100 W Glühbirnen - Kann man die noch kaufen?

Merkst Du gar nicht, was für einen Stuß du schreibst?

Welches dieser, ach so überholten, Produkte ist heute verboten?

Ich kann mir nach wie vor ein Segelschiff, eine Plattenkamera und erst recht ein Auto mit Verbrennungsmotor kaufen. Wenn irgendwann eine dieser Technologien verschwunden sein sollte, dann weil sich die Nachfolger durchgesetzt haben oder die benötigten Rohstoffe unbezahlbar geworden sind.

Der Anteil der Beleuchtung am Gesamtenergieverbrauch ist so verschwindend gering, dass jeder nichtverkaufte SUV und jeder nichtgebaute Winkelbungalow einen größeren ökologischen Gewinn darstellen würden als die Einsparungen durch Energiesparlampen auf dem Klo.

PS: Der Hund kann das Stöckchen wieder holen. Die Geschichte kann sich höchstens wiederholen, aber das ist ja sehr umstritten.

 

Hallo Julius,

Vorab: Ich halte vom Glühlampenverbot ebenfalls gar nichts, und fast alle zwischenzeitlich angeschafften ESL sind bei uns inzwischen wieder rausgeflogen und durch Halogen-"Sparlampgen" ersetzt worden, weil uns das ESL-Licht letztlich doch nicht gefallen hat (auch bei Markenprodukten).

Allerdings haben wir in unserem Haus inzwischen zwei Stück der Philips Master LED 12W in Betrieb, und sowohl vom Licht als auch von der Abstrahlcharakteristik ist die meiner Meinung tatsächlich nach ein gleichwertiger Ersatz für eine 60W Glühbirne.

Das gelbe Design passt natürlich nicht überall, und beim aktuellen Preis von 40-45 EUR muss die Lampe schon ziemlich viel in Betrieb sein und lange halten, um sich zu rechnen - und die Haltbarkeit bleibt natürlich noch abzuwarten. Trotzdem: Wenn die Preise zukünftig fallen und noch lichtärkere Modelle herauskommen (eine Version mit 17W, analog zur 75W Glühbirne gibt es wohl auch schon, zumindest ist sie angekündigt), kann man irgendwann tatsächlich darüber nachdenken, auf LED umzustellen.

Gruß

WS

 

entwickler und ITL`er.

bis heute habe ich nicht verstanden, was eine
"energiespar"lampe mit innovativer technolgie gemein hat.

das argument arbeitsplätze zu schaffen, ist doch mehr als
eine lachnummer,

 

@ Walter
Danke.
Leider paßt auch dieses Monstrum nicht annähernd in eine handelsübliche Ovalleuchte ("Schiffsarmatur"), wie sie eben millionenfach zur Beleuchtung von Nebenräumen (Keller, Dachböden, Garagen etc.) im Einsatz ist.

Von der extremen Unwirtschaftlichkeit mal ganz abgesehen (es handelt sich fast ausnahmslos um Brennstellen, die nur wenige Stunden jährlich überhaupt in Betrieb sind, aber eben vielfach nur ganz kurz - dann aber schnell - benötigt werden).

 

Bevor ihr hier wieder mit dummen Sprüchen über ITler herzieht, informiert euch lieber mal über desruptive Innovationen, indem ihr das Buch "The Innovator's Dilemma" lest.
Es wird die neue Technologie immer verkannt, weil sie meist nicht dieselben Qualitäten wie das herkömmliche Produkt aufweist. Der Nutzen einer Energiesparlampe ist ein anderer, nämlich weniger Strom bei gleicher Leuchtkraft zu verbrauchen und länger zu halten.

Darüber, dass eine Verordnung / Gesetz den Verkauf (und nicht die Verwendung !!) dieser Innovation beschleunigt - darum kann man nun denken was man will.

@Baumal,
Als Architekt hätte ich mehr Background erwartet. Deiner Antwort entnehme ich, dass du nicht weißt was eine Innovation ist. Um es ganz einfach mit den Worten von Clayton M. Christensen, zu sagen: Innovation bedeutet die Veränderung einer Technologie. Und genau das wurde mit der Energiesparlampe respektive der LED gemacht. Wenn du also eine Diskussion über Stammtisch-Niveau hinaus führen möchtest, dann interpretiere die Begriffe richtig!

Philips, Osram und Ledon (Zumtobel) sind Firmen, die in aternativen Lampen forschen und Innovationen auf den Markt bringen. Diese Produkte werden im europäischen Raum produziert und meist erst dann ausgelagert, wenn die Billigkonkurrenz aus Fernost mit ihren qualitativ schlechteren Nachahmungen (was auch die Tests von Stiftung Warentest und Konsument bestätigen), den Markt aufmischen.

Wegen der Verwendung von Glühbirnen. Ich selbst habe 7 Jahre bei Zumtobel gearbeitet und ich weiss, dass in gewerblichen Gebäuden kaum herkömmliche Glühbirnen verwendet werden. Jetzt frage ich mal die 'Experten' WARUM WOHL?

