Feuchtigkeit in der Dachdämmung (Haus von 1968)

Diskutiere Feuchtigkeit in der Dachdämmung (Haus von 1968) im Hilfestellung für Neulinge Forum im Bereich Sonstiges; Guten Tag zusammen, wir haben gestern durch einen herunterlaufenden Tropfen an der Wand einen vermeintlich größeren Schaden an unserer kürzlich...

  1. #1 simonOL, 24.11.2025 um 12:47 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 24.11.2025 um 13:27 Uhr
    simonOL

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    Guten Tag zusammen,

    wir haben gestern durch einen herunterlaufenden Tropfen an der Wand einen vermeintlich größeren Schaden an unserer kürzlich erworbenen Immobilie festgestellt. Das Haus ist freistehend und wurde durch verschiedene Vorbesitzer immer weiter saniert. Das Dach (Zement/Betonpfannen?) ist noch von 1968, jedoch wurde nachträglich zwischen den Balken gedämmt. Nun ist es so, dass scheinbar - für mich als Laien - das Wasser an der Außenschicht kondensiert und sich auf dem Holz und in der dämmenden Wolle sammelt. Wahrscheinlich schon lange. Nur fiel es erst jetzt auf.

    Meine Hoffnung wäre, dass ein Experte hier die Situation für uns einschätzen könnte. Wir befürchten, dass eine komplette Dachsanierung angesagt ist. Nach heldenhaften Googlen meinerseits wäre wohl eine Aufsparrendämmung(?) angebracht, neue Pfannen und die alte Dämmung komplett raus. Wenn wir das richtig verstehen, kann das meiste davon von außen erfolgen. Das Dach dürfte 180 m2 haben und ist ein relativ normales Satteldach.

    Die Außenfolie zeigt deutiche schwarze Spuren, wobei das für mich nicht nach klassischen Schimmel aussieht. Die Dämmung ist in Stellen feucht, gefroren, oder nass. Balken sehen an vielen Stellen top aus aber es gibt auch nasse, schwarze Bereiche.

    1) Wie dringend ist die Situation?
    2) Was genau sehen wir hier?
    3) Ist der korrekte nächste Schritt, einen Dachdecker zu organisieren und eine Dachsanierung zu planen? Wobei man hier ehrlicherweise erstmal sparen müsste...

    Viele Grüße und Danke für jeden Hinweis in der Sache
    Simon
     

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  2. Hark

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    Hängt von der Schadensursache ab. Aber eine gewisse Dringlichkeit würde ich da schon sehen.

    Ich zumindest sehe nicht genug um ein Urteil abgeben zu können, das kann von lokal eingedrungene Niederschlagsfeuchtigkeit bis zu Kondensationsfeuchtigkeit alles sein.

    Ja, die Ursache muss von jemandem ermittelt werden der dafür qualifiziert ist, dann kann man weitere Schritte planen.

    Auch wenn es jetzt Kondensationsfeuchtigkeit sein sollte, kann man eventuell noch Maßnahmen abseits einer Komplettsanierung ergreifen um die Situation zumindest abzumildern.

    Zur Ursachenanalyse sollte mehr als eine Probeöffnung vorgenommen werden.




    Nun ist das Kind ja offenbar schon in den Brunnen gefallen, aber es soll schon mal vorgekommen sein, daß an einem fast 60Jahre alten Haus (an dem zumindest einzelne Bauteile EoL sind), etwas investiert werden muss.
     
  3. simonOL

    simonOL

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    Danke Hark, Ja, inesvtiert haben wir schon eine ganze Menge. Komplett neue Elektrik z. B. Also da sind schon 200.000€ hier und da reingeflossen - das habe ich unterschlagen. Auch einer Dachsanierung stehe ich positiv gegenüber, wenn diese dann notwendig ist. Danke auch hier für deine Eindrücke. Eine Begehung des Daches von Aussen im Rahmen einer PV-Installation hatte dem Dach noch 10-15 Jahre gegeben, sodass wir das eigentlich aufgeschoben hatten. Nun konnte der Dachdecker - ein sehr guter - nun auch nicht durch die Pfannen schauen..

