Positionierung Küche bei Altbausanierung

Bestimmt nicht. Für die damalige Zeit. Dass sich Lebensgewohnheiten im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte aber ändern ist dir hoffentlich nicht entgangen. Man baut ja heute auch keine 10qm Zimmerchen wie in den Siedlungshäuschen der 50er Jahre.

 

zu 1. ja, tut sie. denn erstens habe ich geschrieben, dass sich unser Familienleben in der Küche abspielt. Was nutzt den Kindern ein helles Südzimmer, während sich die Familie überwiegend zusammen (!!) in der dunklen Nordküchenbutze aufhält? Und natürlich darf die Konsequenz der hellen gemütliche Wohnküche mit Austritt in den Garten nicht das winzige dunkle Nord-KiZi mit Blick auf das Garagendach sein. Hatte ich aber schon geschrieben, dass man alle Anforderungen und Rahmenbedingungen gegeneinander abwägen muss, wenn ich mich nicht irre. Und das zu lösen, dafür seid doch Ihr Architekten da, oder?

und zweitens: Wann genau definierst du denn das Zeitalter der "Altvorderen"? Es gab nämlich durchaus Zeiten, da soll es schon es Wohnküchen gegeben haben, in denen sich das gesamte Leben (und Arbeiten) der Familie abgespielt hat. Dagegen waren alle weiteren Zimmer klein und hutzelig.

Und jetzt gehen wir besser wieder dazu über. (ich vermisse den kaffeetassensmilie.....)

 

schon wieder ein spruch.

10 qm für einen raum stehen nicht zur debatte.

die jahrhunderte alte erfahrung zur anordnung von lebensräumen basiert auch dem lauf der sonne und damit auch der tagesablauf, helle und dunkele seite eines hauses oder warme und kalte seite. hat sich der lauf der sonne geändert?

 

meine güte. ich dachte zu anfang, hier gehts um
eine EG pärchenwohnung.

nach durchsicht des lageplans, könnte man sich vielleicht darauf einigen,
dass die küche, wie so oft auch immer an der NO seite besser untergebracht wäre.

da dort der eingang ist. ergo kurze wege zum ort des geschehens, dem "familienmittelpunkt".

ohne dann den grundriß mit verkehrsflächen zu durchschießen wegen dem hunger nach sonne
und terrasse, um die letzten rückzugsmöglichkeiten für bewohner im EG zu vernichten.

familie hin oder her, aber ich denke mal jeder hat mal das bedürfnis (halbwegs) in ruhe ein buch
zu lesen. da bietet sich ein wohnzimmer für an. das nun mal eben siehe lageplan nicht im NO
am eingang liegt.

aber jeder wie er will.

 

Du hast die Altvorderen ins Gespräch gebracht. Und die Situation im OG, die Du noch gar nicht kanntest.

Ich geb's auf. Du verstehst einfach nicht, das Küche/Essbereich für einige Familien DER wichtigste Raum im Haus ist, und ihn deshalb genau da haben wollen, wo Sonne ist.

 

annette - ja habe ich alles gelesen. irgendwann wird ein kinderzimmer der rückzugsort für das kind, da wird die küche zur nebensache. ich mag wohnküchen, hatten wir im elternhaus. grossvater hatte die küche in die nordostecke des hauses platziert. wohnräume nach westen.

fürs bierchen ist es mir zu früh, ich gönne mir heute abend ein glas wein und stosse dann virtuell auf dein wohl an.

 

Das Siedlungs-Haus meiner Eltern aus den 30gern hatte kein Fenster nach Süden und nur das Badezimmerfenster nach Westen.

Mein erstes Haus von 1927 (bekannte Hamburger Architekten!) hatte kein Fenster nach Süden aber immerhin das Esszimmerfenster nach Westen. Das Wohnzimmer war zur Straße nach Norden ausgerichtet.

Mein jetziges Haus (Passivhaus aus 2002) ist nach Süden fast völlig verglast, hat eber nur ein winziges Fenster nach Norden. Deshalb sieht es von der Straße etwas seltsam aus.

Ist nicht "Sonne in den Wohnräumen" früher deutlich weniger wichtig gewesen? Das war jedenfalls immer mein Eindruck und ich habe gerade in der letzten Zeit mal wieder viele Häuser besichtigt.

 

Wenn ich in Ruhe ein Buch lesen will, gehe ich dafür ins Schlafzimmer. Ich habe schon immer am liebsten im Bett gelesen. Deshalb hebane wir bei unserem Einzug in unser jetziges Haus auch als erstes das Schlafzimmer vom Norden in den Süden verlegt. Mein Schlafzimmer ist eben nicht ein Raum, in dem ich ohnehin die Augen zu habe - und deshalb auch FÜR MICH kein reiner Funktionsraum.

