Bauprobleme trotz Verbraucherschutz

Ja, ein Bauleiter hätte potenziell einen Unterschied machen können, wenn er seine Überwachungs- und Meldepflichten ordnungsgemäß erfüllt hätte. So wie die anderen auch einen Unterschied gemacht hätten wenn sie ihren Pflichten nachgekommen wären.
Wer sagt das der Bauleiter das getan hätte und dann nicht noch der 5.te gewesen wäre der die Schuld weg schiebt? Davon abgesehen, dass für uns eine Fachbauleitung durch das Gespräch vor Ort mit allen Parteien suggeriert wurde.

 

Es macht keinen Sinn, zusätzliche Bauleiter hinzuzufügen, wenn die bereits vorhandenen Bauleiter ihre Aufgaben nicht erfüllt haben. Bei unserem Bauprojekt war der Fachbauleiter für die Bodenplatte verantwortlich. Als wir einen unzureichenden Wasserstand im Streifenfundament gemeldet haben, hätte er die Bodenverhältnisse überprüfen und sicherstellen müssen, dass die Bodenplatte auf tragfähigem Grund errichtet wird. Das ist nicht geschehen, und die Bodenplatte ist abgesackt. Weitere Bauleiter hätten hier nichts geändert, wenn die vorhandenen nicht ihren Pflichten nachkommen.

Es gab drei Möglichkeiten, das Problem zu vermeiden. Erstens hätte der Architekt unsere Bedenken über das Bodengutachten ernst nehmen und die Pläne genauer prüfen können. Stattdessen wurde abgewunken mit der Aussage, man könne nicht jeder Kleinigkeit nachgehen, das sind Gutachter... Zweitens wurde am Grundstück vereinbart, dass der örtliche Tiefbauer den Boden überprüft und bei Auffälligkeiten sofort stoppt und meldet. Das wurde nicht gemacht. Drittens hätte der Fachbauleiter des Bodenplattenherstellers nach unserer Meldung des Wasserstands im Streifenfundament einschreiten müssen. Weder wurde vor Ort überprüft noch die Plattendruckversuche genau geprüft. Drei Chancen, das Problem zu verhindern, wurden ignoriert. Da hätte ein vierter Bauleiter sicher alles richtig gemacht.

 

Nein wäre es nicht, habe den Passus der Hausbaufirma diesbezüglich weiter oben zitiert...

 

Ihre Sichtweise ist verständlich, aber in der Praxis kaum umsetzbar. Bauherren beauftragen Fachleute wie Architekten, Bauleiter und Sachverständige genau deshalb, weil sie als Laien nicht die Expertise haben, kritische Bauphasen selbst zu überwachen. Es ist unrealistisch zu erwarten, dass Bauherren überall vor Ort sind und Mängel erkennen, die selbst Fachbauleiter übersehen. Dafür gibt es klare Verantwortlichkeiten, und die sollten auch eingehalten werden. Letztlich tragen die beauftragten Fachkräfte die Verantwortung für die korrekte Ausführung und Überwachung der Arbeiten, nicht der Bauherr.

 

Ein zusätzlicher Bauleiter mag zwar theoretisch helfen, aber in der Praxis entbindet er den Bauherrn nicht von der Notwendigkeit, bei Problemen direkt die ausführenden Firmen zur Verantwortung zu ziehen. Ein weiterer Bauleiter erhöht lediglich die Kosten und bringt nicht unbedingt die notwendige Sicherheit, dass alles reibungslos läuft. Im Gegenteil: Er könnte selbst Fehler machen oder sich eher auf die Absicherung der eigenen Position konzentrieren, anstatt tatsächlich alle Arbeiten kritisch zu überwachen. Das Vertrauen in die Fachfirmen und deren Verpflichtung, ihre Arbeit korrekt auszuführen, bleibt unerlässlich.

 

Im Zuge des Gesprächs unseres zweiten Anwalts mit dem Versicherer des Tiefbauers, den er persönlich kannte, wurde uns das erste mal mitgeteilt, dass man angeblich schon am Plattendruckversuch hätte sehen können, dass der Boden nicht tragfähig ist.

