Alter Boden (unter 1% Asbest - "Spuren von Asbest enthalten")

Diskutiere Alter Boden (unter 1% Asbest - "Spuren von Asbest enthalten") im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, wir wollen den Boden in einem Haus aus den 60ern erneuern. Über den Boden aus den 60ern wurde 2010 mal ein Teppich "Geklebt". Der...

  1. #1 valve, 19.02.2022
    Zuletzt bearbeitet: 19.02.2022
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    Hallo zusammen,

    wir wollen den Boden in einem Haus aus den 60ern erneuern. Über den Boden aus den 60ern wurde 2010 mal ein Teppich "Geklebt". Der soll auch mit raus.

    Boden schaut wie angehängt aus. Es ist ein Boden der Firma DLW (Deutsche Linoleum Werke) mit "Juteboden" (siehe Bild) hinten drauf. Ich denke es ist Stragula.
    Bild 1: Boden Oberseite (der Braune-Pappartige - das Gelbe ist von dem Teppichboden der aufgeklebt wurde)
    Bild 2: Asbest Nahaufnahme
    Bild 3: Boden Unterseite

    Wir haben den Boden (samt Kleber) wegen Asbest eingeschickt und als Analyseergebnis kam raus:
    - Kleber: Kein Asbest
    - Boden: Klasse 1 - Spuren von Asbest nachgewiesen (ist die "kleinste Kategorie" also unter 1% Asbest) - der Vollständigkeit halber die anderen Analyseraster des Labors: Klasse 2 - 1 bis 5% Asbest, Klasse 3 5-20%, Klasse 4 20-50%, Klasse 5 > 50%)

    Nach telefonischer Rücksprache mit dem Labor bekamen wir als Antwort, dass viele Eigenheimbesitzer solche Böden mit so geringen Mengen einfach selbst rausreißen.... Wir sind jetzt etwas verunsichert wies weiter geht. Die gute Nachricht ist das es keine der berüchtigten FloorFlex etc. Platten ist, sondern ein Boden der tendenziell im Volksmund wohl eher "kein Asbest" hat aber halt doch über irgendwelche Zusatzstoffe.

    Es handelt sich um insgesamt 2 Zimmer mit ca. 27 qm Gesamt-Boden-Fläche (der raus muss).

    Habt Ihr einen Vorschlag wie wir am Besten weitermachen sollten?
    Fachfirma?
     

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  2. #2 simon84, 19.02.2022
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    So würde ich persönlich es machen (Achtung nicht fachgerecht/ Pfusch)
    Alle Fenster komplett auf
    Maske auf
    So wenig wie möglich schneiden
    In Säcke verpacken
    Direkt aus dem Fenster raus und auf den Anhänger
    danach nass wischen.

    fachgerecht ist die Beauftragung einer Fachfirma
     
  3. #3 VollNormal, 19.02.2022
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    Was soll man da anderes anraten?

    Ich persönlich würde den Boden wohl selber rausnehmen, aber ich bin auch sachkundig im Sinne der TRGS 519.

    Als Ergänzung zu simon und ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
    - Rückbaukonzept / Arbeitsplan erstellen (gilt zwar für Arbeitgeber, aber auch Selbermacher sollten sich vorher überlegen, was sie tun ...)
    - Alle Einrichtungsgegenstände entfernen
    - nicht entfernbare Gegenstände (z.B. Heizkörper) abdecken/abkleben
    - FFP2-Maske (max. 2 h / d, ansonsten Halbmasken mit P2-Filter)
    - Einweganzug Kategorie III, Typ 5-6, Gummistiefel
    - Säcke müssen ausreichend fest und gekennzeichnet sein, vor dem Zugriff durch Dritte sichern
    - nicht nur den Boden, sondern alle Oberflächen entweder mit Staubsauger Klasse H absaugen oder feucht reinigen
    - der ausgebaute Boden ist als gefährlicher Abfall zu lagern, transportieren und entsorgen
     
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    Man man man, dafür das angeblich jemand TRGS 519 geprüft ist, recht viele Fehler.

    Angrenzende Räume mit angeklebten Folien sichern. ALLES komplett zu.
    FFP-3 (DREI)!!!!!
    Sauger Stufe H ist nicht ausreichend, er muss speziell Asbestgeprüft sein.
    Es gibt eine spezielle Asbestkategorie bei der Entsorgung. Wenn du das machst, dann lagerst das nicht, sondern, direkt zum Entsorger und ab in den Abstestkontainer, fertig.
     
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  5. #5 VollNormal, 20.02.2022
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    Gibt's seit 2017 'ne Neufassung der TRGS 519? Ich hab da inzwischen nicht mehr mit zu tun.

    Aber das Wichtigste für den TE ist doch, da kann man viel verkehrt machen. Von daher kann der Rat nur sein, ein Fachunternehmen zu beauftragen. Der dortige Sachkundige kennt dann hoffentlich auch alle aktuellen Anforderungen an Ausbau und Entsorgung.
     
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    Gut, sofern die Konzentration gering bleibt reicht auch eine FFP2. Ganz ehrlich, die 5€ Mehrkosten wären mit total egal. Da kommt für mich nur FFP3 in Frage.

    Die Frage ist halt, bekommt man den Kleber sinnvoll runter? Recht oft endet das doch in Fräsarbeiten mit einer Schrubbscheibe. Spätesten da geht es nur mit FFP3, eig sogar Vollschutz. Ka ob man das überhaupt noch selbst machen darf, rein rechtlich gesehen.
    Auch wenn der Kleber selbst frei ist klebt da mit Sicherheit noch Teppich dran. Dementsprechen viel wird da bei dem Fräsen freigesetzt.
     
  7. valve

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    Vielen Dank für die Antworten.

    Dann macht es vermutlich auch Sinn den Kleber mit dem in den 60ern der Stragula aufgeklebt wurde gleich auch noch mit von der Fachfirma entfernen zu lassen, oder (sieht man im Foto oben links)? Da soll laut Labor zwar kein Asbest drin sein.....

    Bin mal gespannt ob ich da überhaupt eine Fachfirma finde und wenn ob ich dann ein realistisches Angebot erhalten oder eher Marke "bitte beauftrage uns nicht".
    Keine Ahnung wieviel sowas überhaupt kostet - in den anderen Häusern bei mir in der Stadt wurden die Tätigkeiten von den (Heim)-Handwerkern ohne Maske etc. gemacht (hatte mich da jetzt nochmal erkundigt)...
     

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