Ich gebe mal kleine Inputs:
- Zu hoher Wartungsaufwand
- Zu hoher Stromverbrauch bei zu geringer Leuchtkraft
- Zu schnelles Nachlassen der Leuchtkraft

Und warum sollten genau diese Punkte nicht auch für die Verwendung im privaten Haushalt gelten?
Für mich ist seit Jahren klar, die Glühbirne hat ausgedient und deshalb verwende ich seit Jahren keine mehr.

@Julius,

Ich verstehe dich wirklich nicht. Du behaupst hier Sache, die einfach nicht stimmen. Inzwischen vertragen qualitative Energiesparlampen mindestens soviel Einschaltzyklen (ca. 500.000) wie Glühbirnen. Auch die qualitativ schlechten Billig-ESL mit nur ca. 10.000 Schaltzyklen halten bei einer 4maligen Ein/Aus Schalten pro Tag mindestens 6 Jahre! Eine Zeit, in der eine Glühbirne bestimmt schon mindestens 1-2x gewechselt werden musste.
Ich bin froh, dass ich an der Decke im Gang eine Osram Dulux Longlife im Einsatz habe, wo ich beim Defekt nur mit einer Hochleiter hinkomme.

Janeway

 

@ janeway

weshalb hättest du mehr backround erwartet,
weil ich von beruf wegen architekt bin und
nicht jeden scheiß als gutheiße, der so vermarket wird?

 

Bei all dem sollte man auch mal über das Lichtspektrum nachdenken. Keine dieser Innovativen neuen Lichtideen verfügt auch nur annähernd über das Lichtspektrum der guten alten Glühlampe. Skeptiker behaupten, das die Anzahl depressiver Menschen in den Wintermonaten ansteigen wird...ja, auch das hat mit Licht zu tun...und infolge dessen werden Arbeitnehmer vermehrt mit gelben Zetteln auf der Matte beim Chef stehen und sicherlich nicht um Ihre Arbeitskraft für die folgende Zeit zu Verfügung zu stellen.

 

@Flocke,

die Lösung: Leuchte mit Leuchtstoffröhre! Aber nicht alleine wegen dem Lichtspektrum, sondern, weil eine Leuchtstoffröhre in der entsprechenden Leuchte eine indirekte und direkte Beleuchtung gewährleistet; mit dem Ergebnis einer gut ausgeleuchteten und reflexfreien, blendungsarmen Beleuchtung. Wenn du also von einer für den Menschen freundlichen, 'gesunden' Beleuchtung ausgehen möchtest, dann ist die Wahl der richtigen Leuchte entscheidender als die Wahl der Lampe.

Nochmals, im Gewerbe wirst du selten auf eine Glühlampe stoßen. Die Antwort habe ich bereits gegeben und von einem 'Architekten' kam nichts außer inhaltslose Antworten.


Weißt du was vor ca. einem Jahrhundert die Gegner der Glühlampe behauptet haben?
"Man könne dabei erblinden."

Erkennst du die Analogie zu deiner Aussage?



Janeway.

 

Wenn Du bei einem Leuchtenhersteller gearbeitet hast, wundert mich umso mehr, daß Du den grundsätzlichen Unterschied zwischen den typischen Anwendungen im Privathaushalt und in Gewerbe/Industrie schlichtweg ignorierst!
Es gab schließlich mehrere gute Gründe, warum (in der Zeit der freien Wahl) hier überwiegend Glühlampen und dort überwiegend Leuchtstofflampen zum Einsatz kamen!
Alles verallgemeinernd zu betrachten, wird der Sache nicht gerecht und ist wenig professionell.

Und Deine euphorischen Behauptungen zu tatsächlicher Schaltfestigkeit und Lebensdauer werden zumindest in meiner Praxis nahezu täglich widerlegt.
Tipp: Generell mit Folienstift das Inbetriebnahmedatum auf die Leuchtmittel schreiben. Da wird man sich wundern!

Habe hier testhalber mehrere Treppenhäuser gemischt bestückt. Also einerseits Glühlampen und ESL, andererseits ganz unterschiedliche ESL. Die Ergebnisse sind (von absoluten Ausnahmen wie der OSRAM facility abgesehen) für die ESL verheerend. Grob gesagt halten im Mittel Standardglühlampen dabei mindestens doppelt so lange wie ESL.
Und der Anlaufeffekt ist - bei heute üblichen unbeheizten Treppenhäusern in MFH - im Winter grausam (Lichtstrom in den ersten beiden Minuten unterirdisch gering).

Im übrigen ist die reale Lebensdauer von ESL mit der Miniaturisierung der eingebauten EVG deutlich abgesunken. Ich habe (z.B. im Badezimmer) noch einzelne ESL ("dicker Fuß") aus einer sehr frühen Phase meines Tests im Einsatz (weit über 10 Jahre alt), die trotz ungünstigen Betriebszyklusses einwandfrei funktionieren. Von den Nachfolgern (selber deutscher Markenhersteller, Nachfolgeserie) lebt aber schon lange keine einzige benutzte mehr...

