Alter Deckenstuck - was mache ich damit?

Diskutiere Alter Deckenstuck - was mache ich damit? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Unter unserer Wohnzimmertapete kam dieses Schmuckstück zum Vorschein (Albau Berlin, 1911 Baujahr). (Siehe Fotos) meint ihr, das ist ein Original?...

  1. #1 KarlaFHain, 18.02.2024
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    Unter unserer Wohnzimmertapete kam dieses Schmuckstück zum Vorschein (Albau Berlin, 1911 Baujahr). (Siehe Fotos)

    meint ihr, das ist ein Original? Und was mache ich damit am besten? Die Decke ist in einem abenteuerlichen Zustand: viele Risse, teilweise tief genug dass das Stroh durchkommt.

    Ich hatte geplant sie neu zu verputzen, dabei würde jedoch der Stuck überdeckt werden, oder?

    Bin dankbar über jeden Tip dankbar.
    Liebe Grüße

    karla
     

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  2. #2 VollNormal, 18.02.2024
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    So wie das aussieht, könnte das durchaus bauzeitlich sein. Ich würde auf jeden Fall versuchen, das zu erhalten.
     
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  3. #3 Fabian Weber, 18.02.2024
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    Einen Abend lang freilegen, mit kleinen Schabern, Schraubenzieher und Zahnbürste.

    Ich würde das dann gar nicht neu überstreichen sondern so lassen.


    Und dann am Rand mal weitersuchen.
     
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  4. #4 KarlaFHain, 19.02.2024
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    Die wand hat Hohlkehlen. Auch schön, aber zum Glück muss ich da nicht graben
     
  5. BaUT

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    Ist sicher ein Original - wobei es jetzt nicht das große Schmuckstück ist - sondern für damalige Verhältnisse eher eine "Arme-Leute-Deko".

    Wenn du Spaß dran hast:
    Stuck aufarbeiten wie @Fabian Weber geschrieben hat
    und dann die wasserfleckigen Bereiche mit Sperrgrund vorstreichen

    Sonstige Deckenfläche:
    Risse vorsichtig öffnen und mit Faserspachtel füllen,
    Gesamte Deckenfläche spachteln und nicht putzen,
    Decke mit Malervlies bekleiden,

    So ließe sich der Stuck erhalten.
     
  6. #6 KarlaFHain, 19.02.2024
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    Danke für die Antwort.
    Eine Grage habe ich allerdings noch: ?verschwindet der Stuck nicht ungern malervlies? Oder sollte ich den Teil aussparen?

    danke
     
  7. BaUT

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    Ja - Vlies ausschneiden und Stuck frei lassen
     
  8. #8 hansmeier, 19.02.2024
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    Moooment: der Stuck war original mit einer Leimfarbe gestrichen und darauf (wenn man sie nicht vorher irgendwann abgewaschen hat) sind über die Jahrzehnte erkennbar zahlreiche weitere Schichten gelandet (daher die abgerundeten Konturen), von denen die späteren einen steinharten Belag von Kunstharz bilden (deutlich härter als der darunterliegende gipsbasierte Stuck). Wenn Du ohne Vorbereitung mit einem festen Werkzeug (Schraubendreher, Schaber) vorgehst, wirst Du den Stuck ruinieren, weil Du, sobald Du durch die Farbschichten bist, tief in den Stuck einstichst.

    Du hast zwei (sinnvolle) Möglichkeiten:
    - Die einfache („Konservieren“): nichts entfernen, sondern nur mit was auch immer überstreichen. Die mehreren Millimeter Kunstharzbeschichtung kannst Du als Schutz sehen.
    - Die aufwendige („Restaurieren“): um alle Farbschichten bis zum Stuck abnehmen zu können, mußt Du die ursprüngliche wasserlösliche Leimfarbe und/oder eine wahrscheinlich darunter befindliche Grundierung anlösen. Das geht, indem man den Stuck mit einem Sprühgerät oder bei der kleinen Fläche mit einer Handsprühflasche reichlich wässert und nach ein paar Stunden vorsichtig probiert, welche Schichten sich ablösen lassen. Wenn diese langwierige Sauerei gemacht ist, den Stuck nur mit einer wiederum wasserlöslichen Leimfarbe streichen -- wenn Du mit der üblichen Dispersionsplörre drübergehst, wirst Du auf ewig der letzte sein, der den Stuck in der ursprünglich gedachten Form gesehen hat.

    Alles andere wäre die Variante „Ruinieren“.
     
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  9. #9 KarlaFHain, 19.02.2024
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    Danke @hansmeier. Ich denke, ich versuche “restaurieren “ an einer kleinen Ecke und berichte mal. Zur Not wird's nur “konservieren”.

