Bauschutt in Erdaushub, wie viel noch OK?

Diskutiere Bauschutt in Erdaushub, wie viel noch OK? im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo, beim Abtrag des Mutterbodens für die Bodenplatte wurde festgestellt, dass sich in der darunterliegenden Schicht immer mal wieder...

  1. JanSN

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    Hallo,

    beim Abtrag des Mutterbodens für die Bodenplatte wurde festgestellt, dass sich in der darunterliegenden Schicht immer mal wieder Bauschutt befindet. Z.B. Pflastersteine, rote Ziegel, Fliesen, Holz, ein Schamottstein, Asphalt, Beton, ein Stück Abwasserrohr aus Stein,...
    Es handelt sich um ein Grundstück in einem erschlossenen Wohngebiet. Woher der Bauschutt kommt können wir uns nicht so recht erklären. Evtl. von den Erschließungsarbeiten?

    Aber wie viel von solchem Bauschutt ist noch OK und normal, und ab wann sollte man sich hinsichtlich Schadstoffen und Co. Gedanken machen?
     
  2. #2 hanghaus2000, 25.09.2022
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    Der Erdbauer wird Dir dann schon die Rechnung fuer die Entsorgung stellen.
     
  3. #3 thomenec, 25.09.2022
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    Hallo,
    abgesehen von dem genannten Asphalt handelt es sich eher um Störstoffe als Schadstoffe im Aushub. Hier und da mal ein Krümel ist für ansonsten unauffälligen Aushub auch sicher kein Problem. Wenn aber ganze Ziegel oder Dachpfannen dabei sind, dann muss der Boden durch eine Siebanlage laufen und die Störstoffe entfernt und entsorgt werden. Das ist heutzutage nichts ungewöhnliches und wird in jedem Entsorgungs- oder Deponiebetrieb so ausgeführt. Muss natürlich gegenüber nicht verunreinigtem Boden extra vergütet werden.

    Ich würde mit dem Erdbauer in den Dialog gehen, was das bedeutet und nicht auf die Rechnung warten. Eventuell dann ein alternatives Angebot einer anderen Firma nur für die Entsorgung des belasteten Bodens anfragen, wenn Zweifel an den Mehrkosten entstehen. Der normale Aushub ist ja meist schon im Hauspreis enthalten. Oder Du kannst bei klar abgegrenzter verschmutzter Schicht mit geringer Tiefe selber die Störstoffe heraussuchen und diese z.B. über Container als Mischschutt entsorgen.

    Da hier anscheinend ohne Keller gebaut wird sollte es sich nicht um riesige Massen handeln und eventuelle Mehrkosten überschaubar sein. Am besten offen ansprechen ob das ein Problem darstellt.

    Falls Sorge um echte Schadstoffe (nicht Störstoffe) besteht, die unsichtbar sind hilft nur eine chemische Bodenanalyse. Diese ist bei großen Aushubmengen allerdings meist obligatorisch weil die Deponie auch vor unerkanntem Eintrag von Schadstoffen geschützt sein muss. Die Abfallgesetze - und zu Abfällen gehören auch Verunreinigungen im Boden - machen hier entsprechende Vorgaben.

    Grüße
     
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  4. Mok

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    Ist das bei Erstellung des Bodengutachtens nicht aufgefallen?
     
  5. JanSN

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    Doch, irgendwie schon. Der Bereich war mit antropogenen Auffüllungen gekennzeichnet. Es war aber nichts auffällig. Unter dem Mutterboden etwa 30 bis 50 cm diese Auffüllungen die zum großen Teil aus Gestein und Sand besteht. Diese Ziegel, Fliesen & Co. sind dort mit reingemengt. Irgendwie komisch....
     
  6. #6 VollNormal, 26.09.2022
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    Wie ist denn die Historie der Fläche?
     
  7. JanSN

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    Also angeblich war da immer nur Feld. Es wird vermutet, dass während der Erschließung des Baugebietes da jemand seinen Bauschutt verfüllt hat. Wahrscheinlich gerade auf unseren Grundstück...
     