Das bedeutet, dass der Tiefbauer, der uns zuvor versichert hatte, alles sei in Ordnung, und uns den Plattendruckversuch zur Weitergabe an den Bodenplattenhersteller und den Fertighaushersteller übergab, offenbar bewusst arglistig getäuscht hat. Erst daraufhin, haben wir einen weiteren Sachverständigen hinzugezogen, um die Werte schriftlich erläutern zu lassen und festzustellen, welche Werte tatsächlich hätten eingehalten werden müssen. Wenn mir ein Unternehmen versichert, dass alles in Ordnung ist, und mir den Versuch ohne Beanstandung übergibt, sehe ich keinen Grund, das anzuzweifeln.

Ja, wir haben daraus gelernt – aber nicht in der Art, wie du vielleicht denkst. Statt uns darauf verlassen zu können, dass Fachleute ihren Pflichten nachkommen, müssen wir nun alles selbst nachgoogeln und niemandem mehr vertrauen. Das Vertrauen in diese sogenannten "Experten" ist durch unsere Erfahrungen völlig zerstört. Es scheint, dass viele von ihnen ihre Verantwortung nicht ernst nehmen und es am Ende nur darum geht, möglichst viel Geld zu machen, ohne die notwendigen Arbeiten korrekt auszuführen. Diese Erkenntnis ist für uns bitter, aber leider die Realität, in der wir uns jetzt befinden.

 

Alle kommenden Gewerke laufen jetzt nur noch über den Fertighaushersteller da wir damals einzugsfertig abgeschlossen hatten. Von daher würde allen weiteren Fehler direkt an den FH gemeldet werden und dann Geld zurück gehalten bis der Mangel behoben wurde.

 

Wir haben als Bauherren unsere Sorgfaltspflichten sehr ernst genommen. Wir sind unserer Meldepflicht nachgekommen, haben unsere Bedenken angezeigt, den Kontakt mit den Verantwortlichen gesucht und sogar aktiv eingeschritten, als Nachbarn uns auf mögliche Probleme hingewiesen haben. Dank unserer Initiative wurde die Bodenplatte kontrolliert, bevor ein Haus darauf errichtet wurde, das später abgesackt und sich verdreht hätte. Ohne unser Eingreifen wäre der Schaden unermesslich größer gewesen. Wir haben also das Schlimmstmögliche verhindert.

 

Wie schrieb es @simon84 so schön, werden jetzt immer googeln wenn etwas komisch ist und alles hinterfragen.

Den Rohbau haben wir seit Stellung von einem Bausachverständigen abnehmen lassen.

 

Und rate mal was dieser hierzu gesagt hat:
Sind Plattenstöße mit Fermacell so erlaubt?

 

Laut Google:
1. DIN 18340 (3.7.3): Diese Norm besagt, dass Plattenstöße auf Tür- und Fensterständerprofilen sowie anderen mechanisch beanspruchten Einbauelementen unzulässig sind. Auf den Bildern ist jedoch zu erkennen, dass die Plattenstöße direkt über der Türöffnung und auf dem Ständerprofil liegen, was einen Verstoß gegen diese Norm darstellt.
2. Fermacell-Vorgaben (10.4): Laut den Vorgaben von Fermacell sollten Plattenstöße nicht auf den Zargen angrenzenden Ständerprofilen, sondern immer oberhalb der Türöffnungen liegen, wobei ein Versatz von mindestens 200 mm einzuhalten ist. Auf den Bildern scheint dieser Versatz nicht beachtet worden zu sein, was ebenfalls auf eine fehlerhafte Ausführung hindeutet.
Insgesamt wurden die Vorgaben sowohl der DIN-Norm als auch von Fermacell bei der Ausführung nicht beachtet. Die gezeigte Verarbeitung entspricht somit nicht den fachgerechten Standards. Dies sollte unbedingt korrigiert werden, um langfristige Probleme zu vermeiden.

Laut dem Baubegleiter den wie dafür bestellt haben:
Ratet mal stimmt es was Google da schreibt?