Altbau: Einfache Holzfenster gegen Mehrfachverglasung tauschen

Diskutiere Altbau: Einfache Holzfenster gegen Mehrfachverglasung tauschen im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich besitze eine 97qm Altbauwohnung. Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1910. Die Fenster sind Doppelfester (d.h. 2 Fenster hintereinander)...

  1. #1 AnNaBF79, 08.10.2022
    Zuletzt bearbeitet: 08.10.2022
    AnNaBF79

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    Hallo,

    ich besitze eine 97qm Altbauwohnung.
    Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1910.
    Die Fenster sind Doppelfester (d.h. 2 Fenster hintereinander) aus Holz und einfach verglast.

    Die Wärmedämmung ist ein schlechter Scherz - im Winter reicht es die Hand in die Nähe der Fensterränder zu halten, um die kalt einströmende Luft zu spüren; energetisch, gerade in diesen Zeiten, eine Katastrophe.

    Bilder eines der Fenster hier: Dropbox - Fenster II - Simplify your life

    Fragen:
    1. Ein Austausch gegen 3-fach verglaste Kunststofffenster wäre, soweit ich weiß, förderfähig (max. 20%) - richtig?
      Allerdings bestünde dann wohl ein massiv erhöhtes Risiko durch Schimmelbefall - richtig?
      Eine aktive Belüftung wäre wohl, ob der sehr dicken Außenwände dieses alten Gebäudes, schwer umsetzbar.

    2. Ein Austausch gegen 2-fach verglaste Kunststofffenster wäre soweit ich weiß gar nicht (!) förderfähig (muss auch keiner verstehen) - richtig?
      Bestünde auch hier noch ein massiv erhöhtes Risiko durch Schimmelbefall oder ist dieses gegenüber der 3-fach Verglasung nicht mehr wirklich gegeben?

    3. a) Eine kostengünstigere Lösung wäre ggf. eine Abdichtung, z.B. mittels selbstklebenden Dichtungsbändern.
      Bestünde auch hier noch ein massiv erhöhtes Risiko durch Schimmelbefall?

      b) Empfehlung für entsprechende Abdichtbänder?

    4. Kann man das Energieeinsparungspotential der 3 Optionen grob beziffern/quantifizieren?
    Sonstige Tipps was man erstmal tun könnte bzw. langfristig tun sollte?

    Danke.

    Vlg,
     
  2. #2 Gast 85175, 08.10.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Müsste ich gerade nachsehen, Einzelmaßnahmen sind nicht so mein Spezialgebiet, vllt. weiß es ja sonst wer auswendig...

    Kommt drauf an, wenn der "Durchzug" plötzlich weg ist, dann musst die Luftfeuchte halt selbst weg lüften. Wie sehr sich das Risiko bei dir erhöht weiß man nicht, kommt dann auf dich an. Wenn es da noch irgendwo Wärmebrücken gibt, die es praktisch unmöglich machen das durch manuelle Lüftung in den Griff zu bekommen, dann sollte man vorzugsweise diese Wärmebrücken dämmen, weil eine Lüftungsanlage vermindert da ja den Wärmeverlust nicht, muss man sich in 2022 genau überlegen ob man ne teure Lüftung einbaut nur um den unnötigen Wärmeverlust erhalten zu können... Wer allerdings auf "full-auto" besteht, der kommt um die Lüftungsanlage eher nicht herum, dicke Aussenwände ändern daran wenig.

    Wenn du die Fenster tauschst, dann gelten da gesetzliche Mindestanforderungen. Dass man fördert was gesetzlich sowieso vorgeschrieben ist, wäre denkbar, aber in dem Fall wird nur das freiwillige Übererfüllen des gesetzgeberischen Plans gefördert. Früher gabs dafür den "Held der Arbeit", heute halt 20% auf irgendwas...

    Wenn du es tatsächlich schaffst die Fenster wirklich "dicht" zu bekommen, dann musst die Luftfeuchte halt selbst weglüften...

    Nur mal kurz, weil es mir gerade auffällt, das mit der Luftfeuchte hat wenig mit 2-fach und 3-fach zu tun, es geht hier nur um die Luftdichtigkeit. 3-fach verglaste Fenster haben oft eine zusätzliche Dichtungsebene, das ist aber kein Naturgesetz, man sollte es jedenfalls nicht an der Verglasung aufhängen... Manche Spezialexperten führen noch an, die 2-fache Verglasung würde aufgrund der schlechteren Dämmleistung schon früher zur Kondensation an der Scheibe führen, da würde dann die Luftfeuchte durch die Kondensation gesenkt bevor sie an den Wärmebrücken kondensiert. Das kann man behaupten wenn man die Wärmebrücken ganz genau kennt, aber selbst dann ist das Konzept mit den Wasserlachen auf den Fensterbänken eher fragwürdig. Meine Meinung.

    Man kann so tun als könnte man das, aber es ist komplizierter, sowieso in der einzelnen Wohnung im MFH... Mal Gegenfrage. Was verheizt du derzeit (in kWh)?
     
  3. #3 VollNormal, 08.10.2022
    VollNormal

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    In meinen Augen wäre es ein Frevel, diese schönen und anscheinend auch noch recht gut erhaltenen Fenster rauszureißen.

    Mein Ansatz wäre, für diesen Winter mit solchen Klebebändern abzudichten und langfristig die Fenster zu ertüchtigen. Falls die Rahmendicke es hergibt, in die vorhandenen inneren Flügel Doppelglas und "richtige" Dichtungen einbauen. Ansonsten neue Rahmenflügel anfertigen. Das GEG verlangt dann einen Ug-Wert von 1,1 - das schaffen moderne Doppelgläser locker. Damit erreichst du zwar nicht Passiv-Haus-Standard, rettest aber ein Stück Baukultur.

    Kuck aber vorher in deine Teilungserklärung. Die Fenster sind regelmäßig Gemeinschaftseigentum.
     
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