ich kann mehrere nennen, die mir Angebote gemacht haben, ich mach die Planung 1-8 für Pauschal Summe X.
Nichtmal die Hälfte der HOAI. So sieht die Realität aus. Der Archi hier in der Gegend der die HOAI durchzieht plant von den neun Häusern jetzt gerade eines.
nur LP 1-7. Aber nur weil der Bauherr mit denen zur Schule gegangen ist. Und ich weis das mindestens zwei von den benachbarten Bauherren bei denen auch waren aber wegen Nichtfinanzierbarkeit
nach der ersten Kostenschätzung abgebrochen haben.
Jetzt sind Sie beim "pauschalen" Kollegen der auch als GU auftritt und die Dinger Schlüsselfertig -in welcher Ausprägung auch immer- verkauft.

Da ist mir völlig klar, das der Bauherr lieber zu einem GU geht der einfach ein professionell anmutendes Gesamtkonzept aus dem Hut "zaubert".
Und das natürlich ohne die teuren Planungskosten!
Das das natürlich nicht stimmt ist auch klar. Alles im GU Aufschlag verwurschtelt.
Aber die Bauherren gehen einfach mit einem Konzept aus dem Gespräch und fühlen sich zumindest gut aufgehoben.

So kommt es dann zu Flair 113. Wahrscheinlich kaufen das auch viele, da es so aussieht als wenn ein Kind ein Haus zeichnet.
Das erinnert an Oma und frischen Kuchen.

Gruß
Benjamin

 

Die Debatte ist doch irgendwie nicht zielführend.

Jeder Bauherr ist anders, jeder Architekt ist auch anders....

Dem einen Bauherren ist Individualität, ausgefallenes Design, eine Inszenierung des Wohnraumes, einer werthaltigen Immobile usw. wichtig, dem anderen reicht es Erika zu haben und dafür mit weniger geld zum Eigenhiem zu kommen.

Wer Erika will (oder Flair oder was weiß ich noch...), dem wird der Architekt kaum etwas adäquates bieten können, weil das Produkt sicher ausgereizt ist (keine oder kaum Planung notwendig, bestenfalls Anpassungen an die örtlichen Gegebenheiten, preislich ausgereizt, auch gerne zu Lasten der handwerker,...das kann und will kein Architekt toppen...oder besser: unterbieten).

Wer also mit dem Produkt Erika gut bedient ist, sich damit wohlfühlt, der soll dieses doch kaufen. Wer etwas Besseres will, wird nicht umhin kommen für diese qualitätive Verbesserung auch etwas mehr auf den Tisch legen zu müssen.

 

Irgendwie machen wir was falsch..
Bei uns wurden weder für den Blower Door Test undichte Stellen mit Klebeband abgeklebt (zuputzen durfte man, aber dann ists ja auch zu? Reichte aber auch so für 0,36 ) noch dürfen wir irgendwie vom Papier abweichen - "falschen" Qualitätssicherer ausgesucht?
Dem reichen nicht einmal die Zettel, die an jedem einzelnen Dämmpaket aufgeklebt sind (mit Dämmstärke usw) sondern es werden noch Fotos vom angebrachten WDVS mit angehaltenem Zollstock gemacht, damit da ja nix abweicht. Das ist schon manchmal etwas anstrengend, aber für uns ja ansich gut.
Der muss doch am Ende auch zumindest für pro-Klima unterschreiben, dass alles eingehalten wurde, oder nicht?
Die Stadt hat jetzt wohl auch schon die ersten Überprüfungen vorgenommen, ob im 1. BA artig Gründächer auf die Garagen gebaut wurden usw.
Also, ich fühle mich eher x-fach überwacht, deshalb wundert mich das?

 

Da hast Du Recht!

Das ist Quatsch!

Planungskosten für ein normles EFH (sagen wir Baukosten netto 250.000): das würde nach der HOAI 2013, HZ III/ Mittelsatz inkl. NK auf ca. 38.500 netto kommen. Ist natürlich auch viel Geld...stimmt schon. Nimmt man die 75EUR/ Std. an, so komme ich hier auf 513 Std., oder 12,83 Wo. oder 64,13 Arbeitstage.

Ein Jahr hat 52 Wochen, ziehen wir 6 Wochen Urlaub ab, bleiben 46 Wochen. Geteilt durch 12,83 Wo./ Haus = 3,59 Häuser / Jahr.

Ist doch realistisch.

 

Und? Wievel Aufwand ist es wirklich?





Einer muss ja fragen