Sanierung eines Reihenmittelhauses aus 1962 - Konzept, Kosten

Diskutiere Sanierung eines Reihenmittelhauses aus 1962 - Konzept, Kosten im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich wohne mit meiner Freundin und unserem Baby in Berlin Neukölln. Es ist, wenn man es nett ausdrückt, nicht die schönste Ecke um ein Kind...

  1. #1 tomtom84, 03.10.2025 um 12:52 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 03.10.2025 um 13:04 Uhr
    tomtom84

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    Hallo,

    ich wohne mit meiner Freundin und unserem Baby in Berlin Neukölln. Es ist, wenn man es nett ausdrückt, nicht die schönste Ecke um ein Kind aufzuziehen. Viele Drogenabhängige die sich in den Hauseingängen ihren Schuß setzen, Dealer, Protzer etc. Daher habe ich beschlossen aus dieser Ecke wegzuziehen. Da wir hier schon 1900 € warm zahlen (90qm) würde ein Umzug aktuell in Berlin in eine nettere Gegend die 2000er Marke definitiv reißen. Mehr durch Zufall sind wir jetzt auf ein Reihenmittelhaus aus dem Jahr 1962 gestoßen. Bis vor kurzem wurde dies von der >90 jährigen Besitzerin bewohnt. Es hat eine Wohnfäche von 97qm auf 2 Etagen. Voll unterkellert und einen unausgebauten Dachboden. Wir haben uns direkt wohl gefühlt in dem Haus, wenn uns auch bewusst ist, dass es doch (sehr) viel zu tun gibt. Die Erstbesichtigung erfolgte mit einem Elektromeister, der die Substanz insgesamt auch für gut hält. Außenwände 30cm Hohlblockmauerwerk. Tragenden Wände innen 24cm Hohlblockmauerwerk. Boden ist aus Beton (auch im Dachgeschoß). 20cm.

    Dementsprechend geht es nun an die Planung der Sanierung. Auf Grund der wirklich verrückten Preise in Berlin können wir wirklich nur so 175.000 für die Sanierung einplanen. Puffer von 15/20K könnte ich vermutlich aber sonst irgendwie "auftreiben"/finanzieren.

    Wir wollen von der Raumaufteilung nicht wirklich was ändern. Es ist klein, das reicht uns auch und es hat einen kleinen aber feinen Garten, der uns auch ausreicht. Dach wurde wohl "in den 90igern" mal neu gedeckt. Sah auch echt noch gut aus für mich als Laien, wird aber nochmal von einem Dachdecker begutachtet. Energieberater hatte folgenden Plan: Da Dach ok, Dämmung der oberen Geschoßdecke, WDVS mit 16cm incl. Perimeterdämmung, neue Fenster (8 Fenster, 1 Terrassentür, 1 Haustür, 3 kleinere Kellerfenster), Wärmepumpe incl. Warmwasser (bisher getrennt, Gas und Durchlauferhitzer). Ggf. Kellerdecke.

    Das ist quasi nur die energetische Sanierung. Dazu kommt meiner Einschätzung nach neue Elektrik (würde uns der Elektromeister machen (Vater von bester Freundin), neue Frisch und Abwasser und neue Heizkörperverrohrung. Wollen keine Fußbodenheizung sondern die Räume mittels geeigneten Heizkörpern erwärmen. Zusätzlich wollte ich eine dezentrale Lüftung einbauen. Keller und Dach sollen unausgebaut bleiben. Keller hat in der untersten "Reihe" leicht erhöhte Feuchtwerte. Darüber liegt wohl sowas wie Dachpappe? Dadrüber ist zumindest das Mauerwerk rundum trocken. Laut Maurer ist das bei Kellern aus den 60ern "normal". Einen Geruch oder Schimmel gibt es nicht.

    Das bedeutet mein Plan sieht wie folgt aus:
    1. Dachdecke zur Dachbegutachtung. Sagt der "hält noch 15-20 Jahre" --> Dämmung oberste Gechoßdecke selbst mit Dämmmatten von 30-40cm mit begehbaren Anteilen zu Dachfenstern. Sicherstellung dass das Material nicht nass werden kann. Materialkosten geschätzt 5.000. Eigenleistung durch mich.

    Wenn der sagt "Dach ist hinüber" siehts schon dunkel aus mit meiner Kalkulation.

    Da wir Winter haben werden fallen Fenster und Außendämmung erst im neuen Jahr an. In der Zeit würde ich
    Tapeten, Bodenbeläge (Sondermüll: als PVC Fliesen beschrieber aber sicher Asbest - muss daher wohl ne Firma machen) und Deckenverkleidungen abnehmen, alte Elektrik rausnehmen, Bad "rauskloppen" und auch die alten Rohrleitungen aus Bad/Küche entfernen. Kostenpunkt hier durch die Fachfirma und Entsorgung 5.000 Euro (hab aber keine Erfahrung ob das nicht zu wenig ist)

    Dann als nächsten Schritt neue Elektrik, neue Frisch und Abwasser. Würde ich jeweils durch einen Fachbetrieb machen lassen. Rechne mit 5000€ für Frisch-, 5000€ für Abwasser und vlt. 5000€ (Materialkosten) für die Elektrik, da hier ja der Vater meiner Freundin mit meiner Hilfe die Verlegung machen würde.

    Sind wir schon bei 25.000.

