Balkonanbau Altbau: Drehkipptür oder HST?

Liebe Experten im Forum,
nachdem ich hier schon viele wertvolle Tipps gefunden habe, würde ich Euch gerne um Eure Meinung/Erfahrungen bitten.

Wir würden gerne in einem Reihenhaus aus den 30ern einen Balkon (auf Stützen) anbauen, 1. Stock; die Wohnung wurde innen vor einigen Jahren teilsaniert, ist aber in super Zustand (es wäre also an der Wohnung nichts zu renovieren, wenn man nicht einen Balkon möchte), Heizung: Gastherme mit HK.
Jetzige Fensterbreite (2-flügelig) ist ca. 160cm Breite, direkt darunter der HK, dort soll stattdessen die Balkontüre hin und der HK zur Seite (in die Höhe) versetzt werden.
Der Architekt schlägt eine HST (2 Elemente, eines fest) mit 260 Breite und 250 Höhe vor, wozu man einen Träger einsetzen müsste, um die Öffnung auch in die Höhe und in die Breite zu vergrößern. Würde sicher toll aussehen, weil die Aussicht sehr schön ist. Hier einzige Bedenken: Vor dem Haus ist eine verkehrsberuhigte Straße, allerdings mit stark frequentiertem Fahrrad- und Fußweg (ein wenig fürchten wir uns vor dem Schaufenstercharakter mitsamt Einblicken bei einer breiten Fensterfront (und das Problem ist, bis man's nicht erlebt hat, wie das sein würde, kann man es schwer abschätzen, wie es sich anfühlt). Balkon wäre 170 tief, Geländer aus verzinktem Stahl (aber mit Durchblick).

Dennoch frage ich mich, ob wir nicht besser/sicherer mit einer zweiflügeligen Drehkipptür in der Breite des jetzigen Fensters (jew. 80cm pro Flügel) fahren würden (oder selbst bei Verbreiterung um ein festes Element mit einer Drehkipptür), denn:
- diese Zimmerseite ist insgesamt nur 4,20 breit, links und rechts von der HST würde nicht mehr viel Wand übrigbleiben (und das Zimmer ist nicht groß, ca. 17qm).
- die Fenstertüre würde zur ganz ungeschützten und nicht überdachten Wetterseite gehen (ein Stockwerk weiter oben ist ein kleiner Dachvorsprung), und es ist dort oft sehr windig, Regen schlägt gegen die Fassade und die Nachmittagssonne knallt ungebremst drauf.
- es ist dort derzeit keine Anbringung einer Fassadendämmung möglich (Mehrparteienhaus), Wände im Originalzustand der 30er
- wir würden in dem Zimmer den Fußbodenbelag nicht tauschen wollen, da er noch in Ordnung ist (ist es dann nicht schwierig, die HST ohne spätere Komplikationen einzubauen?
- die Außenwand, in der ein Träger einzogen werden würde, um die Türöffnung zu verbreitern ist 40cm dick (Statiker war noch keiner da).

Was wären spontan Eure Ratschläge/Eindrücke? Wäre es ein Risiko trotz allem die HST zu wählen aufgrund der offeneren Optik oder doch lieber DKT und den originalen Fenstersturz so lassen, wie er derzeit ist?
Kann man bedenkenlos die HST einbauen?
Gibt es klare Argumente für die HST?
Wir würden uns gerne für die qualitativ beste/nachhaltigste/wartungsärmste Variante entscheiden und für die, die auch für das alte Haus am besten ist!

Danke für jeden Gedanken dazu!

 

Danke für die Antwort: ich fürchte: eher nicht möglich, weil die anderen Parteien im Haus nicht mitziehen würden; ich kann ja nicht im Alleingang die Fassade dämmen und die anderen im Haus sehen (leider) keinen Bedarf dafür.
Derzeit ist es ein durchgehender Sturz, unter dem ein Fenster ist mit zwei Flügeln, jeder Flügel ist 80cm breit, Internorm Kunststofffenster aus den späten 80ern/90ern vermutlich.
Ich häng' mal ein Photo vom Istzustand dran ...

Eines hatte ich vergessen: wir wohnen schon in der Wohnung und würden auch während des Umbaus dort wohnen bleiben ...

 

Danke, SvenvH! Der Lichteinfall würde uns auf jeden Fall reichen, so wie er derzeit ist (sehr hell); wenn man verbreitern würde, würde man den Blick auf eine tolle Panoramasicht öffnen, von der man so nur diesen Ausschnitt hat. Allerdings: der Unterschied wäre ungefähr 80 cm mehr Breite (ob das jetzt so ins Gewicht fallen würde?), aber mehr Höhe ...

 

Und Drehstulp wäre dann ein Muss, ja. Daran hatte ich gedacht, wusste aber nicht, dass das so heißt :-). Danke!

 

Ja, genau, es ist nur eine der Wohnungen in dem Reihenhaus. Und das mit dem Balkon ging in Ordnung bzw. wurde sogar begrüßt, weil es die Optik des Hauses etwas aufpeppt.

 

Aber würdet Ihr generell von einer HST auf einer quasi unüberdachten Wetterseite - es gibt ja nur ein Stockwerk weiter oben den Dachvorsprung - (Stichwort: Schlagregen) abraten?

 

Danke vielmals, Klappradl! Also in der Wohnung wohnen zu bleiben, während eine HST eingebaut wird, ist eher utopisch, wenn ich richtig zwischen den Zeilen lese? Ich nehme an, viel Dreck, und Möbel usw. müsste man dann auch (zumindest aus dem betroffenen Zimmer?) rausschaffen? Hm. Dann ist die Frage, ob man damit nicht besser zuwartet, bis die nächste "Renovierung" ansteht, aber das kann Jahre dauern, weil die Wohnung ansonsten eben sehr gut in Schuss ist ...
Eine normale Balkontüre einzubauen (also die Fensteröffnung nach unten erweitern und HK versetzen), während man die Wohnung bewohnt - wäre das vorstellbar; wenn man eine gescheite Staubbarriere setzt? Oder kann man de facto auch das eher vergessen?
Den Umbau vor dem Einzug noch hinzubekommen, war leider aus Zeitgründen nicht möglich ...

 

Andere Idee: was haltet Ihr davon, wenn man als Zugang zum Balkon eine nach außen hin öffnende Glastüre (evt. vollverglaste Nebeneingangstüre) nimmt (würde auf dem Balkon gar keinen Platz wegnehmen, weil er dort schon zu Ende ist) und links davon ein Panoramafenster mit Festverglasung und BH um die 50 cm? Dann hätte darunter noch der HK Platz und man hätte durch die Brüstung etwas Sichtschutz am Essplatz (der Esstisch muss dort stehen, aus Platzgründen)
Oder wird es schwierig, wenn man nur durch diese Türe lüften kann und sollte man eher Praktizität vor Optik walten lassen und dieses Panoramafenster doch zweiteilig als Stulplösung gestalten? (Wäre halt vermutlich nicht so schön ...).