An die Bahnfahrer

Thomas - es geht auch nicht um Komforteinbußen. 1) ist das schon deutlich mehr als eine Komforteinbuße und 2) wird es wie immer in den letzten 20 Jahren gemacht.
Streikopfer sind die, die weder etwas dafür können noch sich wehren können.

Warum betreikt Verdi jetzt die Kitas??? (Nein - nicht das Ziel). Warum bestreikt man nicht mal zur Durchsetzung besserer KiTa-Bedingungen z.B. die Bundestagsverwaltung/Länderparlamentsvedrwaltungen, die Finanzämter, die Bußgeldstellen, irgendwas, was dem ARbeitgeber Staat unmittelbar weh täte???
Ganz einfach - weil Hr. Bsirske dann von den Politikern beim nächsten Treffen ordentlich an den Brusthaaren, die immer so schön aus seinem Hemd hängen, gezogen würde.
Und das will er nicht. Nein, mit denen will er gutstehen! Aber die alleinerziehende Arbeitnehmerin, die kommt an sein Brusttoupee nicht dran, da kann er seinen Streik abziehen!

 

ich wüsste ehrlich gesagt nicht, weshalb lokführer
am hungertuch nagen müssen.

 

Ralf, das ist nur die halbe Wahrheit!
Es gibt in diesem Staat viele Jobs, bei denen die Leute nur knapp über dem Sozialhilfeniveau (oder wie immer das aktuell beschönigend heisst) verdienen - mit 40 Stunden-Woche.
Viel zu viele.

Aber das sind genau die Jobs, bei denen die Gewerkschaften nichts machen. Weder politisch noch gegenüber den Arbeitgebern!!
Wo wird denn in diesem Land noch gestreikt, wenn der Arbeitgeber nicht (ex)staatlich ist???7
Die Piloten bei der Lufthansa.

Ich glaube aber nicut, das das an den ach so großzügigen Arbeitgebern liegt, die den Gewerkschaften keinen Anlaß zum Streiken geben!

 

Ich halte es auch für einen Fehler zu glauben, dass eine Gewerkschaft der Lokführer gleich allen Lokführern verpflichtet ist. Sie ist nur Ihren Mitgliedern verpflichtet. Es geht nun mal darum, dass jetzt die Verhandlung mit der DB anstehen und auch hier geht es eben nur um GdL-Mitglieder. Wer nicht Gewerkschaftsmitglied ist, braucht auch nicht auf dem Trittbrett der streikenden Kollegen mitfahren.

Was das Gehalt von Herrn Grube und das von Herrn Wesselsky betrifft: Herr Wesselsky wird von seinen Gewerkschaftsmitgliedern bezahlt, wenn denen die Bezahlung nicht passt, können sie die anpassen oder austreten. Insofern tangiert mich das nicht. Herr Grube hingegen kriegt sein Gehalt aus dem gleichen Topf aus dem auch die Lokführer Ihr Gehalt beziehen, nämlich von der Bahn selbst. Nur der Unterschied ist der, dass Herr Grube ohne ein jeden Streik ein deutlich höheres Gehalt bekommt, als die Gewerkschafter der GdL, die er jetzt auch noch am Liebsten von den Verhandlungen ausschließen will.

Und zuletzt: was ist an den Forderungen der GdL eigentlich so unmöglich, dass die Bahn nicht drauf eingehen will und lieber Streiks provoziert? Doch eigentlich nichts. Im Grunde will die Bahn das Ganze aussitzen bis das Gewerkschaftsentmachtungsprogramm der GroKo durch ist und dann auf die GdL pfeifen. Die Streiks werden in Kauf genommen und die Schuld def GdL in die Schuhe geschoben. Die Masche ist perfide aber anscheinend funktioniert es.

 

es kann doch so nicht weiter gehen?

die nächsten die streiken sind wieder die piloten.
verhungern die alle?

 

Nein, die wollen mehr Kohle. Das ist eben Marktwirtschaft.

 

Ja, ich lese mir vorher durch, was ich abschicke. "Komforteinbuße" mag etwas zugespitzt sein, aber wir haben weder Nahrungsmittelknappheit noch Generalstreik oder Zusammenbruch der restlichen Verbindungswege.

Mercedes-Benz kenne ich nicht. Allerdings halte ich gerade die billigen Leiharbeiter für ein Problem, weil die eben wohl keiner Gewerkschaft angehören.

Aber kommen wir von mir aus zur IG Metall: da haben Anfang Februar 500.000 Leute gestreikt: http://www.igmetall.de/metall-tarifrunde-warnstreiks-fragen-und-antworten-9869.htmKann sich noch jemand daran erinnern?
Das gab keine Komforteinbuße für Außenstehende, dürfte aber den Unternehmen der Metallindustrie nicht weniger weh getan haben als die jetzigen Bahnstreiks. Und dann hat es immer noch ca. 1 Monat gedauert, bis der Abschluss in Sack und Tüten war. Wie lange geht das Gezerre bei der Bahn schon?

 

als respekt empfinde ich, dass mittlerweile auch
lokführer diesen scheiß nicht mehr mitmachen wollen
und auf die 7,23€ mehr im monat verzichten.

aber streike nur weiter thomas.

 

Ja und - da kann die IG Metall aber trotzdem streiken. Zum einen aus Solidarität, zum anderen zum Schutz ihrer Mitgleider, deren Jobs irgendwann auch ein Leiharbeiter macht!

Und wenn den Streik der IG Metall keiner mitbekommen hat und er trotzdem was bewirkt hat, dann zeigt das doch nur, dass es auch SO geht, wenn man nur will!

