Bau eines EFH's trotz Wirtschaftskrise

Diskutiere Bau eines EFH's trotz Wirtschaftskrise im Baupreise Forum im Bereich Rund um den Bau; Tja, liebe Bauwillige, es liegt an EUCH? „Die derzeitige Wirtschaftskrise hat erneut eines deutlich gemacht: Nur mit Investitionen lässt...

  1. #21 DerSuchende, 04.04.2009
    DerSuchende

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    Tja, liebe Bauwillige,
    es liegt an EUCH?


    MfG
     
  2. Seev

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    Hallo acensai,

    ja, auch ich bin massiv verunsichert und wäge ab. Es war mir schon immer einigermassen klar, daß es - zumindest in dieser Welt hier - keine Sicherheiten gibt. Auch in oder nach scheinbar guten Bauzeiten, können große Risiken auf uns zukommen, die hier schon genannt wurden.

    Bis vor 2 Monaten hätte ich meinen Job auch als höchst sicher bezeichnet, aber auch das hat sich völlig verändert, weil ich die konkrete Situation in der Firma erlebe, und das dicke Ende kommt wohl erst in einigen Monaten raus. Das hält auch die beste und bestfinanzierte Firma nicht ohne krasse Maßnahmen durch, was da abgeht.

    Andrerseits fürchte ich auch eine wohl kommende Hyperinflation und dann möchte ich nicht mehr viel Eigenkapital haben.

    Deshalb gebe ich momentan weder übertrieben Gas noch bremse ich die Planungen. Ich weiß, daß ich auch in 6 Monaten vorauss. keine bessere Entscheidunggrundlage haben werde als heute, denn im Oktober haben wir auch schon drüber gegrübelt.

    In spätestens 4 Wochen muß ich meine ersten Verträge (ausser dem Architektenvertrag für LP1-4) unterschreiben und dann kanns sofort losgehen. Also werden wirs mit Hoffnung und Gottvertrauen in Ruhe angehen. Wie war das mit Luthers Apfelbäumchen ... ?!

    Um die weitere Finanzierung kümmere ich mich derzeit. Ich werde auch mal persönliche Szenarien durchrechnen, d.h. wie weit komme ich konkret bei Kurzarbeit, Jobverlust (mit meiner Kündigungsfrist) oder Gehaltskürzungen von 20 bis 50%, was ich für sehr wahrscheinlich halte, daß da bald was kommt.

    Übrigens gibt es auch Versicherungen, um den Arbeitsplatzverlust abzusichern. Ein Bekannter hat sowas vor Jahren gemacht, ich werde es momentan eher nicht machen. Für 160T€ für 10 Jahre Absicherung bezahlte er einmalig 7T€.

    Für mich stand schon immer fest, daß Flexibiltät in der Finanzierung wichtiger ist als das letzte Zehntelprozent rauszuholen. Eine Tilgungsmöglichkeit wie sie bei der DIBA Standard ist (1... 15% p.a. änderbar), ist für mich der Verhandlungsmaßstab. Ob ich gleich Festzinsen oder erst mal was Variables abschliesse, muß ich mir noch überlegen, je nach Angeboten. Bekannte von mir meinen, daß wir bald eine 3,0 fürs 10-jährige sehen werden, aber wer kanns wissen?

    Zudem werde ich versuchen mein Polster an Restliquidität höher zu halten als bisher geplant und eher mehr Darlehen aufzunehmen als aus heutiger Sicht nötig. Die Verwandtschaft anpumpen wäre auch noch so ne Idee...
    aber Sicherheit bringt das alles nicht.

    Gruß
    Seev
     
  3. #23 planfix, 05.04.2009
    planfix

    planfix Gast

    die alten...natürlich subjektiv, aber 2 positive beispiele.

    es war einmal...

    meine großeltern, von beiden seiten, haben damals gebaut und auch an die sicherung ihrer zukunft dabei gedacht.
    von der einen seite wurden arbeitsräume im haus mit geschaffen, auf der anderen seite eine mietwohnung intergriert.

    beide seiten habens gut überstanden.

    sicherlich hat damals ein haus ein bruchteil des heutigen preises gekostet. aber auch die handwerker und architekten haben ihre familien weiterhin ernähren können.

    damals gab es keine fertighausfirmen, bei denen sich kaufleute zwischenschalten, die nur an ihren profit denken.

    damals gab weniger börsenspekulanten und menschen die durch wenig arbeit reich werden wollten.