    Ich habe mehrere Probeöffnungen gemacht. Das Bild zeigt sich über das ganze Dach, unabhängig von der Wetterseite. Das hätte ich dazu schreiben sollen.
     
  4. ToTi

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    Das schwarze was du siehst, ist Schimmel. Die Erklärung wieso es tropft ist einfach. Entweder du hast ein undichtes Dach, aber ich denke du hast ein anderes Problem. Du hast innen eine PE-Folie die theoretisch einen Sd-wert hat von 100m, aber durch die nicht vorhandenen Anschlüsse und Verklebungen ist diese mehr ein Rieselschutz als eine Dampfbremse ausgelegt. Auf dem Balken hast du wieder eine Folie in Form einer Unterspannbahn, mit einem Sd-Wert von ca 3m (ist nur gegoogelt, kann auch deutlich höher sein). Da die Mineralwolle auch noch an der Folie stellenweise anliegt kann das anfallende Wasser nicht oben am First oder in der Bahnenfläche heraus und sammelt sich in der Mineralwolle. Nasse Mineralwolle gibt Feuchtigkeit an das umliegende Holz und das nimmt es dankend auf. Nasse Dämmung dämmt schlechter, was zu noch mehr Tauwasseranfall führt. Ein Teufelskreis.
    Der Aufbau gehört bald möglichst ausgebaut und saniert. Schimmel- und Pilzbehandlung bei Holz ist suboptimal.
    Bei 180m2 kannst du mal locker mit 70.000- 80.000€ netto rechnen. Aber bei dem Alter des Daches habt ihr das sicherlich miteinkalkuliert beim Kauf. Ihr müsst nur noch prüfen, ob es in eurem Bundesland eine PV-Pflicht gibt oder nächstes Jahr kommt.
    Auf alle Fälle brauchst du einen Dachdecker, der sich mal das Dach anschaut und gegebenenfalls ein Angebot erstellt
     
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  5. simonOL

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    Erlauben Sie mir noch eine Nachfrage: Ist es so, dass die Sanierung des Hauses komplett von Außen erfolgen kann? Das würde den Schaden innen begrenzen und wir könnten weiterhin das Haus bewohnen. Angenommen wir finden zeitnah einen Dachdecker, wäre das eher eine Operation, die man im Sommer macht? Es wird ja wahrscheinlich niemand im Winter das Dach beginnen aufzumachen... Ggf. könnte ich dann bereits von Innen die zugänglichen Dämmmaterialien entfernen und so die Holzkonsturktion entlasten..
     
  6. ToTi

    ToTi

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    Die Sanierung wird in der Regel komplett von außen gemacht. Der einzige Grund wofür man in das Dachgeschoss muss ist, wenn Dachfenster verbaut sind oder verbaut werden sollen. Die Sanierung kann auch im Winter gemacht werden, abhängig von den Temperaturen. Wir haben schon oft im Januar Umdeckung gemacht, denn die Temperaturen sind in der Regel noch im Plus-Bereich und niederschlagsfrei. Im Februar sieht es dann deutlich schlechter aus, dann ist es meistens zu kalt. Vielen denken, man kann kein Dach sanieren im Winter wegen den Niederschlägen usw., dabei vergißt man gerne, dass es auch im Sommer mehrere Tage hintereinander regnen kann. Mach dir aber keinen Stress. Du wirst keinen Dachdecker finden, der dir in den nächsten 8 Wochen dein Dach saniert. Falls du doch einen findest, sollte es dir zu denken geben, wieso er so kurzfristig Zeit dafür hat. Hol dir einen Dachdecker, lass dir ein Angebot erstellen und frag dann schon mal an, wann der Ausführungszeitpunkt sein könnte. Du kannst die Dämmung noch drin lassen, noch viel schlimmer wird es nicht im nächsten halben Jahr.
    Ich würde damit warten, bis kurz vor der Sanierung, dann kannst du das in Eigenleistung bewerkstelligen. Aber denk an die TRGS 521 ( technische Regel für Gefahrstoffe, die den sicheren Umgang bei Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten mit alter Mineralwolle (eingebaut vor 1996) regelt.)
     
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