Sanierung in Hamburg (Nord-Ost)?

Diskutiere Sanierung in Hamburg (Nord-Ost)? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, wir haben aktuell die "spontane" Idee, eine Bestandsimmobilie in Hamburg (Nord-Ost, Baujahr 1957) zu sanieren oder ggf. über...

  1. Elkuh87

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    Hallo zusammen,

    wir haben aktuell die "spontane" Idee, eine Bestandsimmobilie in Hamburg (Nord-Ost, Baujahr 1957) zu sanieren oder ggf. über einen Abriss und Neubau nachzudenken.

    Rahmendaten Bestand:
    • Grundstück: 1.150 m² in ruhiger Sackgasse, direkt am Park, sehr gute Lage.

    • Wohnfläche Bestand: ca. 142 m², Ziel nach Sanierung: ca. 155 m² (inkl. 2 neuer Gauben und Wintergarten).

    • Baujahr: 1957.

    • Zustand: stark sanierungsbedürftig, Energieklasse H (Endenergiebedarf 465 kWh/m²a).

    • Heizung: Öl (Bj. 1997) mit Tanks im Keller.

    • Fenster: Holz, letzte Erneuerung 1987.

    • Dach: undicht, Zinkrinnen, teilweise Leckagen.

    • Keller: nicht trocken, soll aber nach Sanierung als Homeoffice nutzbar werden.

    • Garage im Haus (Keller), Garagentor defekt.

    • Schuppen im Garten mit Asbest-Verdacht (Eternitdach).

    • Große Kastanie im Vorgarten – direkt am Haus, ragt sogar auf das Dach → Fällgenehmigung unsicher → für uns eigentlich ein Deal Breaker.
    Mir ist bewusst, dass hier „fast“ alles neu gemacht werden muss. Wir würden die Sanierung mit Architekt oder GU angehen, da wir beruflich stark eingespannt sind.

    Ein Neubau wäre natürlich eine Alternative – allerdings sind in Hamburg (gerade im Nord-Osten) Bauanträge/Genehmigungen oft ein Problem. Daher tendiere ich aktuell eher zur Sanierung.

    Mir ist klar, dass eine Komplettsanierung schnell 400–500 k€ verschlingt. Der Kaufpreis liegt bei ca. 600 k€.

    Meine Fragen an euch:
    1. Wie würdet ihr das einschätzen – lohnt sich bei diesem Zustand und diesen Rahmenbedingungen die Sanierung? Oder doch eher Abriss/Neubau?

    2. Worauf sollte ich bei der Entscheidung besonders achten (wirtschaftlich, bautechnisch, rechtlich)?

    3. Wir schauen uns die Immobilie am Donnerstag zum ersten Mal an, bevor wir einen Architekten einschalten. Worauf können wir schon beim ersten Rundgang selbst achten? (z. B. Kellerfeuchtigkeit, Dach, Kastanie etc.)
    Vielen Dank für eure Meinungen!
     
  2. nordanney

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    In dem Zustand würde ich tatsächlich einen Abriss und Neubau planen. Du musst ALLES machen und willst noch anbauen. Da könnte mit ein wenig Pech die Sanierung teurer werden als der Neubau mit dem Nachteil des alten Hauses (Grundriss, Deckenhöhen etc.).
    Rechtliche Möglichkeiten zum Neubau. Deine finanziellen Möglichkeiten. Das Gesamtprojekt wird bei der Größe bei 1,3 Mio. € locker liegen. Mit 400-500k für eine Kernsanierung kommst Du nicht aus, wenn wirklich alles Schrott ist.
    Würde das Grundstück nur als Baugrundstück sehen, daher wäre der Bestand irrelevant. Lediglich eine Weiternutzung des Kellers kann man sich anschauen. Wichtig noch das Thema Baum - welche Beeinträchtigungen beim Neubau.

    Ach ja, wie ist der Bodenrichtwert? Ach ja, der ist höher als der Kaufpreis. Sollte Dir ein Hinweis darauf geben, dass der Verkäufer dem Haus keinen Wert mehr zumisst.
    Auf den Fotos sieht der Baum nicht tragisch aus, die Hütte dafür umso mehr. Abriss.

    Alleine, wenn ich schon die Feuchtigkeit im DG sehe...
    upload_2025-9-1_11-24-5.png
     
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  3. Elkuh87

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    Danke für deine schnelle Einschätzung. Mein Bauchschmerz mit dem Thema "Neubau" ist wirklich die Baugenehmigung. Hier auf der Ecke gibt es so viele Baustellen die "stehen" oder gar nicht erst starten, weil es am Ende keine Baugenehmigung gibt. Deswegen spiele ich ja überhaupt erst mit dem Gedanken "Sanierung".

    Kannst du die Aussage noch etwas konkretisieren? eher 500k€ oder 600k€?

    Wir sind für jedes offene Wort dankbar.
     
  4. nordanney

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    Na ja, wenn ich für den Bestand mit 3.000€/qm Sanierungskosten rechne (142x3.000€), dazu den Wintergarten und die Sanierung des Kellers. Architekt und ggf. weitere NK, dann tippe ich auf 600-700k all in.

