Haus kaufen – ja oder nein?

Diskutiere Haus kaufen – ja oder nein? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, wir waren kürzlich zur Besichtigung eines Hauses welches ohne Markler Verkauft wird (steht nicht im Internet) – und ich war...

  1. Mr Cutter

    Mr Cutter

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    Hallo zusammen,

    wir waren kürzlich zur Besichtigung eines Hauses welches ohne Markler Verkauft wird (steht nicht im Internet) – und ich war erstmal voll begeistert. Es handelt sich um einen Altbau, Baujahr ca. 1900. Es wäre mein erster Hauskauf. Ich jin Handwerker aber ständig am dazulernen mit meinen 38 Jahren. Ich kann einiges selbst machen, dennoch interessiert mich eure Sichtweise und Einschätzung. Renoviert/ Saniert wird mit dem Sanierungsbudget nur das Wohnhaus. Der Rest kommt nach und nach.

    Grunddaten zum Objekt:
    • Wohnhaus:
      • Erdgeschoss: ca. 80 m²
      • 1 . Obergeschoss: ca. 60 m²
      • Dachgeschoss: ca. 60 m² (nicht ausgebaut)
    • Scheune:
      • direkt ans Wohnhaus angrenzend
      • sehr groß, mit massivem Einfahrtstor
      • zweigeschossig, oben ehemals Heuboden
    20250730_181008.jpg

    • Nebengebäude:
      • gegenüber vom Wohnhaus
      • besteht aus Garage, zwei Räumen und einem Unterstand
    • Zusätzlich:
      • alter Kuhstall angrenzend an die Scheune
    20250730_181556.jpg

    Flächenaufstellung des Grundstücks:
    • Gartenfläche: ca. 1.400 m²
    • Scheune + Kuhstall: ca. 100 m²
    • Hof + Wege: ca. 100 m²
    • Grünfläche vor und neben dem Haus: ca. 100 m²
    • Gesamtfläche des Grundstücks: ca. 1.780 m²
    Keller & Substanz:
    Im Wohnhaus gibt es einen kleinen Kellerraum mit Gewölbe- bzw. Kappendecke. Stahlträger sind verbaut – starker Rost ist mir nicht aufgefallen.
    Was auffällt: deutliche, breite Risse in der Kappendecke (siehe Bilder).
    Feuchtigkeit: Der Keller scheint in der Vergangenheit stellenweise feucht gewesen zu sein – bei einem Haus dieses Alters wenig überraschend.
    Es gibt keinen sichtbaren Wasserschaden, aber einen Bodenabfluss und eine betonierte Wasserrinne zur Ableitung.
    20250730_173712.jpg
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    Geplante Maßnahmen & Budget:
    • Kaufpreis: 250.000 €
    • Sanierungsbudget (nur für Wohnhaus, Rest kommt stück für stück danach) : ca. 50.000–70.000 €
    • Geplante Nutzung: Eigenheim für mich, meine Frau und unser Kind
    Photovoltaik Selbstbau, Abnahme und Anschluss durch Fachfirma
    • Auf das Dach soll eine Photovoltaikanlage mit knapp unter 30 kW (z. B. 29 kW) installiert werden
    • Das Dach wurde in den 1950er oder 1960er Jahren komplett neu aufgebaut – inklusive neuer Balken, Dachstuhl, usw.
    • Verbaut wurden Balken mit einer Stärke von ca. 8 bis 12 cm
    • (Reicht das aus? Oder kann man einer Dachstuhlkonstruktion aus diesen Jahren so viel Traglast zutrauen?)
    Elektroinstallation, mache ich selbst (bin Elektriker)
    • Die komplette Elektrik im gesamten Wohnhaus und in der Scheune wird vollständig neu gemacht
    • Alle Leitungen, Schalter, Sicherungen, Verteiler – alles kommt auf den neuesten Stand der Technik
    Weitere Eigenleistungen:
    • Alle Wände werden neu verputzt
    • Alle Decken (mit Lehmputz versehen) werden komplett abgekratzt – nur der Lehmputz, nicht die Traglattung
      • Die kleinen Holzleisten (Putzträger) bleiben erhalten
      • (Muss darauf wieder Putz aufgetragen werden oder reicht es, die Decke direkt an den Hauptbalken abgehängt zu montieren?)
    20250730_173026.jpg
    • Decken werden abgehängt und mit indirekter Beleuchtung ausgestattet
    • Das komplette Treppenhaus aus Holz wird abgebeizt, entlackt und lasiert, sodass das natürliche Holz sichtbar bleibt
    • Alle Böden werden neu gemacht:
      • alter, brüchiger Dielenboden wird entfernt
      • es kommen neue Fliesen sowie Klick-Vinyl zum Einsatz (natürlich mit der jeweiligen richtigen Untergrund Herstellung)
    20250730_170725.jpg