    das kostenrisiko hat der bauherr getragen und die bauarbeiter und handwerker kamen aus der region und nicht aus billiglohnländern.
    die ortsansässigen handwerker haben auf ihren ruf geachtet aber hatten auch nicht die möglichkeit global erstandenen billiglösungen (z.b.asiatische nachbauten) einzusetzen.
    auf diese weise konnten, trotz kriese, alle beteiligten ihre exsistenz behalten.

    was ist heute anders?

    die bauherren scheuen das kostenrisiko, weil sie nicht gespart haben und schon das auto finanziert ist.
    die banken schon vorab alles fix kalkulieren wollen und sicherheiten verlangen.
    hausbaufirmen locken mit billigen festpreisangeboten (die oftmals keine sind) und abgespeckter ausstattung.
    handwerksbetriebe kämpfen mit ausländischer konkurrenz und müssen kosten sparen. was nicht beim personal geht, wird am material gespart.
    die fachkompetenz von architekten und ingenieuren wollen immer weniger bezahlen, weil hausbaufirmen in ihren typenhäusern diese kosten gar nicht ausweisen und, weil jeder der einen pc bedienen kann meint, hausbildchen kann er auch malen, weil geiz geil ist, weil in den letzten 20 jahren sowieso viel gemurkst wurde.

    ...
    und wenn die bauherren, architekten, ingenieure und handwerker gestorben sind, dann hat die rezession auch die deutschen kleinbaustellen voll erwischt, die mietpreise können weiter steigen, die banken weiter autos finanzieren und den täglichen konsum. ...

    ich erhebe hier keinen anspruch auf vollständigkeit, denn es gibt auch auch drittelfinanzierer unter den bauherren, unfähige archis und ings, schlechte deutsche handwerker.

    was mir jedoch nicht gefällt sind die verallgemeinerungen, die von den medien geschaffene kritiklosigkeit, die leichtgläubigkeit mancher bauherren und die vorstellung, dass es top qualität zu billigpreisen gibt.
     
  4. PeMu

    PeMu

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    Nachdenken kostet extra.
    Die Levite von John Ruskin (steht schon mehrmals hier im Forum ... suchen) zeigt doch die Grundlage unserer gesellschaftlichen Unsitten auf.

    Also mal zurück auf eine solide auf die eigenen Randbedingungen gestellte Betrachtung.

    Entweder kann ich es mir leisten irgendwas zu bauen und zu behalten, egal was kommt

    oder

    solide kalkuliert, Substanz gebaut und im Falle eines Falles deckt der Wert meine Schulden locker ab und kann veräußert werden.

    Und nicht möglichst billig gebaut (da braucht es hohen Preisnachlass oder Boom, um es loszuwerden) auf optimistische finanzielle Prognosen finanziert.



    Nur weil man mal im Baumarkt die passende Schraube gefunden hat, ist man kein erfahrener BauherrenProjektsteuererLeiterBeauftragerPlanerBankenfinaziererungsberaterVertragspartner.
     
  5. #25 Germerman, 23.04.2009
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    Hallo zusammen,

    Wenn Stimmen zur Beruigung oder Bestätigung für einen Baubeginn gesucht werden, komme ich gerne zur Hilfe:
    (Baubeginn 03/2009, Richtfest morgen, Heizung unklar, ein paar Gewerke fehlen noch, Finanzierung wird knapp, Qualität aber bisher sehr gut)


    Wie sehen andere Bauherren die Lage?
    - Hoffnungslos, aber nicht ernst :mega_lol: -


    Verschiebt ihr teilweise die Baupläne nach hinten?
    - Macht keinen Sinn, wir könnten sonst gleich die Kinderzimmer einsparen -


    Oder kauft man lieber eine Eigentumswohnung?
    - Macht noch weniger Sinn, ich bau doch nicht aus Spaß, sondern für eine Wohlfühlumgebung. Wenn dies auch mit einer (günstigeren?) ETW möglich wäre, hätte ich niemals mit einer Hausplanung angefangen. -


    Ist die Kreditvergabe restriktiver?
    - War knapp vor der Krise, ich kann aber auch aktuell keine größere Nervosität feststellen. Ich habe aber auch keine tieferen Einblicke. -


    Wie gross ist bei euch die Verunsicherung über zukünftige Situation?
    - Eigentlich groß, wird aber verdrängt, da Baubeginn schon erfolgt ist. Ein Gedanke ist mir und meiner Frau aber immer wichtig: Wir leben hier und jetzt. Das halbe Leben (hoffentlich nicht mehr!) ist rum, wir sind gesund, es geht uns insgesamt gut, die Kinder gedeihen. Wir haben nichts dagegen, wenn es noch besser wird, können aber auch mit weniger noch leben.

