Anbau und energetische Sanierung - Energieberater, KfW, etc.

Diskutiere Anbau und energetische Sanierung - Energieberater, KfW, etc. im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo Forum, wir haben hier ein Haus Baujahr 60. Energetisch nicht besonders vorzeigenswert. Der Boden auf dem Dachboden und die Kellerdecke habe...

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    Hallo Forum,

    wir haben hier ein Haus Baujahr 60. Energetisch nicht besonders vorzeigenswert. Der Boden auf dem Dachboden und die Kellerdecke habe ich mal mit Styropor gedämmt.

    Nun wollen wir einen Anbau machen und im Rahmen dessen auch gleich den Bestand auf Vordermann bringen.

    Der Anbau wir aus Brettsperrholz mit Dämmung durch eine Holzweichfaserplatte gemacht und erreicht laut Baufirma einen U-Wert von ca. 0,2.
    Im Bestand werden folgende Sachen gemacht.
    1. Fasadenisolierung mit 120 mm Mineralwolle, darauf noch eine Putzträgerplatte
    2. Dach wird aufgedoppelt und gedämmt mit 220 mm Mineralwolle
    3. Fenster werden getauscht. Hier sollen Lärchenholzfenster rein. Das Angebot steht noch aus.
    4. Die Heizung wird umgestellt auf eine Brennwert mit Niedertemperaturheizkörpern (Brenner ist schon getauscht, da der Alte leider ein paar Monate zu früh das zeitliche gesegnet hat).
    5. Eine dezentrale Lüftung mit WRG soll eingebaut werden. Hier wühle ich mich noch durch das Dickicht der verschiedenen Anbieter. Tipps und Empfehlungen sind willkommen.


    Nun stellt sich eben auch die Frage nach den Fördermöglichkeiten und was denn gesetzlich überhaupt gefordert wird (Stichwort EneV).

    Muss man sich an die EneV halten? Ja,wahrscheinlich schon. Aber für welchen Teil? Nur den Anbau?

    Die Finanzierung werden wir komplett über unser Bank machen. Ist flexibler als KfW und von den Zinsen her geben die sich nicht so viel.

    Allerdings würden wir natürlich die Zuschüsse gerne mitnehmen, wenn es geht.
    Wir hatten auch schon eine Energieberaterin (hat uns leider sitzenlassen) welche schon mal eine Fördernummer bei der KfW beantragt hat. Bisserl was gerechnet hat sie auch. Aber

    Und da fangen die Fragen an.
    Ist es sinnvoll auf ein Effizienzhaus zu "zielen"? Das wird laut Energieberaterin sehr sportlich, da dann noch viel dazu gemacht werden muss.
    Oder sollen wir auf die Einzelmassnahmen des Programms 430 gehen? Da gibt's ja auch Förderungen.
    So richtig schlau werden wir aus den Seiten der KfW nicht. Was ich verstanden habe, brauchen wir einen Berater um die Fördernummer zu bekommen (haben wir) und für die Bestätigung nach Durchführung.
    Ich hatte jetzt mal noch bei einem anderen Berater angerufen und ein Angebot bekommen, da verdreht's mir die Augen. Luftdichtheitskonzept, Lüftungsnachweis, Wärmebrückenkonzept) Alleine die BnD kostet 400. Wobei das Angebot wahrscheinlich eher auf Effizienzhaus abgestimmt ist.

    So, also konkrete Fragen:
    Würdet ihr eher auf ein Effizenzhaus oder Einzelmassnahmen gehen?
    Wo brauche ich da dringend einen Berater? (Anbau / Bestand)
    Reicht dem Berater für den BnD z. b. dann die technischen Daten des Wandaufbaus oder der Fenster aus?
    Was ist ein realistischer Preis für diese Leistung?

    Vielen Dank schon mal

    Jürgen
     
  2. #2 simon84, 29.06.2019
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    Lies einfach die EnEV durch. Ist nicht besonders lang, relativ gut verständlich.

    Ja, selbstverständlich muss du die EnEV einhalten, sowohl für den Anbau als auch für den Bestand, dort wo verändert wird auf jeden Fall,
    und wenn du mehr als 10% der Fassade dämmst, für die gesamte Fassade. Wird vermutlich der Fall sein.

