Architektenhaus von 1978 Ständerwerkbauweise

Diskutiere Architektenhaus von 1978 Ständerwerkbauweise im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo, wir haben ein interessantes Haus gefunden, welches aber in seiner Art sehr von denen abweicht, mit denen wir uns bislang so beschäftigt...

  1. Jinny

    Jinny

    Dabei seit:
    25.01.2019
    Beiträge:
    12
    Zustimmungen:
    1
    Hallo,
    wir haben ein interessantes Haus gefunden, welches aber in seiner Art sehr von denen abweicht, mit denen wir uns bislang so beschäftigt haben - daher haben wir jetzt viele Fragen...

    Es handelt sich um ein Architektenhaus (kein Fertighaus) in Holzständerbauweise von 1978. Es ist vollunterkellert. Im Erdgeschoss wurde zwischen dem Ständerwerk gemauert, in dem Stockwerk darüber wurde nicht mehr gemauert.
    Beim Holzständerwerk sind Balken teilweise nicht mehr ganz in Ordnung. Da die ja das "Skelett" des Hauses sind, macht mir das natürlich Sorgen. Damit ihr einen Eindruck habt, anbei ein Bildausschnitt an einer eher feuchten Ecke des Gartens. Unten links am Balken sieht man es. Wie schwierig/teuer ist ggf. eine Teilsanierung? Einfach im Sinne, dass man das Problem überhaupt ein wenig einschätzen kann... Dass ein Sachverständiger bei Kaufabsicht her muss ist klar, also nur zur groben ersten Einschätzung.

    Worauf sollte man bei so einem Haus besonders achten? Gesundheitsgefährdende Holzschutzmittel? Schallentkopplung? Dämmung? Auf dem Dach sind so künstliche Schieferplatten, könnten die asbesthaltig sein? Ich könnte gut ein paar Hinweise gebrauchen, wo man da mal genauer nachhaken sollte.
    Es steht jetzt auch schon über ein Jahr leer, andere Feuchtigkeitsprobleme haben wir aber nicht gesehen.
     

    Anhänge:

  2. Jinny

    Jinny

    Dabei seit:
    25.01.2019
    Beiträge:
    12
    Zustimmungen:
    1
    Und auf diesem Foto erkennt man die Bauweise besser. Sind Häuser in Holzständerbauweise generell deutlich niedriger zu bewerten als Massivhäuser?
     

    Anhänge:

  3. #3 Stadtbaumeister, 25.02.2020
    Stadtbaumeister

    Stadtbaumeister

    Dabei seit:
    15.08.2019
    Beiträge:
    343
    Zustimmungen:
    121
    Beruf:
    Architekt
    Ort:
    Bayern
    Benutzertitelzusatz:
    Bauassessor
    Nichts für die Ewigkeit.
     
  4. #4 JPtm, 26.02.2020
    Zuletzt bearbeitet: 26.02.2020
    JPtm

    JPtm

    Dabei seit:
    10.05.2019
    Beiträge:
    943
    Zustimmungen:
    288
    Beruf:
    IT
    Ort:
    Thüringen
    Mal abgesehen davon, dass man wohl Architekt sein muss damit einem diese Konstruktion da gefällt, kann man das nicht so puaschal sagen.
    Denken Sie nur an die vielen jahrhundertealten Fachwerkhäuser.

    Holz ist im Prinzip erst einmal sehr witterungsbeständig. Wenn es naß wird und dann gut und vor allem schnell Trocknen kann passiert da für lange Zeit erst einmal gar nichts. Mit der Zeit entstehen diese typischen Rillen/Risse, einfach weil der Holzleim (Lignin) abgebaut wird. Das ist auch nichts schlimmes.

    Problematisch bei solchen Häusern kann "verdeckte " Feuchtigkeit sein oder sowas wie Holzwürmer &Co. In den 70er wurden, heute verbotene, Holzschutzmittel benutzt. Da sollte man aufpassen. Ich weiß aber nicht, ob da nach 40 Jahren noch nennenswerte Expositionen vorhanden sind.

    Solche Dinge wie z. B. auch ob die künstlichen Platten asbesthaltig ind, findet sich doch mit Sicherheit im Bauplan. 1978 sollte der noch vorhanden sein. Notfalls mal ins Bauamt, die könnten da noch Kopien von früher haben.

    Schallschutz muss halt einfach getestet werden. Ne Holzdecke ist da eher anfällig als ne ordentliche Betondecke. Einfach mal zu zweit hin und einer trampelt im OG. Da läßt sich aber meist mit ner abgehangenen Decke oder einem schwimmend verlegten Fussboden noch einiges Notfalls rausholen.
     
  5. #5 Andreas Teich, 26.02.2020
    Andreas Teich

    Andreas Teich

    Dabei seit:
    20.03.2012
    Beiträge:
    2.927
    Zustimmungen:
    475
    Beruf:
    Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, HW-Meister
    Ort:
    Bonn und Kärnten/Österreich
    Benutzertitelzusatz:
    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Baubeschreibung studieren und ggf nachfolgende Sanierungsunterlagen.

    Bei dem Baujahr sind die Dachplatten sicher asbesthaltig,
    Holzschutzmittel wurden auch gerne verwendet.

    Die Dämmung wird mit alukaschierter Mineralwolle und allenfalls mit ungenügender Unterspannbahn ausgeführt worden sein.

    Bei einem derartigen Einfamilienhaus wird die Trittschalldämmung kaum oberste Priorität gehabt haben,
    sofern sie überhaupt vorhanden ist.

    Die Reparatur oder ggf Austausch der Holzstützen ist relativ einfach machbar,
    sofern nicht auch die überstehenden Fußpfetten geschädigt sind.