    P.S. Wie wäre es mit einer Bauvoranfrage? 34er Bebauung wird Dir übrigens keiner Verwehren können. Dazu kann aber ein Architekt mehr sagen, was möglich ist.
     
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  5. nordanney

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    Da wäre ich an Details interessiert.
     
  6. Kriminelle

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    Weg damit.

    Wenn sie stehen, dann gibt es doch eine Baugenehmigung?!
    Und auch für Deine Gauben und den Wintergarten braucht es eine. Insofern keine halben Sachen und Geld rausschmeissen.
     
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  7. Elkuh87

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    Ich merke schon, die Mehrheit hier sieht eher Abriss/Neubau. Verständlich. :-)
    Mein Bauchschmerz bleibt aber das Thema Genehmigung/Nachbarn/Baum - hier in der Ecke stehen viele Projekte, weil sich Verfahren ziehen.

    Und am Ende: Abriss, Neubau, Planung, Baustelleneinrichtung – da bist du in Hamburg auch schnell jenseits der 600–700k € für was "Vernünftiges", plus Grundstück. Also auch kein Selbstläufer. Aber wer A sagt muss auch B sagen. :-)

    Vielen Dank für die ersten Expertenmeinungen. Ich weiß sowas sehr zu schätzen.
     
  8. Kriminelle

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    Nochmal: wenn etwas "steht", dann gab es ja schon ein Verfahren.
    Ansonsten halte ich die Aussage für einfach nur angenommen. Du musst hier auch keine Beweise bringen. Allerdings würde ich das einfach mal überdenken und ggf an den Baustellen nachfragen, woran es liegt. Denn wenn eine Baustelle offensichtlich ist, dann liegt es sicherlich nicht an einer nicht vorhandenen Baugenehmigung.
     
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  9. Elkuh87

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    Ich verstehe, was du sagst - vielleicht habe ich mich da etwas unklar ausgedrückt. Mir geht es gar nicht um Baustellen, die schon im Rohbau stehen, da ist natürlich eine Genehmigung vorhanden.

    Was ich hier in der Gegend aber sehe (und was mir auch Makler und Nachbarn immer wieder bestätigen): Da gibt es einige Grundstücke, die seit Monaten oder Jahren leer stehen oder wo der Altbestand noch nicht abgerissen ist. Teilweise liegt es an Nachbarschaftsbeschwerden, angedrohten Bürgerinitiativen oder politischen Diskussionen, teilweise wohl auch an Entscheidungen in den Ämtern.

    Da sind auch bestimmt ein paar Räuberpistolen dabei - aber unterm Strich ist es eben wirklich ein Kopfschmerzthema in Hamburgs Nordosten. Selbst Makler hier sagen dir: „Abriss und Neubau ist nicht immer so einfach.“

    Und genau das macht mich unsicher. Auf dem Papier mag Neubau nach §34 logisch klingen, in der Praxis zieht sich das Verfahren hier vor Ort aber eben doch öfter.

    Aber ihr habt ja recht - Bauvoranfrage prüfen und dann ist man ggf. schlauer :-)
     
  10. nordanney

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    Hab keine Angst vor den Kosten. Das ist in HH nicht viel anders als im Rest der Republik. Pauschal 150qm sind 450k als Einstieg, dazu BNK von 50-100k und Außenanlagen von 40k und Garage von 30k sind auch schon +/- 600k. Auch im Ruhrgebiet, BW oder Berlin.
    Noch einmal meine Frage:
    Wo zieht es sich konkret und wie macht es sich bemerkbar? Wo sind Deine persönlichen Kontakte zu den vielen Bauherren, bei denen es nicht läuft? Warum läuft es nicht. Projekte, die nicht gebaut werden, kann man von außen nicht erkennen. Es wird ja nicht gebaut...
     
  11. Elkuh87

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    siehe oben.
     
  12. nordanney

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    Hat sich mit meiner Frage überschnitten.
    Ok. Also Hörensagen ohne, dass Du genau weißt, was passiert. Wenn ich z.B. außerhalb der genehmigungspflichtigen (seitens des Bauamtes wg/B-Plan oder 34er Umgebung) Parameter baue, dann muss ich warten. Beschweren kann man sich nur über Dinge, die außerhalb des normalen Rahmens liegen. Angedrohte Bürgerinitiativen sich sch...egal. Das interessiert das Bauamt nicht.

    In HH gilt übrigens die Genehmigungsfiktion im vereinfachten Bauverfahren. Nur mal so - geh also mal davon aus, dass die stockenden Vorhaben alle Sonderlocken haben wollen.
     
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  13. Kriminelle

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    Sicher? Wo etwas steht, da darf auch wieder etwas hin. Wenn man natürlich meint, nur weil bauen teuer ist, aus einer Villa einen Dreigeschosser mit 6 Wohnungen zu machen, hat man eventuell das Nachsehen, und Investoren springen ab.
    Ich denke da eher an Erbengemeinschaft.
     
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  14. Elkuh87

    Elkuh87

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    Vielen lieben Dank für die Antworten bisher. So ein "Realitäts-Check" ist wichtig für mich/uns. :biggthumpup:
     
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