    Dann Heizungsbauer zur Entfernung der alten Heizung (Gastherme), neue Verrohrung, neue (passende Heizkörper), Wärmepumpe mit Pufferspeicher und Warmwassersystem, Fundament für Außeneinheit. Da hoffe ich mit 50k hinzukommen. Rechne aber im geheimen schon mit 60.000€.

    Dann ist es Frühsommer 2026. Also Zeit für neue Fenster (incl. neue Rollos - elektrisch)/Tür, die habe ich mit 25.000 kalkuliert. Sind wir also schon bei 110.000 Euro. Im Anschluß direkt das Wärmedämmverbundsystem mit Perimeter (also Frosttiefe). Fassadenfläche beträgt ca. 100qm. Kalkuliert mit 25-30.000 (incl. Gerüst und Putz).

    Haben wir bis hierhin also alles "grobe" erreicht mit ca. 140.000 Euro. Will die BAFA Zuschüsse nutzen und hoffe für Dämmung, Fenster etc. 12.000 Euro und über die KFW 9.000 Euro für die WP zurückzubekommen.

    Dann blieben noch 50.000 für den Rest. Sprich, dezentrales Lüftungssystem. Kalkuluert mit 7-8.000 Euro incl. Bohrung. Bodenbeläge fürs gesamte Haus (Mix aus Parkett im Wohnzimmer (30qm - größter Raun) und Laminat und/oder Vinyl in den restlichen Räumen mit 10.000 Euro. Wird selbst verlegt 2 Bäder mit jeweils 4qm mit jeweils 10.000 Euro. Rest für Verputzen, ggf. neue Türen (selbsteinbau) wobei wir auch die alten behalten würden. Alte Küche wird behalten und "aufgehübscht" und mit neuen Geräten versehen.

    Nice to have:
    PV Anlage
    zur Gartenseite würden wir gern die 3 Fenster zu bodentiefen Fenstern machen. Alle haben Heizkörpernischen drunter. Statiker wären Extrakosten. Weiß allerdings nicht ob das eine sehr teure Angelegenheit wäre, solange der Statiker nicht meint, man müsse da groß was ändern (anderer Sturz oder ähnliches).

    Ich hab leider keinen handerklichen Beruf, hab aber auch keine zwei linken Hände. Ein paar Heimwerkerprojekte hab ich umgesetzt aber ob da ein Fachmann pfuscht oder nicht, sehe ich im Leben nicht. Daher denke ich, wäre zur Abnahme der Arbeitsschritte ein externer Gutachter sinnvoll Architekt ist sehr teuer und da wir nicht viel an der Substanz/Raumaufteilung ändern würden, wäre das vermutlich zu viel.

    Bilder können später folgen. Sorry.
    Was denkt ihr zur Kostenkalkulation? Realistisch? Utopisch? An was sollte man noch denken?
     
  2. 415B

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    Wenn man nicht vom Fach ist sucht man sich in diesem Fall einen unabhängigen Architekten. Den werdet ihr eh brauchen um alle Baumaßnahmen zu überwachen bzw auszuschreiben. Falls das Haus in Berlin steht könnte ich euch einen "Bauleiter" empfehlen der auch flexibel ist.
     
  3. nordanney

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    Hör nicht auf @415B

    Du brauchst einen Profi, der dir die Heizung auslegt, denn Experten für die Förderung und wenige Handwerker. Tatsächlich würde ich nur beim RMH das WDVS schenken. Du dämmst Keller und OG-Decke + Fenster neu. Der zusätzliche Nutzen des WDVS steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Dann lieber Estrich raus (dauert einen Samstag) und FBH verlegen. Ist nicht so teuer (im Vergleich zu auf jeden Fall neuen Heizkörpern), erhöht die Effizienz der WP, ist angenehme Wärme und schafft Platz an den Wänden, wo vorher die Heizkörper waren.
    Mit EL reicht das Budget.
    P.S. Schau z.B. nach 2.Wahl MiWo für die OG Decke. Dann landest du für die Dämmung eher bei 1k statt 5K.
     
  4. 415B

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    das schreib ein Investor der nur Geld im Auge hat.
    Lass dich nicht von der Gasheizung abbringen , die Probleme mit Wärmepumpen kannst du auch im Forum lesen.
     
  5. nordanney

    nordanney

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    Nein. Gut, dass du Ahnung hast. Zig explodierende Gasheizungen in D. Kannst du in jeder Zeitung lesen. Sind die deshalb schlecht?
    WPs sind nur dann in Foren auftauchend, wenn sie schlecht geplant und gemacht sind. Ansonsten sind sie eine über 100 Jahre erprobte Technologie.

    Statt wieder Stammtischparolen nachzuplappern: Hast Du auf nur eine Frage des TE eine Antwort? Wahrscheinlich hast Du keine Ahnung und sagst Deinen Standard einfach: Hol nen Architekten! Können die Handwerker überhaupt Deutsch? Der Murks ist vom Ostblock-Handwerker? Das ist alles Mist!
     
  6. 415B

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    Ein Bauleiter sollte schon mal über die zu bezahlenden Arbeiten sein fachmännisches Auge werfen und um nicht über den Tisch gezogen zu werden ist es auch hilfreich.
    Die Osteuropäer können teilweise gute Arbeiten abliefern nur sind auch diese Fachkräfte schwer zu finden. Haha Gasheizungen explodieren reihenweise ist doch bestimmt eine Schlagzeile der TAZ.
     
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Sanierung eines Reihenmittelhauses aus 1962 - Konzept, Kosten

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