Fensterposition bei Sanierung

Diskutiere Fensterposition bei Sanierung im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, wir planen aktuell die Sanierung unseres Hauses inklusive Austausch der Fenster. Aktuell sind es einfach verglaste Fenster. Sie...

  1. Freddy1994

    Freddy1994

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    Hallo zusammen,

    wir planen aktuell die Sanierung unseres Hauses inklusive Austausch der Fenster.
    Aktuell sind es einfach verglaste Fenster. Sie sind von innen an die Laibung angeschlagen.
    Da wir mittelfristig auch noch überlegen, die Fassade zu dämmen, stellt sich die Frage, wo wir die Fenster positionieren sollen. Eigentlich habe ich keine Lust, den Anschlag überall zu entfernen und einen Glattstrich zu erzeugen. Das würde außerdem einen Rattenschwanz an weiteren Arbeiten nach sich ziehen (neue Fensterbänke, Putzarbeiten etc.).
    Andererseits habe ich Angst, dass die Räume durch die 16 cm starke Dämmung zu dunkel werden.

    Da wir die Dämmung erst nachträglich machen, haben wir keine Lust, so lange die hässlichen Aufsatz- bzw. Vorsatzrolladenkästen zu sehen. Deshalb hatten wir überlegt, Altbau-/Neubau-Rollladenkästen zu nutzen.

    Hat da jemand Erfahrung?
     
  2. chris84

    chris84

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    Ich hab nur Erfahrung damit, wie man es ordentlich macht:
    Fensteröffnung vergrößern (so groß wie möglich, vor allem nach oben)
    Fenster nach außen mit aufgesetzten Neubaurolladenkästen
    Einbau nach RAL
    Ca. 1,5 Jahre später kam dann das WDVS mit Alufensterbänken, Rollokästen sind jetzt im WDVS verschwunden.
     
  3. nordanney

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    Die Sorge, dass es einen Rattenschwanz an Arbeiten macht, kann ich gut verstehen.

    Ich habe z.B. bei mir die Fenster dort gelassen, wo sie waren. Wobei ich bei einer Sanierung nicht die alten Fensterbänke würde behalten wollen. Ob die noch passen, steht auch auf einem anderen Blatt. Also ruhig neu einplanen.

    Hinsichtlich des dunklen Raumes. Nur weil die Fenster plötzlich 8cm weiter außen sitzen (oder wie viel auch immer), ändert sich im Raum nichts bezüglich der Helligkeit. Eine statt 36,5cm plötzlich 52,5cm dicke Wand kannst Du damit nicht austricksen.
    ABER: Sofern Du keine besonders kleinen Fenster hast, wirst Du die Wandstärke nicht als störend und den Raum nicht als zu dunkel empfinden.

    Das hat mit "ordentlich" nichts zu tun. Das ist ein teurer Mehraufwand, bei dem man nicht pauschal sagen kann, dass er sich lohnt. Es kommt auf die Fenster an und ist in den meisten Fällen unnötig teuer. Mit solchen Maßnahmen werden Sanierungen auch insgesamt immer so teuer, dass viele sagen "warum soll ich sanieren, wenn ich auch neu bauen kann". Mit der Immobilie sanieren und möglichst viel lassen, wie es ist. Und nicht aus der alten Immobilie etwas ganz anderes (neues) machen.
     
  4. #4 Freddy1994, 19.09.2025 um 09:48 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 19.09.2025 um 09:53 Uhr
    Freddy1994

    Freddy1994

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    Danke, ein solche pragmatische Antwort hab ich erwartet.
    Außer Frage steht, dass es vermutlich energetischer und optisch „schöner“ ist das Fenster weiter nach außen zu setzen, und die Kästen in die WDVS. Allerdings muss man irgendwo auch mal gucken wann gut ist.
     
  5. nordanney

    nordanney

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    So kann eine 55cm Wand (ganz grob) dann aussehen, wenn das Fenster nicht versetzt wird (war und ist an der alten Verklinkerung vorgesetzt - sonst hätte man den ganzen Klinker abschlagen müssen, auch am Rollladenkasten.
    upload_2025-9-19_10-25-28.png
     
  6. Freddy1994

    Freddy1994

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    Mega, danke für das Bild. Finde ich persönlich total in Ordnung.
     
