Ausgehobene / gesiebte Steine als Schotter und Splitt zu verwenden

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  1. #1 kratikus, 15.03.2025
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    Hallo zusammen,
    Ich plane, einen Fahrradstellplatz zu bauen und einen Gehweg, der diesen mit unserer Terrasse verbindet. Beim Ausheben wurden viele große Steine entfernt (siehe Bilder) und durch das Sieben der ausgehobenen Erde kommen sehr viele kleine Steine zum Vorschein (siehe Bilder). Macht es Sinn, diese Steine als Fundament wiederzuverwenden (die großen als Schotter und die kleinen als Splitt), indem ich sie mit Sand mische? Oder wäre es besser, die Steine zu entsorgen und fertigen Schotter und Splitt zu kaufen?

    Danke
     

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  2. #2 FriedhelmDoell, 26.03.2025
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    Der Hauptzweck der Kies- (Rundkorn) oder Schotter- (gebrochenes Korn) Packung ist Standfestigkeit, gefolgt von Wasserableitung zur Frostaufbruchvermeidung und Versickerung (wenn der Untergrund das ermöglicht).

    Die Standfestigkeit wird dadurch erzielt, dass sich Korn gegen Korn abstützt.

    Bei sog. Riesel (möglichst einkörnig, nicht verdichtungsbedürftig, deshalb gern dort verwendet wo man schlecht verdichten kann)) verbleiben bewusst grosse Hohlräume, für eine Standfestigkeit von verdichtungsfähigem Material mit Feinanteilen ist deshalb immer eine Korntennung vom Riesel angebracht, z.B. mit einem Geotextil/Vlies.

    Standfestigkeit selbst benötigt ansonsten aber (wenns kein Riesel ist) Verdichtung, und Verdichtung benötigt Feinanteile. In käuflichen Sand-/Kiesmischungen oder Sand-/Schottermischungen („Mineralbeton“) sind die Feinanteile aus definierten Sandkörnungen enthalten. Feinstanteile dürfen jedoch eine gewisse Massen-Prozentzahl nicht überschreiten, um eine gewisse Wasserdurchlässigkeit und damit Frostunempfindlichkeit zu erhalten. Solches Material wird Frostschutzkies o.ä. genannt.

    Das ausgebaute Material auf den Bildern weist bindige (lehmige/tonige) Bestandteile auf. Die wird man auch durch Sieben nicht alle abbekommen. Sie bewirken einen relativ hohen Anteil dieser Feinstanteile. Sie sollten also nicht dort konzentriert verwendet werden, wo es auf Durchlässigkeit ankommt.

    Wenn Sie beispielsweise einen Aushub für Borde mit Betonrückenstütze tätigen (Pflaster braucht seitliche Begrenzungen, sonst driftet es auseinander), könnte z.B. die äussere seitliche Verfüllung unter dem Rasen damit erfolgen.

    Teile des Materials, die ersichtlich wenig bindige Anteile haben, können Sie mit Sand + Feinkies mischen und wie käufliches Material einbauen.

    Das ganze ist letztlich auch eine Frage dessen, wieviel händischen Aufwand und Zeitbedarf (und ggf. Geldbedarf) Sie mit den beiden Lösungsansätzen (Entsorgung und völliger Materialzukauf vs. Aufbereitung und Verwendung wo möglich) haben.
     
    11ant und Tilfred gefällt das.
  3. #3 Jo Bauherr, 26.03.2025
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    Als Unterbau für Wege etc. vollkommen ungeeignet.

    Aber zum Entsorgen bei der Menge viel zu schade bzw. zu teuer:
    Die ausgesiebten Kiesel kann man waschen (am besten im Betonmischer, Kärcher geht auch) und im Kiesbeet als Spritzkante, in Sickermulden, bei Fallrohrausläufen etc. wieder einbauen.
    Zumindest als untere Schicht - wenn man z.B. als Optik weißen Marmorsplitt möchte, kann man den ja dann oben drauf tun.
     
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