    Wo befindet sich das Gebäude?

    Sofern euch die Bauweise grundsätzlich paßt ist ein Kauf sicher machbar (sofern Schadstoffbelastung geprüft wurde)
    die Nachteile müßten sich im entsprechend geringeren Kaufpreis niederschlagen.
    Ein Raumluftgutachten zu beauftragen wäre die erste Maßnahme
     
  6. Jinny

    Jinny

    Dabei seit:
    25.01.2019
    Beiträge:
    12
    Zustimmungen:
    1
    Vielen Dank schon mal für Hinweise, die helfen mir sehr! :Brille Gefreut habe ich mich ja schon mal, dass man an den Holzstützen und der Trittschalldämmung ganz gut was machen kann.

    Zu zwei Themen habe ich noch Fragen:
    1. Der Preis! :confused: Liegt in guter Lage, (BRW 280). Blieben für das Haus ohne Grundstückskosten 318.000, wenn man den Bodenrichtwert annimmt. 250qm Wohnfläche + 40 ausgebauter Boden, vollunterkellert, Fenster größtenteils 90er, Fußbodenheizung, Therme 2013, gute Ausstattung (Travertin, Pakett,.), Bäder 90er, Doppelgarage etc. Ich habe keine Ahnung, was ein Ständerwerkhaus mit mittlerer bis gehobener Ausstattung dabei pro qm kosten würde. Vermutlich weniger als Massivbauweise. Ich kenne die Rechnung nur so, dass man die Neubaukosten rechnet und dann den Anteil der bereits genutzten Lebensdauer des Hauses abzieht.
    Wird für Ständerwerkhäuser eine geringere Gesamtnutzungsdauer angenommen? Ich habe etwas von 20 Jahren weniger gelesen, soll aber heute nicht mehr so sein?
    Was kosten die pro qm als durchschnittlicher Neubau?

    Marktwert ist für mich schwer einzuschätzen, da wir bislang in einer ganz anderen Region gesucht haben. Preis ist sicher verhandelbar, wurde aber schon mal gesenkt.

    2. Wo findet man Sachverständige, die sich mit damit auskennen (speziell Holzbauweise etc.) oder müssten das alle halbwegs guten Sachverständigen hinbekommen?


    Auf meine Liste zum Nachhaken kommen dann: :deal
    "verdeckte " Feuchtigkeit
    Holzwürmer &Co.
    Holzschutzmittel
    Fußpfetten
    Asbest in den Schindeln (eher ein Entsorgungs/kostenproblem, nicht Gesundheitproblem, denke ich).
     

    Anhänge:

  7. #7 simon84, 03.03.2020
    simon84

    simon84
    Moderator

    Dabei seit:
    11.11.2012
    Beiträge:
    20.888
    Zustimmungen:
    5.622
    Beruf:
    Schrauber
    Ort:
    Muenchen
    die Art des „Mauerwerks“ spielt da die geringste Rolle
     
  8. JPtm

    JPtm

    Dabei seit:
    10.05.2019
    Beiträge:
    943
    Zustimmungen:
    288
    Beruf:
    IT
    Ort:
    Thüringen
    Mal jemand der sich zum Glück nicht verrückt machen läßt.
    Solange die oben drauf liegen passiert da erstmal gar nichts. Der Asbest ist da fest in dem Zement-Wasauchimmerzeug gebunden.
    Erst wenn die Platten zerstört werden, werden nennenswerte Fasermengen freigesetzt.
    Aber: In der Luft befinden sich ~ 100/m³ Asbestfaser von Natur aus. Kann natürlich auch von Region zu Region schwanken. Ist wie mit der natürlichen Radioaktität.

    Es gibt sicher bei euch kompetente Dachdecker die da nach Gefahrenordnung TRGS 519 arbeiten und das Zeug dann auch entfernen. Bei der Entfernung würde ich jetzt eventuell nicht drumrumstehen und zugucken:).
     
Thema: Architektenhaus von 1978 Ständerwerkbauweise
Besucher kamen mit folgenden Suchen
  1. massivbauweise 1978 beispiele

    ,
  2. holzständerbauweise 1978

    ,
  3. architektenhaus 1978

Die Seite wird geladen...

Architektenhaus von 1978 Ständerwerkbauweise - Ähnliche Themen

  1. Erfahrungsbericht: Fertighaus vs. Architektenhaus

    Erfahrungsbericht: Fertighaus vs. Architektenhaus: Mein erstes Bauprojekt in Deutschland steht auf den Zielgeraden - Zeit für mich ein kleines Fazit zu ziehen. Vorab: Das Fazit wiederspiegelt...
  2. Preisindikation für Architektenhaus

    Preisindikation für Architektenhaus: Hallo Experten, ich planen aktuell das Bauvorhaben für unser EFH und würde gerne von euch erfahren welche Kosten realistisch sind. Hier die...
  3. Architektenhaus von 1974 - Fragen zu Fenster, Decken, Heizung

    Architektenhaus von 1974 - Fragen zu Fenster, Decken, Heizung: Hallo zusammen, nach einigen Wochen fleißigen Lesens hier im Forum, will ich nun mal unser (mögliches) Projekt vorstellen. Es handelt sich um...
  4. Architektenhäuser - gut & günstig

    Architektenhäuser - gut & günstig: Artikel im Spiegel-Online. IMHO nicht soo gehaltvoll (z.B. kein Wort, daß freie Planung eben auch Verzicht auf den "garantierten" Festpreis...
  5. Interessanter Artikel zu Architektenhäusern

    Interessanter Artikel zu Architektenhäusern: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/immobilien/wohnen/neue-haeuser/neue-haeuser-gesucht-eigenheim-mit-persoenlicher-note-11643193.html