Apfelbaum

Diskutiere Apfelbaum im Nutz- und Ziergarten Forum im Bereich Rund um den Garten; Hallo, was ist eigentlich von diesen Apfelbäumen zu halten die bis zu 5 verschiedenen Sorten aufgepfropft haben? Irgendwie erscheint mir das...

  1. OlliL

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    Hallo,

    was ist eigentlich von diesen Apfelbäumen zu halten die bis zu 5 verschiedenen Sorten aufgepfropft haben? Irgendwie erscheint mir das suspekt. Überhaupt scheint man nur noch veredelte Bäume zu bekommen, und dann halt diese Mehrfachsorten-Bäume (so nenne ich sie mal).

    Ich kenne aus meiner Kindheit nur ganz "normale" von grund auf gewachsene, nicht veredelte, gepfropfte oder was weiss ich was Apfelbäume.

    "Macht man sowas" heute nicht mehr? Was ist mit diesen Mehrfachsorten-Bäumen? Stehen die x Jahrzehnte durch? Eigentlich will ich nur einen ganz normalen Apfelbaum der neben Früchten auch noch schön wächst...... ;)
     
  2. Taipan

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    Apfel muss immer veredelt sein. Die Sorten, die wir essen, fallen bei geschlechtlicher Vermehrung in den Urzustand (Holzapfel) zurück. Ob es nun sinnvoll ist mehrere Arten auf einem Stock aufzusetzen, mag jeder selbst entscheiden. Wenn man nur einen Baum hat (und die Umgebung nichts entsprechendes hergibt), kann das durchaus sinnvoll sein, da manche Sorten bestimmte andere Sorten brauchen um befruchtet zu werden und nur dann Früchte tragen.

    Jetzt werde ich gleich wieder geschlagen: Auch die Pflanzung eines Apfelbaumes muss geplant werden.
     
  3. OlliL

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    Nun... in der Nachbahrschaft haben wir uns inzw. umgeschaut... es gibt vereinzelte Bäumchen die inzw. auch schon Früchte tragen. Scheinen also früh zu blühen - müssten uns dann wohl auch nach einem umschauen der entsprechend früh blüht. Meine Frau tendiert eher in sowas wie Mehrfachsorten aus der Angst heraus das er evtl. sonst nicht bestäubt werden kann, ich hätte lieber einen "klassischen" Apfelbaum da ich diesen Mehrfachsortenbäumen irgendwie nicht traue.... :)
     
  4. #4 ThomasMD, 17.06.2015
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    Auch die Apfelbäume Deiner Kindheit waren veredelte Viertel-, Halb- oder Hochstämme. Ich glaube kaum dass Dein Opa aus Samen gezogene Wildlinge im Garten hatte.
    Die Mehrsortenspielerei ist halt irgendwie "In". Du musst sie ja nicht mitmachen und erzähl nicht, es gäbe nichts anderes..
     
  5. Taipan

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    Es geht nicht nur darum, dass dein Bäumchen "entsprechend" früh blüht. Es MUSS auch die richtige Sorte sein. Also nicht schauen, ob die Nachbarn Bäumchen haben, sondern den Arsch in der Hose haben und klingeln und fragen, welche Sorten das sind. DANN eine passende Sorte für Dich aussuchen. Alternativ zwei Bäumchen mit zusammenpassenden Sorten erwerben.
     
  6. #6 Gast56083, 17.06.2015
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    Gast56083 Gast

    ich würds ein bisschen abschwächen in "sollte geplant werden, um später mit höherer Wahrscheinlichkeit das gewünschte Ergebnis zu bekommen"
    Wie eigentlich bei allen Themen die beim Bau aufkommen, tun sich bei näherer Betrachtung überall eigene Welten auf und können beliebig komplex werden.
    Ich hab das Thema Obstbaum grad hinter mir (bzw. habe mich grad entschieden, welches Obst und Sorte: selbstbefruchtende Aprikose Kioto ;)), jetzt kommt aber das Thema Spalier. Auch da denkt man zunächst "ein stabiles Spalier an der Wand halt", schnell wird einem klar, dass dem nicht so ist und man auch da beliebig komplex werden kann.

    Die Frage ist nur: In welcher Tiefe will man in das Thema einsteigen/planen? Das geht von "völlig wurscht, Apfelbaum war grad beim Discounter für 5,95€ im Angebot, hab einen mitgenommen und in die Erde gesteckt" bis wochenlange Recherche bzgl. Sorten, Größe&Farbe&Geschmack, Wuchs, Lagerverhalten, Befruchtung, Resistenzen gegen Krankheiten, Pflanzzeit, worauf veredelt und damit langsam o. schnell wachsend, Bezugsquellen usw usf...