    Es gibt auch noch Regelungen bzw. Entscheidungsvorlagen, wann du in die sog. Kernsanierungsregelung fällst.
    In der Regel wenn du mind. 1/3 des Verkehrswerts vom Bestand in Sanierung steckst.
    Dann MUSST du sogar den EnEV Mindeststandard eines Referenzgebäudes erfüllen mit deinem Haus und den geplanten Maßnahmen (nicht KfW Standard).


    Weder noch. Ich würde nach EnEV dämmen, wo es sinnvoll ist (z.B. Sparrenstärke, oder Fassade bei vorhandenem Dachüberstand etc.) etwas mehr machen.

    Du brauchst für die Planung und Durchführung sowieso einen Planer/Architekt, sonst geht das in die Hose

    Falscher Ansatz. Nicht Einzelleistungen bei Handwerkern beauftragen sondern erstmal eine gesamtheitliche Planung und Konzept aufstellen.
    Da ist dann je nach Wunsch diese KfW spezifische Planung schon drin oder wird von deinem Planer an einen Fachplaner vergeben.

    HOAI
    Bei so einer Kernsanierung bist du da schnell bei 5000-10000 EUR für den Architekt/Planer.
    Das Geld ist dort bestens angelegt !
     
  3. Knebel

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    Also bei einer umfangreichen Sanierung solltest Du auf alle Fälle einen kompetenten Energieberater mit ins Boot holen
    Einmal wegen der Technik...aber auch wegen den durchaus guten staatlichen Zuschüssen ....lohnt sich auf alle Fälle das mal näher zu prüfen
     
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    Tja, ich hatte eine. Aber die hat wegen Reichtum geschlossen. Keine Lust auf Arbeit wenn es kompliziert werden kann.

    Naja, die Zuschüsse sind ok. Leider bleibt noch genug "für uns" über ;) Und wenn 30% davon wieder an den Berater geht....

    Jetzt schauen wir erst mal ob es sich lohnt die Bude auf Effizienzhaus zu trimmen oder ob das ein Fass ohne Boden wird. Dann geht's über Einzelmassnahmen. Kommt auch was zusammen.
     
  5. #5 simon84, 08.07.2019
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    Rechnerisch finanziell werden sich die KfW Maßnahmen im seltensten Fall.

    Die EnEV ist schon streng genug.

    Einen Planer brauchst du egal ob du KfW machst oder nicht
     
    wurmwichtel gefällt das.
  6. Knebel

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    Blöd dass die Berater noch Geld wollen für ihre Arbeit ....sowas aber auch :hammer:
     
  7. Knebel

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    Lohnt sich bauen überhaupt.... :confused:
     
  8. #8 simon84, 09.07.2019
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    Kommt drauf an ! Bauen sicher ! Höherer KfW Standard im Neubau? Evtl.

    KfW Sanierung im Altbau ? Äußerst selten . Und davon reden wir hier.


    10% Förderung mitnehmen und dafür mind. 15% mehr Kosten haben ?

    Naja, ich weiss schon es gibt ein paar Punkte/Programme da kann es sinnvoll sein,
    aber wenn man sich die ganzen Mehrkosten und Aufwände (zeit, prozesse usw.) für die KfW mal anschaut, dann geht das ganz schnell auf 0 raus.

    Prinzipiell finde ich auch eine "KfW"" Energieberatung sinnvoll (im Vergleich zu gar keiner Beratung).
    Besser finde ich aber einen Fachplaner/Architekt der voll eingespannt wird.

    Dafür gibts leider keinen vollen Rabatt über ein KfW oder ähnliches Programm, das Geld ist meiner Meinung nach aber am allerbesten investiert.

    Über die KfW kann man ja auch mal hier nachlesen:

    https://www.kfw.de/KfW-Konzern/Über-die-KfW/Identität/Volkswirtschaftliche-Wirkungen-der-KfW/

    Vorab: Die Hauptaufgabe ist jedenfalls nicht, dass KfW Förderungen das Bauen für den Bauherrn billiger machen :)
     
  9. #9 wurmwichtel, 09.07.2019
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    Wie sind die Bedingungen für Deine ins Auge gefassten Zuschüsse?
    Das solltest Du unbedingt rechnerisch überprüfen.
     
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    Ich hab kein Problem damit, dass die Geld verdienen wollen. Ich arbeite auch nicht umsonst.
    Aber wenn es sich für meinen Kunden nicht rechnet, bekomme ich auch keinen Auftrag.
    Ich muss mehr Geld bringen / einsparen als ich koste. Ganz einfach.
     