  8. #8 VollNormal, 26.09.2022
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    Vielleicht hat auch der Bauer seinen Schutt einfach untergepflügt. Mein Kollege betreut den Kanalbau in einem Neubaugebiet, wo vorher auch nur Ackerland war. Da war wohl an einer Stelle eine kleine private Müllkippe, außer Schutt auch noch diverse Fahrräder und sonstiger Unrat.
     
  9. JanSN

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    Hm... da sind wohl verschiedenste Szenarien möglich. Mist ist es auf jeden Fall! Und die praktische Bedeutung ist uns noch nicht so recht klar...
     
  10. #10 Fabian Weber, 26.09.2022
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    Der Aushub wird dann entsprechend nach Abfallschlüssel deklariert. Das kann man selbst googeln, was da zutrifft.
     
  11. JanSN

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    Und wird der Schutt da vorher analysiert und je nach Schadstoffen eingestuft?

    Und was bedeutet das wenn man mal ein paar Beete anlegen will? Da will man ja eigentlich recht sicher sein, dass da keine Schadstoffe sind!
     
  12. Mok

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    Ja, es wird eine LAGA-Analyse durchgeführt (sollte jedenfalls ...), und der Aushub je nach Zuordnungsklasse entsorgt/verwertet. Wenn du dir sorgen um Beete machst kannst du nach BBodSchV analysieren lassen. Der Untersuchungsumfang weicht von LAGA ab und es gibt Prüfwerte für verschiedene Wirkungspfade (z.B. Boden-Mensch).
    Dann baust du dein Haus zumindest nicht auf Auffüllungen, das ist schon mal gut.
     
  13. JanSN

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    Könnte denn bei der Bodenanalyse auch ein Stoff gefunden werden auf dem man lieber kein Haus gebaut hätte? Also sollte man evtl. doch noch einen Bodengutachter beauftragen?
    Für eine Analyse vom Abraummaterial ist die Menge glaube zu gering. Hätten wir mit Keller gebaut, dann hätte so eine Analyse vom Bodengutachter stattgefunden...
     
  14. Mok

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    Ja, klar kann das passieren. Ist aber ziemlich unwahrscheinlich, vorallem wenn es nur um wenige Dezimeter und vereinzelt Bauschutt geht.
    Klär mal ab, wie der Boden abgefahren werden soll. Wenn der Erdbauer den Boden nicht einfach "verschwinden" lässt, braucht der sowieso eine Analyse.
     
  15. #15 thomenec, 27.09.2022
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    Die Bodenanalyse vom Bodengutachter gleich mitmachen zu lassen hielten wir damals auch für eine gute Idee und haben es so gemacht (Kelleraushub)

    Problem : Der Bodengutachter hat seine 2 Bohrungen für das Bodengutachten gemacht und das gewonnene Material für die Analyse genutzt. Das war allerdings über ein Jahr vor Aushub, damit die Analyse zwar für uns aussagekräftig aber später dann wertlos.

    Denn für die Analyse zur Abfuhr müssen eigentlich Mischproben aus dem gesamten Aushubvolumen gewonnen und analysiert / deklariert werden bevor die Entsorgung erfolgt. Da die Analyse aber ihre Zeit braucht und Bagger und Aushub nicht so lange auf dem Grundstück warten können / wollen, muss sich der Erdbauer dazu etwas einfallen lassen.

    Zu alt darf die Analyse jedenfalls nicht sein, da sich das Material zwischenzeitlich durch äußere Einflüsse ja weiter verschlechtern könnte.
     
  16. JanSN

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    So, heute wurde weitergebaggert und es wurde noch tiefer gebrochener Ziegelschutt gefunden... Mich würde ja stark interessieren wie das da hinkommt. Tragfähiger Untergrund ist das nicht. Es muss tieger abgetragen und verfüllt werden. Schöner Mist!!!
     
  17. #17 simon84, 28.09.2022
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    Was ist daran unverständlich? Das ist doch genauso eindeutig wie wenn im Exposé eines Hauses steht „mit viel Potential“
     
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  18. daniog

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    Schon mal mit dem Rechtsanwalt telefoniert? Ich würde mich rechtlich beraten lassen, ich bin im Industriebau auch schon auf eine ganze Müllkippe gestoßen.
     
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