Was ich an dieser Diskussion gerade GAR NICHT verstehe: Ihr Architekten predigt doch hier in allen Strängen zu Recht gebetsmühlenartig: Ein Haus muss individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner und auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Und jetzt hat hier jemand einen individuellen Wunsch nach einem Terassenzugang von der Küche aus und ihr gebärdet euch als unflexible Technokraten (Das wird eben so gemacht! Basta!)

Das kann doch gar nicht in EUREM Sinne sein!

 

wie sagt der schwabe:

ihr habt recht und ich habe meine ruhe.

viel spaß noch.

 

Recht oder nicht Recht kann man bei dieser Diskussion doch gar nicht haben!

Ein Haus kann insgesamt schlecht geplant sein. Ein Haus kann schlecht auf die Wünsche der Bauherren angepasst sein. Ein Haus kann schlecht auf das Grundstück passen. Dafür gibt es hier viele Beispiele. Und damit mir das nicht passiert, würde ich nicht ein Fertighaus kaufen sondern mit einem Architekten bauen wollen.

Aber es ist doch nicht Aufgabe des Architekten mir zu erklären, dass ich falsch wohne. Beraten ja, auch Konsequenzen aufzeigen und Vorschläge machen. Aber doch nicht: Gib deinen Hunger nach Sonne auf, der ist falsch!

 

feelfree - haben wollen heisst noch lange nicht, dass es gut ist und funktioniert. bei dem entwurf hier sehe ich nicht den vorteil, da der grundriss vom vorbesitzer ziemlich verunstaltet wurde.

 

wie gesagt, jeder wie er will.

es kann auch nicht aufgabe eines steuerberates sein, mir zu sagen, meine steuererklärung wäre für die tonne.
ebenso kann es nicht aufgabe eines hausarztes sein, mir zu sagen, ich solle mal auf meinen blutdruck achten,
aufgabe des malermalermeisters kann nicht sein, mir zu sagen, auf diesem untergrund hält die farbe nicht,
aufgabe eines KFZ- sachverständigen, kann auch nicht sein, mir zu sagen, kauf diese karre nicht, die ist schrott,
aufgabe eines richters kann nicht sein, mir zu sagen ich hätte das gesetz übertreten,
aufgabe eines gärtens kann nicht sein, mir zu erklären, weshalb meine schneeklöckchen nicht anwachsen wollen,
aufgabe eines lebenmittelskontrolleur kann nicht sein, mir zu sagen, in dieser imbissbude gehst du mal besser nicht essen,
aufgabe eines dachdeckers kann nicht sein, mir zu sagen, diese dachpfannen sind für deine dachneigung nicht geeignet,

...... und so weiter und so fort.

beim "wohnen" und architektur sind plötzlich alle anarchisten.
da möchte jeder machen was er will.

bauordnungen sind sowieso pfui, architekten
ein böses anhängsel, die mit erhobenem zeigefinger,
sagen: deine idee ist quatsch.

 

Ich nehme hier also mit:
Architekten wissen grundsätzlich besser als ich, wie ICH wohnen will.
Wenn ICH meine Küche/Essbereich im Süden will (und dafür jede Menge Gründe anführen kann), dann kommt ein Baumal daher und sagt mir, dass das Mist ist.

Um bei deinen unpassenden Vergleichen zu bleiben:
Das ist ungefähr so wie wenn ich ins Autohaus gehe, mir einen der gerade allseits beliebten SUV kaufen will (z.B. weil ich höher sitzen will im Auto), und der Verkäufer kommt daher und redet mir auf Biegen und Brechen einen SUV aus, weil doch eine Limousine oder ein Kombi viel besser ist.

 

....... in dem fall würde ich dir - und nur dir - einen bus aufschwatzen, weil du dann noch höher sitzt!

 

nicht unbedingt, aber wenn dem so ist,
macht es trotzdem spaß. für alle beteiligten.

 

Nein, nur beim Wohnen. Dass diese beiden Dinge hier in einen Topf geworfen werden, scheint mir der Knackpunkt zu sein.

Baustopp

 

ich seh überhaupt kein knackpunkt.

jeder wie er will.

als architekt sehe ich aber sehr viele dinge
anders, als der unbedarfte laie, oder handwerker.

auch wenn das überheblich klingen mag.

 

Das Problem ist aber, wenn die Architektur nicht die Lebensgewohnheiten der Bewohner wiederspiegelt.

 

meine güte, als bauherr merke ich doch innerhalb von
3 stunden ob der architekt zu mir passt, als architekt
ebenso, dass ich mir den bauherren verkneifen kann.

um geschmacksdiktatur gehts da nicht.

 

.....