 

Genau, warum bewegt sich die Bahn nicht? Die nimmt mindestens genauso wie die GDL ihre Kunden als Geißel, um die aufmüpfige GDL endlich tot zu bekommen.

Zur GDL: Wie könnte ein Lokführer streiken ohne die Lok stehen zu lassen? Nur jedes 2. Signal beachten? Nur in jedem 3. Bahnhof anhalten? Oder durch Halt auf freier Strecke?

Waren nicht die großen Gewerkschaften bis vor ein paar Minuten noch die Guten? Aber zur Frage: Wenn z.B. das Landratsamt bestreikt würde, fiele das doch niemandem auf außer den armen Schweinen in der Kfz-Meldestelle! Mit und ohne Brusttoupee!

 

Gestern:

Gerade:

Bei einer täglichen Differenz von 3,15 gibt es in gut 2 Tagen gar nichts mehr, auf was sie verzichten müssten! Dann ist der Streik bestimmt auch zu Ende.
Ich streike übrigens nicht, um mich geht es überhaupt nicht. Warum sachlich, wenn es auch persönlich geht?

 

@thomas, morgen haben sie nur noch 6,02€ mehr im geldbeutel.
dann können sie sich fünf brezeln kaufen und tausende
kamen nicht zur arbeit.

 

Das sehe ich genauso. Wohin Weltwirtschaftskrisen führen können, haben unsere Vorfahren 1000 Jahre lang aktiv gezeigt oder gezeigt bekommen. Wie leben in der eventuell besten Zeit mit den größten persönlichen Freiheiten und Wohlstand sowohl materiell als auch kulturell, die eine Gesellschaft in Europa erleben durfte. Und das nicht trotz, sondern auch wegen des Streikrechts! Dazu gehört auch eine Meinungsfreiheit, wozu der Spruch von Voltaire überliefert ist:

Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Du willst anscheinend gar nicht wissen, warum die streiken. Dann rechne halt weiter. Und am Freitag wirst Du schreiben: "Heute haben sie schon 2,22 € mehr in der Tasche und streiken immer noch!"

 

selbst gelöscht

 

Hab jetzt nicht alles durchgelesen, soweit ich das verstehe gehts hier wohl um was Grundsätzliches
und nicht darum, ob ein Gewerkschaftsboss einen egomanen Privatfeldzug führt, der macht einfach den Job, den seine Mitglieder von Ihm erwarten.

Ich denke schon, dass die abgestimmt haben über den neuerlichen Warnstreik, der W. steht denke mal da auch unter mehrerlei Druck,
Druck seitens seiner Mitglieder und nicht zuletzt unter Zeitdruck.

Was soll eine Gewerkschaft auch machen, auf deren Forderungen sich die DB seit Monaten kaum einen Millimeter zubewegt,
außer zum Mittel der Wahl zu greifen. Natürlich ist es Sch**ße für die Bevölkerung, aber würde ein Streik nicht irgendwo wehtun, wäre er sinnlos.
Die Medien machen aber fast geschlossen nichts anderes, als auf den W. einzudreschen, a'la Volk empöret Euch über diese bahnsinnige Minderheit!

Und was wird gemacht? Man empört sich! Ziel erreicht, der 'Böse' ist ausgemacht.
Soweit ich das verstanden habe, gehts tatächlich nicht nur ums Geld, sondern u.a. auch um Arbeitszeiten, Überstundenregelungen und die Gleichsetzung von 'Rangierlokführern' bzw. deren adäquater Bezahlung für diesselbe Arbeit, wie ein Lokführer.
Und genau diese Punkte wurden wohl seitens der DB AG einfach immer ignoriert, aber alles egal, die Medien haben bereits geurteilt und stürzen sich auf Ihn (den Bösen W.) auf zur Steinigung ...,
falsche Bärte gibts drüben links, bitte nur jeder einen Stein

Bedenklich finde ich die perfide Art, wie medienmäßig gearbeitet wird, ich versuchs mal mit einer Metapher:

Bisher durften sich Schafe ihren Schlachter aussuchen, geplant ist, dass für Schafe nur noch eine Großschlächterei vorgesehen ist, wer nicht der Großschlächterei beitreten will,
hat die Wahl, stattdessen jämmerlich in der prallen Sonne zu verrecken.
Und für was sind die Schafe? Yeah, alle in die Großschlächterei und sie zeigen Verachtung für die Schafe, die sich ihren Schlachter (noch) selbst aussuchen wollen.
Dass sie sich damit selbst schaden und in Richtung langsames Verrecken (auf lange Sicht) bewegen und dem Aktionärstierentsorger zuspielen, sehen sie nicht.

Bitte nicht persönlich lesen/nehmen, dass das Thema sehr komplex ist, wurde ja schon angesprochen, deswegen habe ichs mal mit einer vereinfachten Geschichte versucht

Oder anders, das Dilemma allein der GDL in die Schuhe zu schieben, ist mir zu einfach, weil es einseitig ist, weil die Berichterstattung einseitig ist.
Ohne Pro oder Kontra zu sein, aber diese Einseitigkeit stört mich irgendwie an der Sache - ich weiss nicht wer eher Recht haben könnte

http://www.merkur.de/politik/heiner-geissler-bundesregierung-traegt-schuld-bahnstreik-4970171.html

 

in Brandenburg streiken jetzt auch noch busfahrer, geldtransporteure etc.

irgendwann sind dort dogar die geldautomaten leer ......

 

Herr W. würde jetzt sagen: Ist doch nicht schlimm, es gibt Alternativen. Zahle doch einfach mit der Plastikkarte ...