    • Alle diese Arbeiten mache ich selbst, soweit gesetzlich und fachlich zulässig
    • Kritische Punkte wie Statik, Heizung, Gasinstallation oder tragende Durchbrüche lasse ich selbstverständlich durch Fachbetriebe ausführen
    Technik & Statik:
    • Gasheizung von 2018 vorhanden
      • soll ca. 4 m versetzt werden in einen anderen Raum Abluft der Therme läuft dann 4m durch die Kpchendecke (durch Fachbetrieb)
      • Heizungsrohre sollen neu verlegt und möglichst ins Mauerwerk (Bimsstein) integriert werden (was gibt es hier zu beachten, Tips, Tricks usw.)
    20250730_170929.jpg

    • In der Wand zwischen Esszimmer und Wohnzimmer ist ein Durchbruch von ca. 3 m Breite geplant
      • Die Wand ist vermutlich tragend
      • Kein kompletter Abriss – Stahlträger oder Sturz (was würdet ihr empfehlen?)
      • Diese Wand steht direkt auf der Kelleraußenwand
      • Links soll 1 m Wand zur Außenwand des Hauses stehen bleiben, rechts ca. 3 m zur Flur Wand (keine Außenwand)
      • Das Haus ist nicht komplett unterkellert – nur das Ess- und Wohnzimmer liegen über dem Keller
      • Der restliche Teil des Hauses steht auf Punkt- bzw. Stützpfeilern, wie es früher üblich war
    Fragen an euch – fachlich & preislich:

    Hört sich das alles nach einem guten Kauf an? Mich treibt etwas die Angst weil es der erste Kauf wäre.

    Ist das Sanierungsbudget für das Wohnhaus inkl. Photovoltaik- Anlage (Eigenbau & Abnahme + Anschluss durch Fachfirma)

    weitere fragen:

    1. Kappendecke: Wie kritisch sind die sichtbaren Risse? Muss hier zwingend saniert werden – wenn ja, wie und was kostet das?
    2. Decke allgemein: Was ist bei Kappendecken mit Stahlträgern und dieser Art von Rissen bekannt? Worauf achten? Kostenrahmen?
    3. Keller: Wie schätzt ihr die Bauweise ein (vermutlich Basaltstein)? Müssen Maßnahmen ergriffen werden – und mit welchen Kosten?
    4. Heizungsrohre im Bimsstein: Ist die Verlegung technisch machbar? Worauf ist zu achten? Was kostet so etwas in der Praxis?
    5. Wanddurchbruch: Wie realistisch ist ein 3 m breiter Durchbruch in einer tragenden Wand mit Stahlträger oder Sturz – bezogen auf Statik und Kosten?
    6. Lehmputzdecken: Wenn nur der Putz entfernt wird und die alten Holzleisten (Putzträger) erhalten bleiben – muss darauf wieder Putz aufgetragen werden oder kann ich daran direkt eine abgehängte Decke montieren?
    Ich freue mich auf eure Meinungen, Erfahrungen und fachlichen Einschätzungen.
    Fotos hänge ich an – danke euch schon mal im Voraus!