    5 Sorten auf einem Baum (oft Familienbaum genannt) haben meist den Vorteil (wenn man das denn will), dass es unterschiedliche Erntezeiten gibt und sie sich gegenseitig befruchten. Die Ernte kann über Monate gehen statt über Tage.
    Wenn Äpfel als Wandspalier gut geeignet gewesen wären, hätte ich so einen genommen....

    Wenn es einem aber egal ist, Hauptsache Apfelbaum, dann kann man auch einfach für 5,95€ einen in die Erde stecken, wird auch irgendwann Äpfel tragen...und viele sind auch damit glücklich und haben sich vorher nicht die Gedanken machen müssen...

    Es gibt sehr gute Online Baumschulen die wirklich tolle Infos zu den jeweiligen Sorten haben. Und, so leid es mir tut, die Auswahl ist ein vielfaches größer als bei der lokalen Baumschule vor Ort.
     
  7. OlliL

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    Nun... wir wollen eher nach Geschmack aussuchen. Bei den Baumschulen wo wir vor Ort waren gabs sowas wie "Kostproben" aber nicht. Aber ich kaufe mir ja nun auch keinen Apfel der mir dann nicht schmeckt. Wir hatte da wo wir vorher gewohnt hatten einige Apfelbauern mit einer Vielzahl an Sorten. Da waren wir aber noch nicht so auf das Thema geeicht so das wir vielleicht mal gerade so 3...4... Sorten durchprobiert haben. Man dann ja auch wieder audpassen das man sich nicht in eine Sorte mit Markenrecht "verliebt".......
     
  8. #8 Barossi, 17.06.2015
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    Moin Zusammen,

    hatte gerade dieses Buch gelesen:

    "Natürlich Obst: Sorten, Rezepte und Wissenswertes aus Norddeutschland". Sehr interessant!

    Eckhart Brandt, Pommologe und Bio-Obstbauer hat das Buch geschrieben. Bei ihm können auch direkt Apfelbäume gekauft werden. So werden wir das auch machen.

    LG Barossi
     
  9. OlliL

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    @ThomasMD

    Du schreibst, die Apfelbäume meiner Kindheit seien auch veredelt gewesen. Ich verstehe unter veredelt, das ein Ast/Stamm der Sorte A auf eine Wurzel eines anderen Baumes aufgepfropft wurde um die Stärken des anderen Baumes (Krankheitimmunität usw) mit den tollen Früchten der Sorte A zu vereinen. Meist sieht man ja diese Auffropfstelle unten am Baum. Vielleicht habe ich hier auch ein falsches Verständnis? Mag sein....?!

    Ich kann mich halt nicht erinnern, dass "die Apfelbäume meiner Kindheit" auch sowas hatten... wobei die auch schon min. 20 Jahre da standen als ich noch Kind war... also vielleicht fiel dies auch einfach nicht auf, aber wie gesagt.... irgendwie habe ich Vorurteile gegen so "zusammengebastelte" Pflanzen......
     
  10. #10 ThomasMD, 17.06.2015
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    Dann pfleg Deine Vorurteile mal schön weiter. Früher war die Paranoia vielleicht noch nicht so ausgeprägt?

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  11. Taipan

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    Japp. Haste.
     
  12. OlliL

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    @ThomasMD - mag ja unbegründet sein. Dann ist ja gut... wenn es keine Nachteile gibt ist doch alles easy. Ich war halt erstmal skeptisch der Sache gegenüber... hab/hatte so Gedanken wie "ist so eine "Pfropfstelle" eigentlich stabil oder bricht die dann irgendwann mal?"... Hatte halt noch nie mit der Materie zu tun.....

    @Taipan - habe jetzt mal bei Wikipedia nachgelesen - ist das nicht genau das was auch unter https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenveredelung steht? Sorte A wird auf eine andere Wurzel gepfropft?
     
  13. Taipan

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    Japp isses ... Heute wird allerdings meist nur noch mit ein/zwei Auge(n) okuliert und siehst hinterher keine Narbe. Die hat man, wenn es kein Vollpfosten gemacht hat, auch schon vor 200a nicht gesehen.
     
  14. OlliL

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    Mh OK... wo wir heute waren, konnte man es bei allen "klassischen" 1-Sorten-Apfelbäumen irgendwie sehen... ca 10 cm über dem Boden ein "Knubbel".

