Außenwand von Innen dämmen oder nicht?

Diskutiere Außenwand von Innen dämmen oder nicht? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, Wir haben in der Küche eine neue Fenster/Balkontürkombi bekommen. Durch dickere Doppelverglasung und integrierten Rollladen ist die...

  1. #1 Stefan84, 07.02.2020
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    Hallo,

    Wir haben in der Küche eine neue Fenster/Balkontürkombi bekommen. Durch dickere Doppelverglasung und integrierten Rollladen ist die deutlich stärker als die alte und steht nun innen gut 4cm aus der Laibung heraus. Deshalb wollen wir die Wand durch Trockenbau Vorsatzschalen entsprechend aufdoppeln. Dabei stellt sich die Frage ob man den entstehenden Hohlraum von ca 3cm mit Dämmmaterial füllen kann, oder ob man sich dadurch Probleme mit Kondensation einhandelt?
    Das ist eine Gaubenwand im Dachgeschoss eines Altbaus, 12cm stark und bunt gemischt aus Ziegel und Bims. Es geht nur um rund 5m² Fläche.
     
  2. BaUT

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    Dann würde ich im Zweifelsfall lieber eine Calziumsilikatplatte kleben, die ist kapillaraktiv und basisch und somit in doppelter Hinsicht schimmelpilzvermeidend, wenn sie nicht tapeziert oder mit einer ollen Latex- oder Dispersionsfarbe gestrichen wird sondern nur mit Silikatanstrich.
     
  3. #3 Stefan84, 07.02.2020
    Stefan84

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    Die Lösung liegt aber preislich auch in einer ganz anderen Größenordnung. Die Vorsatzschale kostet mich inkl. rockwool keine 200€ und einen halben Samstag. Kalziumsilikatplatten kosten selbst schon ein Vielfaches, hinterher muss noch der Verputzer kommen, da reicht mir wahrscheinlich der zehnfache Betrag nicht. Ich bezweifle dass mir das bisschen Dämmung auf den 5m² so viel bringt dass sich der Aufwand lohnt.
    Mein Ziel ist nicht unbedingt die Wand zu dämmen, im Zweifel verzichte ich darauf. Ich hätte halt nur die Gelegenheit Dämmaterial einzubringen, und wollte mich mal informieren.
     
  4. #4 BaUT, 07.02.2020
    Zuletzt bearbeitet: 07.02.2020
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    Bei 12 cm Vollziegel oder Schlackestein - da ist jede Form von Innendämmung schwierig und bedarf der akkuraten Planung und Umsetzung.
     
  5. #5 Andreas Teich, 07.02.2020
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    Innendämmung
    Mit vollflächig angesetzten Mineralschaumplatten- zB Multipor-, Kalkputz und Silikatfarbe gestrichen
    ist die Dämmwirkung viel besser als bei CaSi- Platten, viel günstiger und auch kapillar, mineralische und schimmelverhindernd.

    Ohne Dämmung besteht bei einer derart dünnen Wand ein erhebliches Schimmelrisiko-
    außer Du heizt ständig dagegen an

    Andreas Teich
     
  6. #6 Manufact, 07.02.2020
    Zuletzt bearbeitet: 07.02.2020
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    Sorry, Multipor ist - nach vielen Diskussionen meinerseits mit dem Hersteller - in der tatsächlichen Sichtweise NICHT kapillaraktiv, da nämlich hydrophil eingestellt, sondern etwas besser diffusionsoffen.
    Ich freue mich hier im Forum auf solche fachlichen Diskussionen, denn diese helfen Allen weiter.
    Auf der anderen Seite bin ich trotz Dipl. eher den praktischen Dingen zugeneigt.
    Somit, dies kann jeder gerne selbst einmal ausprobieren:
    Einfach mal auf eine Klimaplatte Wasser geben oder auch auf echten Kalkputz.
    Und dann mal auf Multipor....
    Soviel zu Werbeaussagen der Hersteller.

    Schreibt Eure Tests einfach mal ins Forum :)

    Jetzt zur aktuellen Fragestellung:
    Ich SUBJEKTIV würde ebenfalls zu Mineralschaumplatten greifen, da diese eine höhere Dämmung gegenüber Klimaplatten besitzen.
    Dies würde ich aber nur dann machen, wenn die Raumtemperatur über 19°C (eigentlich 20°C) ist und die rel. LF unter 55% beträgt, dann ist wenigstens der Kondensat-Anteil in der Praxis noch tolerabel.
    (einfach mal ins Mollier-HX-Diagramm schauen).

