Allgemeines Vorgehen bei einer Kernsanierung / Modernisierung

Diskutiere Allgemeines Vorgehen bei einer Kernsanierung / Modernisierung im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich befinde mich noch ganz am Anfang und bitte daher um strategische Tipps zum Vorgehen. Bei der Doppelhaushälfte aus dem Jahr...

  1. #1 Markus3020, 24.01.2021
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    Hallo zusammen,

    ich befinde mich noch ganz am Anfang und bitte daher um strategische Tipps zum Vorgehen.

    Bei der Doppelhaushälfte aus dem Jahr 1965 muss alles neu gemacht werden (Dach, Außendämmung, Heizung, Fenster Elektrik, ...) zudem soll an die Stelle einer Einzelgarage eine Doppelgarage und da öfters Wasser im Keller stand soll der Schacht im Keller vor das Haus gesetzt werden. Die Fenster sollen an vielen Stellen vergrößert werden (i.d.R. als bodentiefe Fenster).

    Die reinen Sanierungskosten betragen vermutlich rund 300.000 - 400.000 EUR.

    Der erster Schritt ist die Erstellung eines energetischen Gutachtens. Das wird vom Bund gefördert.

    Bei dem zweiten Schritt tue ich mir jedoch schwer, aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Den Architekten braucht man nur für den Bauantrag der neuen Doppelgarage und zum einzeichnen der vielen neuen Fenster.

    1. Bauen mit Generalunternehmer
    Ist komfortabel, aber er verdient dann überall mit (schätzungsweise 30.000 - 50.000 EUR).

    2. Bauen mit Archtekt
    Ist komfortabel, aber der Architekt verdient dann vermutlich auch die 30.000 - 50.000 EUR wenn er alles macht.

    3. Anhand des Energiegutachtens alle Gewerke selbst beauftragen.
    Ist wahrscheinlich am günstigsten, aber vermutlich schwierig zu koordinieren (Beispiel: Elektriker will Strom verlegen => Absprache mit dem Heizungsbauer der eine neue Fußbodenheizung verlegt; Dach erneuern => Übergang Fassadendämmung => Fensterbauer). Geschätzt sind hier ca. 10 - 15 Einzelgewerke zu vergeben.

    Die Frage ist also, wie kann man den Kreis der mitverdienenden klein halten, aber den Umbau dennoch als Gesamtprojekt sinnvoll gestalten. Auf ein paar Monate länger kommt es mir nicht an, da ich derzeit in einer Mietwohnung wohne.

    Vielen Dank für alle Tipps.
     
  2. #2 simon84, 24.01.2021
    Zuletzt bearbeitet: 24.01.2021
    simon84

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    Also erstens mal würde ich bei den geplanten Sanierungskosten eher Abriss und Neubau sehen.
    Auch wenn es sich blöd anhört, aber eine DHH bekommst du auch für 400K komplett abgerissen und neuaufgebaut ohne das Nachbargebäude zu beschädigen etc.

    So . Dann denke ich du gehst mit den falschen Bewertungskriterien an die Sache ran.

    Es geht hier nicht darum wer 30-50K mitverdient.

    Es geht darum, dass du als Baulaie (nicht negativ gemeint) überhaupt keine Ahnung hast wie und was da so läuft.

    Du brauchst fachgerechte Beratung und Planungssicherheit. So eine Kernsanierung kann schnell komplett aus dem Ruder laufen.

    Egal ob dein Ansprechpartner Meister vom GU, Ingenieur oder Architekt heisst, du brauchst den nicht um ein paar Fenster einzuzeichnen und einen Antrag zu stellen, sondern darum um deine evtl größte Investition im ganzen Leben sauber durchzuplanen und die Risiken so gering wie möglich zu halten.

    Daher 1. Frage. Besitzt du das Gebäude und das Grundstück schon ?

    Falls ja, erstmal Geld investieren mit einem Fachmann für eine echte Machbarkeitsstudie. Wie vorher geschrieben, bei dem genannten Budget gehe ich eher von Abriss/Neubau aus, da aus den 400K auch schnell mal 600K werden und dann bist du im schlimmsten Fall pleite.

    Bei Sanierung sind da noch ganz andere Dimensionen an Abweichungen drin als beim Neubau.

    2. Empfehle hier auf Basis deiner Angaben eher einen guten Architekt aus der Region mit Erfahrung in Kernsanierung für ALLES also LPH0-8 zu nehmen.

    Denn gerade wenn du auf der Zeitachse flexibel bist, kannst du bei Einzelvergabe besser aussuchen, ein paar mehr Vor-Ort Termine machen um alles zu kontrollieren bevor das Folgegewerk kommt usw.
     
    Feyerabend und Markus3020 gefällt das.
  3. #3 Markus3020, 30.01.2021
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    Vielen Dank für die Antwort.


    Noch eine ergänzende Frage: In der Liste der zu förderfähigen Maßnahmen nach KfW 151, 152, 430 heißt es bei den Baunebenkosten:


    "Es werden die Kosten der Beratung, Planung und Baubegleitung, die im unmittelbaren Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz stehen, anerkannt."


    Bedeutet das, dass die Architektenkosten zu den förderfähigen Maßnahmen dazuzählen? Wenn man dann aber noch eine neue Garage und ggf. Außenanlage mit neuem Kontrollschacht haben möchte, ist die Trennung vermutlich nicht so einfach.
     
  4. #4 Markus3020, 30.01.2021
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    Bei dem Merkblatt zu den förderfähigen Kosten nach BEG EM heißt es:


    "Es werden die Kosten der energetischen Fachplanung und Baubegleitung, die im unmittelbaren Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz stehen, anerkannt."

    Sind damit die Architektenkosten gemeint?
     
  5. #5 Fabian Weber, 30.01.2021
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    Gerade im Bestand würde ich Dir unbedingt einen Architekten empfehlen und vor allem diesen mit einer umfassenden Bestandsaufnahme zu beauftragen.
     
  6. #6 Markus3020, 30.01.2021
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    Ja, daher würde mich ja auch interessieren, ob dessen kosten förderfähig sind
     
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