    Aber nochmal 10-20 Jahre darauf warten, dass wir GANZ SICHER mit 60 das passende Umfeld erlangen können? Und dann trifft einen mit 59 der Schlag und aus ist. Unsere Energie (und Geld) fließt heute zu 100% in das Haus, alles andere zeigt die Zukunft. Selbst wenn der Taum platzen sollte, hatten wir in der Blüte unseres Lebens die schönste Zeit im passenden Umfeld.

    :konfusius In diesem Sinne :konfusius

    viele Grüße aus München
     
  6. #26 acensai, 23.04.2009
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    Wertverfalls von Ein- und Mehrfamilienhäusern

    Hier ein aktueller Bericht aus der Financial Times Deutschland zum Thema des Wertverfalls von Ein- und Mehrfamilienhäusern.

    ... und das ist m.E. erst der Anfang ... Neben der Lage des Grundstücks sieht man m.E. auch die hohe Bedeutung einer guten Bausubstanz und einem energetisch sinnvollen EFH.

    Die beste Kapitalanlage ist wohl die Stadtwohnung in bester Lage! Interessant auch, dass selbst die Häuser in guten Siedlungsgebieten teilweise auch an Wert verlieren ...

    Es muss sich aber -gottseidank- nicht immer alles im Leben um das Kapital drehen - sondern auch um Familieneignung, Wohlfühlfaktor und Heimat :konfusius
     
  7. drulli

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    hab ich ja schon immer gesagt

    Deswegen haben wir vor 3 Jahren auch in der Stadt gebaut, in der Hoffnung, dass das Haus im Wert noch steigt.
     
  8. #28 acensai, 23.04.2009
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    :konfusius Yep!

    Leider muss man dafür aber halt auch mehr Schulden aufnehmen, als im Speckgürtel ein Haus zu bauen ...
     
  9. kehd

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    Hoffentlich ziehen die Benzin- und Dieselpreise bald wieder an.
    Das sichert meinen Arbeitsplatz und wir können unser Haus leichter abbezahlen.
    Die FTD-Preise sind doch um den Faktor 2 zu niedrig. Und billiger sind Häuser hier um Heidelberg nicht geworden. Zumindest nah der Stadt und der S-Bahn.
    Wenn die Mineralölpreise mal wieder ordentlich anziehen, wird hoffentlich der Krach von der Autobahn geringer. ..und die Km-Pauschale gehört auch abgeschafft. ..und dann meine Steuern gesenkt.
     
  10. #30 acensai, 27.04.2009
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    Stört dich der Lärm von der Autobahn? oooooch ne .... dann zieh doch einfach auf's Land :mega_lol:
     
  11. Robin

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    Schonmal ist Grundgesetz geschaut :mega_lol:
     
  12. jansan

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    Du hast einen großen Vorteil

    Du weißt, dass die Krise da ist und Du kannst auch damit rechnen, dass sie sich verschlimmert, und deshalb kannst Du Dich darauf einstellen. Dieses Wissen hatten die Häuslebauer vor zwei Jahren nicht, und leider werden wir einige Hausprojekte, bei denen die Finanzierung sehr auf Kante genäht wurde, über den Jordan gehen sehen.

    Also, nutz dieses Wissen für Deine Pläne!
     
  13. alfi

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    Das ist ganz modeabhängig. Vor zwei Jahrzehnten waren Innenstadtwohnungen absolut out und billig während Häuschen im Grünen relativ dazu teuer waren.

    Insbesondere im Falle weiter zunehmender Gewaltkriminalität im Innenbereich, wäre die Investition nicht unbedingt perfekt. Ab besten stadtnah im Spießerwohngebiet. Da wird die Kriminalität nicht überhand nehmen und die Entfernungen zum Arbeitsplatz etc. ist dann auch nicht so groß.

    Die beliebteste Wohnform ist immer noch das freistehende Einfamilienwohnhaus. Daher kommt die Werbung immer wieder auf innovative Ideen zweiseitig oder einseitig angebaute Häuser mit Neuschöpfungen der Wortindustrie zu belegen. Z.B. Stadtvilla für Reihenhaus oder "hochwertiges Einfamilienhaus" für Reihenhaus etc.
     
  14. kehd

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    @ Robin: hatte doch tatsächlich den ersten Artikel überlesen: "Das Auto des Menschen ist unantastbar."
     
  15. Robin

    Robin

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    Da fallen mir spontan aber ganz andere Grundrechte ein ;)
     
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