    Fachlich bedeutet dies, das bei geringeren Innentemperaturen HINTER den Platten immer noch ein starkes Taupunktrisiko besteht.
    Diese Feuchtigkeit wird bei Klimaplatten sofort kapillar weitergeleitet an den gesamten Querschnitt der Platte.
    Bei Mineralschaumplatten nur in bedingtem Ausmass - ein bischen kapillar aber vornehmlich nur diffusiv.

    Zu beachten ist weirehin, dass die von den Herstellern empfohlenen Spachtel-Eigenmarken hohe Anteile an Zement und Zellulose enthalten.
    Zement ist NICHT kapillaraktiv, dies wird durch andere Kapillar-Poren-Bildner erreicht - statt durch hydraulischen Kalk.
    Bei fast Allem Massen wird Zellulose ("Tapetenkleister") zur besseren Verarbeitung beigemischt.
    Leider ist dies ein organisches Nährmaterial für potentiellen Schimmel..
     
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  7. #7 Fabian Weber, 07.02.2020
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    Hallo @Stefan84,

    Multipor bzw, dünn geschnittene Yton-Steine sollten für Dich trotzdem ein günstiges und gutes Mittel der Wahl sein.

    Du kannst diese ziemlich einfach an die Wand mit Leichtmörtel vollflächig kleben.

    Und wenn Du keinen Bock auf verputzen hast, dann klebst Du darauf mit Ansetzgips und groben Zahnspachtel 9er Gipskartonplatten.

    Der Vorteil ist einfach, dass Du gegenüber Deiner Variante mit Dämmwolle keine Dampfbremse brauchst.
     
  8. BaUT

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    Ich hatte schon dünne Vollziegelwände, mit Innendämmung aus Multipor, da hat es das Kondensat aus der Klebezone kapilar in den Fugen der Plattenstöße wieder nach innen an die Wandoberfläche gesaugt. Das fanden die Nutzer gar nicht lustig.
    Auch multipor hat seine Grenzen, wenn die Außenwände so arg dünn sind.

    Mir wäre echt wohler, wenn man sich um die Außenseite dieser Wände kümmern würde.
     
  9. #9 Stefan84, 08.02.2020
    Zuletzt bearbeitet: 08.02.2020
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    Von außen zu dämmen ist völlig am Thema vorbei. Es geht mir ja überhaupt nicht darum zu dämmen, ich will ausschließlich das Fenster von innen verblenden. Wenn nebenbei ein bisschen Dämmmaterial untergebracht werden kann ist das schön, aber wenn ich mir damit Probleme einhandle, und so verstehe ich die Aussagen hier, dann verzichte ich lieber ganz darauf.
     
  10. #10 Fred Astair, 08.02.2020
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    Leute, lasst mal die Kirche im Dorf.
    Manchmal geht es wirklich nicht, die Außenwand zu dämmen.
    An des Threaderstellers Stelle würde ich es genauso machen, wie von ihm beschrieben. Allerdings würde ich auf jeden Fall den Hohlraum mit mineralischer Dämmung ausstopfen, um eine unerwünschte Luftzirkulation und damit einen Feuchtetransport von Innen mit Kondensation an der kälteren Innenseite der Außenschale zu vermeiden. Dann kommt es auf einen luftdichten Abschluss der GK.Platten, besonders an den Stößen an.

    Dies ist allerdings kein Expertenrat sondern lediglich eine Darstellung, wie ich diese Kleinstfläche behandeln würde.
     
    simon84 gefällt das.
  11. #11 Andreas Teich, 10.02.2020
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    Wenn’s um einen kleine Streifen Laibungsdämmung zwischen Wand und Laibungen geht
    kannst du auch XPS verwenden und überputzen- das hat zumindest einen guten Lambda Wert und gibts in 2 cm Stärke,
     
  12. BaUT

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    Das nenn sich dann WEDI-Platte :think
     
  13. #13 Andreas Teich, 12.02.2020
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    Find ich meist zu teuer
    - XPS mit Klebemörtel ansetzen und überspachteln,
    evt Glasfasergewebe um die Ecke gelegt und Kalkputz würde ich vorziehen.
    Platten sind dann auch besser zu schneiden.
     
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