Meine Untersuchungen ergaben, daß Ursache der vorzeitigen Ausfälle zumeist das EVG und nicht etwa die Leuchtstofflampe selbst ist. Gründe sind auch nachvollziehbar (ich sag nur: thermischer Elko-Tod durch steigenden ESR).

 

Warum? Ganz einfach!
Weil die Rahmenbedingungen geradezu konträr sind.
Arbeitsplatz - viel Licht bei langer Einschaltdauer, Standortfeste Lichtanforderung.
EFH/Wohnung - es darf auch mal schummrig sein (kennst Du Arbeitsstellenbeleuchtung mit Dimmer?), wechselnde Standorte, die zu belechten sind, dort rel. kurze bis max. mäßig lange Einschaltzeiten. (wer hat in seinem Haus/Wohnung das Licht in einem Zimmer durchgängig 8 - 10 Stunden an? Ausser vergessen natürlich!)

Arbeitsplätze durch innovative Technik:
Die rechnen sich nur für Vor- und Kleinserien. Trotz eines Reallohnverlusts und einer massiven Reduzierung der Lohnkostenanteile in D sind deutsche Arbeiter noch immer extremst zu teuer für Großserienproduktion!
Hier wird geforscht und entwickelt, Serie kommt aus dem Ausland. Spätestens nach ein paar Jahren.

Akzeptanz:
Vielleicht sollte man mal untersuchen, warum denn all die neuen Techniken von den Leuten nicht gekauft werden.
Quecksilber? Naja - nettes Argument, aber allein daran liegts nicht.
Preis - Jain.
Kenndaten - Ich denke, da liegt der wirkliche Hund begraben.
Wer eine XX(X) Watt AGL ersetzen will/muss, weiß, welches Licht die erzeugt. Deswegen hat er/sie ja die drin und nicht die nächststärkere/-schwächere!
Woher aber weiß ich, wie ich die mit ESL oder LED ersetzen kann.

Ich habe noch in keinem Laden, der diese Dinger verkauft, Tabellen gesehen, in denen die AGL mit Lumen, Lichtfarbe usw dargelegt sind und dann die entsprechenden Produkte dazu in Relation gestellt sind.
Eine ESL oder LED zu kaufen ist Russisch-Beleuchtungsroulette. Ich kenne auch keinen Hersteller, der so etwas im I-Net anbietet.

Dann kommen noch die Argumente von Julius bezgl. der Grösse und Einbaulage hinzu.

 

@janeway: Wie kann man bei all den bekannten Problemen bei dieser Genaration von Lampen eigentlich noch von Fortschritt reden??? Es gibt doch nun wirklich schon genügend andere Probleme mit der Entsorgung von Altlasten, brauchen wir da wirklich nachschubß

 

Ich warte immer noch auf den Tag, dass ein Lampenhersteller eine schöne und Wohnzimmergeeignete ESL Deckenleuchte anbietet.
So ganz scheinen die mt dem "Fortschritt" nicht klarzukommen.

 

@Ralf,

Ja, ich habe beim Luxmate Litenet Web-Interface zum Dimmen der Leuchten, Öffnen von Jalousien und Storren, etc... im Webbrowser des Arbeitsplatz-PCs mitentwickelt. Auch ist mir das Stimmungskonzept sehr vertraut.
Ein Kunde, der diese Technik verwenden ist z.B. die SwissRe in München.


Janeway

 

Hallo,

bei Amazon scheint man die Glühbirnen, auch 100 Watt, noch ganz normal bestellen zu können.

 

Kann mir jemand erklären, wie die Verbrauchsangaben auf ESL Lampen zustande kommen? Habe eine in der Hand mit folgenden Angaben:

230V, 130mA, 15Watt. Laut Verpackung ersetzt die eine 75 Watt GL.

Nachrechnen ergibt 230V x 0,13A = 29,9Watt

So hoch können doch weder Blindleistungsanteil noch der Eigenverbrauch des elektronischen Vorschaltgerätes sein – oder etwa doch ?

 

Suche mal nach Verzerrungsblindleistung, dann wird´s klar.

Ja, es ist so, dass die Wirkleistung deutlich geringer ist als die Blind- bzw. Verzerrungsblindleistung. Eine Kompensation ist bei Leuchtmitteln mit einer so geringen Leistungsaufnahme nicht gefordert, und alles was nicht gefordert ist, wird auch nicht gemacht.

Gruß
Ralf

 

Guckst Du hier: #20

 

Danke für den Hinweis. Hab jetzt gerade nicht die Zeit mich damit theoretisch auseinander zu setzen. Aber die Verzerrungsblindleistung muß auch irgendwie erbracht werden. Ich vermute jedenfalls, daß die ESL´s weit schlechter abschneiden, als auf der Verpackung steht. Oder könnte es sein, dass sich im Kleinleistungsbereich mit millionenfach verschiedenen Geräten, neben den ESL ja auch alle Schaltnetzteile, in der Praxis irgendwie gegenseitig kompensieren?

Was zeigt denn ein üblicher Stromzähler bei o.g. Lampe an?

fragt Moritz