Aufpreis Dachsteine

Der Beitrag von RMartin in #12 gehört eigentlich Gold eingerahmt und wird hier einfach so überlesen. Genau so läuft es doch und nicht nur auf dem Bau, sondern in vielen anderen Bereichen des Berufslebens, der Wirtschaft, Politik, Ehe .

Noch ein Argument aus der Spieltheorie. Wenn der GÜ für eine Steckdose 30.- an Eigenkosten hat und sie für 50.- dem Bauherren anbietet, hat er 20.- verdient. Bietet er sie für 100.- an, lässt es der Bauherr gar nicht oder in Eigenregie machen. Dann verdient der GÜ gar nichts.

 

Jein! Während der Bauphase solte man nach Möglichkeit nicht in irgendwelche Gewerke eingreifen, sonst kann es schnelle Streigkeiten mit der Gewährleistung geben (BH " Boooaaahhh...da ist ein Riss...MANGEL" GÜ:" Klar...der kommt, weil Sie wie ein Wahnsinniger Schlitze für Leitungen geklopft haben....selber schuld!").

Und: natürlich wird ein einigermaßen gewinnorientierter GU/GÜ nicht 100 EUR verlangen, wie es im Beispiel dargestellt wurde. Dann nehmen wir doch mal die beispeilhaften Betrag von 50 EUR. Das wäre ein GU-Zuschlag von satten 67%. Damit läßt sich ganz gut wirtschaften.

Horrende Aufschläge kommen tatsächlich sehr häufig vor. Und oft ist es den BH sicher klar, daß ihnen bei lebendigem Leib das Fell entfernt wird, aber gewisse Extras lassen sich später nur schwer realisieren (hinterher E-Dosen...? Nö!). Dann nimmt man vielleicht nicht so viele wie eigentlich gewünscht werden, man beschränkt sich, der ein oder andere Nachtrag kommt gar nicht zur Ausführung...egal...insgesamt wird an Nachträgen jedenfalls sehr gut verdient. Einfach mal die Suchfunktion hier bemühen. Da gibt es wirklich lustige Geschichten.....

Thomas

 

Thomas, grundsätzlich hast Du Recht, ich lese hier ja auch schon länger mit.

Ich denke aber auch, dass in RMartins Ausführungen ne Menge Wahrheit steckt. Ich würde mir als Bauherr keine Mondpreise gefallen lassen und notfalls mit der Einforderung aller möglichen Nachweise etc. drohen. Und dann wird man sich schon irgendwie einig. Wer natürlich nicht weiss, welche Rechte er hat, kann auch nicht drohen. Gute Vorbereitung ist alles, halt wie in anderen Bereichen auch, wo es ums abwägen und verhandeln geht.

 

Ist es ein kleiner GÜ oder einer dieser Großen, welche im Jahr Dutzende Häuser bauen? Wenn klein ist vielleicht Handlungsspielraum vorhanden.

Wenn er ein Angebot der Frankfurter zum gleichen Preis der Harzer bekommt, dann hat er ja den gleichen Gewinn gemacht und Du Deine gewünschte Pfanne!

Mir hat der Architekt auch gesagt was unsere Pfanne mehr kostet. Ich hatte ein Angebot und ihm war es egal wer die Pfannen lieferte.

 

Das Nachtragsleistungen (meist) immer bisschen teurer sind als wenn man sie im Vorfeld vertraglich vereinbart hätte, liegt in der Natur der Sache. Kein BH kann erwarten/ verlangen, dass eine Firma Nachtragsleistungen defizitär anbietet.

Aber durch gute und geschickte Bauabwicklung/ -steuerung/ -leitung kann man sich vor horrenden Zuschlägen schon mit einer breiten Palette an Möglichkeiten schützen.

Klar, diese Möglichkeiten muss man kennen, man muss das notwendige Fachwissen haben und auch bereit sein die Zeit (bzw. das Geld wenn selber das Fachwissen nicht vorhanden ist) zu investieren.

Ist dann auch ein Rechenbeispiel...

Sich zurücklehnen und zu sagen "Tja, da habe ich wohl Pech gehabt; ist ja nicht vertraglich vereinbart und die Firma will halt Preise jenseits von Gut und Böse haben...aber was bleibt mir anderes übrig als zu zahlen?!" ist bequem und 'einfach'.... kostet eben nur u.U. viel Geld.

 

Schlechte Idee (außer man pfeift auf die Gewährleistung)!!!

 

Jein. Bei Schäden an der Dacheindeckung bist du dann derjenige, der erstmal 'entscheiden' muss an wen Du Dich zu wenden hast.

Möglich, dass GÜ und Ziegelhersteller 'den Ball dann gegenseitig hin und her schieben'.

Frei nach dem Motto:

"Ziegel sind kaputt/ beschädigt, weil der Dachdecker falsch gearbeitet hat."
Dachdecker bzw. GÜ sagt dann: "Nein, nein, die Ziegel waren mangelhaft."

Du musst dann koordinieren/ Dich drum kümmern was wirklich los ist...

Somit ist der eigtl. Vorteil des Bauens mit GÜ; nämlich, dass man nur einen Ansprechpartner 'für alles' hat; in diesem Punkt dahin.