Asbest in der Decke?

Das hat etwas mit der Qualität des Entsorgers zu tun. Bei der KMF bitte auf den Übernahmeschein achten den Du bekommen MUSST. Dies ist keine reine Wiegenote! Obwohl auch diese fast jedem unbedarften Privatmann ermöglicht seinen Kopf vor Gericht aus der Schlinge zu ziehen. HWL-Platten (die meinst Du mit Sauerkraut) laufen abfallrechtlich gemäß Abfallverzeichnisverordnung unter 170904 und Bauschutt liegt unter 1701xx. Außerdem hast Du im Zweifelsfall für normalen mineralischen Bauschutt über 100 EUR pro Tonne bezahlt und der liegt normalerweise eine Zehnerpotenz tiefer. Wenn Du ins Abfallverzeichnis reinschauen willst: Interessant wird es bei den Abfällen mit Sternchen!!!

Ich weise explizit darauf hin, dass ihr zumindest abfallrechtlich denselben Regelungen unterliegt wie jeder Gewerbetreibende. Bei den Gefahrstoffen ist deutlich mehr Pfiff im System. Aber auch dort bedeutet es nicht, dass Ihr in der Lage seid den Anforderungen gerecht zu werden nur weil Ihr keine Zulassung braucht.

Bitte nehmt Euer Sanierungstempo raus und schaltet den Kopf ein. Wo man Fasern sieht sind Fasern drin! Und eine faserige Struktur ist an jeder Bruchkante oder Beschädigung unmittelbar erkennbar auch wenn man keine Einzelfasern oder Faserbündel sieht...

Eure Wolle ist sicherlich bauzeittypisch deutlich unter "30" also handelt auch entsprechend. Es werden deutlich mehr Fasern freigesetzt als bei Asbestzement. Da hilft eine nur geringfügig kleinere Schädlichkeit nicht wirklich diesen Unterschied wieder auszugleichen. Ich habe mehr Achtung vor KMF als vor vielen asbesthaltigen Produkten. Zumal die technischen Schutzmaßnahmen nahezu exakt übereinstimmen.

Mir stellen sich zunächst ganz andere Fragen:
1. Nutzt Ihr selbst oder wollt Ihr auch vermieten?
2. Habt Ihr Helfer aus dem Freundeskreis?
3. und so weiter...

PS: Lernen ist nicht! - Die gesetzlichen Anforderungen sind über die gesamte Bauzeit zu erfüllen... (SIEHE DER ERSTE BEITRAG VON TAIPAN)

 

Hallo Sonic,

anbei ein Link, der Dir Stellen im Haus aufzeigt, wo Asbest zu finden sein kann - ich bin sicher, Ihr findet Euch ein in die Thematik.
http://www.suva.ch/startseite-suva/praevention-suva/arbeit-suva/asbest-suva.htm#/asbesthaus/house

Beste Grüße und eine gute Renovierung

 

Großes Lob für den Link, aber da fehlen mir doch in jedem Raum etliche Quellen und Stellen an denen ein Sachverständiger nach einem ersten Blick zusätzlich suchen würde...
Ziemlich schön (obwohl ebenfalls lückenhaft) ist die Übersicht der Asbestquellen mit (leider teilweise unbrauchbaren) Fotos. Für den Laien definitiv eine Sensibilisierung in die richtige Richtung, ersetzt aber definitiv keinen Sachverstand. Grundidee und Visualisierung finde ich aber gut!!!

Nur einige "fehlende" Beispiele nach einem ersten Blick auf das Badezimmer:
1. AZ-Fensterbank?
2. Pappe unter Fensterbank? - Leichtbauplatte ist da zumindest genannt, aber m.E. an anderen Stellen wahrscheinlicher!
3. Pappe hinter Heizung?
4. AZ-Rohre für Lüftung und Abwasser finde ich sogar enorm peinlich!
5. Bei den Fliesen nur den Kleber zu nennen finde ich ebenfalls peinlich.
und so weiter...

Gerade in Badezimmern wimmelt es in den entsprechenden Baujahren nur so vor Plattenbaustoffen, Wand- und Bodenbelägen und weiteren wirklich gefährlichen und schwach gebundenen Produkten, dass hier meines Erachtens eine falsche Sicherheit vermittelt wird. Ein entsprechender Hinweis der Schweizer wäre vielleicht schön gewesen...

Zwei Stoffbeispiele aus einem Wasserschaden der vergangenen Woche (alles aus einem einzigen Badezimmer im oben bereits genannten Schachtbereich):

1. grün glasierte Tonfliese, marmoriert, Fliesenkleber von Unterseite gesehen:


2a. asbesthaltige Leichtbauplatte, Sichtkante:


2b. asbesthaltige Leichtbauplatte, Bruchkante:


3c. asbesthaltige Leichtbauplatte, plattiges Bruchverhalten:


Sorry, aber besonders auf den dort hinterlegten Bildern sehe ich NICHTS... Und ich kann als Privatmann nicht jede Gipsfaserplatte ins Labor schicken weil asbesthaltige Leichtbauplatten für den Laien genauso aussehen. Sehr dürftig! Positiv ist hier maximal das letzte Bild der Brandschutzplatten auf dem zumindest die verbreitete Wabenstruktur erkennbar ist.

Bester Tipp: Umsichtig planen und genau hinsehen. Dann nachdenken und loslegen!

 

Also wurde die Prognose bestätigt! - Viel Glück bei der weiteren Sanierung. Ich hoffe die Dokumente haben Dir weitergeholfen, denn die erste Frage kann ich Dir wie folgt beantworten:

Wenn ein PAK-haltiger Kleber nicht ausgeschlossen wurde empfiehlt es sich mit Handschuhen zu arbeiten und Hautkontakt zu vermeiden... - Ist zumindest billiger als jede Analyse!