Ringanker bei Pfettendach?

Diskutiere Ringanker bei Pfettendach? im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Hallo Forum, ich bin neu hier weil mir eine Frage unter den Nägeln brennt. Ich wohne in einem 50er Jahre Bungalow-Haus mit Pfettendach und...

  1. #1 opashausrenovieren, 27.10.2025 um 12:00 Uhr
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    Hallo Forum,

    ich bin neu hier weil mir eine Frage unter den Nägeln brennt.

    Ich wohne in einem 50er Jahre Bungalow-Haus mit Pfettendach und Well-Eternitbelag (Jackpot, wenn das mal erneurt werden muss), welcher direkt auf den Pfetten aufliegt und zur Fußpfette hin entwässert. Es gibt also keine Sparren und die Pfetten liegen auf schottenartigen Wänden in Querrichtung des Hauses auf.

    Aktuell möchte ich eine Kernbohrung für eine Klimaanlage vorbereiten und frage mich deshalb ob ich direkt unter der Fußpfette des Dachs, welches auf der Länggseite der Außenwand liegt eine d60mm Kernbohrung machen kann oder ob hier wie bei einem Sparrendach ein betonierter Ringanker zu erwarten wäre, den ich lieber aussparen sollte?

    Meiner Einschätzung nach ist der Ringanker bei dieser Konstruktionsart nicht nötig, da die Fußpfette die Kräfte des Daches aufnimmt. Sicher bin ich mir aber definitiv nicht.

    Interessanterweise gibt es jedoch mindestens ein Fenster, welches in seiner Robauöffnung bis an die Fußpfette rangeht, also U-förmig im Außenmauerwerk ausgespart ist. Darüber verläuft direkt die Fußpfette. Hier gibt es also definitiv keinen Ringanker.

    Ist es möglich, dass dennoch ein Ringanker mit den Innenwänden zusammen funktioniert und teilweise ausgepart ist?

    Ich freue mich auf eine Antwort!

    LG
     
  2. Viethps

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    Techniker kriegen das hin....wie auch immer
    Da anscheinend keine Pläne vorliegen: Mögliche Bewehrungsstähle lassen sich mit Metallsuchgerät finden.
     
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  3. BrunnerO

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    Ich würde nicht ausschließen, dass damals trotzdem ein Ringanker gegossen wurde, auch wenn er nicht überall durchläuft. Viele Häuser aus den 50ern haben Mischlösungen, die heute keiner mehr so bauen würde.
     
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  4. petra345

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    Der Ringanker hat die Aufgabe die Zugkräfte durch Wind von der Leeseite zur Luvseite zu übertragen. Bei einem niedrigen Bungalow dürften die überschaubar sein. Es wird also selbst dann nichts passieren, wenn Stahlstäbe eines solchen Ringankers durchtrennt werden.
     
  5. #5 opashausrenovieren, 28.10.2025 um 17:32 Uhr
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    Hallo, danke für eure Antworten. Ich habe mal angebohrt und bin hier auf den gleichen mysteriösen grauen Stein mit Glaszusätzen gestoßen, der im sonstigen Mauerwerk auch verbaut ist. Sieht auch nicht nach einem Hohlstein in den reinbetoniert wurde aus. Ich schließe daraus, dass hier kein Ringanker zu erwarten ist. Ein halber Stein tiefer Ringanker wäre wohl mehr als unüblich zur damaligen Zeit, da der Stein selbst wohl auch keine tollen U-Werte hat.
    Ich könnte wohl an der Stelle weiterbohren, wäre da nicht dieses Flachkabel....

    Nunja, danke für euren Input ich werde sicherlich noch einige Fragen haben und die hier gerne teilen.

    Eine davon wäre zB. ob jemand diesen Mauerwerkstein / Hersteller / Art identifizieren kann. Ich meine den angesprochenen verbauten Mauerwerkstein mit bläulich-grauer Färbung und schwarzen Glaszusätzen. Hierbei wurde in Gesprächen mit dem Erbauer (Opa) mehrfach auch die BASF erwähnt, das muss aber auch nicht stimmen. Erbaut wurde das Haus circa 1955. Die Steine sind circa 11,5cm hoch und 24cm tief. Die Länge hab ich noch nicht rausmessen können. Sind über 30cm. Die Steine sind vertikal gelocht.

    Ich vermute ja die schwarzen Glaszusätze waren die ersten Ansätze von "dämmenden" Zusätzen im Mauerwerk. Wahrscheinlich auch schön giftig und belastet :)
    Ich habe leider selber nichts gefunden, vielleicht kennt jemand ja den Stein. Anbei zwei Bilder: Ansicht und Teil einer Kernbohrung.

    LG IMG_20251028_172035174.jpg IMG_20251028_172144455~2.jpg
     
  6. chris84

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    Das wird schlicht und einfach Schlacke sein. Man arbeitet schon lange daran, Abfälle in Baustoffen zu "vermauscheln "...
     
  7. petra345

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    Es muß nichts schlechtes sein, Abbruchmaterial wieder zu verwenden anstatt es zu deponieren. Glas finde ich allerdings in Bausteinen nicht so schön. Einerseits kann man sich die Hände verletzen, andererseits hat Glas bei Zement nichts verloren. Einschmelzen wäre auch damals schon besser gewesen.
    Die Baustoffindustrie und insbesondere die Zementherstellung, ist schon lange eine Form von Abfallverwertung.

    Der ganze Trümmerschutt als Folge des dritten Reiches, wäre ohne eine solche Wiederverwendung ein noch größeres Problem gewesen. Damals mußte man die Wächter der Trümmer bestechen, damit man sich Trümmersteine holen konnte. Beim nächsten Mal mußte man wieder leer zurückfahren.
    Nach einigen Jahren hatte der Frost die Reste der Frankfurter Wohnhäuser, die vorher nur mit Bestechung verwertet werden konnten, für die Wiederverwendung unbrauchbar gemacht und man hat alles zum Monte Scherbelino in der Einflugschneise des Flughafens, abgekippt.
    Heute laugt der Regen den Schutt aus und führt es dem Grundwasser zu, wenn es nicht ständig abgepumpt würde. So bleibt uns das "Tausendjährige Reich" noch lange in Erinnerung.
     
  8. chris84

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    Das wird kein Glas sein, sondern Schlacke - die ist glasähnlich. Bei uns hat man Schlackengranulat aufgrund der guten Verfügbarkeit quasi überall verarbeitet: Im Beton, als Split-Ersatz, für Drainage etc... Beim Beton hieß es immer: Granulat macht den Beton zäh...:mauer
     
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