    Bei den "Familienbäumen" schien mir das aufpfropfen weiter oben passiert zu sein, da hat man an den Ästen dann nur noch das "Klebeband" gesehen aber ansonsten einen eher sauberen Übergang zwischen dem vermeintlich aufgepfropften Ast und dem "alten" Aststück am Baumstamm
     
  15. Taipan

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    Der vergeht aber in wenigen Jahren. Du hattest sicher ältere Bäume in deiner Jugend erlebt. Bei denen sieht man es eben normalerweise nicht mehr. Die ältesten noch existierenden Apfelsorten sind übrigens ~900-1000 Jahre alt. Die werden seit jeher ausschließlich mit einer dieser Methoden vegetativ vermehrt.
     
  16. OlliL

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    Alles klar - gut zu wissen - ich bin immer davon ausgegangen, das "meine" Bäume die ich so kannte quasi einfach mal aus Samen entstanden sind. Wieder was dazu gelernt. :)

    Gibt es denn Nachteile bei diesen "Familienbäumen" ausser dem offensichtlichen - anstatt viel von einer Sorte gibt es dann "weniger viel" von mehreren Sorten - kann ja auch ein Vorteil sein.
    Aber was ist mit so Dingen wie Resistenzen gegen Krankheiten, oder muss man was besonderes beim Schnitt beachten (ja ok, nicht eine Apfelsorte komplett abschneiden... ;))? Oder Oder... In der Baumschule in der wir heute waren gab es zum Aufhänger Apfelbaum nur ein knappes "Aktuell ist verboten zu verkaufen! Ab September haben wir wieder!"... war nicht wirklich ein Beratungswunder der Mensch.
     
  17. #17 ThomasMD, 17.06.2015
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    Das war schon immer so, dass Viele mit Vielem noch nie zu tun hatten.
    Ist auch nicht schlimm. Früher ging man dann in eine Bücherei und hat sich zur interessierten Problematik belesen.
    Heute wäre es eigentlich viel leichter, sich gewünschte Informationen zu beschaffen. Noch leichter ist es allerdings, im Internet eine Verschwörungstheorie, gespeist aus dem eigenen Unverstand zu entwickeln und die Anderen die eigenen Defizite aufarbeiten zu lassen.
    Wozu sind Foren sonst da?
     
  18. Taipan

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    Obstbäume werden grundsätzlich so geschnitten, dass die Obststiege ohne anzuecken durchfliegen kann (überall kommt Sonne ran). Den einzigen Nachteil, den ich sehe, ist dass die Unterlage sehr hoch sein muss (mämlich Stammhöhe, damit die Sorten als Äste aufgepfroft werden können) - je nach Unterlage kann es sein, dass die ein wenig zu wuchsfreudig ist und deshalb immer wieder ausschlägt. Damit hast im Stamm immer wieder Wunden (Ausschlag muss beschnitten werden), die u.U. Einfallsherd für Krankheitsereger sein können. Aber sonst ... sehe ich keine Bedenken - mag es aber nicht. Ist nicht klassisch, sondern ne Mode ...

    DAS:

    ist übrigens Käse. Es ist nicht verboten jetzt zu verkaufen. Es verbietet sich, weil DU jetzt ohne Ballen verpflanzte Gehölze mit großer Wahrscheinlichkeit umbringst.
     
  19. Taipan

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    Willste nicht ins Büro gehen? Du hast schlechte Laune. *d&r*
     
  20. OlliL

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    @Taipan - Danke für die Hinweise auch besonders bzgl. der Wuchsfreudigkeit. In der Tat hatten die Familienbäume die wir heute gesehen haben einen zu den Ästen im Verhältniss recht hohen Stamm (1...1,50m geschätzt und darauf eine "kleine" Krone). Und ein "Riesenbaum" passt von deinen Punkten bzgl. Wunden auch eher nicht in unseren kleinen Garten.

    005.jpg

    Geplant ist der Baum aktuell dort wo die rote Rose an der "Bildmitte" steht. Die Rose und der Cotoneaster werden umgesetzt genauso wie der kleine Kirschlorbeer der noch "aus der Reihe" tanzt. Ansonsten - wenn möglich kein Kommentar zum sonstigen Zustand des Gartens ;) Ich habe dieses Jahr angefangen nach Übernahme das 1. Mal nach 10 Jahren überhaupt etwas an dem Garten zu machen was primär mit "entfernen" in den Beeten begann und "vertikutieren" auf dem.... ich will es nicht Rasen nennen.

    @ThomasMD - warum Verschwörungstheorie. Ich hatte halt Vorurteile die ich nun dank eurer Hilfe nicht mehr habe. Und ja - ich könnte in der Tat mir Fachlit. besorgen und mich einlesen. Mache ich vielleicht ja auch noch - besonders wenn es um den Schnitt von dem Baum geht (da null Ahnung) - aber fragen darf man doch auch noch, oder? ;)
     
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