    Vielen Dank für all die Hinweise!
     
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  10. #10 KarlaFHain, 29.02.2024
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    IMG_1588.jpeg IMG_1593.jpeg IMG_1590.jpeg IMG_1589.jpeg Zwischenbericht.
    Habe mich an @Fabian Weber gehalten und vorsichtig abgeputzt. So wie du gesagt hast, @hansmeier, kommt es langsam zum Vorschein.
    Ich freu mich richtig und zeige euch später noch eine Aufnahme der fertigen Decke. (Aber das dauert noch).
    Zu deinem Vorschlag @BaUT:
    Ich werde es genau so machen (nur spachteln, nicht verputzen, malervlies drüber, stuck aussparen.

    Aaaaber: in einer Ecke ist so ein “bubbel”: wie ein großer Pickel, mehrmals überspachtelt. Ca 20-30 cm Durchmesser., ca 5 cm tiefer als der Rest der Decke. (Hoffe das Foto zeigt es in etwa).
    Meint ihr, ich sollte den auf/ wegmachen und an der Stelle den Putz erneuern? Oder kommt mir wenn ich Pech habe alles entgegen und ich sollte mir dem bubble as Ausdruck von Altbaucharme und Charakter leben?

    PS: Die Decke sieht nach altem Wasserfleck aus, aber inzwischen ist das Dachgeschoss drüber ausgebaut und gut gedämmt.
     

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  11. #11 VollNormal, 29.02.2024
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    Ein Stück(chen) Baugeschichte bleibt erhalten, schön! :biggthumpup:

    Ich freue mich mit dir!
     
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  12. BaUT

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    Oh - bei derart beschädigten Deckenputz (Schilfrohrputz) muss man die Risse vorsichtig auskratzen, die Rissbereiche mit Tiefengrund vornässen (ich nehme einen Drucksprüher) und dann würde ich die Risse mit knauf uniflott füllen. Danach hilf nur noch "Prinzip Hoffnung" und das spätere Malervlies dass die Altschäden bei Schwingungen der alten Decke nicht wieder aufreißen und durchschlagen.

    Damit die Wasserränder im Bereich des Deckenstucks nicht durch den neuen Deckenanstrich durchschlagen brauchst du vorher einen "Sperrgrund".
     
  13. #13 Fabian Weber, 29.02.2024
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    Ich finde ja die Wasserflecken im Stuckbereich ganz cool, die würde ich auf jeden Fall so lassen.

    Ich komme dann zur Abnahme :)

    Grüße aus Kreuzberg.
     
  14. BaUT

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    "Kreuzberger Charme"
     
  15. #15 hansmeier, 29.02.2024
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    Super — schön, daß Du Dir die Arbeit machst!

    Genau!

    Mir wäre das erheblich zu viel Kunststoff (Akrylat) an diesem nun schutzlos daliegenden Original.

    @KarlaFHain, lies’ Dich doch, wenn Du schon so viel Zeit investiert hast, kurz zu sachgerechten Alternativen ein, z. B. Kasein- und/oder Kaliwasserglas-Grundierung sowie eben Leimfarben. Mit etwas Zeit und Freude am Versuch sollten die alten Wasserflecken nicht mehr als höchstens etwas durchschimmern und ein nicht perfekt homogenes Farbbild wird die Wirkung der Decke noch bereichern.
     
  16. #16 KarlaFHain, 30.04.2024
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    kurze zwischen Meldung - irgendwie kam das Leben dazwischen und die Baustelle musste in den Hintergrund treten.

    Ich bin inzwischen soweit, das ich das Malervlies anbringen kann. Die Wände verputzen wir und arbeiten armierungsgewebe ein. Da die Wände Hohlkehlen haben, lassen wir das Malervlies 10-20 cm unter dem Deckenrand enden.
    Ist es dann sinnvoll erst die Decke zu “tapezieren” und anschließend die Wände zu verputzen? Und dann bis an den Vliesrand ran? Oder drüber?

    Oder erst eine Schicht Putz und armierung, dann das Deckenvlies und dann die zweite Schicht Putz?
    Oder erst der Putz, dann die Decke?


    Vielen Dank
     
  17. #17 hansmeier, 30.04.2024
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    Wenn Du nicht Unmengen an kunstharz-„vergütetem“ Zeug draufschmieren willst (s. o.) werden ohnehin wieder Haarrisse auftreten (die Du bei dieser Deckenhöhe kaum sehen wirst). Ich würde mir und der Decke das Vlies daher sparen.
     
  18. #18 KarlaFHain, 30.04.2024
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    Darf ich nochmal unbedarft fragen?


    Du sagst also grundieren mit Kaltwasser oder kaseinwasser und darauf ‚nur‘ leimfarbe?
     
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