Alte Handwerkskunst.Das waren noch Zeiten.

Diskutiere Alte Handwerkskunst.Das waren noch Zeiten. im Sonstiges Forum im Bereich Sonstiges; Motorsäge gabs ja noch nicht :-). Es ist wirklich für Rechts und Linkshänder gedacht, wobei ja böse Zungen behaupten das es damals gar keine...

  1. Neutal

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    Motorsäge gabs ja noch nicht :-). Es ist wirklich für Rechts und Linkshänder gedacht, wobei ja böse Zungen behaupten das es damals gar keine Linkshänder gab...
    Bei einigen Hölzern ist es aber ganz gut wenn man beide hat. Gerade im Bereich der großen Äste reißt gerne mal das Holz aus, sobald man von der falschen Richtung schlägt.Man kann allerdings auch ein Team bilden wo der erste Mann die groben Stücke mit der Axt abschwartet und der nächste arbeitet gleich hinterher, so arbeitet man Rücken an Rücken und gefährdet den Kollegen nicht ;-)
     
  2. #22 Gast036816, 03.02.2015
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    nächte ..... gebucht????? wie funktioniert das bei dir?

    dusw
     
  3. Neutal

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    OK, dann nehme ich die NÄCHSTE.
    Bei der gelebten Geschichte am Kiekeberg sind wir aber auch die Nächte dort und dürfen mit der Kerzenlaterne in Kleidung von 1804 in die Schänke wandeln um dort leckeres Bier aus riesigen Holzkrügen zu bekommen. Aber die Nächte sind dort nicht mehr für die Öffentlichkeit ;-)
     
  4. #24 Corinna72, 03.02.2015
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    Mal eine Frage von einem unbedarften Laien:

    Mir kommt es so vor, als ob bei der Handbearbeitung viel stärker die natürliche Holzfaser berücksichtigt wird, oder gar werden muss, als im Sägewerk.
    Kann das sein?

    Gibt es dann Erfahrungswerte, ob sich so ein hangearbeiteter Balken evtl. auch länger hält, oder gar verformungsresistenter sein könnte?
     
  5. Neutal

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    Dauerhafter, ja. Allerdings war damals generell die Winterfällung üblich, was ja für sich schon eine bessere und dauerhaftere Qualität mit sich bringt. Auch arbeitet man beim Beilen eher mit der Faser, während im Sägewerk die Faser getrennt wird.
    Verformungsresister, ein ganz klares Nein. Es wurde fast immer volles Holz genommen, das heißt nicht Kerngetrennt und somit sind starke Risse und Verformungen völlig normal. Außerdem war das Holz immer Saftfrisch, damit es sich noch einigermaßen gut bearbeiten ließ
     
  6. #26 Gast036816, 03.02.2015
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    Gast036816 Gast

    sag ich doch, nächtens bist du gebucht!
     
  7. helge2

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    Was ich auch noch gern gewußt hätte.
    Hatte der Zimmermann damals den Stamm nur nach Augenmaß bebeilt bis daraus ein Balken wurde,oder wurde da auch so ne Art Richtscheit angelegt so das eine halbwegs gerade Oberfläche entsteht ?

    Gruß Helge 2
     
  8. Taipan

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    Augenmaß und Handgewicht verläßt den deutschen Bäcker nicht


    Nur mal so als Randantwort ...
     
  9. R.B.

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    Da kam vor wenigen Tagen ein interessanter Bericht im TV, über die Herstellung von Schiffen im 16. und 17Jhd.
    Die damaligen Schiffbaumeister hatten aus Erfahrungswerten so eine Art Schablone für jeden Balken den Sie benötigten. Danach wurden die Bäume ausgesucht, damit deren natürliche Krümmung genutzt werden konnte. Die Eichenwälder waren unter staatlicher Kontrolle, da Eichenholz für den Schiffsbau unersetzlich war. Wer dabei erwischt wurde wie er eine Eiche umlegt fand sich kurz danach im Gefängnis wieder (wenn das Urteil nicht gleich vor Ort gefällt und vollstreckt wurde).

