Was ist das für ein Wandmaterial

Diskutiere Was ist das für ein Wandmaterial im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, wir renovieren gerade eine Altbauwohnung in Berlin, Baujahr 1911. die Außenwände sind aus Ziegelsteine, die Schornsteine auch. Die...

  1. #1 KarlaFHain, 18.02.2024
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    Hallo,

    wir renovieren gerade eine Altbauwohnung in Berlin, Baujahr 1911. die Außenwände sind aus Ziegelsteine, die Schornsteine auch. Die Zwischenwände sind allerdings aus einem ganz krümeligen Beton (?), in dem teilweisen Stahlstangen zu stecken scheinen. (Siehe Fotos). Sie sind auch nur 8cm dick (inkl. Putz und Tapete).

    Meint ihr, die sind original? Oder später eingezogen?

    und glaubt ihr, das so etwas tragende Wände sind (wir würden nochmal einen Statiker fragen, wenn wir sie rausnehmen würden. Erstmal ist das nur eine ganz allgemeine Neugier.

    Originalpläne hat das Bauaktenarchiv leider nicht mehr.
    Vielen Dank
     

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  2. #2 VollNormal, 18.02.2024
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    Das war in Berlin zu der Zeit eine übliche Bauweise für untergeordnete Zwischenwände. Da wurde ein Drahtgeflecht gespannt und von beiden Seiten in Mörtel eingebettet. Für mehr Informationen such mal nach "Rabitzwand". Tragen tun diese Wände ziemlich sicher nicht viel mehr als ihr Eigengewicht.
     
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  3. BaUT

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    In der Gründerzeit bis in die 1030er Jahre wurden solche Trennwände (Rabitzwand) erstellt, indem man auf Holzlattengestelle Hühnertrat genagelt hat, der dann von beiden Seiten mit Putz beworfen wurde. Wenn dieser Kern hart war, erfolgte ein weiterer Auftrag aus etwas weicherem Putz.
    Eiseneinlagen findet man insbesondere als Türverankerung oder als Aussteifung.

    Diese Wände finden sich überall in Berlin im Mietwohnungsbau der 1900er Jahre.

    In den Nachkriegsjahrzehnten 1950er bis 1970er wurden Innenwände (Trennwände) aus Schlackebetontafeln gebaut und verputzt.
     
  4. #4 KarlaFHain, 19.02.2024
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    Schlackebetontafeln? Da recherchiere ich nochmal!

    wenn es das wäre, muss ich dabei was beachten? Etwas schweres scheint man nicht ranhängen zu können, für die Elektrik Schlitzen haben wir schon fast aufgegeben, weil die Wände so dünn sind.
     
  5. #5 hansmeier, 19.02.2024
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    Nein, das ist Rabitz — Du wirst wahrscheinlich auch noch Haare darin finden, das sind dann Schweineborsten. Alles völlig harmlos, anders als vieles was Du im Baumarkt für den modernen Trockenbau zusammensammeln kannst.

    Das praktische am Rabitz ist übrigens, daß die Wand durch ihre Konstruktionsweise auch noch solide steht, wenn der Mörtel Löcher hat und daß sich selbige, wo sie nicht beabsichtigt waren, mit einem frischen Anwurf leicht wieder verschließen lassen.

    Du mußt nur aufpassen, dass Sanitärinstallationen (Leitungen, Vorwandelemente) sauber von der Wand entkoppelt durchgeführt werden, sonst wird sie „akustisch schlecht“.
     
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  6. #6 BaUT, 19.02.2024
    Zuletzt bearbeitet: 19.02.2024
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    Beim Rabitz fehlt mir der Hühnerdraht, den ich hier auf den Fotos nicht sehen kann.
    Die gerippte Oberfläche der Wandtafel spricht auch eher für ein in einer liegenden Form gegossene Leichtbetontafel.

    Schöne Grüße in den Kiez meiner Kindheit und Jugend...
     
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  7. #7 Andreas Teich, 19.02.2024
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Sicher keine tragenden Wände- evt gibts irgendwo noch Holzstützen, am wahrscheinlichsten neben Türöffnungen, falls es die gibt.
     
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    Der "krümelige Beton" dürfte eher kein Mörtel gewesen sein, sondern regelmäßig Gips. Eine tragende Funktion konnten die Rabitzwände nie haben, auch keine aussteifende, wohl aber handelt es sich um hocheffizienten Brandschutz - was übrigens auch eine Funktion der Stuckdecken aus Deinem anderen Thread Alter Deckenstuck - was mache ich damit? sein kann.
    Es soll durchaus auch solche in der Weise eines drahtenen Korbgeflechtes gegeben haben.
     
  9. #9 hansmeier, 19.02.2024
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    Eben so habe ich den Rabitz kennengelernt. Diese Wellenform kommt m. E. von einer Traufel o. ä. beim Abziehen der unteren Schicht — in einschlägigen Texten kann man lesen: „Dieses Gewebe wird anschließend mit einem faserarmierten Mörtel ausgedrückt und mit einem Putzkamm aufgeraut. Das ausgedrückte Gewebe wird normal verputzt (z. B. Kalkmörtel).“ Genau so sieht mir das hier aus.
     
  10. #10 KarlaFHain, 19.02.2024
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    Vielen Dank für die Hinweise bisher.
    An einer Stelle werden wir eine neue Tür/ schmalen Durchgang einziehen, dann habe ich einen größeren Blick auf das Material und kann berichten.

    Sicherheitshalber machen wir einen Türsturz drüber, dann sollte das alles abgesichert sein (falls doch irgendeine statische Funktion).

    Danke für den Tip des entkoppeln der Sanitärleitungen @hansmeier
     
  11. NKaltbauReno

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    Sorry, dass ich das Thema so spät nochmal aufgreife - bin beim Googeln auf diesen Thread gestoßen, denn bei mir sieht es auch so ähnlich aus, in einem Altbau von 1910 in Berlin, 7cm dicke Trennwand, die aber definitiv keine Rabitzwand ist, denn es sind einzelne Steine mit Nut und Feder und kein Drahtgeflecht, bei mir steht sogar ein Hersteller drauf.

    Weiß jemand wie man diese Steine nennt und was das für ein Material ist? Müsste ich bei der Entsorgung irgendetwas spezielles beachten oder geht es einfach in den Bauschutt/ Baumischabfall?
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  12. Fabian Weber

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    Das sieht aus wie eine Gipsdielenwand.
     
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