"Delle" im Dach nach Neueindeckung

Diskutiere "Delle" im Dach nach Neueindeckung im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, ich interessiere mich aktuell für ein Einfamilienhaus (Baujahr 1954), das ich eventuell kaufen möchte. Beim Besichtigen ist mir...

  1. Max1708

    Max1708

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    Hallo zusammen,

    ich interessiere mich aktuell für ein Einfamilienhaus (Baujahr 1954), das ich eventuell kaufen möchte.
    Beim Besichtigen ist mir aufgefallen, dass das Dach auf einer Seite eine deutliche Wölbung bzw. einen Knick zeigt.
    Von der anderen Seite wirkt das Dach völlig gerade – der Effekt ist also einseitig.
    Ich habe Fotos hochgeladen, auf denen die Wölbung gut zu sehen ist.

    Laut Unterlagen wurde das Dach 2018 erneuert, allerdings weiß niemand, wer die Arbeiten ausgeführt hat. Es ist unklar, ob eine Fachfirma oder private Personen daran gearbeitet haben.
    Das Haus wurde zwangsversteigert, der Vorbesitzer ist leider nicht mehr erreichbar.

    Von innen kann ich den Dachstuhl nicht begutachten, da der Dachboden komplett mit Rigips verkleidet ist und ich als Interessent natürlich nichts öffnen darf.
    Ich habe also keine Sicht auf Sparren, Pfetten oder Unterspannbahn.

    Meine Fragen an euch:

    1. Was kann eine solche Wölbung verursachen?
    Denkbar wären z. B. durchgebogene Sparren, abgesackte Pfetten, Setzungen im Mauerwerk oder Montagefehler bei der Neueindeckung.


    2. Wie hoch schätzt ihr das Risiko ein, wenn man das Dach von innen nicht prüfen kann?
    Könnte es sich um ein rein optisches Problem handeln – oder besteht die Gefahr, dass Tragwerk oder Feuchtigkeit betroffen sind?


    3. Was kann man dagegen tun?
    Wäre eine Kontrolle durch einen Zimmerer oder Statiker der richtige erste Schritt, oder sollte man direkt an eine Teilsanierung denken?


    4. Mit welchen Kosten müsste man im Ernstfall rechnen?
    Also grob: von einer reinen Begutachtung bis hin zur möglichen Dachsanierung, falls sich ein statisches Problem bestätigt.

    Meine bisherigen Einschätzungen:

    Nach etwas Recherche scheint es mehrere mögliche Ursachen zu geben – von rein optischen Unregelmäßigkeiten (z. B. unebene Lattung) bis hin zu statischen Problemen durch Durchbiegung alter Sparren.
    Da das Dachholz rund 70 Jahre alt ist und ich die Konstruktion nicht sehen kann, sehe ich hier ein mittleres Risiko, insbesondere, falls Feuchtigkeit oder Überlastung eine Rolle spielen.

    Mir ist klar, dass eine fachliche Begutachtung nötig wäre. Ich würde mich aber sehr über eure Einschätzungen und Erfahrungswerte freuen:

    Habt ihr schon ähnliche Fälle gesehen?

    Wie häufig ist so etwas bei älteren Dächern mit neuer Eindeckung?

    Und wie würdet ihr das aus Käufersicht bewerten eher unbedenklich oder ein ernstzunehmendes Warnsignal?

    Vielen Dank schon im Voraus für eure fachlichen Meinungen!
    Ich freue mich über jede Rückmeldung, bevor ich den nächsten Schritt Richtung Kauf gehe.

    Viele Grüße
    Max
     

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  2. Baggerbedrieb

    Baggerbedrieb

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    Die Firstlatte könnte nicht ausgerichtet sein oder die Sparren krumm und da wurde einfach ohne Ausgleich drauf los genagelt.
     
  3. ToTi

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    Das ganze Dach sieht sehr Do-It-Yourself aus. Sowas kenne ich nur, wenn die Sparrenköpfe am First weggegammelt sind und die im Lauf der Zeit nach unten nachgeben. Häufig ist das bei Sparrendächern zu sehen. Ich kann auch an keine Seitenkehlen erkennen. Auf der Vorderseite sieht es aus, als würde der letzte First fehlen und auf der Rückseite ist der Übergang Zwerchgiebel zu Hausdach seltsam. Da wurde auf dem Zwerchgiebel die Dachdeckung gezogen und passt ab der Hälfte nicht mehr mit der oberen Deckung überein!
    Also wenn das Dach schon so schlecht gemacht ist, wie ist dann wohl der Zustand vom Rest des Hauses?
    Das Dach wurde definitiv von keinem Fachmann gemacht.
     
    Viethps und Piofan gefällt das.
  4. petra345

    petra345

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    Mich stört die Delle weniger als der geringe Dachüberstand. Wenn man eine ausreichende Außendämmung aufbringen will, muß das Dach rundum nachgebessert werden. Da sind schnell 10.000 € und mehr weg.
     
  5. Hark

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    Das Alter des Daches und die Wandfarbe sehen eher nach 7 Wochen statt 7 Jahren aus. Die Dachrinne ist mit Sicherheit keine 7Jahre alt, die ist ja fast ohne Verwitterung. Wenn seit 2018 die Wandanschlüsse und die Fallrohre fehlen würden, wäre das Objekt in einem anderem Zustand. Frag doch mal die Nachbarn, wann hier zuletzt Arbeiten an dem Haus vorgenommen wurden.

    Als Interessent hätte ich die Befürchtung, daß hier (mit möglichst geringen Investitionen) etwas aufgehübscht wurde.


    Das Risiko ist hoch, das Dach wurde ziemlich lieblos eingedeckt, fraglich ob da besonderen Wert auf eine fachgerechte Dämmung nebst notwendigen Funktionsschichten gelegt wurde.
     
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