    Viele Grüße
    Christian

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  2. #2 Kriminelle, 01.08.2025 um 00:33 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 01.08.2025 um 09:15 Uhr
    Kriminelle

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    Da sieht aber einiges sehr ungesund aus (Wandrisse)

    Was sagt denn der Energieausweis? Welche Effizienzklasse? Wozu denn PV? Das scheint derzeit das Unwichtigste zu sein. Wenn Du Pech hast, hält das Gebälk keine PV. Da steht auch erst einmal die Dämmung an.

    Für den Stall bräuchte es eine Änderungsgenehmigung für die Nutzung in Wohnraum. Sehe ich erst einmal auch nicht, weil ja viel im Haupthaus gemacht werden muss.
    Handelt es sich um ein Anwesen im Aussenbereich nach Par. 35 BauGB? Dann darfst Du es nicht bewohnen, ohne selbst betrieblich dort zu agieren.
    Wie groß ist denn das Grundstück? Wie ist die Lage?

    Und nein, wenn man nicht genug Geld hat, ist es in meinen Augen ein sinnloser Kauf, auch wenn man offiziell drin wohnen dürfte. Es sieht mir eher nach einem Groschengrab aus.
     
  3. driver55

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    Ich habe sicherlich eine andere Sichtweise auf ein solches Objekt, aber was willst du mit Kuhstall und Scheune?
    Und noch wichtiger wäre die Frage nach Fassade/Fenster und auch Dach des Wohnhauses. Da musst du doch auch ran.
    Die geplanten Kosten verlieren sich da schnell.
     
  4. nordanney

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    Kommt drauf an, wo. Bei 250k Kaufpreis und einer normalen Lage (Bodenrichtwert 200€) ist das Haus praktisch wertlos - am AdW mit 10€ Bodenwert vielleicht zu teuer.
    Grds. bei einem Haus mit Anbauten in dieser Größe und dem niedrigen Kaufpreis: Vorsicht! Da ist alles alt und wahrscheinlich sollte (vielleicht auch muss) alles neu gemacht werden. Was sagen z.B. Wasser- und Abwasserleitungen aus 1900? Fenster? Heizkörper? Heizkosten? Wie hübsch sind die Bäder - wenn sie so aussehen, wie der Rest, dann könnten sie selbst meiner Oma zu alt sein. Usw.
    Tatsächlich zeigst Du ja auch praktisch nichts vom Haus.
     
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  5. artibi

    artibi

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    Den Fotos nach zu urteilen und bei den Wünschen (ich interpretiere auch rein, dass neue Bäder kommen sollen?) fehlt eher eine 0 beim Sanierungsbudget.
    Das Geld ist schon weg wenn du Rohre, Leitungen, Schalter, Steckdosen sowie Verteiler gekauft hast und der Statiker 3x da war.
     
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  6. Kriminelle

    Kriminelle

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    Zeig doch mal den Lageplan und einige Fotos von außen wie auch von innen.
     
  7. Fabian Weber

    Fabian Weber

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    Das wird niemals reichen, bei dem, was Du alles aufzählst.
     
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  8. 415B

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    Wenn der Bodenrichtwert mal m2 vom Grundstück den Kaufpreis widerspiegeln minus 10 bis 20% sollte das ein fairer Deal werden.
    Haus und Scheunen sind nichts wert bei den Bilder.
    Bei den Sanierungskosten fehlt wohl eher eine Null vor dem Komma?
    Mit 50 bis 70 wird das jedenfalls nichts, das reicht nicht einmal nur fürs Material.
     
  9. #9 Kriminelle, 01.08.2025 um 19:54 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 01.08.2025 um 20:10 Uhr
    Kriminelle

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    Das Problem bei der genannten Aufzählung: es beinhaltet nur das Endprodukt, nicht aber die Sanierung, die dahintersteckt.
    zB Bodenbelag schön und gut, aber erst einmal muss wahrscheinlich der Kern saniert und nivelliert werden.
     
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