  7. chris84

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    für den Lichteinfall spielt die Position des Fensters in der Wand kaum eine Rolle. Da brauchst du dir keine Sorgen machen.
    2. Punkt ist dein persönlicher optischer Anspruch. Mir sagt am ehesten zu, wenn das Fenster "in der Mitte" sitzt. Aber das ist auch Geschmacksache.
    Ich gebe noch folgende Punkte zu bedenken:
    Einfach verglaste Fenster haben meist sehr schmale Rahmen und das Glas hat einen sehr hohen Durchlasskoeffizienten. Gleichzeitig wurde das Fenster mit Sicherheit von innen eingeputzt.
    Entnimmt man diese Fenster und setzt neue Kunststofffenster mit 3-fach Verglasung ein, hat das folgende Folgen:
    - Bleibt die innere Laibung erhalten, werden die Fenster in der Breite 2-4cm schmäler, je nachdem wie weit der Rahmen überputzt wurde
    - neue Kunststofffenster haben deutlich breitere Profile als alte, dadurch reduziert sich die Glasfläche
    - neue Rahmen haben eine Bautiefe von 70-90mm, alte Holzrahmen manchmal kaum mehr als 20-30mm. Das Fenster sitzt also prinzipbedingt dann schon weiter innen. In unserem konkreten Fall wären innen nichtmal mehr 5cm Laibung übrig geblieben...
    - 3-fach Scheiben haben etwa 30% weniger Durchlasskoeffizient, d.h. es kommt schlichtweg weniger Strahlung rein (von der reinen Helligkeit ist es nicht ganz so viel, aber doch deutlich wahrnehmbar!)
    - Die Höhe der Fenster nach oben macht extrem viel bzgl. der Helligkeit aus. Die Fenster mit einem Aufsatzrolladenkasten in einer bestehenden Fensteröffnung zu platzieren kann zu wesentlich ungünstigeren optischen Verhältnissen führen.

    Das Resultat kann unter ungünstigen Umständen einen um bis zu 50% reduzierten Lichteinfall zur Folge haben. Ich hab mal in so einer Mietwohnung gewohnt - da sind sogar die Zimmerpflanzen eingegangen!

    Wir sprechen hier vom Umstieg einfachverglast auf neue Fenster, d.h. die alten Fenster sind mal locker 50 Jahre alt oder noch älter. Da kann - und m.E. sollte - man auch über den grundsätzlichen langfristigen Werterhalt nachdenken. Sparen an dieser Stelle bedeutet für die nächsten 20-40 Jahre mit einem Kompromiss leben.
    Wenn die Fassade eh irgendwann gemacht werden soll, ist das Thema Anpassung der Laibung kein riesen-Thema, denn das kann sogar noch vor dem Fenstertausch in Eigenleistung komplett von außen erledigt werden, inkl. Glattstrich und allem drum und dran.

    Wir wissen allerdings weder, wie die aktuelle Situation aussieht, noch welchen Anspruch der TE hat - daher ist das hier "nur" ein Erfahrungsaustausch - das muss nicht zwingend als Empfehlung interpretiert werden :winken
     
  8. nordanney

    nordanney

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    Gleich große Fenster sind m.E. kein Kompromiss, wenn die Alternative ein zig tausend € teurer Umbau ist. Wände abtrennen zur Verbreiterung, alter Sturz raus, abstützen, vergrößern und neuen Sturz rein. Dazu alle Nebenarbeiten bis hin zur Baugenehmigung.
    Lohnt nur, wenn die Fenster wirklich klein sind.

    Wären es in den 90er ersetzte Fenster (dieselbe Größe beim Tausch), würdest du so nicht reden, auch wenn die Situation identisch wäre. Oder?
     
  9. chris84

    chris84

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    Dann ist der "Sprung" nicht so groß, und das Risiko der Unzufriedenheit reduziert.
    Damals hat man tatsächlich oft Rollladenkästen auf die Fenster gesetzt - ich kenne einen Fall, in dem der erneute Fenstertausch aus dem Grund zu Vorbaurolläden auf dem Mauerwerk geführt hat, weil groß gewachsene ständig gegen den Kasten statt durchs Fenster geklotzt haben...
    Das kann den TE ja individuell abschätzen - in einfachsten Fall bleibt der Sturz, dass Fenster füllt die Höhe des alten Kastens und der Rollladen kommt oben drüber auf die Wand.
     
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