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    Hallo,

    naja, Einzelmassnahmen werden mit 10% gefördert. Das wären bei und folgende Massnahmen
    Wärmedämmung von Wänden -> wir machen eine Fasadenisolierung am Bestand
    Wärmedämmung von Dachflächen -> Dach wird neu eingedeckt und dabei gleich aufgedoppelt und gedämmt
    Wärmedämmung von Geschossdecken -> Kellerdecke (aber nicht der rede wert, da ich da einfach Styropor anklebe)
    Erneuerung der Fenster und Außentüren -> Neue Fenster kommen rein
    Erneuerung/Einbau einer Lüftungsanlage -> dezentrale Lüftungsanlage kommt auch rein

    Jede Massnahme ist mit 10% gefördert und bei 5000 Euro gedeckelt. Wären also maximal 5 x 5000 Euro, wenn jede einzelne Massnahme mindestens 50.000 Euro kostet.
    Wahrscheinlich / hoffentlich liegen manche darunter. Also wird die Förderung unter 25.000 Euro liegen.

    Dafür ist der bürokratische Aufwand gering. Hier muss der Energieberater "nur" eine BnD ausfüllen und gut ist.

    Gehen wir auf Effizienzhaus steigt der Aufwand für den Energieberater und damit auch die Kosten. Realistisch bekommt man mit einem Altbau vielleicht Effizienzhaus 85 oder 100 hin. Mit viel Hängen und Würgen auch 70. Aber da macht man ein Fass auf.
    Dafür gibts dann für das Gesamtpaket beim Effizienzhaus 85 einenZuschuss bis 20.000 Euro.

    Eigentlich ist das rechnerisch ne ganz klare Sache zugunsten der Einzelmassnahmen.
     
  12. #12 simon84, 09.07.2019
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    Nur dann, wenn du die verschärften/erhöhten Dämmwerte der KfW im Vergleich zur EnEV einhälst !

    Beispiel: Dach normal EnEV U-Wert 0,24, für KfW 0,14 !!!! Das schaffst du mit den 10% doch gar nicht.


    Eigenleistung ist zwar nicht explizit ausgeschlossen, aber du brauchst auch jemanden der den fachgerechten Einbau bestätigt und unterschreibt.
    Macht das dein Planer ? Ebenso musst du für alles, für jeden Cent, Rechnungen vorlegen.
     
  13. #13 wurmwichtel, 10.07.2019
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    Was sind die Grundbedingungen zu den Einzelmaßnahmen?
    Musst Du das alles machen um an die 10% zu kommen?
    Auf eine Lüftungsanlage würd ich verzichten. Gut... an befahrenen Straßen oder für Allergiker hat die Vorteile, aber sonst holt sie die Kosten erst wieder rein wenn Deine Kinder Rentner sind.
    Zum einen sehen die Löcher neben den Fenstern beschissen aus und zum anderen geht das auch preiswerter mit Fensterfalzlüftern (die das Lüften aber nicht ersetzen).

    Alles über EnEV-Anforderungen ist Murks oder kennst Du einen Reitstall, der aus einem alten Ackergaul ein Rennpferd machen konnte?
    Hab selber nach EnEV bauen lassen (neu) und zahle monatlich 55€ für Wärme. Unterm Strich ist man da in etwa bei kfW70.
    Du könntest mit kfW100 bei ca. 80€ landen. Lass es mies laufen und 100€ sein. Was soll aus 540€ Differenz pro Jahr werden? Selbst mal 20 und mit 3% Preissteigerung bei den Heizkosten (die von 1990 bis heute durchschnittlich 2,3% lagen) hättest Du nur ein zusätzliches Budget von 14.500€
     
  14. spline

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    Hallo,
    vielen Dank für die Diskussionen.

    Also, wenn man sich das so durchliest, dann ist man schon geneigt "nur" die EnEV zu erfüllen und den Rest einfach sein zu lassen, da es sich eigentlich nicht rechnet.

    Ich denke, den Nachweis, dass die EnEV eingehalten wird muss auch ein Energieberater machen, oder?

    Danke und Grüße
     
  15. Knebel

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    Jain...muss natürlich ein Fachmann sein....macht oft der Statiker oder Architekt das mit
    Nur wenn man KFW Mittel beansprucht muss ein eingetragener EB das machen
     
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