Gelände auffüllen – zusätzliche Abdichtung hinter Noppenbahn nötig?

Aus was ist das Aussenmauerwerk? Wie sieht die Abdichtung aus?

Die Abdichtung muss entsprechend der Auffüllung hochgezogen werden was ich als Problematisch sehe

 

Die Planung, Gelände aufzuschütten und spritzwassergeschützte Bereiche rund ums Haus herzustellen, ist grundsätzlich sinnvoll, verlangt aber sorgfältige Detailbetrachtung. Die Frage, ob hinter der Noppenbahn noch eine zusätzliche flächige Abdichtung aufgebracht werden sollte, entscheidet sich maßgeblich an der Beschaffenheit des Wandaufbaus und dem geplanten Niveau der Auffüllung.

Wird nachträglich Gelände bis ans verputzte Mauerwerk geführt, fehlt diesem verputzten Bereich in der Regel der spezifische Schutz gegen dauerhaft anstehende oder stauende Feuchte. Das kann mittel- und langfristig zu Durchfeuchtung, Putzschäden und sogar zu Wärmebrücken führen. Eine alleinige Noppenbahn mit Vlies funktioniert zwar als Schutzlage, aber nicht als Abdichtung gegen Feuchtigkeit im Sinne der DIN 18533. Ohne eine fachgerechte, vollflächige Bauwerksabdichtung laufen Sie Gefahr, dass aufstauendes Sickerwasser oder Bodenfeuchte auf den Putzbereich gelangt und in das Mauerwerk transportiert wird.

Der Aufbau mit Bitumendickbeschichtung (PMBC) oder einer mineralischen Dichtschlämme auf entsprechend vorbereiteten (tragfähigen, sauberen) Untergründen ist unterhalb des zukünftigen Geländeanschlusses zu empfehlen. Eine Systemabdichtung wie weber.tec Superflex D 24 erfüllt die technischen Anforderungen für die Beanspruchungsklassen im Sockelbereich. Wichtig ist, dass die Abdichtung mindestens 30 cm über das fertige Gelände geführt wird und unterhalb bis zur vorhandenen Abdichtung an der Bodenplatte überlappt bzw. angeschlossen wird. Die Noppenbahn kommt dann als reine Schutz- und Dränschicht vor die Abdichtung, niemals als Ersatz.

Bei bereits im Rohbau abgedichteter erster Steinreihe ist zu prüfen, ob diese Schutzschicht lückenlos bis zur Geländeoberkante geführt wurde, oder der kritische Sockelbereich tatsächlich noch nachgebessert werden muss. Bleibt Putz im erdberührten Bereich ungeschützt, entstehen auf Dauer Schäden.

Ohne eine zusätzliche, hinter der Noppenbahn aufgetragene Abdichtung gehen Sie ein unnötiges Risiko ein. Der Aufwand für eine fachgerecht ausgeführte Polymerbitumen- oder Reaktivabdichtung im Sockelbereich ist verglichen mit späteren Folgekosten geringer – und garantiert den Werterhalt der Bausubstanz.