    Die Bäume wurden im Winter gefällt, die Krone abgetrennt, und dann zur Werft transportiert. Dort wurden sie dann anhand der Schablonen gesägt und "in Form" gebracht. Bis so ein Schiff dann fertig war, konnten 2-3 Jahre vergehen, und das obwohl auf der Werft eine Menge Arbeiter zugange waren.
     
  10. #30 Anfauglir, 04.02.2015
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    Wir haben es immer mit Kreideschlag gemacht. Dann kann man sich leicht mit der Bundaxt bis kurz vor den Strich ranarbeiten und nur die letzten Millimeter mit dem Breitbeil glätten (da das vergleichsweise anstrengend ist).

    Bei den Breitbeilen gibt es herrlich ausgeklügelte Varianten. Ich hab z.B. eins, bei dem die Schneide oben eine Bogen macht. Das kann man bei schwierigem Faserverlauf auf die Fläche auflegen und mit der scharfen Schneide an der Spitze wie mit einer Stoßaxt das Holz putzen.
     
  11. caauoo

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    Vasa hies das Schiff glaub ich, hat dann auch sehr lange gehalten
     
  12. H.PF

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    Nee, voll...
     
  13. R.B.

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    Jepp, darum ging es, den namen wusste ich nicht mehr. Ist aber egal wie lange es gehalten hat, war ein interessanter Einblick in die Arbeitsweise zu dieser Zeit.
     
  14. caauoo

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    Das Schiff ist sofort untergegangen, deshalb nicht von anderen Kriegsschiffen zerschossen worden, hat bis jetzt gehalten, wurde ausgegraben, und hat viele Einsichten in die damalige Handwerkskunst, aber auch schlecht zahlende und dann auch noch medkernde Auftraggeber und totales Fehlmanagement mit jeder für sich Gewurstel gegeben
     
  15. Neutal

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    @Anfauglir: Das Breitbeil mit dem Bogen vorn an der Schneide, wurde als eine Art Sapie zum Wenden des Holzes auf den Böcken genutzt und war eher in Österreich/Süddeutschland beheimatet.
    Die Bäume wurden stets so gefällt, das die benötigten Querschnitte mit möglichst geringem Aufwand hergestellt werden konnten. Im großen wurde also nach Bestellung gearbeitet. Für Sichtfachwerk wurden ebenfalls gebogene Bäume oder Äste verwendet und ausgearbeitet. Die wurden dann aber meist vorher gespalten um symetrische Formen im Fachwerk zu erhalten. Auf extreme genauigkeit kam es meistens nicht an. Für Fachwerkwände wird immer eine Bundseite ( gute Seite) festgelegt, auf der die Hölzer immer bündig sind, zum Innenraum hin tänzeln die Hölzer oftmals sehr.
     
  16. Neutal

    Neutal

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  17. #37 Gast036816, 04.02.2015
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    ungültige angabe: anhang

    wir dürfen das wohl nicht sehen!
     
  18. Gernot

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    ...und wie beständig manche Arbeitsweise doch ist...
     
  19. #39 Kalle88, 04.02.2015
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    Flocke hat es nicht so mit neumodischem Werkzeug :p :D

    @Betreiber: Man könnte die Forensoftware aber echt mal überholen. Was Leistung, Umfang und Funktionen angeht. Ich weiß ist kostenlos und läuft auf Ehrenamt - dennoch könnte man es übersichtlicher gestalten *duckundweg*
     
  20. #40 Anfauglir, 05.02.2015
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    Das kann ich mir gut vorstellen. Ein zu meinem fast identisches Exemplar ist in dem Buch "Das Werkzeug des Zimmermanns" abgebildet und mit Herkunft Bayern (habs grad nicht genauer im Kopf) angegeben.

    Allerdings ist der Schneidstahl aufwändig bis in die Spitze auf den Tragstahl auflaminiert. Die Spitze ist sicher von Anfang an neben dem Wenden auch zur Bearbeitung vorgesehen gewesen.
     
Thema: Alte Handwerkskunst.Das waren noch Zeiten.
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